Klaus-Peter Willhöft : Der Gourmet-Organisator
Man kennt sich. Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Peter Harry Carstensen zum Beispiel ist jemand, der „eher die deftige Kost mag. Er hat eine große Küche zu Hause und kocht selbst eher ländlich“, sagt Klaus-Peter Willhöft, der als Geschäftsführer der „Kooperation Gastliches Wikingland“ jedes Jahr das Schleswig-Holstein Gourmet Festival organisiert. Kommenden Sonntag beginnt das Festival in seiner 20. Auflage.
Carstensen wird einer der Gäste der Eröffnungsgala sein und statt der typischen schleswig-holsteinischen Küche wird er Kreationen aus der Grande Cuisine bekommen, um den Leibesumfang zu pflegen. Kostenpunkt für das Auftakt-Menü: 135 Euro, die korrespondierenden Getränke inklusive. Ein Premium-Termin für Amtsträger: „Früher war auch Frau Simonis dabei.“
„Das Festival ist eine Marketing-Maßnahme“, sagt Willhöft, der zwei Hotels inklusive Restaurants betreibt und dem Präsidium des schleswig-holsteinischen Hotel- und Gaststättenverbandes angehört. „Wir wollen zeigen, dass man auch hier gut kochen kann.“ Beteiligt an dem Festival sind 19 Betriebe, die bis Februar an bestimmten Terminen Gala-Dinners anbieten werden – diese dann zu 118 Euro. Die einzelnen Häuser haben dafür Meisterköche aus dem Bundesgebiet engagiert. „Von den sieben Drei-Sterne-Köchen, die es in Deutschland gibt, werden drei kommen“, sagt Willhöft.
Auch Klaus-Peter Willhöft, 62, lernte einst Koch, nachdem er eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann absolviert und acht Jahre als Zeitsoldat gedient hatte. Hinter dem Herd aber steht er heute nicht mehr. In Friedrichstadt gehört ihm das Restaurant „Willhöfts Holländische Stube“, in Berlin betreibt er das Restaurant „E.T.A. Hoffmann“. Willhöft: „In der Woche pendele ich immer. Da muss ich mit dem Kochen kürzer treten.“
Das Festival ist eine Prestige-Veranstaltung, klar, es gehe aber auch darum, Starköchen wie Joachim Wissler, Harald Wohlfahrt oder Jean-Claude Bourgneil über die Schulter zu kucken. „Für die Mitarbeiter ist das motivierend.“ Und dem guten Draht zu einflussreichen Gästen dürfte es auch nicht schaden. kli