Die Steile These: Heul doch!
Hillary Clinton hat das Rennen um die US-Präsidentschaft in dem Augenblick verloren, als sie das erste Mal echte Gefühle zeigte
H illary Clinton wird nicht US-Präsidentin. Sie wird nicht einmal als Kandidatin aufgestellt werden. So richtig klar wurde das allen Beteiligten am Montag bei einer Wahlkampfveranstaltung in New Hampshire.
Gefragt, wie es ihr denn so gehe, antwortete die ins Hintertreffen geratene Clinton mit zitternder Stimme und Tränen in den Augen: "Es ist nicht leicht. Das Land hat mir so viele Chancen gegeben, und ich will nicht, dass wir zurückfallen. Das ist sehr persönlich, es ist nicht nur politisch."
Clinton liegt deutlich hinter ihrem Mitbewerber Barack Obama und gleichauf mit John Edwards - über den es einmal hieß, als Mann und als Weißer bringe er alles mit, was man seit 1776 brauchte, um Präsident werden zu können, nur dass es ihm diesmal, da ein Schwarzer und eine Frau die Hoffnungsträger seien, nichts nütze.
Doch während Edwards sich wacker schlägt, zückt Clinton die Opferkarte. Sie, die kritische Fragen sonst gerne mit künstlichem Kichern wegzugackern pflegt, weint aus purem Selbstmitleid. Und natürlich um das Land, was aus ihrer Perspektive offenbar dasselbe ist. Schade.
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