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Die Gurke des Tages: Walter Zenga

DIE

Walter Zenga

Der Mann hört auf den ur-italienischen Namen Walter Zenga. Sein „Ding“ ist der Kaugummi. Und die große Schnauze. Am liebsten hat er Freistöße aus 25 Metern, wenn er mit viel Gebrüll und Theater die Mauer dirigieren und seine Show abziehen kann. Der Mann ist noch nicht ganz erwachsen, aber eigentlich ein solider Keeper. Nachdem er in 981 Spielminuten kein Gegentor mehr kassiert hatte, war er in Italien zum Über-Torwart gewachsen, und mancher hatte vergessen, daß mit Baresi, Bergomi und Co. die beste Abwehr dieser Milchstraße vor ihm steht: die eigentlichen Garanten für die Zu-Null-Serie der Italiener.

Gegen Argentinien wurde Zenga auf Normalmaß reduziert. Mehr noch: Beim entscheidenden Tor für Argentinien stocherte er mit seinen Fäusten heftig im Strafraum-Nebel herum und leistete damit gekonnte Hilfestellung, daß der wieselflinke Teenie-Schwarm „Kaninchen“ Caniggia mit dem Hinterkopf einnicken konnte. Der Anfang vom Ende.

Und dann kam das Elfmeter-Schießen. Elfmeter sind immer unhaltbar. Und sie sind immer haltbar. Auch hier machte Zenga eine eher unglückliche Figur, weil er vielzu früh in seine Ecke segelte und damit das Garagentor weit aufmachte. Da mochte er seinen Kaugummi noch so kräftig wiederkäuen, die Argentinos schoben ihm vier saubere Eier ins Netz, und sein Gegenüber Sergio Javir Goycoechea wurde wie schon gegen Jugoslawien zum Matchwinner. Argentinien hatte Glück, aber auch den besseren Torwart. Lieber Walter, für Dich als Trost ein frisches Päckchen Gum mit Zitronengeschmack und ab ins Glas.

Manfredo

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