Die Gesellschaftskritik: Süß! Feldpostkarten!
Die Bundeswehr ruft Kinder auf, Bilder für Soldatinnen und Soldaten auf Auslandseinsatz zu zeichnen. Was sagt uns das?
F ast liest sich der Aufruf zu diesem Malwettbewerb, als hätte ihn die Caritas ausgelobt. Fast: "Lasst Eurer Fantasie freien Lauf und malt Bilder, die allen eine Freude machen, die die Weihnachtstage im Auslandseinsatz verbringen."
Es mag ja sein, dass für die Soldatinnen und Soldaten gemalte Feldpost von Kinderhand aus der Heimat etwas Aufheiterndes, Ermunterndes, vielleicht sogar Wehrertüchtigendes hat. Ehrlich ist es deshalb noch lange nicht: "Schickt Bilder in den Krieg" oder "Malt etwas Lustiges und schickt es in das Land, in dem kriegsähnliche Zustände herrschen" träfe es besser.
Noch lieber sähe man die Bilder, mit denen afghanische Kinder ihre entsetzlichen Traumata … nein, doch lieber nicht.
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