Die Geschäftsführer:innen-Analyse: Gegen das Sommerloch

Die Auflage der täglich gedruckten taz nimmt stetig ab, vor allem während der Urlaubszeit. Digital halten wir Sie dagegen überall auf dem Laufenden.

Foto: Federico Giampieri

Von ANDREAS MARGGRAF

taz Info, 25.06.22 | Eine der wichtigsten Kenn­ziffern, die die Geschäfts­führung und das Controlling der taz allwöchentlich beobachten, ist die Abokurve. Beziehungsweise: die Kurven unserer verschiedenen Produkte.

Denn sie zusammen haben einen direkten Einfluss auf die Erlössituation unseres Hauses. Über 70 Prozent der Erlöse der taz kommen aus diesen – und darauf kommt es an – regelmäßigen Zahlungen.

Während sich die Kurven unserer sogenannten Zukunftsprodukte von „taz digital“ und „taz digital + taz am Wochenende gedruckt“ sowie „taz zahl ich“ erfreulicherweise eines steten Wachstums erfreuen, nimmt die Anzahl der täglich gedruckten Abos bekanntermaßen aufgrund der veränderten Lesegewohnheiten kontinuierlich ab – voriges Jahr waren dies über 1.500 Abonnements.

Auf und Ab der Abokurve

Die Kurve zu den belieferten Abos verläuft indes nicht gradlinig abwärts, sondern verzeichnet ein Auf und Ab durch verschiedene „Urlaubslöcher“. Angefangen von einem kleineren Osterloch geht es im Sommer in ein tieferes Loch, bis sich die Kurve zum Jahresende über ein wiederum kleineres Herbstloch wieder erholt, bevor es dann zu Weihnachten noch einmal einen Abfall der Kurve gibt.

Das ist nur zu verständlich, denn nach den erholsamen Wochen soll bei der Rückkehr kein Stapel ungelesener Zeitungen das Gefühl geben, alles nachlesen zu müssen.

Viele unserer Abonnent*innen, es sind 30 Prozent, reagieren auf diesen Umstand uns gegenüber loyal – sie machen vom Nachsendeservice der Aboabteilung Gebrauch und nehmen dafür auch höhere Gebühren für die Post ins Ausland und eine oft verzögerte Zustellung in Kauf.

taz digital überall verfügbar

Für die Zustellung auf die beliebten Nord- und Ostfriesischen Inseln nimmt die taz für die Urlaubszeit über ihre Spedition sogar Sonderflüge- und -schiffe in Anspruch.

Über 30 Prozent spenden ihre taz in klassischer Tradition als Zeichen der Solidarität in der Zeit ihrer Urlaubsabwesenheit der taz, dem Knast-Aboverein oder einer sozialen Einrichtung und ermöglichen den taz-Genuss auf diese Weise anderen, die ihn sich sonst nicht leisten könnten.

Sich die Zeitung am Urlaubsort auf einem A3-Drucker auszudrucken, wie das manche Hotels angeboten haben, hat sich – verständlicherweise – nicht durchgesetzt.

Egal in welchem Format – Hauptsache taz

In den vergangenen Jahren wird aber vermehrt eine andere Form der taz-Lektüre im Urlaub genutzt: das e-Paper der taz. Statt der auf Papier gedruckten Zeitung kommt die taz so an jeden beliebigen Urlaubsort der Welt – solange es dort irgendwo und für einen kurzen Zeitraum einen Internetanschluss gibt – und kann dann in Ruhe gelesen werden:

In der für das Smartphone optimierten Ansicht, in der Zeitungsseitenansicht in unserer App, auf dem Tablet oder iPad, als PDF-Download, als E-Book-Format oder sogar als Textdatei.

Von dieser Möglichkeit machen inzwischen schon 20 Prozent unserer Ur­lau­be­r*in­nen Gebrauch.

Umweltfreundliches e-Paper

Gleich, welches Format Sie wählen: Sie bekommen auch im Urlaub die täglich für die Le­se­r*in­nen von der Redaktion zusammengestellten wichtigen Nachrichten, Hintergrundberichte, Kommentare, Kolumnen etc. und natürlich die Seite 1, unseren „taz-Moment“.

Und das sogar schon am Vorabend und in einer papiersparenden und dank des einmaligen Downloads umweltfreundlichen Variante. Manch ei­ner*r wird im Urlaub Abstand und Ruhe vom Tagesgeschehen suchen, aber auch aufgrund der aktuellen Weltlage scheint dies – gerade für taz-Lesende – keine Option mehr zu sein.

Und wer dann im Urlaub auf den Geschmack des digitalen Lesens gekommen ist, kann für einen ­Aufpreis von 1 Euro pro Woche das e-Paper weiter nutzen, auch wenn die taz nach der Unterbrechung wieder gedruckt im Briefkasten liegt.

Vorteile des digitalen Lesens

Fast 4.000 unserer knapp 22.000 täglichen Prin­t­abon­nen­t*in­nen machen von dieser Möglichkeit schon Gebrauch und genießen so die Vorteile des digitalen Lesens, ohne auf die gedruckte Zeitung verzichten zu müssen.

Dieses Jahr werden viele die Coronafreiheit wieder für eine Urlaubsreise nutzen. Womöglich mit der „taz digital“ im Gepäck. Unsere Aboabteilung hilft Ihnen und uns gerne dabei.

Andreas Marggraf, führt zusammen mit Aline Lüllmann die Geschäfte der taz. Sie folgen auf Andreas Bull, der an dieser Stelle viele Jahre die Bull-Analyse schrieb.