Demo von Rechtsextremen in Magdeburg: Kreativer Protest gegen Neonazis
In Magdeburg hat der Aufmarsch von Neonazis begonnen. Bei Gegendemos kam es zu vereinzelten Ausschreitungen. 2000 Polizisten sind vor Ort.
MAGDEBURG dpa/dapd | In Magdeburg wurde am Samstagnachmittag die „Meile der Demokratie“ gegen den Aufmarsch von Neonazis eröffnet. Bis zum Abend sind auf dem Straßenfest 21 Aktionen geplant. Es wird mit 14.000 Teilnehmern gerechnet.
Oberbürgermeister Lutz Trümper (SPD) sagte zur Eröffnung, das sei ein Tag, der für Magdeburg von besonderer Bedeutung sei, weil er von Leuten missbraucht werden soll, die die Geschichte verdrehen wollten. Für viele in der Stadt sei es eine Schande, dass es sie gibt. „Mit dieser Ideologie wollen wir in dieser Stadt nichts zu tun haben“, fügte Trümper hinzu.
Bei mehreren Demonstrationen gegen den geplanten Aufmarsch von Rechtsextremisten kam es zu einzelnen Ausschreitungen. Aus einer Gruppe von 150 bis 200 Menschen seien Flaschen auf die Polizei geschleudert worden, teilte eine Polizeisprecherin mit. Bei einem anderen Protestzug wurden nach Angaben von Augenzeugen vereinzelt Rauchbomben und Feuerwerkskörper gezündet. Die Polizei wies den Neonazis eine neue Route an einem Industriepark im Süden der Stadt zu.
Die Polizei ist mit einem Großaufgebot von deutlich mehr als 2.000 Beamten aus insgesamt zehn Bundesländern im Einsatz. Damit ist es einer der größten Polizeieinsätze in der Geschichte Sachsen-Anhalts.
Anlass des Neonazi-Aufmarschs ist der 68. Jahrestag der Bombardierung Magdeburgs im Zweiten Weltkrieg. Nach Polizeiangaben begann am Nachmittag der Naziaufmarsch mit 700 Teilnehmern im südlichen Stadtgebiet. Bei den Gegendemos und Blockaden haben sich bisher 2.000 Menschen eingefunden.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Friedensforscherin
„Wir können nicht so tun, als lebten wir in Frieden“
Prozess gegen Maja T.
Ausgeliefert in Ungarn
Klimaneutral bis 2045?
Grünes Wachstum ist wie Abnehmenwollen durch mehr Essen
Bundesregierung und Trump
Transatlantische Freundschaft ade
CDU-Chef Friedrich Merz
Friedrich der Mittelgroße
ifo-Studie zu Kriminalitätsfaktoren
Migration allein macht niemanden kriminell