HAMBURGER SZENE VON FREDERIK SCHÄFER : Didaktik-Deppen
Die Hamburger Sportstudenten haben so ihre Eigenarten. „Mein Studium ist mir schon wichtig. Aber was wirklich zählt, ist nur der IfL-Kick“, sagt Malte, der Sport und Englisch auf Lehramt studiert.
IfL-Kick? IfL steht für „Institut für Leibesübungen“, den alten Namen des Fachbereichs. Einmal im Jahr findet ein Fußballspiel zwischen den Lehramtsstudenten und den so genannten Freiberuflern, also den Diplom- und Bachelorstudenten, statt.
Bereits Monate vor der diesjährigen Partie begannen die Teams zu trainieren. Auch verbal: „Didaktik-Deppen“ wurden die Lehrämter genannt. Diese machten sich über die unsicheren Jobaussichten der Freiberufler lustig: „Was sagt ein Freiberufler zu seinem Kollegen, der einen Job gefunden hat? Einmal Currywurst-Pommes, bitte“, erzählt Malte gerne.
Die Spieler laufen vor etwa 300 Schaulustigen zu pathetischer Musik ein. Bei der Partie fliegen die Fetzen, es scheint wirklich um alles zu gehen. Die Beamten verlieren mit 2:6. Malte ist nach dem Spiel fassungslos: „Mit so einer Schmach hatte ich nicht gerechnet. Die Exmatrikulation ist schon vorbereitet“.
Später scheint die Tristesse verflogen. Unter dem Einfluss einiger Kaltgetränke läuft Malte über das Gelände. Auf die Niederlage angesprochen, sagt er: „Egal. Nach dem Spiel ist vor dem Spiel.“ Großer Sport.