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Die WahrheitVom Leben der Finnen

Die Finnenwoche der Wahrheit: Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit. Heute darf sich die Leserschaft an einem Poem über Nordlichter erfreuen.

Vom Leben der Finnen. Bild: Kittihawk

Pro dreißig Finnen gibt es einen See

Mit hundertzehn hoch zehn Milliarden Mücken.

Die pflegen nur im Juli auszurücken,

Denn von August bis Juni liegt der Schnee

Schwarz wie das Land. Nur einmal wird es bunter:

Am vierten Juli geht die Sonne auf.

Drei Nächte strahlt sie hell in ihrem Lauf

Und geht am siebten Juli wieder unter.

Fünftausend Finnen gibt’s. Still wie das Land.

Und schwarze Stille gräbt sich in die Finnen.

Viertausend sind im Kopf verrückt und spinnen,

Die anderen verloren den Verstand.

Sie komponieren einen dunklen Scheiß

Und malen Zeugs, es ist nicht zu ertragen.

Sie setzen sich nach schwarzen kalten Tagen

In Hellholzhütten, die sind kochend heiß.

Sie sitzen nackt, und ihre Haut wird rot.

Sie sitzen nackt auf roten Finnenbäuchen

Und saufen Grog aus Rentiermagenschläuchen

Und schlafen ein und braten und sind tot.

Tot hüpfen sie ins kalte Finnenwasser

Und sausen unterm Eis wie wild herum.

Sie nehmen Häme, Spott und Hass nicht krumm:

Die Finnen sind die größten Finnenhasser.

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