Die Wahrheit: Nächtliche Radler
Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit. Heute darf sich die Leserschaft an einem Poem über lichtscheue Zweiradfahrer erfreuen.
Nächtliche Radler verzichten auf Licht,
nächtliche Radler, die mögen’s schlicht nicht.
Niemand soll wissen, wohin es sie treibt
und wer womöglich noch Fahrtenbuch schreibt.
Nächtliche Radler vertrauen dem Mond
oder sind einfach Laternen gewohnt.
Eben noch tranken sie’s vierzehnte Bier,
jetzt ist der Heimweg ihr dunkles Revier.
Nächtliche Radler sind Meister der Nacht,
auch auf dem Bürgersteig spürt man die Macht.
Weh dem Passanten, der finster spaziert
und dann des Radfahrers Lenker touchiert.
Dann, armer Wanderer, halt dich bereit
für die Belehrung zu nächtlicher Zeit:
„Hey, Mann, was soll das, du saublöder Macker!
Aus meiner Fahrbahn! Los, schleich dich vom Acker!
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