Deutsche Bank nimmt Staatshilfen nicht an: Ackermann will kein Geld
Die Deutsche Bank wird nach den Worten ihres Chefs Josef Ackermann den Rettungsschirm der Bundesregierung nicht in Anspruch nehmen.

BERLIN dpa Die Deutsche Bank wird nach Angaben ihres Vorstandsvorsitzenden Josef Ackermann auf absehbare Zeit keine Hilfe aus dem 500-Milliarden-Euro-Rettungspaket der Bundesregierung annehmen. "Wir werden aus heutiger Sicht nicht mitmachen, weil wir ja stark sind", sagte Ackermann am Sonntag in einem vom ZDF vorab übermittelten Interview in der Sendung "Berlin direkt".
Sein Unternehmen habe in den schwierigen Zeiten Gewinn gemacht. Es benötige den staatlichen Rettungsschirm nicht. Die Regierung sei aber für ihr schnelles Handeln "zu beglückwünschen". "Wir brauchen ein stabiles Finanzsystem. Und die Banken, die eher schwächer dastehen, die sollen so rasch wie möglich gestärkt werden."
Ackermann war zuletzt auch von der Bundesregierung kritisiert worden, weil er erklärt hatte, sein Haus werde nicht auf den staatlichen Rettungsfonds zurückgreifen. Die Deutsche Bank hatte am Rettungspaket selbst mitgewirkt. Für Aufregung hatte vor rund zwei Wochen die vom Magazin "Der Spiegel" zitierte Äußerung von Ackermann gesorgt: "Ich würde mich schämen, wenn wir in der Krise Staatsgeld annehmen würden." Die Deutsche Bank hatte erklärt, dieses Zitat sei nur kolportiert worden.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Israels Angriff auf den Iran
Völkerrechtliche Zeitenwende
Altersgrenze für Social Media
Das falsche Verbot
Wohnraumverteilung in Deutschland
Eine Seniorin, 100 Quadratmeter
Konservative Politik
Arbeit für die Aufräumer
Cannabis-Anbau
Söders Kampf gegen das Gesetz
Eskalation in Nahost
Irans Luftnummer