: Die Literarische Woche
DIE LITERARISCHE WOCHE
DIENSTAG: Sagten noch Anfang der achtziger Jahre 21 Prozent der Deutschen, sie seien stolz auf ihre Nationalität, so waren es im Mai vergangenen Jahres 72,3 Prozent der alten und 80,6 Prozent der neuen Bundesbürger, die die Frage „Sind Sie stolz, ein Deutscher zu sein?“ mit Ja beantworteten. „Heißt Deutschsein in Krise und Not ‘rechts' sein?!“ Diese Frage stellt das Literaturzentrum in einer Reihe von Diskussions- und Vortragsveranstaltungen. Die Reihe, die mit dem Titel das Ende der Gemütlichkeit Aufbruchsstimmung in intensivere Streitkultur signalisiert, beginnt heute mit einem Beitrag von Freimut Duve, Autor und SPD-Bundestagsabgeordneter. Sein Thema: „Die Mörder sind unter uns, aber es sind die Mörder von heute“. „Worte können gefährlich werden“ gibt die Journalistin Gabriele von Arnim anschließend zu bedenken. Die Einführung und Leitung des Gespräches übernimmt die Soziologin Heidemarie Ott.Literaturhaus, 21 Uhr
MITTWOCH: Zum Ende der Gemütlichkeit lotet die Schriftstellerin Jutta Bauer am Mittwoch mit der Frage Vom Selbsthaß zum Fremdenhaß psychologische Dimensionen „typisch deutscher“ Xenophobie aus. Ergänzt werden diese Ansätze von der Psychoanalytikerin Gabriele Teckentrup, die wissenschaftliche Mitarbeiterin des Hamburger Balint-Institus ist. Einführung und Gesprächsleitung hat Heidemarie Ott. Literaturhaus, 20 Uhr
DONNERSTAG: Europa prosperiert, seine Ränder wachsen. Über Hereinbrechende Ränder diskutieren heute abend im Literaturhaus unter der Leitung von Milan Dor Intellektuelle aus dem ehemaligen Jugoslawien: Drago Jancar aus Slowenien, Swetlana Slapsak, Aleksandar Tisma und Dragan Velikic aus Serbien. Literaturhaus, 20 Uhr
FREITAG: Die Reihe Hereinbrechende Ränder wird mit Diskutanten aus Slowenien, Ungarn und Kroatien fortgesetzt. Literaturhaus, Schwanenwik, 20 Uhrtaz
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