: Demo gegen Bischofferode
■ IG Bergbau mobilisiert für die Kali-Fusion
Berlin (taz) – Die IG Bergbau und Energie (IGBE) und die Betriebsräte der Kasseler Kali und Salz AG machen für die Kali-Fusion mobil. Gestern abend sollten bis zu 2.000 Kali-Kumpel für den Zusammenschluß ihres Konzerns mit der Treuhand-Firma Mitteldeutsche Kali demonstrieren. „Es nehmen alle daran teil, die für die Kali-Fusion sind“, so der Kasseler Betriebsratsvorsitzende Hilker vorab zur taz.
Die ostdeutschen Kumpel aus Sondershausen wollten zum Protest aber nicht anreisen. „Wir sind nicht glücklich damit“, so ein Betriebsrat. Vom Standort Unterbreizbach, der bei der Fusion erhalten werden soll, hatten sich gerade einmal 50 von 650 Mitarbeiter zur Unterstützung der Wessis in Kassel angemeldet.
Die IG Bergbau bekam für ihre Unterstützung der Kali-Fusion gestern andernorts derbe Prügel. In Berlin wurde das Bezirksbüro der IG Bergbau besetzt: nicht etwa von wilden jungen Männern, sondern vom Seniorenausschuß einer anderen DGB-Gewerkschaft, der Gewerkschaft Handel, Banken, Versicherungen (HBV). Die Kollegen forderten die Offenlegung des Fusionsvertrags und mehr Solidarität der IGBE mit Bischofferode. Der Landeschef der HBV, Manfred Müller, distanziert sich ausdrücklich nicht von der Aktion. Geplant waren gestern abend außerdem noch Demonstrationen für den Erhalt des Standorts Bischofferode in Berlin, München, Frankfurt und Ludwigshafen. Seite 7
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