piwik no script img

Der Streit bei Hamburgs GrünenKrach wegen Kleinkrams

Kommentar von Sven-Michael Veit

Die Grundfrage lautet: Warum dümpeln Grüne in einer lebhaften und bunten Metropole wie Hamburg an der Zehn-Prozent-Marke dahin?

U nd nun streiten sie wieder, die Grünen. Das kann produktiv sein, muss es aber nicht. Denn der Ton von Edler und Co. ist passagenweise so rüde, dass der Inhalt sich selbst entwertet. Grünen Führerkult - sofern der Begriff statthaft wäre - gab es vielleicht mal um Joschka Fischer, aber sicher nicht beim jetzigen GAL-Vorstand. Und einer Partei mangelnde Debattenkultur vorzuwerfen, die seit einem halben Jahr eine öffentliche Nabelschau betreibt, ist mindestens kühn.

Denn Debatte oder Streit werden nicht dadurch "kulturell" veredelt, dass Führungskräfte nach einer Niederlage in Sack und Asche gehen. Das wäre Zuweisung von Schuld, nicht Aufarbeitung von Fehlern.

Die wurden in der GAL zu allen Zeiten schon gemacht, in Koalitionen ebenso wie in der Opposition. Die Grundfrage aber, welche die GAL endlich mal beantworten muss, lautet: Warum dümpeln Grüne in einer lebhaften und bunten Metropole wie Hamburg an der Zehn-Prozent-Marke dahin?

Offensichtlich war und ist die GAL kein politisch attraktives Angebot. Dabei geht es nicht um hysterischen 25-Prozent-Hype nach Fukushima, sondern um eine stabile Wählerbasis zwischen 15 und 20 Prozent. Dort gehört die GAL hin, warum sie dort nicht ist, muss sie klären.

Edlers Kleinkram hilft da nicht weiter. Er lenkt vom Wesentlichen ab.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Hamburg-Redakteur
Mehr zum Thema

9 Kommentare

 / 
  • A
    August

    Warum muß sich die Hamburger Taz auf die Seite der amtierenden Gal Vorsitzenden Fegebank stellen ? Deren Kungelei mit Ahlhaus u.a. Ex- Granden der Cdu Hamburg und ihre einfältigen Beiträge z.B. in Fernweh Diskussionen sind schon Legende. Daß den Kritikern in der Gal ihre Zuspitzung ("Führerkult") vorgeworfen wird, hat Gründe, die in einem Interview mit den Kritikern diskutiert werden könnten.

    Aber nein, die Taz Hamburg steht hinter der Gal Führung.

    Auch in Altona, wo Frau Boehlich gegen den "Niedergang von Altona Altstadt" agiert, mit Hilfe von Ikea ?

  • G
    grünspan

    Das ist doch ganz einfach, warum die GAL hier dümpelt... wir haben schließlich ein paar Jahre schwarz-grün hinter uns und das hat für´s erste gereicht. Mir jedenfalls. Die Bilanz der GAl ist doch verheerend. Und wenn ich an Aussagen von Frau Hajduk denke angesichts der Wohnungsnot in Hamburg, wird mir heute noch schlecht. Für mich ist die GAL nicht wählbar, aber Hamburg war schon immer sehr speziell mit seinem Grünen und das hat sich leider nicht geändert.

  • O
    OmmandanteOmOn

    ein Klick für Johnny...

     

    Änderungsantrag zu:

     

    Die Gal in der selbstbewussten...

    von Kurt Edler u. A.

     

    Titeländerungsantrag:

     

    Die Gal in der selbstbewussten IT Bürgergesellschaft

    Qualitätsschritte zur Verwirklichung allg. wie innerparteilicher Basis

    Demokratie

     

    Vorbemerkung: Grundsätzlich ist die Gal hh eine Basis

    Demokratische Partei.

     

    Tendenziell, für die letzten Jahren der Gal, kann ich bestätigen, dass meinen ideal humanistisch ökologischen, wie strategischen orientierten Ausführungen, in der Fraktion und im LaVo, basisdemokratisch, eingegrenzt durch die Verfasstheit der handelnden Personen, Raum gegeben, wurde.

     

    Limitiert von den behaupteten Notwendigkeiten, Anpassungsfähigkeit, in der Eigendynamik eines galloppierenden Blutsäuferkapitalismus, im Rahmen der freiheitlich ( nicht freien ) demokratischen Grundordnung, unter Beweis, stellen zu müssen.

    Angehört wurde tolerant fast alles.

    Angenommen gar nichts.

     

    Wäre frau/mann mir, m. E., innovativ, in einigen Punkten

    gefolgt, wäre die gal hh, nicht da wo sie ist.

     

    Über die polare Schlichtheit dieser Aussage, bin ich mir bewusst.

     

    Im übrigen wurde ich, trotz schriftlicher Bestätung, für`s Übernehmen einer anderen wirtschaftskritischen Formulierung, als Krise, um die Wahrhaftigkeit des Wahlprogramms, angeblich aus Versehen, sowie um die Früchte meiner Arbeit, gebracht.

     

     

    Desweiteren wurde mir satzungsbrechend, der Zugang

    zur „ internen “ LaVo Klausur, unter Hinweis nötigenfalls Selbige

    privat, zu veranstalten, verwehrt.

     

    Das Landesschiedsgericht der gal hh hat sich, in seiner potentiellen Wirkmächtigkeit, gegenüber anti – Basisdemokratischen Restriktionen, als Totalausfall erwiesen, da ich, bis heute, keinen rechtverbindlichen Bescheid, zum Verfahren LSG 01/09, aus dem Zeitraum Oktober 2009, erhalten habe.

     

    Da diese Welt von Angst regiert wird, sind die Einschränkungen menschlich – menschelnd, nachzuvollziehen, wenn auch nicht für ein Kämpferherz, zu billigen, bzw. zu tolerieren.

    Bezeichnend für den Gewissenszustand des Lavo ( folgender Einzeleinlassung wurde von niemanden Widersprochen ): „ Ich könne ja eine neue Partei gründen, da in der Regierungszeit, die Gal, für alle Hamburger, da ist. ( Wurde dieser Wunsch von anderen telepathisch wahrgenommen ? )

    Auf eine ethisch moralische Einschätzung, dieser Aussage von Deligierten, verzichte ich, an dieser Stelle.

     

    Das, verkürzt, zur Vergangenheit.

     

    Änderungsanträge zu: die neue Demokratie

     

    1.neu : die vitale Basis Demokratie

     

    Zeile 3 : große in grundsätzliche Herausforderungen

    8 : Parole einer jungen Generation zu systembedingten

    unterpriviligierten G.

    24 : Erben der Protestbewegungen zu parlamentarisch

    institutionalisierter Arm

     

    S.2 Z2. Sich wünschte in sich vorstellte

    7 nach : aus dem Rathaus, sofern ein politischer

    Kardinalfehler wider der elementaren emotionalen

    Grundprägung der Regierten manifestiert wird, mundet...

    14 eine Chance zu einem koalitionsbefreiten

    Regierungsantritt

    letzter Abs,Z.6 gegen undifferenzierten Populismus jeglicher Coleur

    Z.11 einer unreflektierten Führungsdominanz, zu

    übergeben.

     

    Seite 3 Z5, ...zu übernehmen, sofern ein eng gezogene

    Toleranzliene, überschritten wird.

    12. Daraus ergibt sich die Verpflichtung, jeden ersten

    Dienstag, von der Frasiführung, den Mitgliedern Rede

    und Antwort, im Rahmen eines Mitgliederabends, zu stehen.

    Ende 3-ter Abs. Jedes Parteimitglied wird gefordert, sofern von sich

    selbst identifiziert, für die Gal wertvolle Fähikeiten,

    anzumelden.

     

    Seite 4 Z.3 mittelfristig zu einer 51% Partei entwickeln

    Z.11 Alle Demokratie ist ungefilterte Information, Erörterung

    sowie kontrolliertes bzw. gewachsenes Vertrauen. Und

    zur politschen Entscheidungsfindung

     

    Abs.3 Z.2 der zur Zeit ausgesetzten Rotation

    Z4 im Idealfall leben zu müssen. Nur wem seine

    unverhandelbaren Grundüberzeugungen jederzeit,

    unberührt von sonstigen Strategien, bewusst sind, kann

    es sich erlauben....

    Z 7 die zeitweilig Grundüberzeugungs instabil sind...

    Z 9 eigenen Partei an, um sich die Gesellschaft auszudehnen

     

    Seite 5 Ende Abs.2 Farce gegen unzulängliche Form

    Ende letzter Abs. ...Kaffeklatsch enden. Der Weg zum Ziel,

    ist das Ziel, und wer, wenn nicht wir, hat ihn, wenn nicht

    jetzt, wann dann, zu gehen...

  • JC
    Johnny Cynic

    Die Stadt mag ja bunt und lebhaft sein, die Grünen sind farblos bis grau und scheintot auf Bundes- wie auf Landesebene.

    Liebe Grüne, in den letzten 31 Jahren seid Ihr fett, alt und faltig geworden.

     

    Kein Wunder dass Ihr, ganz der Saturnkomplex, die Piraten hasst.

    Die sind so wie Ihr mal wart.

     

    Die CDU ist nicht mehr konservativ, die SPD ist nicht mehr rot und was seid Ihr?

    Vielleicht wisst Ihr das selbst nicht.

  • HM
    Hein Mück

    Die GAL ist in die Jahre gekommen, die Kernkompetenzen reichen halt nicht mehr aus um wachsende Partei in einer wachsenden Stadt zu sein. Ideen und Personal sind ausgelutscht, die Regierungsbeteiligung hat keinerlei positive Resultate gebracht. Spitzenkräfte (ich sag nur Schulreform) haben einen ebenso hohen Peinlichkeitsfaktor wie Guido W. Die 10% Wähler sind die Alternativen aus St. Pauli, Ottensen und Eppendorf die sowieso Müll trennen. Stichwort: Ich kann ja gegen IKEA Altona sein, aber dann hätte ich schon zehn Jahre lang gegen die verwahrloste Altonaer Innenstadt sein müssen und etwas dagegen unternehmen sollen.

  • KB
    karl benz

    Die GAL dümpelt, weil sich diese Ober- Realos zu brav sind und sich nicht durchsetzen können oder wollen. Das wird aber von einer progammtischen Partei erwartet.

    Sieht man sich z.B. das Trauerspiel von 2,5 Jahren grüner Regentschaft in der BSU an. Frau Sager positioniert ihren Vertrauten als Staatssekretär für Verkehr, der aber nicht die leiseste Ahnung von moderner Verkehrspolitik im günen Sinne hat und ohne Herzblut erreicht man eben nichts. Schön aber , dass Frau Sager ihre Freunde untergebracht hat. Etwas erreicht im Radverkehr- nein. Stadtbahn - nein, da man aufgrund von guten Wahlprognosen, mehr Stimmen erhoffte und die Koalition gekündigt hat (Planfeststellung wurde somit nicht zu Ende gebracht. Die Grünen sollten doch mittlerweile die rechte verkrustete und inhaltlose HH- SPD kennen und wissen, dass sie mit denen eher noch weniger als mit der CDU erreichen. Die steht wenigstens zu Absprachen.

  • E
    Ex-Grüner

    Auch wenn ich zur Generation von Fegebank und Co gehöre, kann ich die Kritik der "Alten" bestens verstehen. Die Grünen (insbesondere Leute wie Fegebank) wollten es sich während der Regierungszeit im Establishment gemütlich machen. Sie hatten geglaubt, dass es reicht ein diffuses undirgendwie hippes öko-alternatives Lebensgefühl zu vertreten, ohne politisch in entscheidenden Sachfragen Farbe zu bekennen. Was ist denn von der Grünen Regierungsbeteiligung außer einer gescheiterten Schulreform geblieben? Stadtentwicklung, Mieten, Hochschule, Verkeh oder Kultur hätte genügend Möglichkeiten geboten, um Akzente zu setzen. Ich befürchte allerdings, dass die derzeitige Führungsclique gar nicht gewußt hätte, wie diese aussehen sollten. Solange Leute wie Fegebank oder diese absolut unsäglich Frau Boehlich in Altona das Gesicht der Hamburger Grünen prägen, sind sie für mich nicht wählbar.

  • A
    August

    Warum muß sich die Hamburger Taz auf die Seite der amtierenden Gal Vorsitzenden Fegebank stellen ? Deren Kungelei mit Ahlhaus u.a. Ex- Granden der Cdu Hamburg und ihre einfältigen Beiträge z.B. in Fernweh Diskussionen sind schon Legende. Daß den Kritikern in der Gal ihre Zuspitzung ("Führerkult") vorgeworfen wird, hat Gründe, die in einem Interview mit den Kritikern diskutiert werden könnten.

    Aber nein, die Taz Hamburg steht hinter der Gal Führung.

    Auch in Altona, wo Frau Boehlich gegen den "Niedergang von Altona Altstadt" agiert, mit Hilfe von Ikea ?

  • G
    grünspan

    Das ist doch ganz einfach, warum die GAL hier dümpelt... wir haben schließlich ein paar Jahre schwarz-grün hinter uns und das hat für´s erste gereicht. Mir jedenfalls. Die Bilanz der GAl ist doch verheerend. Und wenn ich an Aussagen von Frau Hajduk denke angesichts der Wohnungsnot in Hamburg, wird mir heute noch schlecht. Für mich ist die GAL nicht wählbar, aber Hamburg war schon immer sehr speziell mit seinem Grünen und das hat sich leider nicht geändert.