Die Verbraucherzentrale rät: Gaumenschmaus
■ Über Geschmack lässt sich streiten... oder etwa doch nicht?
Man hat sich fast schon ein wenig daran gewöhnt: Äußerlich scheinbar gleiche Lebensmittel können völlig verschieden schmecken. Ein bekanntes Beispiel hierfür ist die Kartoffel. Die Bandbreite schwankt zwischen ungenießbarer Knolle und absoluter Köstlichkeit. Bei Sorten, die aber nur dahingehend gezüchtet wurden, schnellstmöglich den größten Ertrag zu bringen und möglichst wenig auf Witterungseinflüsse zu reagieren, ist der Geschmack schlicht auf der Strecke geblieben. Auch bei Tomaten oder Erdbeeren kennen viele VerbraucherInnen die unterschiedlichsten Geschmackserlebnisse: von fadem, rotem Wasser bis hin zu aromatischen, nach Sonnenreife schmeckenden Früchten.
Was also tun? Bei den Tomaten und Erdbeeren ist für die Vermarktung keine Sortenangabe vorgeschrieben. So ist es nach Auffassung der Verbraucherzentrale auch bei saisonalem Einkauf manchmal ein Glückspiel, was einen zuhause für ein Geschmackserlebnis erwartet. Entgegen vielen Vorurteilen müssen jedoch holländische Tomaten nicht immer schlecht und deutsche Erdbeeren nicht immer gut schmecken. Eine Empfehlung lautet auf jeden Fall, dem Verkäufer Reinfälle mitzuteilen. Nur so besteht eine Chance, dass er bei seinem Großhändler die Ware reklamiert.
Ganz entscheidend für gut schmeckende Lebensmittel ist die „RSÖ“-Empfehlung der Verbraucherzentrale Bremen: Regional, saisonal und als I-Tüpfelchen ökologisch produzierte Lebensmittel sind die sicherste Gewähr für gut Schmeckendes. Dank dem Verzicht auf Pestizide und auf Düngemittel.
Doch nicht nur bei saisonal angebotenen Lebensmitteln gibt es deutliche Unterschiede. Auch bei gleichen Käsesorten können sie verblüffend sein. So kann ein junger Gouda eine kulinarische Köstlichkeit sein, aber ebenso ein gelbes, fades „Gummiding“. Da schmeckt man den Unterschied zwischen nach guter Tradition produziertem Lebensmitteln und industriell hergestelltem Massenprodukt. Jeder sollte es auch hier einmal mit ökologisch erzeugtem Käse probieren. Ökoläden und -stände auf den Wochenmärkten bieten in der Regel eine große Vielfalt an. Manch einen wird die Köstlichkeit eines Öko-Käses sicherlich überraschen.
In einer regelmäßigen Rubrik wird die Verbraucherzentrale Bremen in der taz bremenStellung zu bestimmten Themen beziehen. Fragen zu Lebensmittel und zu Öko-Adressen beantwortet die Ernährungsabteilung der Verbraucherzentrale unter Tel. 160 77 54 (von 10.00 bis 16.00 Uhr, do bis 18.00 Uhr und fr bis 13.00 Uhr zu erreichen. Kostenlose E-mail-Auskünfte unter ernaehrungsinfo@verbraucherzentrale-bremen.de
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