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Nach der Musikquote im Radio fordern Politiker nun eine Deutschquote für Serien. Denn für die Sender sind US-Importe nicht nur günstiger, sondern auch erfolgreicher.

Drohen uns mehr deutsche Serien? Szene aus "Verliebt in Berlin" auf Sat.1. Bild: dpa

SPD-Medienpolitikerin Monika Griefahn sagte, die SPD sei "grundsätzlich für eine Quote für deutsche Serien im Fernsehen".

So stand es in einer ursprünglichen Version dieses Artikels vom 17.10.2007 auf taz.de. Mittlerweile hat sich herausgestellt, dass dieses Zitat falsch ist.

Hier nun die korrigierte Fassung des Artikels.

Und nun zu den neuesten Quoten: a) 5,42 Millionen sahen am Dienstag bei RTL die US-amerikanische Serie "CSI: Miami", b) 5,52 Millionen sahen bei RTL die US-Serie "Dr. House", c) 4,99 Millionen sahen die deutsche ARD-Anwaltsserie "Der Dicke" und d) 5,14 Millionen die deutsche ARD-Krankenhausserie "In aller Freundschaft". Und dann gibt es noch e) die Quote für deutsche Serien im Fernsehen.

Gerade schien die Diskussion über eine Deutschquote beendet, zuletzt war es um "deutsche Musik" im Radio gegangen, da zitierte Bild am Dienstag Medienpolitiker mit der Forderung, eine "Deutsch-Quote gegen US-Serien" einzuführen. Wie sich herausgestellt hat (dieser Artikel wurde mittlerweile verändert), scheint es sich eher um eine Forderung der Bild-Zeitung zu handeln.

Die Forderung nach der Einführung einer Quote für deutsche Musik im Radio hatte eine zum Teil heftige Debatte über Sinn und Unsinn solcher Quotierungen ausgelöst. Ein entscheidendes Argument dabei war, dass kaum zu beantworten ist, was eigentlich deutsch ist. Die Fragen stellen sich auch hier. Was ist mit Koproduktionen? Darf der Regisseur auch mal ein Österreicher sein? Kann ein deutscher Film in Tschechien gedreht werden? Und: Floppen deutsche Serien nicht reihenweise?

In der ersten Version dieses Artikels war unter Bezug auf Bild auch Monika Griefahn, die Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion für Kultur und Medien, mit den Worten zitiert worden, die SPD sei "grundsätzlich für eine Quote für deutsche Serien im Fernsehen". Man wolle die für Kultur zuständigen Bundesländer zu diesem Thema an einen Tisch zu holen. Monika Griefahn hat sich zu diesen Zitaten mittlerweile auf ihrer Homepage geäußert. Die SPD sei keineswegs "grundsätzlich für eine Quote für deutsche Serien im Fernsehen", schreibt sie, und es sei "ebenfalls nicht richtig, dass wir den Bundeskulturstaatsminister gebeten haben, zu diesem Thema die Bundesländer an einen Tisch zu holen."

Die taz hatte die offenbar falschen Zitate aus Bild wörtlich aufgegriffen, was wir zu entschuldigen bitten. Griefahns Büro war während der Recherchen für den Artikel für Rückfragen nicht erreichbar gewesen.

Lukrezia Jochimsen, für die Linkspartei im Bundestagsausschuss Kultur und Medien, von der taz zum Vorschlag der Deutsch-Quote befragt, jedoch gesagt: "Ich finde, das ist einen Gedanken wert." Sie sei für Vielfalt, und Vielfalt bedeute, "dass auch die eigene Welt" gezeigt werde. Ihre Unterstützung für eine solche Quote sei aber abhängig von der Höhe - sie müsse "unter 40 Prozent" sein.

Reinhard Grindel (CDU) sagte der taz, er sei für eine Selbstverpflichtung der Privatsender, nicht aus wirtschaftlichen Gründen Eigenproduktionen zu vernachlässigen und stattdessen billig zu importieren. Er betonte aber, dass eine Selbstverpflichtung sich von einer Zwangsquote unterscheide.

Medienpolitikerin Grietje Bettin (Grüne) sagte dagegen, sei sei "eher für eine Stärkung des Filmförderprogramms und eine Ausweitung in den Bereich Serien". Sie sei skeptisch, dass man "über Quote Qualität steigern kann".

Monika Griefahn sagte der taz am 19.10., sie sei nach wie vor für die stärkere Berücksichtigung von deutschsprachiger und in Deutschland produzierter populärer Musik im Rundfunk. Sie sei jedoch nur für eine Selbstverpflichtung der Sender, nicht für eine Zwangsquote. Zunächst müsse aber die Qualität gewährleistet sein - und das müsse auch für Fernsehserien gelten.

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