Der sonntaz-Streit: Ist der deutsche Winter am Ende?
Der Winter ist in diesem Jahr irgendwie ausgefallen. Auch wenn sich viele über den nahenden Frühling freuen, bleibt ein Unbehagen.
Lange vergangen scheinen die Zeiten, in denen Joseph von Eichendorff diese Verse schrieb:
„Verschneit liegt rings die ganze Welt,
Ich hab nichts, was, mich freuet,
Die Antworten auf den sonntaz-Streit lesen Sie am 1./2. März 2014 in der taz.am wochenende. Mit großen Reportagen, spannenden Geschichten und den entscheidenden kleinen Nebensachen. Mit dem, was aus der Woche bleibt und dem, was in der nächsten kommt. Am Kiosk, eKiosk oder gleich im praktischen Wochenendabo. Und für Fans und Freunde: facebook.com/sonntaz
Verlassen steht der Baum im Feld,
Hat längst sein Laub verstreuet.“
Was den Dichter in eine Depression stürzte, wünschen sich heute viele Menschen zurück. Sie sehnen sich nach einem Winter, der klirrt. Am Samstag, 1. März, ist der meteorologische Frühlingsbeginn und wahrscheinlich wird der vergangene Winter einer der zehn mildesten seit 1900 sein. Fünf weitere Winter seit 1990 sind außerdem auf den vorderen zehn Rängen vertreten. Viele Forscher machen den Klimawandel für die seit Jahrzehnten steigenden Temperaturen verantwortlich.
Und auch wenn sich viele gerade über den nahenden Frühling freuen und darüber, dass der Winter dieses Jahr irgendwie ausgeblieben ist – ein Unbehagen bleibt. Wissenschaftler prognostizieren, dass die globale Erwärmung gewaltige Auswirkungen auf die Erde haben wird. Drohen auch in Deutschland Naturkatastrophen?
Brauchen wir die Kälte - auch für unseren Rhythmus? Was ist mit Skifahren und Rodeln? Schneeballschlachten? Der knarrende Schnee unter Winterstiefeln? Kann man darauf zugunsten von lauschigen Grillabenden verzichten? Ist der Sommer sowieso die schönere Jahreszeit?
Das Schicksal vieler Geschäftsleute ist von der kalten Jahreszeit abhängig. Die Existenz von Skiliftbetreibern, Streusalzproduzenten oder Strickpulliherstellern wäre bedroht, wenn die Winter auch in Zukunft so mild blieben.
Dabei ist es nur ein schwacher Trost, dass S-Bahnen bei milden Temperaturen zuverlässíger fahren und das Schneechaos auf den Straßen ausbleibt. Aber gehört der Anblick von verschneiten Winterlandschaften wirklich der Vergangenheit an? Während in Deutschland der Schnee auf sich warten ließ, erfasste im Januar eine Kältewelle weite Teile der USA und Kanadas. Könnten uns also in ein paar Monaten wieder klirrende Kälte und Bodenfrost erwarten oder ist der deutsche Winter wirklich am Ende?
Diskutieren Sie mit! Die sonntaz wählt unter den interessantesten Kommentaren einen oder zwei aus und veröffentlicht sie in der sonntaz vom 1./2. März 2014. Der Kommentar sollte etwa 900 Zeichen umfassen und mit dem Namen, Alter, einem Foto und der E-Mail-Adresse der Autorin oder des Autors versehen sein. Schicken Sie gerne bis Mittwoch, 26. Februar, eine Mail an: streit@taz.de
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Geschasste UN-Sonderberaterin
Sie weigerte sich, Israel „Genozid“ vorzuwerfen
Prognose zu Zielen für Verkehrswende
2030 werden vier Millionen E-Autos fehlen
Fake News liegen im Trend
Lügen mutiert zur Machtstrategie Nummer eins
Mord an UnitedHealthcare-CEO in New York
Mörder-Model Mangione
Partei stellt Wahlprogramm vor
Linke will Lebenshaltungskosten für viele senken
Vertrauensfrage von Scholz
Der AfD ist nicht zu trauen