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Archiv-Artikel

Die SPD: ein eitler Karrieristenverein

Betr.: „Grotheer, der zaghafte Reformer“, taz bremen vom 27./28.12.03

Die SPD im Land Bremen hat von ehemals 16.000 auf knapp 6.000 Genossen und Genossinnen „abgespeckt“: ein Verlust von rund 10.000 Mitgliedern, was immerhin 62,5% entspricht. Wer es in 23 Jahren schafft, derart viele Mitglieder zu vergraulen, der beweist damit nur, dass er die realen ArbeitnehmerInnen-Interessen schon lange nicht mehr vertritt.

Im Kuschelbett der großen Koalition gefällt es den SPDlerInnen besser, als sich für ursprünglich sozialdemokratische und ehrenwerte Ziele beispielsweise in der Sozial- und Bildungspolitik einzusetzen. Die alte Tante SPD ist ein eitler Karrieristenverein geworden, der ausschließlich seinen persönlichen Vorteilen verpflichtet ist. (Wahl-)Versprechen von gestern interessieren heute keinen mehr. Und da wundert sich irgendjemand noch über die immer noch aktuelle PolitikerInnenverdrossenheit im Lande?

Wolfgang Grotheer ist kein zaghafter Reformer, sondern ein Träumer, der den Bezug zur realen Wirklichkeit in Bremen verloren hat. Die Fakten sprechen eine deutliche Sprache.

Klaus Jürgen Lewin, Bremen