@ S. Weinert:
"Wie schön, dass die taz noch Zeit und Muße hat, sich auf theoretisches Geplänkel einzulassen, anstatt Druckzeilen und Arbeitszeit der Journalisten sinnvoll zu nutzen."
Was soll an grundlegender Begriffskritik sinnlos sein?
Und was ist produktiv? Dpa-Meldungen abdrucken lassen?
"Wie wäre es mit der Suche nach Erklärungen, warum sich derartige Taten auch nach unzähligen Wiederholungen anscheinend nicht vermeiden lassen?"
Mein Tipp: Einfach den Überwachungsstaat ausbauen, dann knackt auch bald kein Lausbub mehr nen Kaugummiautomaten.
"Was die Ansicht von Frau Akyol angeht - warum sollte es keinen Mord der Ehre willen geben? Solange in den USA verdienten Frontkämpfern die "Medal of Honour" verliehen wird und auch in Deutschland der Begriff "Feld der Ehre" gerade wieder eine unerwartete Renaissance erlebt, sollte man vorsichtig mit all zu pauschaler Verurteilung sein."
Eben nicht. Abgemetzelte Zivilisten im Irak und in Afghanistan haben nix mit Ehre zu tun.
Angriffskriege und deren Morde haben NIE ehrhaftes.
Auch Selbstverteidigung, die tödlich ausgeht, ist nicht ehrhaft, sondern zu bedauern.
Wo Hat man Dir sowas eingetrichtert? Bei der Bundeswehr oder der HDJ?
"Auch kriminologisch ist Frau Aykols Ansicht unhaltbar. Im Verlauf meiner juristischen Ausbildung habe ich sehr wohl die Unterschiede zwischen einer Familientragödie einerseits und einem Ehrenmord auf der anderen Seite erfahren können. Bei der üblichen Konstellation der Familientragödie geht es um egoistische (Besitz-)Ansprüche des Täters, was die Umwelt von der Tat hält ist ihm völlig egal. Anders der Ehrenmord, bei dem es gerade auf diese Außenwirkung ankommt. Es sind halt im Detail doch andere Tatmodalitäten und Tätertypen - deshalb sollte auch jedes Kind seinen eigenen Namen erhalten."
Klar, schreibt ja Herr Feddersen dann als Erwiderung.
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@Benny S.
"Die Pro/Contra-Darstellung bringt das Problem auf den Punkt; im Prinzip sagen beide Beiträge ja dasselbe."
Konsens
"Mit Ehre (eigentlich positiv besetzt) hat ein Mord nie etwas zu tun;"
s.o.
"Vllt. sollte man zukünftig von einem Mord aus "familiär-soziologischen" Gründen sprechen."
Da ds gnaze Soziologie ist und die würde ich den Typ modifizieren auf "verwandtschaftlich-religiös motivierte Morde":
1. Die "Familie" der Leute aus diesen Kulturkreisen (stammend) meint meist weitere Verwandtschaftsbeziehungen statt soziol. Formen des Zusammenlebens.
2. Religiös:
Ich weiß nicht ob der Koran hierfür wirklich die Handlungsempfehlung gibt, denke aber schon dass (auch unabhängig davon) dieses fanatisch patriarchalische und sexualisierte Besitzergreifungdenken religiös zu begründen ist.
Daraus könnte dann ein Begriff werden.
Wer hat Gegenvorschläge?
Kommentator
PS: An alle Juristen. Dies ist nicht dogmatisch zu sehen oder als subjektive Bewrtung, sondern kulturwissenschaftlich.
Moralisch habt ihr dennoch recht.
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