■ Nachruf: Der die Laien haßte
Seinen letzten großen Auftritt hatte er im Sommer 1997 im Spiegel. Unter dem Titel „Das Möllemann-Syndrom“schrieb Kurt Rossa, bis 1977 Chef der Bremer Senatskanzlei und danach bis 1992 Kölner Oberstadtdirektor: „Mich gruselt vor den Laienspielscharen mit dem ungeheuren Selbstbewußtsein der Alleskönner Ä...Ü. Niemand regt sich hierzulande noch auf über die Nullen im Ministerrang, über Laien als Chefs und Chefinnen von großen Kommunalverwaltungen, über hochbezahlte Vorstände in politisch beherrschten Unternehmen, die ihr Geld nicht wert sind.“
Kurt Rossa, dem wegen seines kahlen Hauptes der Spitzname „Kojak“gegeben wurde, ist tot. Wie erst gestern bekannt wurde, starb er am 1. April 68jährig an Herzversagen. „Bremen hat einen Freund verloren“, kondolierte Bürgermeister Henning Scherf (SPD). Was eine Untertreibung ist. ck
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