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Archiv-Artikel

Auch eine Symbolpolitik Der Zaun muss weg

Geld ist rar in der Jugendhilfe – da sollte sein Einsatz wohl bedacht sein. Aber wenn das Kapitel „Geschlossene Unterbringung Feuerbergstraße“ (GUF) unter Schwarz-Grün wirklich beendet werden soll, dann muss auch der martialische Zaun weg.

KOMMENTAR VON KAIJA KUTTER

Oder will man sich noch ein Hintertürchen offen halten, um in einer zugespitzten Situation oder unter einer anderen Regierung die Feuerbergstraße auferstehen zu lassen? Motto: Wenn wir das Werkzeug schon mal haben, geben wir es nicht aus der Hand?

Ganz praktisch, dass es ausgerechnet jetzt den Engpass bei den Plätzen für die Erstunterbringung junger Flüchtlinge gibt. Der Senat hat die Plätze von ehemals fast 450 auf 14 reduziert. Die Nutzung der ehemaligen GUF wäre nicht zu beanstanden, wäre dies heute einfach ein Jugendhilfegebäude. Doch Zaun und Sicherheitspersonal sind noch da. Beides symbolisiert: Gemütlich ist es hier nicht, wir können Euch auch einsperren. Dabei es gibt keinen Grund, jugendliche Flüchtlinge nicht ebenso fürsorglich zu behandeln wie andere Jugendliche.

50.000 Euro sind bei zwei, drei Galaempfängen schnell verprasstes Geld. Vielleicht sollten Hamburger Spenden für den Abriss sammeln und diese der Sozialbehörde überweisen. So ein Stück Zaun ließe sich womöglich gar als Sammlerstück verkaufen.