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Die Bektaschi

Die mystischen Bewegungen, Bruderschaften, Orden und Sekten des Islam werden allgemein unter dem Namen Sufismus zusammengefaßt. Die orthodoxen Koran- und Rechtsgelehrten bezichtigten die Sufis oft der Häresie, weil für sie die innere Gottessuche meist wichtiger war als die Befolgung islamischer Gesetze.

Im Maghreb wurden die Sufis unter dem Namen „Marabouts“ bekannt, in Europa als „Fakire“ oder „Derwische“. Man unterscheidet über 200 Sufi-Bruderschaften und Derwisch-Orden.

Die Bektaschiyya, die sich auf den Mystiker Hadschi Bektasch bezieht, ist eher eine Religionsgemeinschaft als ein Orden oder eine Bruderschaft, weil sie kein Aufnahmeritual pflegt und die Mitgliedschaft nicht Resultat einer individuellen Entscheidung ist. Man gehört ihr über die familiäre Bindung an. Sie hat Beziehungen zum Schiismus, verehrt wie dieser vor allem Ali, Mohammeds Schwiegersohn. Allerdings sind die Bektaschi-Frauen nie verschleiert und gelten in der Gemeinschaft als gleichberechtigte Mitglieder.

Wer Derwisch werden will, muß eine Reihe spiritueller Stadien durchlaufen und genaue Regeln einhalten. Die Derwische sind die Angestellten des „Baba“, der der Tekke, dem Kloster oder Gebetshaus, vorsteht. Sie haben eine besondere Kleidung. Die Bektaschi haben vor allem in Anatolien und auf dem Balkan, zeitweilig auch in Ägypten und auf Kreta Bedeutung erlangt. Einer der zahlreichen Derwisch-Orden sind die Mevlevi, deren Zentrum in der türkischen Stadt Konya liegt und die hierzulande als „tanzende Derwische“ bekannt geworden sind.

Während die Bektaschi vor allem im Volk und bei den Militärs verankert waren, galten die Mevlevi eher als Orden der aristokratischen und künstlerischen Kreise. thos

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