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Deutschland im Juni 1967 Stolze Schiffe, stolze Gäste

Am 3. Juni protestieren Hamburger vor dem Rathaus gegen den Besuch des Schah-Paares in der Stadt. Einen Tag nach dem Tod von Benno Ohnesorg schießt die Polizei zwar nicht, greift aber beherzt zu. Die Blätter von Axel Springer diskriminieren die Protestierer als „Kriminelle“, gegen die „Härte“ gefordert sei. Der Verleger selbst entspannt im Ferienhaus auf Sylt (links), hier allerdings im August 1967.

Am 9. Juni, eine Woche nach dem tödlichen Schuss, nehmen in seiner Heimatstadt Hannover 10.000 StudentInnen an einem Trauermarsch für Benno Ohnesorg teil – die bis dahin größte studentische Demonstration in der niedersächsischen Landeshauptstadt. Am Rand wird die linke Zeitung Extrablatt verteilt.

Zum Ausklang ihres Staatsbesuchs machen Schah Reza Pahlevi und seine Frau Farah Diba noch für zwei Tage Station in Hamburg. Da darf eine Rundfahrt durch Deutschlands größten Ausfuhrhafen nicht fehlen

Am 3. Juni 1967 kommt es in Hamburg zu einer Demonstration gegen den Schah-Besuch und den Todesschuss auf Benno Ohnesorg am Vortag. Plakate und Transparente mit Aufschriften wie „KZ Iran“ und „Der Schah muss weg“ werden hochgehalten. Für die Hamburger Polizei müssen aber erst mal die Demonstranten weg. Für einen der rund 4.000 Protestierer geht es kurz vor der Ankunft des Schahs sogar über den Roten Teppich vor dem Rathaus – allerdings in der Horizontalen.

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