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Archiv-Artikel

Die Anfänge loben

betr.: „Gähnfaktor Respekt“, „Sprechblasen für Schläfer“, taz zwei vom 31. 10. und 5. 11. 07

Zwei Artikel über Präventionsprojekte staatlicher Stellen gegen Extremismus, beide mit dem Grundtenor „Bringt doch sowieso nichts“ – wo bitte, ist die taz angekommen?

Und dennoch, bei aller berechtigten Kritik an handwerklichen Fehlern des MDR wie des nordrhein-westfälischen Verfassungsschutzes: Wird nicht gerade die taz zu denjenigen gehören, die nach der nächsten wahnwitzigen Forderung Schäubles bzw. nach der nächsten Gewalttat von Neonazis als Erstes fordern werden, das Übel an der Wurzel zu packen, statt kontinuierlich Symptome zu bekämpfen? Hierzu gehört unweigerlich auch Präventionsarbeit, die Extremisten den Boden abgräbt. Statt wie ein trotziges Kleinkind nur rumzunörgeln und immer mehr zu fordern, sollte die taz die Anfänge loben und die Macher in ihrem Tun ermutigen. Auch in eigenem Interesse – denn mit derart kruden Polemiken wird die taz nicht mehr lange ernst genommen. MALTE BORGMANN, Hamburg