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Archiv-Artikel

Die Boros im Buch

Von AM

Sie hätten es lassen sollen, die Boros, aber sie konnten es nicht lassen: Sie haben ein Buch geschrieben. „Wir Boros und das Schwarzwaldhaus“, erschienen im Lübbe-Verlag (14,90 Euro), ist ein selbst- und detailverliebtes Stück Gebrauchsliteratur, das weder Autoren noch Leser vor Banalitäten schützt. Das ist umso überraschender, als diese „Familie zum Knutschen“ (taz vom 30. 11. 2002) in der vierteiligen Doku-Soap „Schwarzwaldhaus 1902“ von Regisseur Volker Heise so intelligent, humorvoll und uneitel rüberkam.

Woran liegt es, dass die fünf Berliner nun nachträglich an den Dreharbeiten rumnörgeln?Eine mögliche Antwort ist, dass die gewaltige öffentliche Aneignung ihrer Geschichte eine solche Gegenreaktion provoziert hat. „Ihr glaubt, ihr kennt uns?“ – das mögen sie sich gedacht haben. „Wir sagen euch, wie es wirklich war – nämlich manchmal ganz schön hart und ungerecht.“ Das mag stimmen. Sympathiepunkte kostet das aber nicht das Team, sondern vielmehr sie. AM