Désirée Fischbach sichtet die sozialen Bewegungen der Stadt:
Der Diskurs um das Spannungsfeld von Herrschaft und körperlicher Selbstbestimmung ist wesentlich in Zeiten, in denen #MeToo und „No means No“ nötig sind und der Paragraf 219a des Strafgesetzbuchs in seiner jetzigen Form existiert. Donnerstag und Freitag sind in Berlin zwei geballte Tage mit interessanten Veranstaltungen rund um das Thema Selbstbestimmung, sexueller Konsens, reproduktive Gleichberechtigung, Sexismus sowie Queer- und Gender-Equality …
So beschäftigt sich zum Beispiel ein Workshop an der Alice Salomon Hochschule (kurz ASH) in Berlin Hellersdorf mit feministischen Kämpfen um reproduktive Selbstbestimmung. Unter dem Titel „Mehr als pro choice? Intersektionale Perspektiven auf Reproduktion und Bevölkerungspolitik“ will sich der Workshop dem Konzept von Reproduktiver Gerechtigkeit annähern (4. 4., Alice-Salomon-Platz 5, Raum 115, 15 Uhr).
Im Anschluss ist im gleichen Raum in der ASH ein Vortrag mit dem Titel „Medienscreening: Gender Equality Media“, der für unterschiedliche Formen von Sexismus in den Medien sensibilisieren möchte (4. 4., vgl. oben, 17 Uhr).
Abends findet im Subversiv in Mitte ein Vortrag zum Thema „Feministische Empfängnis“ statt. Dieser beschäftigt sich mit dem Spannungsfeld aus Biologie und Gleichberechtigung, die sich im Falle der Mutterrolle im Wege stehen. Hier scheint es so, als stünden die Uhren noch still in puncto Emanzipation. Madita Medusa wirft an dem Abend einen feministischen Blick auf das Thema Reproduktion und gleichzeitig etliche Fußfesseln über Bord (4. 4., Brunnenstraße 7, 19.30 Uhr).
Am Freitag gibt es in der ASH einen Workshop zum Thema „Consent is sexy? Consent is mandatory!“ Es geht um sexuellen Konsens, um lustvolle Zustimmung und deren Aushandlung. Wie drückt man ein Nein aus? Wie erkennt man, was überhaupt gefällt und wie kommuniziert man das adäquat. Der Workshop will sich an der Bedürfnislage der Teilnehmer*innen orientieren, praktische Herangehensweisen liefern und dabei persönliche Erfahrungen in den Mittelpunkt stellen (5. 4., vgl. oben, Raum 114, 12.30 Uhr).
Wer am Freitagabend cineastisch und musikalisch unterhalten werden möchte, geht ins Yaam. Gastgeber*in ist unter anderem der Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg. Gezeigt wird der Dokumentarfilm „Queer Lives Matter“, eine Reise zu jungen Aktivist*innen, die weltweit für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgendern kämpfen. Im Anschluss spielt die Glam-Punkband Eat Lipstick (5. 4., An der Schillingbrücke 3, 19 Uhr).
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