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Der CCC 2024 in HamburgDigitaler Widerstand

Beim Chaos Communication Congress treffen sich ab 27. Dezember Wissen, Politik und Solidarität. Ein Fest – nicht nur für alle, die gerne hacken.

Hamburg, 28. Dezember 2015: ein Besucher des CCC-Kongresses lötet an einem Netzteil Foto: Axel Heimken/dpa/picture alliance

Es blinkt und manchmal piept es auch sogar an manchen Menschen. Die haben extra ihre Rucksäcke, Kleider und Jacken technologisch etwas verschönert. Der Chaos Communication Congress ist ein Fest für alle, die sich fürs Hacken interessieren. Für technologische, ethische, gesellschaftliche, künstlerische Aspekte davon und auch für die politischen.

Derer möchte sich der Chaos Computer Club, der diesen 38. Congress (38C3) veranstaltet, dieses Jahr ganz besonders annehmen. „Illegal Instructions“ ist das Motto, das der CCC ausgerufen hat. „Die Zeichen stehen auf Sturm“, hieß es schon im September in der Ankündigung zum größten Hackerkongress der Welt. „Die politischen und rechtlichen Bemühungen, das Abgleiten Europas in fragmentierte, unfreundliche Überwachungs- und Repressionsgesellschaften zu verhindern, werden immer weniger wirksam und nachhaltig.“

Es wäre also an der Zeit, sich wieder auf gute Traditionen zu besinnen: „technischer Widerstand gegen Überwachung, Vermessung, Datenschnorcheln und Infiltration“. Man wolle ausloten, wie man „Sand ins Getriebe der digitalkapitalistischen Überwachungsmaschinerie streuen“ könne. Das lässt hoffen!

In den 140 Beiträgen geht es um fehlende Transparenz bei der Europäischen Kommission, um das Hacken von Geschlecht und um das Selbstbestimmungsgesetz, es geht um Pegasus und andere Spionageprogramme, die Hightech-Zukunft von Europol und Frontex. Der Fahrplan für die vier Tage steht schon.

Das Event

Chaos Communication Congress (38C3), vom Chaos Computer Club, 27. bis 30. Dezember, live in Hamburg und im Stream

Viele der Vorträge sind auch im Stream zu sehen; und doch lohnt es – soweit man noch an ein Ticket kommt –, nach Hamburg zu fahren. Nicht nur, weil manche Vorträge absichtlich nur vor Ort anzuschauen sind. Auch wegen der ausgestellten Kunst, dem Löten, den Gesprächen miteinander und der Solidarität, die neben dem Blinken die Räume füllt.

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2 Kommentare

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  • Antwort-Zitat auf das Posting meiner Schwester in unserer Signal Familiengruppe dass der CCC wieder stattfindet: Danke fürs posten aber schau dir mal die Preise an und die Republika ist noch krasser. Ja klar die Veranstalter haben natürlich kosten aber andererseits darf man sich bei der Preisgestaltung dan auch nicht beschweren dass sich armutsbetroffene menschen nicht politisch bilden und so wählen wie sie wählen (AFD etc.) oder erst gar nicht wählen gehen.

    • @Fairysheep:

      re:publica ist eh eine Szenemasturbation. Beim Congress sind die Preise - soweit ich weiß - so, wie sie sind, weil die Veranstaltung nicht zu groß werden soll (man *könnte* das Ganze auch 2-3mal so groß machen, aber dann endet man mit demselben Selbstbeweihräucherungsproblem wie die re:publica - der Congress ist ja als "Arbeitstagung" konzpiert), und die Fixkosten so sind wie sie sind (das "Durchschnittsticket" müsste zur Kostendeckung 180 Euro kosten).

      Insofern ist es für Interessierte anzuraten, FRÜHZEITIG zuzusehen, dass sie an ein Sozialticket ("Friends-Ticket") kommen. Die stehen aber nicht offiziell auf der Liste, sondern müssen auf individueller Basis ausgehandelt werden.

      Oder halt als Teil der Crew. Dann kann man sich nicht drauf verlassen, den Lieblingsvortrag auch live erleben zu können. Aber so ist das nun mal; es soll eine partizipative Veranstaltung sein und bleiben. "Szenekontakte" sind insofern eine große Hilfe.

      Bei der Defcon kosten schon die Frühbucher-Tickets knappe 500 Dollar - und es gibt sie nur zusammen mit einem Blackhat-Ticket (ab 2600 Dollar aufwärts). Der CCC kalkuliert also durchaus *sehr* knapp. Gamescom ist billiger, aber halt kommerziell.