■ Deutschland Tagebuch: 21. August 1989: DDR-Flüchtling in Ungarn erschossen
Der Tag:
Die ostdeutschen Medien berichten zum ersten Mal über einen Fluchtversuch an der österreichisch-ungarischen Grenze. Drei DDR-Bürger werden von ungarischen Soldaten am Überqueren der Grenze gehindert. Bei einem Handgemenge löst sich laut Berliner Zeitung ein Schuss und tötet einen Flüchtling. Die Massenflucht von DDR-Ausreißern hält unterdessen an. Mehrere Hundert büchsen über die österreichisch-ungarische Grenze gen Westen aus.
Der Westen:
Die Bevölkerung der Bundesrepublik ist in ihrer Einstellung zu den Übersiedlern gespalten. Nach einer Umfrage des ZDF begrüßen 49 Prozent, dass so viele DDRler kommen, 46 Prozent jedoch nicht.
Der Osten:
Erich Honecker ist nach einer Gallensteinoperation schon wieder so fidel, dass er dem werten Genossen Deng Xiaoping ein Glückwunschtelegramm zum 85. Geburtstag schickt, berichtet ADN.
Schlagzeile in der taz:
„Tod bei DDR-Flucht“
Schlagzeile in Neues Deutschland:
„Zwischenfrüchte auf über einer Million Hektar gesät“ bd
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