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Die Bank ist eine Bank

■ Szenenstreit um einen Öko-Kredit

Freiburg (taz) – Die Ökobank hat es nicht leicht. In Freiburg wird sie in Broschüren angegriffen, auf einer Pressekonferenz wurden gestern gar intime Einzelheiten publik gemacht. Für Finanzkreise sonst unüblich, hier aber unvermeidlich: Die selbstverwaltete Baugenossenschaft „Grether Baucooperative“ wollte für den Kauf eines Hauses 500.000 Mark Kredit haben, die Frankfurter Ökobank wollte ihn nicht geben.

Der Skandal begann im Herbst 1993. „Wahnsinnig viel Mühe“ habe sich die Freiburger Niederlassung des alternativen Bankhauses gegeben, um den Kreditantrag zu prüfen, erinnern sich die Grether- Leute. Im April 1994 ließen die örtlichen Ökobanker wissen, ihr Beirat halte das Projekt für „förderwürdig“. Niedrige Darlehenskonditionen aus dem Selbstverwaltungstopf standen in Aussicht.

Ende November rückte der Notartermin für den Grundstückskauf näher. Im Januar endlich kam der Brief aus der Frankfurter Zentrale: „Trotz hohen politischen Interesses“ klopften die Banker den Grether-Leuten auf die Schulter, sei ein Kredit in Höhe von 500.000 Mark eine abwegige Sache. Wegen der erwartbaren Mieten zu Sozialwohnungspreisen käme höchstens ein Kreditrahmen von 200.000 Mark in Frage. Denn auch die angebotenen Grundschulden seien „wertlos“, sagt Jutta Gelbrich, Sprecherin des Ökobank-Vorstands.

Die Baucooperativler stellen resigniert fest: „Das ist eben eine Bank wie jede andere.“ Was kein Problem sei, nur hätten die Ökobanker das auch so sagen sollen, findet die Genossenschaft. Alles weitere fällt unter das „Bankgeheimnis“, sagt die Banksprecherin. Warum also die Verwirrung? „Das Ganze ist vielleicht ein Szeneproblem.“ Da gebe es eine gemeinsame Geschichte, gemeinsame politische Vorstellungen. „Und wenn dann so etwas wie mit einem Kredit nicht läuft, dann sind wir eben die Kapitalistenschweine.“

Ein Ruf mit Folgen. Denn nun bittet die Baucooperative Ökobankkunden, ihr Geld doch lieber gleich ins Projekt einzuzahlen. Und schon unkt die Szene, daß der eine oder andere seine Verbindungen zum alternativen Bankhaus bereits abgebrochen habe. Hilmar Höhn

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