Dennis Avner ist tot: Die Katze pirscht nicht mehr

Der Mann, der ein Tiger sein wollte: So konsequent wie Dennis Avner hat kaum jemand Body Modification betrieben. Mit 54 Jahren ist er gestorben.

Dieser Tiger hat aber komische Vorderbeine: Stalking Cat 2007 in New York. Bild: Imago/Unimedia Images

Die durchschnittliche Lebenserwartung eines Tigers liegt laut Wikipedia bei 9 Jahren (in freier Wildbahn) beziehungsweise bei 16 bis 18 Jahren (in Gefangenschaft). In Ausnahmefällen werden Tiger bis zu 25 Jahre alt. So gesehen ist Dennis Avner extrem alt geworden.

Für einen Menschen trifft das jedoch nicht zu: Wie am Montag auf der Internetseite flayrah bestätigt wurde, starb der Mann, der den Namen „Stalking Cat“ bevorzugte, am 5. November im Alter von 54 Jahren. Die Todesursache ist unklar, auf Twitter war von einem Selbstmord die Rede.

Im Alter von 23 Jahren hatte Cat sich seine ersten Tigerstreifen tätowieren lassen. Der Beginn einer langen Reihe von Operationen und Modifikationen, die alle dem Ziel dienten, in der Tradition der Huron-Indianer seinem Totemtier – genau, ein Tiger – möglichst ähnlich zu werden. Stalking Cats Eltern haben Lakota- und Huron-Wurzeln.

Im Laufe der Jahre ließ er sich im Gesicht tätowieren und im Mund-/Nasenbereich piercen, um künstliche Schnurrhaare zu befestigen, seine Zähne schleifen, die Nase flacher machen und die Oberlippe spalten. Ferner ließ sich Cat Silikon in verschiedene Gesichtpartien implantieren sowie seine Ohren und Augen verändern. Viele der Operationen wurden vom Body-Modification-Künstler Steve Haworth durchgeführt.

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Aufgrund seines auffälligen Äußeren hatte Cat in den USA diverse Radio- und TV-Auftritte, unter anderem bei „Larry King live“. Er war außerdem ein Protagonist im Dokumentarfilm „Modify“, der sich mit Körperkunst und -modifikationen auseinander setzt.

Wild lebende Tiger werden von der „International Union for Conservation of Nature and Natural Resources“ übrigens als „stark gefährdet“ eingestuft. Schätzungen zufolge leben auf der Erde nur noch 3.000 bis 5.000 Exemplare. Seit vergangenem Montag gibt es einen Tiger weniger.

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