Der Schwarz-Schill-Senat im taz-Check: Jörg Dräger
34, parteilos: Wissenschaft
Der Benjamin des Senates stellt politische Gegner vor ein Problem: Er ist im Gespräch ziemlich sympatisch. Das hindert ihn nicht daran, eine Politk zu machen, die die Mehrheit der Hochschulangehörigen vor den Kopf stößt. Demokratische Prinzipien werden kurzerhand abgeschafft, die Hochschullandschaft mit Hilfe der Unternehmensberaterfirma McKinsey neu gestylt, Langzeitstudierende mit Gebühren vertrieben. Dräger, der auf FDP-Ticket ins Amt kam, schaffte es, drohende Sparmaßnahmen geschickt zu nutzen, um die Präsidenten mit einem „Zukunftspakt“ fest an sich zu binden. Als Gegenleistung verspricht er Planungssicherheit. Ob seine Rechnung aufgeht, ist ungewiss, kalkuliert er doch dafür gesetzeswidrige Studiengebühren für Nicht-Hamburger mit ein. Einen öffentlichen Meinungsstreit um die Zukunft der Hochschulen versucht Dräger nach Möglichkeit zu umgehen. Dadurch läuft der ehemalige Unternehmensberater Gefahr, eine Hochschullandschaft zu zerstören, noch bevor er sie richtig kennengelernt hat.
Note: Leider viel zu effektiv
Kaija Kutter
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