: Die Feinde der USA Slobodan Milošević
Bei der Friedenkonferenz in Dayton im Dezember 1995, die den Krieg in Bosnien und Herzegowina beendete, war der damalige serbische Präsident Slobodan Milošević durchaus noch ein hofierter Verhandlungspartner der USA. Zu einem der bevorzugten Feinde Washingtons wurde der seit Ende der 80er-Jahre vom kommunistischen Apparatschik zum serbischen Nationalisten mutierte Milošević erst 1998. Systematischen, so genannten ethnischen Säuberungen im Kosovo durch die serbische Armee und serbisches Paramilitär fielen tausende von Menschen zum Opfer. Nach ergebnislosen Verhandlungen begann die Nato im März 1999 mit einem Bombardement Jugoslawiens, das mehrere Wochen andauerte. Der damalige US-Präsident Bill Clinton rechtfertigte die Aktion als nationale Pflicht, um einen weiteren Genozid zu verhindern, und als im strategischen Interesse der USA liegend. Nicht zuletzt auf Druck der USA wurde der inzwischen gestürzte Milošević in einer Nacht-und-Nebel-Aktion am 28. Juni 2001 an das Kriegsverbrechertribunal in Den Haag überstellt. BO