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Die Mission der Christa MüllerDer linke Mutterkreuzzug

Christa Müller tourt durchs Land. Ihre Mission: Kinder vor der Krippe retten und damit vor ihrem Verderben.

Mixa und Saarlands Linke-Politikerin Christa Müller haben gemeinsam die Familienpolitik der Bundesregierung angegriffen. Bild: dpa

"Dein Kind will dich. Echte Wahlfreiheit durch Erziehungsgehalt", heißt das aktuelle Buch der Hausfrau, Mutter und Hobbypsychologin Christa Müller, Ehefrau von der Linksparteiikone Oskar Lafontaine. Der Titel ist ihr Programm. Denn schließlich sind wir doch alle daheim in der Großfamilie betreut und wohl behütet von Mutter und Vater und den Großeltern aufgewachsen und deshalb heute "geistig gesund" und erfolgreich im Leben. So wie Christa Müller.

Ganz im Gegensatz zu den traumatisierten ehemaligen Krippenkindern - vor allem in Ostdeutschland -, die noch heute an den "Folgeschäden" der gewaltsamen Trennung von ihrer natürlichen Bezugsperson laborierten. Die Armen. Von ihren Rabenmüttern herzlos weggegeben in die staatlichen Kitas - so wie Gregor Gysi und all die anderen Männer und Frauen aus den Reihen der SED/PDS, die deshalb täglich auf die Couch müssen und reden wollen.

Christa Müller, familienpolitische Sprecherin der Linken an der Saar, ist auf Vortragsreise in der Republik unterwegs. Und lernresistent wie ein Brikett aus Saarkohle nutzt die Blondine das ihr gebotene Forum zu einem erneuten Bekenntnis auch zu ihrer bislang umstrittensten öffentlichen Äußerung. Im Februar hatte Müller die seelischen Verletzungen, die einem kleinen Kind angeblich in einer Krippe zugefügt würden, mit den körperlichen Verletzungen bei der Klitorisbeschneidung von Mädchen verglichen. Danach herrschte überall Fassungslosigkeit. Die Menschenrechtsorganisation Terre des Femmes war "entsetzt". Die Landesvorstände der Linken Berlin, Niedersachsen und Schleswig-Holstein distanzierten sich, Landtagsfraktionen und Ortsverbände der Partei schickten Protestnoten an die Genossen an der Saar - und auch im Saarland gingen die inhaltlich zuständige Landesarbeitsgemeinschaft der Linken Saar und wenigstens ein Ortsverein (Blieskastel) "in aller Klarheit" auf Distanz zu Müller.

Müller interessiert der Ärger um ihre Person nicht. Denn eine "gewisse Mehrheit" im Landesverband stehe weiter in Treue fest zu ihr. Und sie habe eine Mission: "Das Kindeswohl!" Deshalb habe sie auch nichts zurückzunehmen. Gerne spricht sie jetzt bei ihren Vorträgen über ihre "Idee vom Elterngeld". Mit 1.600 Euro für das erste und jeweils 1.000 Euro für das zweite und dritte Lebensjahr und dann je 500 Euro monatlich bis zum 18. Geburtstag sollen Mütter oder Väter zur Daheimerziehung ihres Nachwuchses animiert werden. "Nur" 48 Milliarden Euro pro Jahr würde das ganze Projekt kosten, erklärt Müller bei ihren Vorträgen durch die Republik und empfiehlt zum Ausgleich dafür die Erhöhung der Vermögenssteuer.

Aber wollte ihr Gatte nicht diese Gelder zur Armutsbekämpfung nutzen? Oder für die Verdoppelung der Arbeitslosen- und Sozialhilfe nach Abschaffung von Hartz IV? Da dürfte Familienstreit programmiert sein.

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92 Kommentare

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  • JH
    Jörg Hartmann

    "Armut bekämpft man, indem man den Menschen existenzsichernde Arbeitsplätze zur Verfügung stellt" und -- wie es der Parteitagsbeschluss formuliert -- ""Ein Erziehungsgehalt oder ein Familiengeld verhindert keine Kinderarmut." -- Ach ja? Geld, für das man nicht "jobben gehen muss", dessen einzige Bedingung ein Kind in einem bestimmten Alter ist, hält einen also weiterhin in Armut? Nun ja, das ist die Logik der "Arbeiterbewegung" wie auch jenes Teils der "Feministinnen", die sich "Emanzipation" und "Selbstverwirklichung nicht ohne Karriere vorstellen können.

     

    Um gut, also u.a. ohne Armut, zu leben, braucht es aber keinen Job, erst recht keine Karriere, sondern schlicht Teilhabe. Teilhabe an dem, was man zum Leben halt braucht. Essen, Wohnen, Wärme, auch die der Mitmenschen, "gesellschaftlicher Reichtum", "Kultur" oder ähnliches. Wenn man unbedingt in der Marktwirtschaft stecken bleiben möchte, brauchts dazu natürlich Geld. Also z.B. ein "Erziehungsgehalt", wenn man sich (z.B. gemeinsam mit Freunden) selbst um die "Kinder", die man in die Welt gesetzt hat, kümmern will, anstatt dafür "Brötchen zu backen", dass diejenigen "Fremden", die die "Kinderbetreuung" übernehmen, diese Brötchen essen. (Statt dessen zahlt man dann eben das "Erziehungsgehalt", um selbst "fremdgebackene" Brötchen zu essen.)

     

    Wo ist da -- wenn man frei zwischen der Wahrnahme der (oft nicht allzu großen) "Chancen auf dem Arbeitsmarkt" und "Erziehungsgehalt" wählen kann, das Problem? O.K., ein "bedingungsloses Grundeinkommen" nicht nur für Eltern sondern jeden, das wär natürlich noch weitreichender, nur warum soll der Zwang, zu arbeiten, besser sein im Sinne der "Armutsbekämpfung"? Das einzige Problem am "Erziehungsgehalt" ist doch sein Name -- weil es scheinbar diejenigen ausschließt, die das dunkle Zeitalter der "Erziehung" überwunden haben.

  • E
    Egon

    @Sonja Hofacker

    Also das hab ich ja gern: Erst schutzlos rumrammeln wie ein Karnickel und dann auch noch ein "Gehalt" als "Wertschätzung" für die Folgen einfordern!

    Dazu dann noch das Geblubber über die angeblich "nicht zu ersetzende", "selbstlose" "Wärme" der MUTTER und fertig ist das femischistische Weltbild. Sicher bewertet so eine auch ein Mutterkreuz als passende wenn auch nicht ausreichende Anerkennung der Tätigkeit als "Familienmanagerin" (Dem Buchtitel "Nieten in Nadelstreifen" folgt sicher auch bald der Titel "Nietinnen in LegIns").

  • SH
    Sonja Hofacker

    Aus meiner Erfahrung als Mutter von sieben Kindern im Alter zwischen 15 Monaten und 20 Jahren plädiere ich dafür, dass endlich die Arbeit und Leistung der Mütter für die Gesellschaft durch ein Erziehungsgehalt gewertschätzt wird! Diese heute noch bestehende permanente finanzielle Abhängigkeit vom Vater der gemeinsamen Kinder ist für jede moderne Frau entwürdigend. Immer wieder begegne ich gebildeten Frauen, die mir anvertrauen wie gerne sie noch weitere Kinder hätten, jedoch der Partner dies ablehnt, oft aus finanziellen Gründen. Wieviele Mütter unter der Doppelbelastung von Familie und Beruf leiden, zeigt sich in der deutlichen Zunahme von Depressionen bei Frauen. Wie sehr die Gesellschaft unter den bekannten Folgen all der Kinder, die im Kleinkindalter in Kinderkrippen abgegeben wurden, damit ihre Mütter arbeiten gehen können, bereits gelitten hat, hat u.a. Michail Gorbatschow festgestellt. Wie soll ein Säugling Vertrauen in diese Welt bekommen, wenn er keine liebevolle Bezugsperson hat, die zuverlässig und selbstlos für die Erfüllung seiner Bedürfnisse sorgt ? Diese Selbstlosigkeit und Wärme der Mutter ist nicht zu ersetzen und unbezahlbar! Ich wünsche mir, dass alle Männer, besonders aber die Väter sich für gleichwürdige Beziehungen innerhalb ihrer Familie und die Anerkennung des Berufes der Familienmanagerin in Deutschland einsetzen. Das zu erreichen wäre ein tatsächlicher menschlicher und gesellschaftspolitischer Fortschritt mit positiven wirtschaftlichen Folgen, aber auch ein mutiger und wegweisender Schritt in die Zukunft.

  • I
    Irene

    Vielleicht wäre es an der Zeit, den über 40 Jahre alten "Weiblichkeitswahn" wieder mal aus dem Bücherschrank zu holen.

  • R
    Ramon

    Unsere Vorfahren waren vielleicht nicht geistig, aber möglicherweise emotional verkommen?

  • O
    okidoki

    Kann ein Mensch, der nur in seinem Beruf Erfuellung findet und als Hausfrau/mann immer frustrierter wird, einem Kind ueberhaupt ein guter Elternteil sein?

     

    Warum werden immer nur die Muetter angesprochen?

     

    Duerfen die, die das Kind zu Grosseltern o.ae. geben koennen, ausnahmsweise doch arbeiten?

     

    Wurden Kinder in frueheren Zeiten nicht oft zu Ammen gegeben, bzw. mussten sie z.Z. der Industrialisierung nicht selbst schon frueh in die Fabrik (so wie beide Elternteile, wohlgemerkt)?

    Wieviel Aufmerksamkeit konnte eine hart arbeitende Bauersfrau mit zehn Kindern dem einzelnen widmen?

    Das waren unsere Vorfahren und geistig verkommen sind wir trotzdem nicht!

  • TM
    Thomas M

    wir verbrachten die ersten 3 jahre mit unserem ältesten kind zu hause, den anderen gönnen wir das selbe vergnügen. hey leute, worum geht es hier.? dass eure Kinder schon mit 3 oder 5 perfekt funktionieren? ich glaube nicht, dass krippen (tröge?) an und für sich eine schlechte hilfestellung sind. Für mich sind sie öffentlich zugängliche angebote, wenn der bedarf oder (leider) die notwendigkeit besteht.

    man kann es auch gerne gerne konservativ abtun;

    meiner meinung nach ist bei einem so langwierigen entwicklungsprozess, wie es bei uns menschen der fall ist, ein angemessener zeitraum mit intensiver bindung wichtig.

    ist das nicht bei jedem nach unserer meinung nach höher entwickelten lebewesen der fall? okay, vielleicht sollten wir uns nicht mit elephanten vergleichen, aber dass wir uns für höher entwickelte lebewesen halte, darin stimmen wir doch sicherlich überein.

    dass frau müller das mal zu thema macht, ist sicherlich nicht ökonomisch orientierte tagespolitik, aber vielleicht ein guter gedankenansatz, darüber nachzudenken, ob wir unsere kinder dazu bringen, im wesen beherzt und "unerzogen" zu sein oder zu funktionieren. ich meine, es hat schon zu viele dieses unglück ereilt.

  • F
    Flo

    Schlussfolgerungen aus den oben genannten Kommentaren könnten sein:

    1. Kostenlose Bildung, Kinderbetreuung und Familienberatung(also auf jeden Fall für die mit wenig Geld, die Unterschicht)

    2. Bedingungsloses Grundeinkommen

     

    Damit hätten wir die gröbsten Probleme angepackt. Jeder kann selbst entscheiden ob und wie viel Mensch bezahlter Arbeit nachgeht und wie viel er oder sie sich um die Familie oder Andere kümmert. Und Leute die Schwierigkeiten mit der Kindererziehung und wenig Geld haben bekommen professionelle Hilfe. So besteht die Möglichkeit, dass mehr und mehr Menschen in Deutschland sich ordentlich selbstverwirklichen können.

    MfG

    Flo

  • JR
    Johannes Resch

    Kommentar zu den Kommentaren:

    Ich habe gezählt. Von 21 Kommentaren lassen nur 9 und damit eine Minderheit ein gewisses Verständnis für die heutige Situation von Eltern erkennen. Ich habe daher den Eindruck, dass die Leserschaft der TAZ mehrheitlich aus Zeitgenossen ohne Kinder besteht, die sich der Welt der Familien nahezu völlig entfremdet haben.

  • C
    christoph

    @tantiauguru

     

    das mit den billigen Arbeitskräften hat Ihnen wohl Ihr Vater verraten, oder? Insgesamt ist an Ihrem Beitrag ja gut zu erkennen, zu was für einer "Denke" Ihre Erziehung geführt hat: Mama machts halt gemütlich und arbeitet dem Papa zu. Schon mal dabei an Mama gedacht?

  • I
    Irene

    Bis zum 18. Lebensjahr, für die Erziehung von Kindern bezahlt zu werden, das rechnet sich, schöner wär natürlich noch bis zum 25. Lebensjahr.

     

    Ich seh mich schon das Geld ausgeben, denn wenn die Kids ab 6 in der Ganztagsschule, oder ab 16 vielleicht sogar schon in der Lehre sind, habe ich einen schönen Stundenlohn und außerdem viel Zeit für mich. Kontrolliert wird das ja sicher nicht, wieviel Zeit ich effektiv für meine Kinder aufwende, oder?

     

    Für meine Töchte lohnt es sich dann allerdings nicht mehr, eine langwierige, anstrengende und anspruchsvolle Ausbildung zu machen. Da könnte man die Hauptschule wieder aufwerten. Denn die heiraten ja sowieso und bleiben dann zuhause bei den Kindern, wozu dann Gymnasium oder gar studieren?

  • R
    Ramon

    An Marc Soltau:

    Nicht blosse Behauptungen aufstellen, sondern sie belegen. Meines Wissens steht die führende deutsche Bindungsforscherin, eigentlich eine Befürworterin der Krippenerziehung, dieser nicht ohne Skepsis und Vorbehalte gegenüber. Für die Bindung ist es eben nicht unbedingt förderlich, sein Kind in die Krippe zu stecken, es ist auch nicht zwanglsäufig schädlich. Aus meiner Erfahrung als Psychotherapeut kann ich nur sagen, dass sich unter meinen PatientInnen nicht wenige befinden, die bereits während des ersten Lebensjahres ihr Dasein in einer Krippe zu Zeiten der DDR verbrachten. Generell wären bei diesem Thema weniger Ideologie und mehr Gedanken an das Wohl des Kindes hilfreich.

    An Jengre:

    Sehr schöner Kommentar!

  • AZ
    anke zoeckel

    Widerspruch? Welcher Widerspruch? Heißt es nicht immer, Oskar Lafontaine ginge es nicht um sachliche Politik, sondern bloß um die möglichst breite öffentliche Wahrnehmung der eigenen Person? Ich muss schon sagen: Wer solche Feinde hat, wie Herrn Klingelschmitt, der braucht sich um Freunde nicht bemühen!

     

    Es gab mal eine Zeit, da ließen sich Ehefrauen von Professoren mit Frau Professor anreden. Heute müssen sich Frauen ihre Titel selbst erschwindeln. Natürlich nicht alle. Einige sind gleicher. Wer zum beispiel mit einem LINKE-Politiker verheiratet ist, der wird ohne Rücksicht auf rechte Parolen zur Linken erklärt. Um die Aufregung perfekt zu machen, bedarf es dann nur noch der Erwähnung einiger Reizvokabeln (Kind, Krippe, Gefahr und Blondine zum Beispiel), schon läuft der Laden.

     

    Man könnte glatt annehmen, Klaus-Peter Klingelschmitt hat bei Springer gelernt. Wo habt ihr den denn aufgetrieben, liebe taz? Gab's den im Sonderangebot?

  • AR
    Antonius Reyntjes

    Das Mutterkreuz einführen. Zwangsweise!

     

    Und das Muterhakenkreuz (... wahlweise für Bischöfe und Vorführmütter)!

  • S
    SJB

    Elterngeld schön und gut, das klingt wieder nach Herdprämie. Aber ich z.B. wüsste nicht, dass ich oder meine ganzen Freunde und Bekannten aus der Krippenzeit irgendwelche traumatischen Schäden oder Beschneidungen erlitten haben, die uns wöchentlich auf die Couch zwingen! Vielleicht hat Frau Müller einfach zu viel Freizeit und meint sich nach dem Eva-Prinzip beschäftigen zu müssen....

  • J
    Jengre

    Die übliche Polemik von Euch. Die "Blondine" (!) gehört von Ihrem Mann zurückgepfiffen, ja? Seid Ihr aber emanzipiert. Im Ernst: Müller fordert ja gerade die Beseitigung der finanziellen Anhängigkeit von Frauen (und Männern) von voll erwerbsttätigen Partnern. Mit Heimchen-am-Herd und 50er-Jahre-Bräuteschule hat das wenig zu tun. Ihr solltert Eure Reflexe hinterfragen: An Erwerbsarbeit als Zwang und der Ökonomisierung der Menschen ist nichts zu verherrlichen, auch wenn man sich tausendmal als Lebenslüge schönredet, daß das Übertragen von Excel-Tabellen über die Umsatzrendite hautstraffender Kosmetikprodukte in Tortendiagramme (mit Mobbingbegleitung durch KollegInnen) viel, viel sinnstiftender wäre, als den halben Tag ein Familienleben zu haben. Unsere Gesellschaft braucht Arbeitszeitverkürzung für alle unter Einbindung der jetzt Arbeitslosen, keine Hurra-ich-arbeite-70-Stunden-und-bin-was-wert-Hysterie gehirngewaschener Frauen und Männer. Und Kinder brauchen die freiheit, sich nachmittags frei in Ihrem Wohnort zu bewegen und sich ihre Aktivitäten und Spielkameraden selbst auszusuchen, keine utilitaristische Pädagogik in Ganztagskitas und Ganztagsschulen.

  • HR
    h. rohwer

    wenn es nur um die finanzielle armut ginge, waere das von mueller gewuenschte kinderkopfgeld keine so schlechte loesung. in den meisten faellen waere damit der kinderarmut begegnet.

    was aber m.e. sie als frau in erster linie will, ist die isolierung des kindes im haeuslichen milieu.

    aus der heutigen sicht und als erfahrung der gesellschaftlichen wirklichkeit waere ihre vorstellung folgerichtig: egomanen gestalten ohne ruecksicht ihr umfeld. darauf vorzubereiten kann nach ihrer meinung nur heissen, jede stoerung von haus aus auszuschliessen.

    der voellig falsche ansatz hilft weder ihr, dem kind, noch der gesellschaft.

    die wechselwirkung von erfahrungen kann nicht frueh genug erlebt werden, um gestaerkt, fexibel und gestalterisch auf die zukuenftigen erfordernisse reagieren zu koennen.

    da hift kein antiquierter denkansatz.

  • MS
    Marc Soltau

    Die Tagesbetreuung in Krippen hat keine eindeutig nachgewiesenen Nachteile für die Entwicklung des Kindes. Eher das Gegenteil ist der Fall!

    Der 'deutsche' Anspruch auf Erziehung in der Familie ist weltweit fast einzigartig und gründet wohl auf Zeiten, in der die staatliche Erziehung uns zum Verhängnis wurde.

    Des Weiteren ist Armut, vor allem Kinderarmut nicht immer nur materieller Natur. Die geistige und kulturelle Armut kann nicht mit Erziehungsgeld bekämpft werden! - Dies würde diese Formen der Armut sogar noch begünstigen.

  • BR
    Barbara Ringlage

    Echte Wahlfreiheit ist nicht umsonst zu haben. Kindliche Entwicklung erfordert enorme Flexibilität seitens der Betreuenden. Ein starres "Entweder - Oder" schadet, ein jeweils am Wohl von Kindern und ihren Eltern orientiertes "sowohl - als auch" macht Sinn. Das mag aus betriebswirtschaftlicher Sicht schwer planbar zu sein, aber zu den Zielen menschlicher Entwicklung gehört Betriebswirtschaft ganz sicher nur zu einem verschwindend geringen Teil.

     

    Es ist das natürliche Recht (und die Pflicht) aller Eltern, die Erziehungswege und -ziele ihres Kindes zusammen mit ihrem Kind selbst zu bestimmen. Ein einjähriges Kind kann aufgrund seines Entwicklungsstandes dieses sein Recht noch lange nicht allein vertreten.

  • T
    Tantiauguri

    Warum so polemisch lieber Autor ? Ich stelle mir gerade vor, ich hätte das Pech gehabt in einer Krippe aufwachsen zu müssen u. muß Ihnen sagen, das wäre für mich im Nachhinein keine schöne Vorstellung gewesen. Da war es doch Zuhause bei meiner Mutter, meiner Schwester, meiner Großmutter u. unserer Haushälterin wesentlich kuscheliger.Auch wenn meine Mutter halbtags im Betrieb meines Vaters arbeitete, so tat sie dies in unserem Haus in ihrem dortigen Büro u. Sie werden lachen, es gibt wirklich keine besseren "Betreuer" für Kinder als die eigene Mutter oder Großmutter ! Und wissen Sie auch warum ? Ganz einfach, weil da die familiäre Bindung besteht, u. die hat ein Kind zu einer familienfremden Person nicht in dem Maße. Ich habe vor meinem Studium ein Praktikum in einer Einrichtung absolviert in der Kinder betreut wurden u. habe oft genug in dieser Zeit erlebt, wie gerade Erzieherinnen oder sogenannte Kinderpflegerinnen (machen im Grunde die gleiche Arbeit, werden nur schlechter bezahlt) die schon sehr lange in dem Beruf waren, die Kinder "abgefertigt" haben, nein, das kann es wirklich nicht sein. So nicht ! Dann braucht man sich im Grunde ja keine Kinder anzuschaffen, wozu dann ? Für den Feierabend oder das Wochenende ? Man will doch auch mit den Kindern leben u. sie aufwachsen sehen u. sie nicht nur abends noch schnell ins Bett bringen. Meiner Ansicht nach wollen Politik u. Wirtschaft doch nur deshalb die Kinderbetreuung in Richtung Krippen so forcieren, weil sie in Frauen billige Arbeitskräfte sehen, denen man weniger Gehalt zahlen muß als einem Mann in gleicher Position. Wie ich hörte verdient ein Mann in Deutschland zur Zeit 23% mehr Gehalt bei gleicher Tätigkeit als eine Frau. Das sagt doch im Grunde alles, oder ?! Das Hausfrauengehalt wurde schon in den 70ern verlangt u. nicht gezahlt, das ist doch ein alter Hut u. das Kindergeld betrug Ende der 70er auch beim ersten Kind nur 50,-DM u. beim zweiten glaube ich 70,-DM. Dagegen nimmt sich das heutige Kindergeld ja fast wie ein Gehalt aus.

    Warum also den Frauen u. Männern nicht wirkliche Wahlfreiheit lassen u. ein Erziehungsgehalt einführen ? Dann bestünde jedenfalls eine wirkliche Wahlfreiheit ohne Druck. Arbeit soll schließlich dazu da sein um zu leben u. nicht umgekehrt. Wir müssen endlich lernen, daß jeder Mensch ein Recht auf ein Grundgehalt hat, egal was auch immer er tut, von irgendwas muß der Mensch ja schließlich auch leben. Warum also nicht ein "Erziehungsgehalt" ? Fände ich an der Zeit !

    P.S.: An alle die gerne auf unseren Nachbarn Frankreich hinweisen was die Kinderbetreuung angeht, hierzu möchte ich noch anmerken, in Frankreich gibt es auch die sogenannte "Bizutage" an den Schulen, auch ein Auswuchs der frühzeitigen "Sich-selbst Überlassung" ?Ich meine ja !

  • F
    Flo

    Ich befürchte es gibt leider viele Eltern den wäre mit mehr Kindergeld nicht wirklich geholfen. Denen würden kostenlose Familienberatung und kostenlose Kinderbetreuung und Bildung viel mehr bringen. Was Christa Müller da fordert geht leider ziemlich an den Realitäten vorbei. Ihre Forderung würde fast nur dem Mittelstand mit Kindern zusätzliches Geld geben, was sie vielleicht garnicht bräuchten. Die Unterschicht in der nun mal viele Eltern mit dem Kinder großziehen etwas überfordert sind, was viele Gründe haben kann (viel Arbeit, eigene "schlechte" Erziehung und Bildung usw...), würde von dieser von Frau Müller vorgeschlagenen Hilfe nicht wirklich geholfen.

    MfG

    Flo

  • A
    adecentone

    Ist schon erschreckend. Die Altlinken mutieren zu den neuen Konservativen, die Neulinken gelten als Vaterlandsverräter und Parasiten, und der Feminismus wandelt sich zum Faschismus.

    Aus Fehlern sollte man lernen, aber geschickt gehen alte Ideologien zum Schönheitschirurgen und schleichen sich fortan in die neuen alten Köpfe als Fortschritt.

    Die GAL auf der wohlig-fauligen Couch des konservativen Bürgertums, und deren Presseorgane bekämpfen den politischen Gegner mit Polemik und Pamphleten.

    Schöne neue Welt...

  • M
    Meike

    Warum erscheint eigentlich im Text das Wort BLONDINE? Würdet ihr auch schreiben Brünette, wäre sie braunhaarig? Was hat überhaupt die Haarfarbe in einem Zeitungsartikel über eine Frau zu tun, wenn es nicht dazu dient Klischees herauszuheben und die FRau samt ihrer Ideen auf marchistische Weise lächerlich zu machen.

    Oder kennt ihr auch nur einen ARtikel in dem steht, "der Blonde..." ? Ich nicht, finde es aber schade, dass bei der TAZ machismus derart durchkommt.

  • JP
    Jochen Philipp

    Armut bekämpft man, indem man den Menschen existenzsichernde Arbeitsplätze zur Verfügung stellt und nicht, indem man sie von eben diesen fernhält. Das Ketten von Kindern an ihre Mütter ist bei ihrer Entwicklung nicht hilfreich und das Ketten der Mütter an den Herd ist volkswirtschaftlicher Unsinn.

    Ich bin über die Maßen erstaunt, dass eine moderne auf Emanzipation bedachte Partei wie die Linke diese Frau so lange erträgt. Für die Linken spricht Frau Müller jedenfalls nicht.

  • A
    adecentone

    Ist schon erschreckend. Die Altlinken mutieren zu den neuen Konservativen, die Neulinken gelten als Vaterlandsverräter und Parasiten, und der Feminismus wandelt sich zum Faschismus.

    Aus Fehlern sollte man lernen, aber geschickt gehen alte Ideologien zum Schönheitschirurgen und schleichen sich fortan in die neuen alten Köpfe als Fortschritt.

    Und das Unwort Kreuzzug zu verwenden sagt mehr über den Schreiben als über den Beschriebenen.

  • MK
    Markus Krieger

    Ich sehe auch keinen Widerspruch zu ihrem Ehemann, beide vereint ihr schwachsinniges Gesülze und ihre Profilneurosen! Zum Thema: Geistig verkrüppelte Kinder (um in Frau Müllers Diktion zu bleiben) entstehen doch gerade dort, wo sie bei ihren nicht förderungsfähigen und/oder -willigen Eltern bleiben müssen. Hier hilft überwiegend auch kein Geld, da sich für die Kinder damit rein gar nichts ändert, sondern nur eine maximale Förderung von Kitas. Und Armutsbekäpfung ist unabhängig davon zu betrachten.

  • ML
    M. Lemke

    Vielleicht ist Frau Müller einfach etwas zu spät Mutter geworden und steigert sich nun in ihre Mutterrolle hinein. Wie eine Bulimie-Kranke bei einem Fressanfall. Mal sehen, wie lebenstüchtig ihr Sohn wird...

  • BS
    Berthold Sonnemann

    Christa Müller und Oskar Lafontaine gehören derselben Sekte an wie etwa Pinochet, die Hitlerfreunde von der ehemaligen Zentrumspartei und neuerdings Vize-Bush-Krieger Tony Blair. Gewaltherrschaft und Krieg verschleissen viele Kinder, wir brauchen Nachschub, also, ihr Schäfchen, ab ins Bett...

  • LP
    Ludwig Paul Häußner

    Armutsrisiko Familie - Grundeinkommen als Lösung

     

     

    Der Bedarf an Fremdbetreuung für Babys und Kleinkinder nimmt deshalb zu, weil die Familie nur durch die Erwerbsarbeit der Mütter das notwendige Familieneinkommen erzielen kann, von alleinerziehenden Müttern und Vätern ganz zu schweigen. Der Staat betrachtet die Erziehungsarbeit - mehr oder weniger - als Privatsache und ignoriert, dass Familien für ein Kind im Laufe seines Lebens rund 77.000 Euro mehr an Steuern wie auch Beiträge in die Sozialkassen einzahlen, als sie vom Staat zurückbekommen. Damit haben wir den täglichen Verfassungsbruch im Hinblick auf Artikel 6 unseres Grundgesetzes.

     

    Die Gründung einer Familie stellt in der deutschen Gesellschaft das größte Armutsrisiko dar. Was Wunder, dass Deutschland eine der niedrigsten Geburtenraten hat - bei 124.000 gemeldeten Abtreibungen im Jahr 2005.

     

    Die von Christa Müller erhobenen Forderungen nach »Muttergehalt« oder »sozialversicherungspflichtiges Erziehungsgehalt« lösen das Problem nicht an seiner Wurzel. Ein Erziehungsgehalt, wie auch das in 2007 eingeführte Elterngeld (ohnehin aus unterschiedlichen Gründen ungerecht) knüpfen noch immer an der bezahlten Erwerbsarbeit - der bereits zu Ende gegangenen Industriegesellschaft an (Daniel Bell: Die nachindustrielle Gesellschaft - 1973).

     

    Aus unserer Sicht würde das Dilemma aus unbezahlter Familienarbeit oder bezahlter Erwerbsarbeit nur durch ein bedingungsloses Grundeinkommen als Grundrecht lösbar werden. Schon 1986 forderte der Soziologe Ralf Dahrendorf: "Das garantierte Mindesteinkommen ist so notwendig wie die übrigen Bürgerrechte, als die Gleichheit vor dem Gesetz oder das allgemein, gleiche Wahlrecht." Es fundiert das in Artikel 6 unseres Grundgesetzes verankerte Elternrecht finanziell und stärkt die Eltern in ihren Gestaltungsmöglichkeiten im Hinblick auf Erziehungsarbeit, Familienarbeit, Erwerbsarbeit. und Lernarbeit. Mit dem bedingungslosen Grundeinkommen würde eine psychosoziale Gesundung eingeleitet, die uns aufgrund der Erkenntnisse der frühkindlichen Bindungsforschung als gesellschaftliche Aufgabe in aller Deutlichkeit und Dringlichkeit gestellt wird.

     

    Ludwig Paul Häußner

    Dipl. Betriebswirt / Dipl. Pädagoge

    Universität Karlsruhe (TH) ? IEP

  • JR
    Johannes Resch

    Warum konstruieren Sie einen Widerspruch der Forderungen Frau Müllers zu denen ihres Ehemannes. Das Erziehungsgeld a la Müller wäre doch auch eine ideale Armutsbekämpfung. Schließlich stehen Kinder- und Familienarmut heute ganz im Vordergrund.

  • J
    Julia

    Vielen Dank "Jengre"! Ich bin immer Feministin und für soziale Gerechtigkeit gewesen, unterstütze deshalb voll&ganz Christa Müller, denn sie steht dazu in keinem Widerspruch, im Gegenteil:

    Sie kämpft - wie ich -

    1.) für das Recht auf Selbstbestimmung

    und Unabhängigkeit von Frauen und

    2.)für das Wohl der Schwachen und Machtlosen, wie Kinder und Pflegebedürftige.

    Das Leben ist statistisch sehr lang geworden und eine Jede kann doch mit Freude und Eifer jahrzehntelang berufstätig sein. Wir müssen aber auch das Recht haben, unseren Wünschen nach Glück und Gesundheit nachzukommen, indem wir Kinder nicht nur in die Welt setzen, sondern diese auch täglich so viel wie möglich sehen/erziehen/geniessen dürfen - wozu sonst eigentlich Nachwuchs produzieren - ohne belächelt oder sogar diffamiert zu werden. Dass diese Kleinen natürlich später ebenso mit Anderen spielen und lernen möchten, steht dem nicht entgegen. Es gibt ja Geschwister, Haustiere, Nachbarn, Spielplätze, Krabbelgruppen, Kindergärten, Schule!

    Die Frauen der "konservativen Linken" (SPD,DIE LINKE,DGB,EMMA,etc) treffen sich in ihren Argumenten gegen Christa Müller (und meinen "Verein der Familienfrauen und -männer")mit den wirklich erzkonservativen (also destruktiven und freiheitsberaubenden)

    Menschen! Auch diese verlangen nämlich zB, dass man "gefälligst" vom Gehalt des Partners leben solle, wenn man schon so blöd ist und die Gören selber versorgen will. "Wir Steuerzahler unterstützen sowas doch nicht!" Aha, vielleicht liegt ja - wie so oft - hinter allen Hassausbrüchen gegen "Blondinen"&co (ich bin eine "Braungraue")nur Selbstsucht und der Unwille, abzugeben und zu teilen mit denen, die das Wohl der Kinder eben wichtiger finden als Urlaub und Auto, Fitnessstudio und Kino, Restaurantbesuche und ständig neue Klamotten?

    Nein, man stirbt nicht in Krippen und "Schäden" gibts danach selten zu besichtigen - übrigens wieder ein Argument der autoritären/rechten Generation, die "körperliche Züchtigung" mit den Worten schätzte und verteidigte: "Es hat mir schliesslich auch nicht geschadet, wie du siehst!" Man mochte ihnen nur nicht widersprechen ...

  • JH
    Jörg Hartmann

    "Armut bekämpft man, indem man den Menschen existenzsichernde Arbeitsplätze zur Verfügung stellt" und -- wie es der Parteitagsbeschluss formuliert -- ""Ein Erziehungsgehalt oder ein Familiengeld verhindert keine Kinderarmut." -- Ach ja? Geld, für das man nicht "jobben gehen muss", dessen einzige Bedingung ein Kind in einem bestimmten Alter ist, hält einen also weiterhin in Armut? Nun ja, das ist die Logik der "Arbeiterbewegung" wie auch jenes Teils der "Feministinnen", die sich "Emanzipation" und "Selbstverwirklichung nicht ohne Karriere vorstellen können.

     

    Um gut, also u.a. ohne Armut, zu leben, braucht es aber keinen Job, erst recht keine Karriere, sondern schlicht Teilhabe. Teilhabe an dem, was man zum Leben halt braucht. Essen, Wohnen, Wärme, auch die der Mitmenschen, "gesellschaftlicher Reichtum", "Kultur" oder ähnliches. Wenn man unbedingt in der Marktwirtschaft stecken bleiben möchte, brauchts dazu natürlich Geld. Also z.B. ein "Erziehungsgehalt", wenn man sich (z.B. gemeinsam mit Freunden) selbst um die "Kinder", die man in die Welt gesetzt hat, kümmern will, anstatt dafür "Brötchen zu backen", dass diejenigen "Fremden", die die "Kinderbetreuung" übernehmen, diese Brötchen essen. (Statt dessen zahlt man dann eben das "Erziehungsgehalt", um selbst "fremdgebackene" Brötchen zu essen.)

     

    Wo ist da -- wenn man frei zwischen der Wahrnahme der (oft nicht allzu großen) "Chancen auf dem Arbeitsmarkt" und "Erziehungsgehalt" wählen kann, das Problem? O.K., ein "bedingungsloses Grundeinkommen" nicht nur für Eltern sondern jeden, das wär natürlich noch weitreichender, nur warum soll der Zwang, zu arbeiten, besser sein im Sinne der "Armutsbekämpfung"? Das einzige Problem am "Erziehungsgehalt" ist doch sein Name -- weil es scheinbar diejenigen ausschließt, die das dunkle Zeitalter der "Erziehung" überwunden haben.

  • E
    Egon

    @Sonja Hofacker

    Also das hab ich ja gern: Erst schutzlos rumrammeln wie ein Karnickel und dann auch noch ein "Gehalt" als "Wertschätzung" für die Folgen einfordern!

    Dazu dann noch das Geblubber über die angeblich "nicht zu ersetzende", "selbstlose" "Wärme" der MUTTER und fertig ist das femischistische Weltbild. Sicher bewertet so eine auch ein Mutterkreuz als passende wenn auch nicht ausreichende Anerkennung der Tätigkeit als "Familienmanagerin" (Dem Buchtitel "Nieten in Nadelstreifen" folgt sicher auch bald der Titel "Nietinnen in LegIns").

  • SH
    Sonja Hofacker

    Aus meiner Erfahrung als Mutter von sieben Kindern im Alter zwischen 15 Monaten und 20 Jahren plädiere ich dafür, dass endlich die Arbeit und Leistung der Mütter für die Gesellschaft durch ein Erziehungsgehalt gewertschätzt wird! Diese heute noch bestehende permanente finanzielle Abhängigkeit vom Vater der gemeinsamen Kinder ist für jede moderne Frau entwürdigend. Immer wieder begegne ich gebildeten Frauen, die mir anvertrauen wie gerne sie noch weitere Kinder hätten, jedoch der Partner dies ablehnt, oft aus finanziellen Gründen. Wieviele Mütter unter der Doppelbelastung von Familie und Beruf leiden, zeigt sich in der deutlichen Zunahme von Depressionen bei Frauen. Wie sehr die Gesellschaft unter den bekannten Folgen all der Kinder, die im Kleinkindalter in Kinderkrippen abgegeben wurden, damit ihre Mütter arbeiten gehen können, bereits gelitten hat, hat u.a. Michail Gorbatschow festgestellt. Wie soll ein Säugling Vertrauen in diese Welt bekommen, wenn er keine liebevolle Bezugsperson hat, die zuverlässig und selbstlos für die Erfüllung seiner Bedürfnisse sorgt ? Diese Selbstlosigkeit und Wärme der Mutter ist nicht zu ersetzen und unbezahlbar! Ich wünsche mir, dass alle Männer, besonders aber die Väter sich für gleichwürdige Beziehungen innerhalb ihrer Familie und die Anerkennung des Berufes der Familienmanagerin in Deutschland einsetzen. Das zu erreichen wäre ein tatsächlicher menschlicher und gesellschaftspolitischer Fortschritt mit positiven wirtschaftlichen Folgen, aber auch ein mutiger und wegweisender Schritt in die Zukunft.

  • I
    Irene

    Vielleicht wäre es an der Zeit, den über 40 Jahre alten "Weiblichkeitswahn" wieder mal aus dem Bücherschrank zu holen.

  • R
    Ramon

    Unsere Vorfahren waren vielleicht nicht geistig, aber möglicherweise emotional verkommen?

  • O
    okidoki

    Kann ein Mensch, der nur in seinem Beruf Erfuellung findet und als Hausfrau/mann immer frustrierter wird, einem Kind ueberhaupt ein guter Elternteil sein?

     

    Warum werden immer nur die Muetter angesprochen?

     

    Duerfen die, die das Kind zu Grosseltern o.ae. geben koennen, ausnahmsweise doch arbeiten?

     

    Wurden Kinder in frueheren Zeiten nicht oft zu Ammen gegeben, bzw. mussten sie z.Z. der Industrialisierung nicht selbst schon frueh in die Fabrik (so wie beide Elternteile, wohlgemerkt)?

    Wieviel Aufmerksamkeit konnte eine hart arbeitende Bauersfrau mit zehn Kindern dem einzelnen widmen?

    Das waren unsere Vorfahren und geistig verkommen sind wir trotzdem nicht!

  • TM
    Thomas M

    wir verbrachten die ersten 3 jahre mit unserem ältesten kind zu hause, den anderen gönnen wir das selbe vergnügen. hey leute, worum geht es hier.? dass eure Kinder schon mit 3 oder 5 perfekt funktionieren? ich glaube nicht, dass krippen (tröge?) an und für sich eine schlechte hilfestellung sind. Für mich sind sie öffentlich zugängliche angebote, wenn der bedarf oder (leider) die notwendigkeit besteht.

    man kann es auch gerne gerne konservativ abtun;

    meiner meinung nach ist bei einem so langwierigen entwicklungsprozess, wie es bei uns menschen der fall ist, ein angemessener zeitraum mit intensiver bindung wichtig.

    ist das nicht bei jedem nach unserer meinung nach höher entwickelten lebewesen der fall? okay, vielleicht sollten wir uns nicht mit elephanten vergleichen, aber dass wir uns für höher entwickelte lebewesen halte, darin stimmen wir doch sicherlich überein.

    dass frau müller das mal zu thema macht, ist sicherlich nicht ökonomisch orientierte tagespolitik, aber vielleicht ein guter gedankenansatz, darüber nachzudenken, ob wir unsere kinder dazu bringen, im wesen beherzt und "unerzogen" zu sein oder zu funktionieren. ich meine, es hat schon zu viele dieses unglück ereilt.

  • F
    Flo

    Schlussfolgerungen aus den oben genannten Kommentaren könnten sein:

    1. Kostenlose Bildung, Kinderbetreuung und Familienberatung(also auf jeden Fall für die mit wenig Geld, die Unterschicht)

    2. Bedingungsloses Grundeinkommen

     

    Damit hätten wir die gröbsten Probleme angepackt. Jeder kann selbst entscheiden ob und wie viel Mensch bezahlter Arbeit nachgeht und wie viel er oder sie sich um die Familie oder Andere kümmert. Und Leute die Schwierigkeiten mit der Kindererziehung und wenig Geld haben bekommen professionelle Hilfe. So besteht die Möglichkeit, dass mehr und mehr Menschen in Deutschland sich ordentlich selbstverwirklichen können.

    MfG

    Flo

  • JR
    Johannes Resch

    Kommentar zu den Kommentaren:

    Ich habe gezählt. Von 21 Kommentaren lassen nur 9 und damit eine Minderheit ein gewisses Verständnis für die heutige Situation von Eltern erkennen. Ich habe daher den Eindruck, dass die Leserschaft der TAZ mehrheitlich aus Zeitgenossen ohne Kinder besteht, die sich der Welt der Familien nahezu völlig entfremdet haben.

  • C
    christoph

    @tantiauguru

     

    das mit den billigen Arbeitskräften hat Ihnen wohl Ihr Vater verraten, oder? Insgesamt ist an Ihrem Beitrag ja gut zu erkennen, zu was für einer "Denke" Ihre Erziehung geführt hat: Mama machts halt gemütlich und arbeitet dem Papa zu. Schon mal dabei an Mama gedacht?

  • I
    Irene

    Bis zum 18. Lebensjahr, für die Erziehung von Kindern bezahlt zu werden, das rechnet sich, schöner wär natürlich noch bis zum 25. Lebensjahr.

     

    Ich seh mich schon das Geld ausgeben, denn wenn die Kids ab 6 in der Ganztagsschule, oder ab 16 vielleicht sogar schon in der Lehre sind, habe ich einen schönen Stundenlohn und außerdem viel Zeit für mich. Kontrolliert wird das ja sicher nicht, wieviel Zeit ich effektiv für meine Kinder aufwende, oder?

     

    Für meine Töchte lohnt es sich dann allerdings nicht mehr, eine langwierige, anstrengende und anspruchsvolle Ausbildung zu machen. Da könnte man die Hauptschule wieder aufwerten. Denn die heiraten ja sowieso und bleiben dann zuhause bei den Kindern, wozu dann Gymnasium oder gar studieren?

  • R
    Ramon

    An Marc Soltau:

    Nicht blosse Behauptungen aufstellen, sondern sie belegen. Meines Wissens steht die führende deutsche Bindungsforscherin, eigentlich eine Befürworterin der Krippenerziehung, dieser nicht ohne Skepsis und Vorbehalte gegenüber. Für die Bindung ist es eben nicht unbedingt förderlich, sein Kind in die Krippe zu stecken, es ist auch nicht zwanglsäufig schädlich. Aus meiner Erfahrung als Psychotherapeut kann ich nur sagen, dass sich unter meinen PatientInnen nicht wenige befinden, die bereits während des ersten Lebensjahres ihr Dasein in einer Krippe zu Zeiten der DDR verbrachten. Generell wären bei diesem Thema weniger Ideologie und mehr Gedanken an das Wohl des Kindes hilfreich.

    An Jengre:

    Sehr schöner Kommentar!

  • AZ
    anke zoeckel

    Widerspruch? Welcher Widerspruch? Heißt es nicht immer, Oskar Lafontaine ginge es nicht um sachliche Politik, sondern bloß um die möglichst breite öffentliche Wahrnehmung der eigenen Person? Ich muss schon sagen: Wer solche Feinde hat, wie Herrn Klingelschmitt, der braucht sich um Freunde nicht bemühen!

     

    Es gab mal eine Zeit, da ließen sich Ehefrauen von Professoren mit Frau Professor anreden. Heute müssen sich Frauen ihre Titel selbst erschwindeln. Natürlich nicht alle. Einige sind gleicher. Wer zum beispiel mit einem LINKE-Politiker verheiratet ist, der wird ohne Rücksicht auf rechte Parolen zur Linken erklärt. Um die Aufregung perfekt zu machen, bedarf es dann nur noch der Erwähnung einiger Reizvokabeln (Kind, Krippe, Gefahr und Blondine zum Beispiel), schon läuft der Laden.

     

    Man könnte glatt annehmen, Klaus-Peter Klingelschmitt hat bei Springer gelernt. Wo habt ihr den denn aufgetrieben, liebe taz? Gab's den im Sonderangebot?

  • AR
    Antonius Reyntjes

    Das Mutterkreuz einführen. Zwangsweise!

     

    Und das Muterhakenkreuz (... wahlweise für Bischöfe und Vorführmütter)!

  • S
    SJB

    Elterngeld schön und gut, das klingt wieder nach Herdprämie. Aber ich z.B. wüsste nicht, dass ich oder meine ganzen Freunde und Bekannten aus der Krippenzeit irgendwelche traumatischen Schäden oder Beschneidungen erlitten haben, die uns wöchentlich auf die Couch zwingen! Vielleicht hat Frau Müller einfach zu viel Freizeit und meint sich nach dem Eva-Prinzip beschäftigen zu müssen....

  • J
    Jengre

    Die übliche Polemik von Euch. Die "Blondine" (!) gehört von Ihrem Mann zurückgepfiffen, ja? Seid Ihr aber emanzipiert. Im Ernst: Müller fordert ja gerade die Beseitigung der finanziellen Anhängigkeit von Frauen (und Männern) von voll erwerbsttätigen Partnern. Mit Heimchen-am-Herd und 50er-Jahre-Bräuteschule hat das wenig zu tun. Ihr solltert Eure Reflexe hinterfragen: An Erwerbsarbeit als Zwang und der Ökonomisierung der Menschen ist nichts zu verherrlichen, auch wenn man sich tausendmal als Lebenslüge schönredet, daß das Übertragen von Excel-Tabellen über die Umsatzrendite hautstraffender Kosmetikprodukte in Tortendiagramme (mit Mobbingbegleitung durch KollegInnen) viel, viel sinnstiftender wäre, als den halben Tag ein Familienleben zu haben. Unsere Gesellschaft braucht Arbeitszeitverkürzung für alle unter Einbindung der jetzt Arbeitslosen, keine Hurra-ich-arbeite-70-Stunden-und-bin-was-wert-Hysterie gehirngewaschener Frauen und Männer. Und Kinder brauchen die freiheit, sich nachmittags frei in Ihrem Wohnort zu bewegen und sich ihre Aktivitäten und Spielkameraden selbst auszusuchen, keine utilitaristische Pädagogik in Ganztagskitas und Ganztagsschulen.

  • HR
    h. rohwer

    wenn es nur um die finanzielle armut ginge, waere das von mueller gewuenschte kinderkopfgeld keine so schlechte loesung. in den meisten faellen waere damit der kinderarmut begegnet.

    was aber m.e. sie als frau in erster linie will, ist die isolierung des kindes im haeuslichen milieu.

    aus der heutigen sicht und als erfahrung der gesellschaftlichen wirklichkeit waere ihre vorstellung folgerichtig: egomanen gestalten ohne ruecksicht ihr umfeld. darauf vorzubereiten kann nach ihrer meinung nur heissen, jede stoerung von haus aus auszuschliessen.

    der voellig falsche ansatz hilft weder ihr, dem kind, noch der gesellschaft.

    die wechselwirkung von erfahrungen kann nicht frueh genug erlebt werden, um gestaerkt, fexibel und gestalterisch auf die zukuenftigen erfordernisse reagieren zu koennen.

    da hift kein antiquierter denkansatz.

  • MS
    Marc Soltau

    Die Tagesbetreuung in Krippen hat keine eindeutig nachgewiesenen Nachteile für die Entwicklung des Kindes. Eher das Gegenteil ist der Fall!

    Der 'deutsche' Anspruch auf Erziehung in der Familie ist weltweit fast einzigartig und gründet wohl auf Zeiten, in der die staatliche Erziehung uns zum Verhängnis wurde.

    Des Weiteren ist Armut, vor allem Kinderarmut nicht immer nur materieller Natur. Die geistige und kulturelle Armut kann nicht mit Erziehungsgeld bekämpft werden! - Dies würde diese Formen der Armut sogar noch begünstigen.

  • BR
    Barbara Ringlage

    Echte Wahlfreiheit ist nicht umsonst zu haben. Kindliche Entwicklung erfordert enorme Flexibilität seitens der Betreuenden. Ein starres "Entweder - Oder" schadet, ein jeweils am Wohl von Kindern und ihren Eltern orientiertes "sowohl - als auch" macht Sinn. Das mag aus betriebswirtschaftlicher Sicht schwer planbar zu sein, aber zu den Zielen menschlicher Entwicklung gehört Betriebswirtschaft ganz sicher nur zu einem verschwindend geringen Teil.

     

    Es ist das natürliche Recht (und die Pflicht) aller Eltern, die Erziehungswege und -ziele ihres Kindes zusammen mit ihrem Kind selbst zu bestimmen. Ein einjähriges Kind kann aufgrund seines Entwicklungsstandes dieses sein Recht noch lange nicht allein vertreten.

  • T
    Tantiauguri

    Warum so polemisch lieber Autor ? Ich stelle mir gerade vor, ich hätte das Pech gehabt in einer Krippe aufwachsen zu müssen u. muß Ihnen sagen, das wäre für mich im Nachhinein keine schöne Vorstellung gewesen. Da war es doch Zuhause bei meiner Mutter, meiner Schwester, meiner Großmutter u. unserer Haushälterin wesentlich kuscheliger.Auch wenn meine Mutter halbtags im Betrieb meines Vaters arbeitete, so tat sie dies in unserem Haus in ihrem dortigen Büro u. Sie werden lachen, es gibt wirklich keine besseren "Betreuer" für Kinder als die eigene Mutter oder Großmutter ! Und wissen Sie auch warum ? Ganz einfach, weil da die familiäre Bindung besteht, u. die hat ein Kind zu einer familienfremden Person nicht in dem Maße. Ich habe vor meinem Studium ein Praktikum in einer Einrichtung absolviert in der Kinder betreut wurden u. habe oft genug in dieser Zeit erlebt, wie gerade Erzieherinnen oder sogenannte Kinderpflegerinnen (machen im Grunde die gleiche Arbeit, werden nur schlechter bezahlt) die schon sehr lange in dem Beruf waren, die Kinder "abgefertigt" haben, nein, das kann es wirklich nicht sein. So nicht ! Dann braucht man sich im Grunde ja keine Kinder anzuschaffen, wozu dann ? Für den Feierabend oder das Wochenende ? Man will doch auch mit den Kindern leben u. sie aufwachsen sehen u. sie nicht nur abends noch schnell ins Bett bringen. Meiner Ansicht nach wollen Politik u. Wirtschaft doch nur deshalb die Kinderbetreuung in Richtung Krippen so forcieren, weil sie in Frauen billige Arbeitskräfte sehen, denen man weniger Gehalt zahlen muß als einem Mann in gleicher Position. Wie ich hörte verdient ein Mann in Deutschland zur Zeit 23% mehr Gehalt bei gleicher Tätigkeit als eine Frau. Das sagt doch im Grunde alles, oder ?! Das Hausfrauengehalt wurde schon in den 70ern verlangt u. nicht gezahlt, das ist doch ein alter Hut u. das Kindergeld betrug Ende der 70er auch beim ersten Kind nur 50,-DM u. beim zweiten glaube ich 70,-DM. Dagegen nimmt sich das heutige Kindergeld ja fast wie ein Gehalt aus.

    Warum also den Frauen u. Männern nicht wirkliche Wahlfreiheit lassen u. ein Erziehungsgehalt einführen ? Dann bestünde jedenfalls eine wirkliche Wahlfreiheit ohne Druck. Arbeit soll schließlich dazu da sein um zu leben u. nicht umgekehrt. Wir müssen endlich lernen, daß jeder Mensch ein Recht auf ein Grundgehalt hat, egal was auch immer er tut, von irgendwas muß der Mensch ja schließlich auch leben. Warum also nicht ein "Erziehungsgehalt" ? Fände ich an der Zeit !

    P.S.: An alle die gerne auf unseren Nachbarn Frankreich hinweisen was die Kinderbetreuung angeht, hierzu möchte ich noch anmerken, in Frankreich gibt es auch die sogenannte "Bizutage" an den Schulen, auch ein Auswuchs der frühzeitigen "Sich-selbst Überlassung" ?Ich meine ja !

  • F
    Flo

    Ich befürchte es gibt leider viele Eltern den wäre mit mehr Kindergeld nicht wirklich geholfen. Denen würden kostenlose Familienberatung und kostenlose Kinderbetreuung und Bildung viel mehr bringen. Was Christa Müller da fordert geht leider ziemlich an den Realitäten vorbei. Ihre Forderung würde fast nur dem Mittelstand mit Kindern zusätzliches Geld geben, was sie vielleicht garnicht bräuchten. Die Unterschicht in der nun mal viele Eltern mit dem Kinder großziehen etwas überfordert sind, was viele Gründe haben kann (viel Arbeit, eigene "schlechte" Erziehung und Bildung usw...), würde von dieser von Frau Müller vorgeschlagenen Hilfe nicht wirklich geholfen.

    MfG

    Flo

  • A
    adecentone

    Ist schon erschreckend. Die Altlinken mutieren zu den neuen Konservativen, die Neulinken gelten als Vaterlandsverräter und Parasiten, und der Feminismus wandelt sich zum Faschismus.

    Aus Fehlern sollte man lernen, aber geschickt gehen alte Ideologien zum Schönheitschirurgen und schleichen sich fortan in die neuen alten Köpfe als Fortschritt.

    Die GAL auf der wohlig-fauligen Couch des konservativen Bürgertums, und deren Presseorgane bekämpfen den politischen Gegner mit Polemik und Pamphleten.

    Schöne neue Welt...

  • M
    Meike

    Warum erscheint eigentlich im Text das Wort BLONDINE? Würdet ihr auch schreiben Brünette, wäre sie braunhaarig? Was hat überhaupt die Haarfarbe in einem Zeitungsartikel über eine Frau zu tun, wenn es nicht dazu dient Klischees herauszuheben und die FRau samt ihrer Ideen auf marchistische Weise lächerlich zu machen.

    Oder kennt ihr auch nur einen ARtikel in dem steht, "der Blonde..." ? Ich nicht, finde es aber schade, dass bei der TAZ machismus derart durchkommt.

  • JP
    Jochen Philipp

    Armut bekämpft man, indem man den Menschen existenzsichernde Arbeitsplätze zur Verfügung stellt und nicht, indem man sie von eben diesen fernhält. Das Ketten von Kindern an ihre Mütter ist bei ihrer Entwicklung nicht hilfreich und das Ketten der Mütter an den Herd ist volkswirtschaftlicher Unsinn.

    Ich bin über die Maßen erstaunt, dass eine moderne auf Emanzipation bedachte Partei wie die Linke diese Frau so lange erträgt. Für die Linken spricht Frau Müller jedenfalls nicht.

  • A
    adecentone

    Ist schon erschreckend. Die Altlinken mutieren zu den neuen Konservativen, die Neulinken gelten als Vaterlandsverräter und Parasiten, und der Feminismus wandelt sich zum Faschismus.

    Aus Fehlern sollte man lernen, aber geschickt gehen alte Ideologien zum Schönheitschirurgen und schleichen sich fortan in die neuen alten Köpfe als Fortschritt.

    Und das Unwort Kreuzzug zu verwenden sagt mehr über den Schreiben als über den Beschriebenen.

  • MK
    Markus Krieger

    Ich sehe auch keinen Widerspruch zu ihrem Ehemann, beide vereint ihr schwachsinniges Gesülze und ihre Profilneurosen! Zum Thema: Geistig verkrüppelte Kinder (um in Frau Müllers Diktion zu bleiben) entstehen doch gerade dort, wo sie bei ihren nicht förderungsfähigen und/oder -willigen Eltern bleiben müssen. Hier hilft überwiegend auch kein Geld, da sich für die Kinder damit rein gar nichts ändert, sondern nur eine maximale Förderung von Kitas. Und Armutsbekäpfung ist unabhängig davon zu betrachten.

  • ML
    M. Lemke

    Vielleicht ist Frau Müller einfach etwas zu spät Mutter geworden und steigert sich nun in ihre Mutterrolle hinein. Wie eine Bulimie-Kranke bei einem Fressanfall. Mal sehen, wie lebenstüchtig ihr Sohn wird...

  • BS
    Berthold Sonnemann

    Christa Müller und Oskar Lafontaine gehören derselben Sekte an wie etwa Pinochet, die Hitlerfreunde von der ehemaligen Zentrumspartei und neuerdings Vize-Bush-Krieger Tony Blair. Gewaltherrschaft und Krieg verschleissen viele Kinder, wir brauchen Nachschub, also, ihr Schäfchen, ab ins Bett...

  • LP
    Ludwig Paul Häußner

    Armutsrisiko Familie - Grundeinkommen als Lösung

     

     

    Der Bedarf an Fremdbetreuung für Babys und Kleinkinder nimmt deshalb zu, weil die Familie nur durch die Erwerbsarbeit der Mütter das notwendige Familieneinkommen erzielen kann, von alleinerziehenden Müttern und Vätern ganz zu schweigen. Der Staat betrachtet die Erziehungsarbeit - mehr oder weniger - als Privatsache und ignoriert, dass Familien für ein Kind im Laufe seines Lebens rund 77.000 Euro mehr an Steuern wie auch Beiträge in die Sozialkassen einzahlen, als sie vom Staat zurückbekommen. Damit haben wir den täglichen Verfassungsbruch im Hinblick auf Artikel 6 unseres Grundgesetzes.

     

    Die Gründung einer Familie stellt in der deutschen Gesellschaft das größte Armutsrisiko dar. Was Wunder, dass Deutschland eine der niedrigsten Geburtenraten hat - bei 124.000 gemeldeten Abtreibungen im Jahr 2005.

     

    Die von Christa Müller erhobenen Forderungen nach »Muttergehalt« oder »sozialversicherungspflichtiges Erziehungsgehalt« lösen das Problem nicht an seiner Wurzel. Ein Erziehungsgehalt, wie auch das in 2007 eingeführte Elterngeld (ohnehin aus unterschiedlichen Gründen ungerecht) knüpfen noch immer an der bezahlten Erwerbsarbeit - der bereits zu Ende gegangenen Industriegesellschaft an (Daniel Bell: Die nachindustrielle Gesellschaft - 1973).

     

    Aus unserer Sicht würde das Dilemma aus unbezahlter Familienarbeit oder bezahlter Erwerbsarbeit nur durch ein bedingungsloses Grundeinkommen als Grundrecht lösbar werden. Schon 1986 forderte der Soziologe Ralf Dahrendorf: "Das garantierte Mindesteinkommen ist so notwendig wie die übrigen Bürgerrechte, als die Gleichheit vor dem Gesetz oder das allgemein, gleiche Wahlrecht." Es fundiert das in Artikel 6 unseres Grundgesetzes verankerte Elternrecht finanziell und stärkt die Eltern in ihren Gestaltungsmöglichkeiten im Hinblick auf Erziehungsarbeit, Familienarbeit, Erwerbsarbeit. und Lernarbeit. Mit dem bedingungslosen Grundeinkommen würde eine psychosoziale Gesundung eingeleitet, die uns aufgrund der Erkenntnisse der frühkindlichen Bindungsforschung als gesellschaftliche Aufgabe in aller Deutlichkeit und Dringlichkeit gestellt wird.

     

    Ludwig Paul Häußner

    Dipl. Betriebswirt / Dipl. Pädagoge

    Universität Karlsruhe (TH) ? IEP

  • JR
    Johannes Resch

    Warum konstruieren Sie einen Widerspruch der Forderungen Frau Müllers zu denen ihres Ehemannes. Das Erziehungsgeld a la Müller wäre doch auch eine ideale Armutsbekämpfung. Schließlich stehen Kinder- und Familienarmut heute ganz im Vordergrund.

  • J
    Julia

    Vielen Dank "Jengre"! Ich bin immer Feministin und für soziale Gerechtigkeit gewesen, unterstütze deshalb voll&ganz Christa Müller, denn sie steht dazu in keinem Widerspruch, im Gegenteil:

    Sie kämpft - wie ich -

    1.) für das Recht auf Selbstbestimmung

    und Unabhängigkeit von Frauen und

    2.)für das Wohl der Schwachen und Machtlosen, wie Kinder und Pflegebedürftige.

    Das Leben ist statistisch sehr lang geworden und eine Jede kann doch mit Freude und Eifer jahrzehntelang berufstätig sein. Wir müssen aber auch das Recht haben, unseren Wünschen nach Glück und Gesundheit nachzukommen, indem wir Kinder nicht nur in die Welt setzen, sondern diese auch täglich so viel wie möglich sehen/erziehen/geniessen dürfen - wozu sonst eigentlich Nachwuchs produzieren - ohne belächelt oder sogar diffamiert zu werden. Dass diese Kleinen natürlich später ebenso mit Anderen spielen und lernen möchten, steht dem nicht entgegen. Es gibt ja Geschwister, Haustiere, Nachbarn, Spielplätze, Krabbelgruppen, Kindergärten, Schule!

    Die Frauen der "konservativen Linken" (SPD,DIE LINKE,DGB,EMMA,etc) treffen sich in ihren Argumenten gegen Christa Müller (und meinen "Verein der Familienfrauen und -männer")mit den wirklich erzkonservativen (also destruktiven und freiheitsberaubenden)

    Menschen! Auch diese verlangen nämlich zB, dass man "gefälligst" vom Gehalt des Partners leben solle, wenn man schon so blöd ist und die Gören selber versorgen will. "Wir Steuerzahler unterstützen sowas doch nicht!" Aha, vielleicht liegt ja - wie so oft - hinter allen Hassausbrüchen gegen "Blondinen"&co (ich bin eine "Braungraue")nur Selbstsucht und der Unwille, abzugeben und zu teilen mit denen, die das Wohl der Kinder eben wichtiger finden als Urlaub und Auto, Fitnessstudio und Kino, Restaurantbesuche und ständig neue Klamotten?

    Nein, man stirbt nicht in Krippen und "Schäden" gibts danach selten zu besichtigen - übrigens wieder ein Argument der autoritären/rechten Generation, die "körperliche Züchtigung" mit den Worten schätzte und verteidigte: "Es hat mir schliesslich auch nicht geschadet, wie du siehst!" Man mochte ihnen nur nicht widersprechen ...

  • JH
    Jörg Hartmann

    "Armut bekämpft man, indem man den Menschen existenzsichernde Arbeitsplätze zur Verfügung stellt" und -- wie es der Parteitagsbeschluss formuliert -- ""Ein Erziehungsgehalt oder ein Familiengeld verhindert keine Kinderarmut." -- Ach ja? Geld, für das man nicht "jobben gehen muss", dessen einzige Bedingung ein Kind in einem bestimmten Alter ist, hält einen also weiterhin in Armut? Nun ja, das ist die Logik der "Arbeiterbewegung" wie auch jenes Teils der "Feministinnen", die sich "Emanzipation" und "Selbstverwirklichung nicht ohne Karriere vorstellen können.

     

    Um gut, also u.a. ohne Armut, zu leben, braucht es aber keinen Job, erst recht keine Karriere, sondern schlicht Teilhabe. Teilhabe an dem, was man zum Leben halt braucht. Essen, Wohnen, Wärme, auch die der Mitmenschen, "gesellschaftlicher Reichtum", "Kultur" oder ähnliches. Wenn man unbedingt in der Marktwirtschaft stecken bleiben möchte, brauchts dazu natürlich Geld. Also z.B. ein "Erziehungsgehalt", wenn man sich (z.B. gemeinsam mit Freunden) selbst um die "Kinder", die man in die Welt gesetzt hat, kümmern will, anstatt dafür "Brötchen zu backen", dass diejenigen "Fremden", die die "Kinderbetreuung" übernehmen, diese Brötchen essen. (Statt dessen zahlt man dann eben das "Erziehungsgehalt", um selbst "fremdgebackene" Brötchen zu essen.)

     

    Wo ist da -- wenn man frei zwischen der Wahrnahme der (oft nicht allzu großen) "Chancen auf dem Arbeitsmarkt" und "Erziehungsgehalt" wählen kann, das Problem? O.K., ein "bedingungsloses Grundeinkommen" nicht nur für Eltern sondern jeden, das wär natürlich noch weitreichender, nur warum soll der Zwang, zu arbeiten, besser sein im Sinne der "Armutsbekämpfung"? Das einzige Problem am "Erziehungsgehalt" ist doch sein Name -- weil es scheinbar diejenigen ausschließt, die das dunkle Zeitalter der "Erziehung" überwunden haben.

  • E
    Egon

    @Sonja Hofacker

    Also das hab ich ja gern: Erst schutzlos rumrammeln wie ein Karnickel und dann auch noch ein "Gehalt" als "Wertschätzung" für die Folgen einfordern!

    Dazu dann noch das Geblubber über die angeblich "nicht zu ersetzende", "selbstlose" "Wärme" der MUTTER und fertig ist das femischistische Weltbild. Sicher bewertet so eine auch ein Mutterkreuz als passende wenn auch nicht ausreichende Anerkennung der Tätigkeit als "Familienmanagerin" (Dem Buchtitel "Nieten in Nadelstreifen" folgt sicher auch bald der Titel "Nietinnen in LegIns").

  • SH
    Sonja Hofacker

    Aus meiner Erfahrung als Mutter von sieben Kindern im Alter zwischen 15 Monaten und 20 Jahren plädiere ich dafür, dass endlich die Arbeit und Leistung der Mütter für die Gesellschaft durch ein Erziehungsgehalt gewertschätzt wird! Diese heute noch bestehende permanente finanzielle Abhängigkeit vom Vater der gemeinsamen Kinder ist für jede moderne Frau entwürdigend. Immer wieder begegne ich gebildeten Frauen, die mir anvertrauen wie gerne sie noch weitere Kinder hätten, jedoch der Partner dies ablehnt, oft aus finanziellen Gründen. Wieviele Mütter unter der Doppelbelastung von Familie und Beruf leiden, zeigt sich in der deutlichen Zunahme von Depressionen bei Frauen. Wie sehr die Gesellschaft unter den bekannten Folgen all der Kinder, die im Kleinkindalter in Kinderkrippen abgegeben wurden, damit ihre Mütter arbeiten gehen können, bereits gelitten hat, hat u.a. Michail Gorbatschow festgestellt. Wie soll ein Säugling Vertrauen in diese Welt bekommen, wenn er keine liebevolle Bezugsperson hat, die zuverlässig und selbstlos für die Erfüllung seiner Bedürfnisse sorgt ? Diese Selbstlosigkeit und Wärme der Mutter ist nicht zu ersetzen und unbezahlbar! Ich wünsche mir, dass alle Männer, besonders aber die Väter sich für gleichwürdige Beziehungen innerhalb ihrer Familie und die Anerkennung des Berufes der Familienmanagerin in Deutschland einsetzen. Das zu erreichen wäre ein tatsächlicher menschlicher und gesellschaftspolitischer Fortschritt mit positiven wirtschaftlichen Folgen, aber auch ein mutiger und wegweisender Schritt in die Zukunft.

  • I
    Irene

    Vielleicht wäre es an der Zeit, den über 40 Jahre alten "Weiblichkeitswahn" wieder mal aus dem Bücherschrank zu holen.

  • R
    Ramon

    Unsere Vorfahren waren vielleicht nicht geistig, aber möglicherweise emotional verkommen?

  • O
    okidoki

    Kann ein Mensch, der nur in seinem Beruf Erfuellung findet und als Hausfrau/mann immer frustrierter wird, einem Kind ueberhaupt ein guter Elternteil sein?

     

    Warum werden immer nur die Muetter angesprochen?

     

    Duerfen die, die das Kind zu Grosseltern o.ae. geben koennen, ausnahmsweise doch arbeiten?

     

    Wurden Kinder in frueheren Zeiten nicht oft zu Ammen gegeben, bzw. mussten sie z.Z. der Industrialisierung nicht selbst schon frueh in die Fabrik (so wie beide Elternteile, wohlgemerkt)?

    Wieviel Aufmerksamkeit konnte eine hart arbeitende Bauersfrau mit zehn Kindern dem einzelnen widmen?

    Das waren unsere Vorfahren und geistig verkommen sind wir trotzdem nicht!

  • TM
    Thomas M

    wir verbrachten die ersten 3 jahre mit unserem ältesten kind zu hause, den anderen gönnen wir das selbe vergnügen. hey leute, worum geht es hier.? dass eure Kinder schon mit 3 oder 5 perfekt funktionieren? ich glaube nicht, dass krippen (tröge?) an und für sich eine schlechte hilfestellung sind. Für mich sind sie öffentlich zugängliche angebote, wenn der bedarf oder (leider) die notwendigkeit besteht.

    man kann es auch gerne gerne konservativ abtun;

    meiner meinung nach ist bei einem so langwierigen entwicklungsprozess, wie es bei uns menschen der fall ist, ein angemessener zeitraum mit intensiver bindung wichtig.

    ist das nicht bei jedem nach unserer meinung nach höher entwickelten lebewesen der fall? okay, vielleicht sollten wir uns nicht mit elephanten vergleichen, aber dass wir uns für höher entwickelte lebewesen halte, darin stimmen wir doch sicherlich überein.

    dass frau müller das mal zu thema macht, ist sicherlich nicht ökonomisch orientierte tagespolitik, aber vielleicht ein guter gedankenansatz, darüber nachzudenken, ob wir unsere kinder dazu bringen, im wesen beherzt und "unerzogen" zu sein oder zu funktionieren. ich meine, es hat schon zu viele dieses unglück ereilt.

  • F
    Flo

    Schlussfolgerungen aus den oben genannten Kommentaren könnten sein:

    1. Kostenlose Bildung, Kinderbetreuung und Familienberatung(also auf jeden Fall für die mit wenig Geld, die Unterschicht)

    2. Bedingungsloses Grundeinkommen

     

    Damit hätten wir die gröbsten Probleme angepackt. Jeder kann selbst entscheiden ob und wie viel Mensch bezahlter Arbeit nachgeht und wie viel er oder sie sich um die Familie oder Andere kümmert. Und Leute die Schwierigkeiten mit der Kindererziehung und wenig Geld haben bekommen professionelle Hilfe. So besteht die Möglichkeit, dass mehr und mehr Menschen in Deutschland sich ordentlich selbstverwirklichen können.

    MfG

    Flo

  • JR
    Johannes Resch

    Kommentar zu den Kommentaren:

    Ich habe gezählt. Von 21 Kommentaren lassen nur 9 und damit eine Minderheit ein gewisses Verständnis für die heutige Situation von Eltern erkennen. Ich habe daher den Eindruck, dass die Leserschaft der TAZ mehrheitlich aus Zeitgenossen ohne Kinder besteht, die sich der Welt der Familien nahezu völlig entfremdet haben.

  • C
    christoph

    @tantiauguru

     

    das mit den billigen Arbeitskräften hat Ihnen wohl Ihr Vater verraten, oder? Insgesamt ist an Ihrem Beitrag ja gut zu erkennen, zu was für einer "Denke" Ihre Erziehung geführt hat: Mama machts halt gemütlich und arbeitet dem Papa zu. Schon mal dabei an Mama gedacht?

  • I
    Irene

    Bis zum 18. Lebensjahr, für die Erziehung von Kindern bezahlt zu werden, das rechnet sich, schöner wär natürlich noch bis zum 25. Lebensjahr.

     

    Ich seh mich schon das Geld ausgeben, denn wenn die Kids ab 6 in der Ganztagsschule, oder ab 16 vielleicht sogar schon in der Lehre sind, habe ich einen schönen Stundenlohn und außerdem viel Zeit für mich. Kontrolliert wird das ja sicher nicht, wieviel Zeit ich effektiv für meine Kinder aufwende, oder?

     

    Für meine Töchte lohnt es sich dann allerdings nicht mehr, eine langwierige, anstrengende und anspruchsvolle Ausbildung zu machen. Da könnte man die Hauptschule wieder aufwerten. Denn die heiraten ja sowieso und bleiben dann zuhause bei den Kindern, wozu dann Gymnasium oder gar studieren?

  • R
    Ramon

    An Marc Soltau:

    Nicht blosse Behauptungen aufstellen, sondern sie belegen. Meines Wissens steht die führende deutsche Bindungsforscherin, eigentlich eine Befürworterin der Krippenerziehung, dieser nicht ohne Skepsis und Vorbehalte gegenüber. Für die Bindung ist es eben nicht unbedingt förderlich, sein Kind in die Krippe zu stecken, es ist auch nicht zwanglsäufig schädlich. Aus meiner Erfahrung als Psychotherapeut kann ich nur sagen, dass sich unter meinen PatientInnen nicht wenige befinden, die bereits während des ersten Lebensjahres ihr Dasein in einer Krippe zu Zeiten der DDR verbrachten. Generell wären bei diesem Thema weniger Ideologie und mehr Gedanken an das Wohl des Kindes hilfreich.

    An Jengre:

    Sehr schöner Kommentar!

  • AZ
    anke zoeckel

    Widerspruch? Welcher Widerspruch? Heißt es nicht immer, Oskar Lafontaine ginge es nicht um sachliche Politik, sondern bloß um die möglichst breite öffentliche Wahrnehmung der eigenen Person? Ich muss schon sagen: Wer solche Feinde hat, wie Herrn Klingelschmitt, der braucht sich um Freunde nicht bemühen!

     

    Es gab mal eine Zeit, da ließen sich Ehefrauen von Professoren mit Frau Professor anreden. Heute müssen sich Frauen ihre Titel selbst erschwindeln. Natürlich nicht alle. Einige sind gleicher. Wer zum beispiel mit einem LINKE-Politiker verheiratet ist, der wird ohne Rücksicht auf rechte Parolen zur Linken erklärt. Um die Aufregung perfekt zu machen, bedarf es dann nur noch der Erwähnung einiger Reizvokabeln (Kind, Krippe, Gefahr und Blondine zum Beispiel), schon läuft der Laden.

     

    Man könnte glatt annehmen, Klaus-Peter Klingelschmitt hat bei Springer gelernt. Wo habt ihr den denn aufgetrieben, liebe taz? Gab's den im Sonderangebot?

  • AR
    Antonius Reyntjes

    Das Mutterkreuz einführen. Zwangsweise!

     

    Und das Muterhakenkreuz (... wahlweise für Bischöfe und Vorführmütter)!

  • S
    SJB

    Elterngeld schön und gut, das klingt wieder nach Herdprämie. Aber ich z.B. wüsste nicht, dass ich oder meine ganzen Freunde und Bekannten aus der Krippenzeit irgendwelche traumatischen Schäden oder Beschneidungen erlitten haben, die uns wöchentlich auf die Couch zwingen! Vielleicht hat Frau Müller einfach zu viel Freizeit und meint sich nach dem Eva-Prinzip beschäftigen zu müssen....

  • J
    Jengre

    Die übliche Polemik von Euch. Die "Blondine" (!) gehört von Ihrem Mann zurückgepfiffen, ja? Seid Ihr aber emanzipiert. Im Ernst: Müller fordert ja gerade die Beseitigung der finanziellen Anhängigkeit von Frauen (und Männern) von voll erwerbsttätigen Partnern. Mit Heimchen-am-Herd und 50er-Jahre-Bräuteschule hat das wenig zu tun. Ihr solltert Eure Reflexe hinterfragen: An Erwerbsarbeit als Zwang und der Ökonomisierung der Menschen ist nichts zu verherrlichen, auch wenn man sich tausendmal als Lebenslüge schönredet, daß das Übertragen von Excel-Tabellen über die Umsatzrendite hautstraffender Kosmetikprodukte in Tortendiagramme (mit Mobbingbegleitung durch KollegInnen) viel, viel sinnstiftender wäre, als den halben Tag ein Familienleben zu haben. Unsere Gesellschaft braucht Arbeitszeitverkürzung für alle unter Einbindung der jetzt Arbeitslosen, keine Hurra-ich-arbeite-70-Stunden-und-bin-was-wert-Hysterie gehirngewaschener Frauen und Männer. Und Kinder brauchen die freiheit, sich nachmittags frei in Ihrem Wohnort zu bewegen und sich ihre Aktivitäten und Spielkameraden selbst auszusuchen, keine utilitaristische Pädagogik in Ganztagskitas und Ganztagsschulen.

  • HR
    h. rohwer

    wenn es nur um die finanzielle armut ginge, waere das von mueller gewuenschte kinderkopfgeld keine so schlechte loesung. in den meisten faellen waere damit der kinderarmut begegnet.

    was aber m.e. sie als frau in erster linie will, ist die isolierung des kindes im haeuslichen milieu.

    aus der heutigen sicht und als erfahrung der gesellschaftlichen wirklichkeit waere ihre vorstellung folgerichtig: egomanen gestalten ohne ruecksicht ihr umfeld. darauf vorzubereiten kann nach ihrer meinung nur heissen, jede stoerung von haus aus auszuschliessen.

    der voellig falsche ansatz hilft weder ihr, dem kind, noch der gesellschaft.

    die wechselwirkung von erfahrungen kann nicht frueh genug erlebt werden, um gestaerkt, fexibel und gestalterisch auf die zukuenftigen erfordernisse reagieren zu koennen.

    da hift kein antiquierter denkansatz.

  • MS
    Marc Soltau

    Die Tagesbetreuung in Krippen hat keine eindeutig nachgewiesenen Nachteile für die Entwicklung des Kindes. Eher das Gegenteil ist der Fall!

    Der 'deutsche' Anspruch auf Erziehung in der Familie ist weltweit fast einzigartig und gründet wohl auf Zeiten, in der die staatliche Erziehung uns zum Verhängnis wurde.

    Des Weiteren ist Armut, vor allem Kinderarmut nicht immer nur materieller Natur. Die geistige und kulturelle Armut kann nicht mit Erziehungsgeld bekämpft werden! - Dies würde diese Formen der Armut sogar noch begünstigen.

  • BR
    Barbara Ringlage

    Echte Wahlfreiheit ist nicht umsonst zu haben. Kindliche Entwicklung erfordert enorme Flexibilität seitens der Betreuenden. Ein starres "Entweder - Oder" schadet, ein jeweils am Wohl von Kindern und ihren Eltern orientiertes "sowohl - als auch" macht Sinn. Das mag aus betriebswirtschaftlicher Sicht schwer planbar zu sein, aber zu den Zielen menschlicher Entwicklung gehört Betriebswirtschaft ganz sicher nur zu einem verschwindend geringen Teil.

     

    Es ist das natürliche Recht (und die Pflicht) aller Eltern, die Erziehungswege und -ziele ihres Kindes zusammen mit ihrem Kind selbst zu bestimmen. Ein einjähriges Kind kann aufgrund seines Entwicklungsstandes dieses sein Recht noch lange nicht allein vertreten.

  • T
    Tantiauguri

    Warum so polemisch lieber Autor ? Ich stelle mir gerade vor, ich hätte das Pech gehabt in einer Krippe aufwachsen zu müssen u. muß Ihnen sagen, das wäre für mich im Nachhinein keine schöne Vorstellung gewesen. Da war es doch Zuhause bei meiner Mutter, meiner Schwester, meiner Großmutter u. unserer Haushälterin wesentlich kuscheliger.Auch wenn meine Mutter halbtags im Betrieb meines Vaters arbeitete, so tat sie dies in unserem Haus in ihrem dortigen Büro u. Sie werden lachen, es gibt wirklich keine besseren "Betreuer" für Kinder als die eigene Mutter oder Großmutter ! Und wissen Sie auch warum ? Ganz einfach, weil da die familiäre Bindung besteht, u. die hat ein Kind zu einer familienfremden Person nicht in dem Maße. Ich habe vor meinem Studium ein Praktikum in einer Einrichtung absolviert in der Kinder betreut wurden u. habe oft genug in dieser Zeit erlebt, wie gerade Erzieherinnen oder sogenannte Kinderpflegerinnen (machen im Grunde die gleiche Arbeit, werden nur schlechter bezahlt) die schon sehr lange in dem Beruf waren, die Kinder "abgefertigt" haben, nein, das kann es wirklich nicht sein. So nicht ! Dann braucht man sich im Grunde ja keine Kinder anzuschaffen, wozu dann ? Für den Feierabend oder das Wochenende ? Man will doch auch mit den Kindern leben u. sie aufwachsen sehen u. sie nicht nur abends noch schnell ins Bett bringen. Meiner Ansicht nach wollen Politik u. Wirtschaft doch nur deshalb die Kinderbetreuung in Richtung Krippen so forcieren, weil sie in Frauen billige Arbeitskräfte sehen, denen man weniger Gehalt zahlen muß als einem Mann in gleicher Position. Wie ich hörte verdient ein Mann in Deutschland zur Zeit 23% mehr Gehalt bei gleicher Tätigkeit als eine Frau. Das sagt doch im Grunde alles, oder ?! Das Hausfrauengehalt wurde schon in den 70ern verlangt u. nicht gezahlt, das ist doch ein alter Hut u. das Kindergeld betrug Ende der 70er auch beim ersten Kind nur 50,-DM u. beim zweiten glaube ich 70,-DM. Dagegen nimmt sich das heutige Kindergeld ja fast wie ein Gehalt aus.

    Warum also den Frauen u. Männern nicht wirkliche Wahlfreiheit lassen u. ein Erziehungsgehalt einführen ? Dann bestünde jedenfalls eine wirkliche Wahlfreiheit ohne Druck. Arbeit soll schließlich dazu da sein um zu leben u. nicht umgekehrt. Wir müssen endlich lernen, daß jeder Mensch ein Recht auf ein Grundgehalt hat, egal was auch immer er tut, von irgendwas muß der Mensch ja schließlich auch leben. Warum also nicht ein "Erziehungsgehalt" ? Fände ich an der Zeit !

    P.S.: An alle die gerne auf unseren Nachbarn Frankreich hinweisen was die Kinderbetreuung angeht, hierzu möchte ich noch anmerken, in Frankreich gibt es auch die sogenannte "Bizutage" an den Schulen, auch ein Auswuchs der frühzeitigen "Sich-selbst Überlassung" ?Ich meine ja !

  • F
    Flo

    Ich befürchte es gibt leider viele Eltern den wäre mit mehr Kindergeld nicht wirklich geholfen. Denen würden kostenlose Familienberatung und kostenlose Kinderbetreuung und Bildung viel mehr bringen. Was Christa Müller da fordert geht leider ziemlich an den Realitäten vorbei. Ihre Forderung würde fast nur dem Mittelstand mit Kindern zusätzliches Geld geben, was sie vielleicht garnicht bräuchten. Die Unterschicht in der nun mal viele Eltern mit dem Kinder großziehen etwas überfordert sind, was viele Gründe haben kann (viel Arbeit, eigene "schlechte" Erziehung und Bildung usw...), würde von dieser von Frau Müller vorgeschlagenen Hilfe nicht wirklich geholfen.

    MfG

    Flo

  • A
    adecentone

    Ist schon erschreckend. Die Altlinken mutieren zu den neuen Konservativen, die Neulinken gelten als Vaterlandsverräter und Parasiten, und der Feminismus wandelt sich zum Faschismus.

    Aus Fehlern sollte man lernen, aber geschickt gehen alte Ideologien zum Schönheitschirurgen und schleichen sich fortan in die neuen alten Köpfe als Fortschritt.

    Die GAL auf der wohlig-fauligen Couch des konservativen Bürgertums, und deren Presseorgane bekämpfen den politischen Gegner mit Polemik und Pamphleten.

    Schöne neue Welt...

  • M
    Meike

    Warum erscheint eigentlich im Text das Wort BLONDINE? Würdet ihr auch schreiben Brünette, wäre sie braunhaarig? Was hat überhaupt die Haarfarbe in einem Zeitungsartikel über eine Frau zu tun, wenn es nicht dazu dient Klischees herauszuheben und die FRau samt ihrer Ideen auf marchistische Weise lächerlich zu machen.

    Oder kennt ihr auch nur einen ARtikel in dem steht, "der Blonde..." ? Ich nicht, finde es aber schade, dass bei der TAZ machismus derart durchkommt.

  • JP
    Jochen Philipp

    Armut bekämpft man, indem man den Menschen existenzsichernde Arbeitsplätze zur Verfügung stellt und nicht, indem man sie von eben diesen fernhält. Das Ketten von Kindern an ihre Mütter ist bei ihrer Entwicklung nicht hilfreich und das Ketten der Mütter an den Herd ist volkswirtschaftlicher Unsinn.

    Ich bin über die Maßen erstaunt, dass eine moderne auf Emanzipation bedachte Partei wie die Linke diese Frau so lange erträgt. Für die Linken spricht Frau Müller jedenfalls nicht.

  • A
    adecentone

    Ist schon erschreckend. Die Altlinken mutieren zu den neuen Konservativen, die Neulinken gelten als Vaterlandsverräter und Parasiten, und der Feminismus wandelt sich zum Faschismus.

    Aus Fehlern sollte man lernen, aber geschickt gehen alte Ideologien zum Schönheitschirurgen und schleichen sich fortan in die neuen alten Köpfe als Fortschritt.

    Und das Unwort Kreuzzug zu verwenden sagt mehr über den Schreiben als über den Beschriebenen.

  • MK
    Markus Krieger

    Ich sehe auch keinen Widerspruch zu ihrem Ehemann, beide vereint ihr schwachsinniges Gesülze und ihre Profilneurosen! Zum Thema: Geistig verkrüppelte Kinder (um in Frau Müllers Diktion zu bleiben) entstehen doch gerade dort, wo sie bei ihren nicht förderungsfähigen und/oder -willigen Eltern bleiben müssen. Hier hilft überwiegend auch kein Geld, da sich für die Kinder damit rein gar nichts ändert, sondern nur eine maximale Förderung von Kitas. Und Armutsbekäpfung ist unabhängig davon zu betrachten.

  • ML
    M. Lemke

    Vielleicht ist Frau Müller einfach etwas zu spät Mutter geworden und steigert sich nun in ihre Mutterrolle hinein. Wie eine Bulimie-Kranke bei einem Fressanfall. Mal sehen, wie lebenstüchtig ihr Sohn wird...

  • BS
    Berthold Sonnemann

    Christa Müller und Oskar Lafontaine gehören derselben Sekte an wie etwa Pinochet, die Hitlerfreunde von der ehemaligen Zentrumspartei und neuerdings Vize-Bush-Krieger Tony Blair. Gewaltherrschaft und Krieg verschleissen viele Kinder, wir brauchen Nachschub, also, ihr Schäfchen, ab ins Bett...

  • LP
    Ludwig Paul Häußner

    Armutsrisiko Familie - Grundeinkommen als Lösung

     

     

    Der Bedarf an Fremdbetreuung für Babys und Kleinkinder nimmt deshalb zu, weil die Familie nur durch die Erwerbsarbeit der Mütter das notwendige Familieneinkommen erzielen kann, von alleinerziehenden Müttern und Vätern ganz zu schweigen. Der Staat betrachtet die Erziehungsarbeit - mehr oder weniger - als Privatsache und ignoriert, dass Familien für ein Kind im Laufe seines Lebens rund 77.000 Euro mehr an Steuern wie auch Beiträge in die Sozialkassen einzahlen, als sie vom Staat zurückbekommen. Damit haben wir den täglichen Verfassungsbruch im Hinblick auf Artikel 6 unseres Grundgesetzes.

     

    Die Gründung einer Familie stellt in der deutschen Gesellschaft das größte Armutsrisiko dar. Was Wunder, dass Deutschland eine der niedrigsten Geburtenraten hat - bei 124.000 gemeldeten Abtreibungen im Jahr 2005.

     

    Die von Christa Müller erhobenen Forderungen nach »Muttergehalt« oder »sozialversicherungspflichtiges Erziehungsgehalt« lösen das Problem nicht an seiner Wurzel. Ein Erziehungsgehalt, wie auch das in 2007 eingeführte Elterngeld (ohnehin aus unterschiedlichen Gründen ungerecht) knüpfen noch immer an der bezahlten Erwerbsarbeit - der bereits zu Ende gegangenen Industriegesellschaft an (Daniel Bell: Die nachindustrielle Gesellschaft - 1973).

     

    Aus unserer Sicht würde das Dilemma aus unbezahlter Familienarbeit oder bezahlter Erwerbsarbeit nur durch ein bedingungsloses Grundeinkommen als Grundrecht lösbar werden. Schon 1986 forderte der Soziologe Ralf Dahrendorf: "Das garantierte Mindesteinkommen ist so notwendig wie die übrigen Bürgerrechte, als die Gleichheit vor dem Gesetz oder das allgemein, gleiche Wahlrecht." Es fundiert das in Artikel 6 unseres Grundgesetzes verankerte Elternrecht finanziell und stärkt die Eltern in ihren Gestaltungsmöglichkeiten im Hinblick auf Erziehungsarbeit, Familienarbeit, Erwerbsarbeit. und Lernarbeit. Mit dem bedingungslosen Grundeinkommen würde eine psychosoziale Gesundung eingeleitet, die uns aufgrund der Erkenntnisse der frühkindlichen Bindungsforschung als gesellschaftliche Aufgabe in aller Deutlichkeit und Dringlichkeit gestellt wird.

     

    Ludwig Paul Häußner

    Dipl. Betriebswirt / Dipl. Pädagoge

    Universität Karlsruhe (TH) ? IEP

  • JR
    Johannes Resch

    Warum konstruieren Sie einen Widerspruch der Forderungen Frau Müllers zu denen ihres Ehemannes. Das Erziehungsgeld a la Müller wäre doch auch eine ideale Armutsbekämpfung. Schließlich stehen Kinder- und Familienarmut heute ganz im Vordergrund.