Die Wahrheit: Osterfrühstück
In dieser Woche ist mal der Karsamstag Gedichtetag auf der Wahrheit. Zu diesem Anlass darf sich die Leserschaft an einem Poem über Ei erfreuen.
Ein Mensch, der gern in Eier beißt
und Ostern gleich ein paar verspeist,
der denkt im Grunde nicht daran,
dass er sich auch verschlucken kann,
dass es wie aus dem Nichts und prompt
zu einem Hustenanfall kommt.
Denn meist versagt der Schluckreflex,
beißt er zu hastig in die eggs!
Dann landen Bröckchen, gelb und weiß,
die stets Bestandteil eines Eis,
beim morgendlichen Osterschmaus
im frühlingsbunten Osterstrauß.
Und auch der schön gedeckte Tisch
wirkt nach den Salven nicht mehr frisch.
Gelb-weiße Sprenkel auf der Tür -
der Hustenanfall sorgt dafür!
So manches Stückchen, halb verdaut,
klebt plötzlich auf geschminkter Haut.
Selbst durch die schönste Föhnfrisur
zieht sich die Ostereierspur …
Bald stutzt man dann im weiten Rund:
Er spuckt nicht mehr, der wunde Schlund!
Die Stimmung ist nun sehr gedämpft,
der Attentäter abgekämpft.
Er schaut sich etwas hilflos um,
die Tischgesellschaft pflückt sich stumm
den Auswurf aus Gesicht und Haar,
ist jetzt wohl nicht mehr in Gefahr,
denkt: „Ostern macht ne Menge her -
wenns doch bloß ohne Eier wär'!“
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!