: „Der Mai ist gekommen ...“
„Der Mai ist gekommen, die Bäume schlagen aus.“ Mit diesem Lied werden auch in diesem Jahr wieder am 1. Mai um Punkt Mitternacht rund 500 Osnabrücker an den Musiker Justus Wilhelm Lyra (1822-1888) erinnern, der vor mehr als 150 Jahren das berühmte Mailied vertont hat. Als Sproß einer alteingesessenen Bauernfamilie wurde Justus Wilhelm Lyra 1822 in Osnabrück geboren. Schon im Alter von 15 Jahren begann er zu komponieren. Von 1841 an studierte er fünf Jahre Sprachwissenschaft und evangelische Theologie in Berlin, Bonn und Göttingen. Als Chorleiter galt seine Vorliebe dem mehrstimmigen studentischen Liedgesang. Von 1867 bis zu seinem Tod 1882 war Lyra als Pfarrer tätig, zuletzt in Gehrden bei Hannover. In dieser Zeit schrieb er kirchliche Motetten und Kantaten. Doch überlebt hat von seinen Melodien nur das volkstümliche Mailied, dessen Text von dem Dichter Emanuel Geibel (1815-1884) stammt.
Streng genommen hat Lyra das berühmte Gedicht gar nicht selber vertont, sondern als Vorlage eine ebenfalls nicht unbekannte Volksweise benutzt: „Weißt du, wieviel Sternlein stehen“. Doch das stört die Teilnehmer am Maisingen nicht. Egal, wieviel Sternlein am Dienstag abend über Osnabrück stehen – ab Mitternacht gilt: Der Mai ist gekommen! dpa
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