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Der letzte Abgang des Helden von Rio

Turner Andreas Toba beendet seine Karriere mit 35 Jahren und wird Trainer im Bundesstütztpunkt in Hannover

Andreas Toba hat mit bald 35 Jahren genug, beendet seine Turn-Karriere und wird Trainer. Der Olympia-Held von Rio wird bei der anstehenden Europameisterschaft in Leipzig letztmals in der deutschen Riege stehen, danach wird er Landestrainer im Geräteturnen der Männer am Bundesstützpunkt Hannover.

„Ich habe eine sehr lange Karriere erlebt, mit vielen Ups und Downs, habe mehr erreicht, als ich es mir je erträumt habe“, erklärte Toba in einer vom Verband verbreiteten Mitteilung. „Ich bin sehr dankbar für die unvergesslichen Momente.“

Zu denen gehört vor allem sein Auftritt bei den Olympischen Spielen 2016 in Brasilien. In der Mannschafts-Qualifikation erlitt der damals 25-Jährige einen Kreuzbandriss und war eigentlich raus. Doch Toba, der im Oktober 35 Jahre alt wird, wollte nicht aufgeben, insbesondere die Teamkollegen nicht im Stich lassen. Also ließ er sich sein rechtes Knie so fest wie möglich tapen und turnte noch am Pauschenpferd. Auch durch diesen Einsatz qualifizierte sich die Mannschaft fürs Finale, wurde am Ende Siebter. Der „Hero de Janeiro“ war geboren.

Insgesamt vier Olympia-Teilnahmen konnte der mannschaftsdienliche Allrounder für sich verbuchen. Der Gewinn der Silbermedaille am Reck bei der Turn-EM 2021 in Basel ist Tobas größter Einzelerfolg.

„Klar hätte ich gerne weitergemacht, aber leider hatte ich in den letzten Jahren sehr mit meinem Körper zu kämpfen, sodass ich jetzt für mich entschieden habe, noch einmal das Privileg genießen zu können, bei der Heim-EM turnen zu dürfen und damit den perfekten Abschluss für mich zu finden“, erklärte der für Hannover antretende Toba. (dpa)

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