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Deutsch statt chilenisch

■ Deutsch–Chilenische Polizistin will deutsche Staatsbürgerschaft

Santiago (afp) - Die Deutsch– Chilenin Ingrid Olderock–Bernhard, die als Polizeimajorin politische Gefangene der Militärdiktatur gefoltert hat, will die deutsche Staatsbürgerschaft erwerben. Sie wolle allerdings weiterhin in Santiago wohnen, sagte sie der regimenahen Zeitung El Mercurio. Ihre Absicht, die Staatsbürgerschaft zu wechseln, begründete die 45jährige mit der Unfähigkeit der chilenischen Justiz, das Attentat aufzuklären, bei dem vor sechs Jahren Unbekannte die Polizistin vor ihrer Wohnung in Santiago niedergeschossen hatten. Frau Olderock hat sich nach Aussagen zahlreicher Zeugen in den ersten Jahren der Militärherrschaft auf die Vernehmungsmethode spezialisiert, scharfe Hunde auf gefangene Frauen zu hetzen. Im Jahre 1984 quittierte sie den Polizeidienst, da sie von dem Anschlag einen bleibenden Hirnschaden zurückbehalten hatte. Nach eigenen Angaben war sie vom 7. Januar bis zum 11. April 1985 zum ersten und bisher einzigen Mal in der Bundesrepublik, unter anderem in Bonn und auf der Bodensee–Insel Reichenau. Frau Olderock bestritt deutsche Presseberichte, nach denen sie bereits seit einem Jahr in Hamburg leben soll.

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