: Debatte
Warum ist AfB nicht wählbar? ■ Von Elke Kröning
Die AfB ist vor vier Jahren angetreten, um verkrustete Strukturen in Bremen aufzubrechen und die Chance für den Erhalt des Landes zu verbessern. Sie hatte zwei „Zugpferde“: Werner Lenz in Bremerhaven und Friedrich Rebers in Bremen. Doch was 1995 gestimmt hat, gilt heute nicht mehr. Der AfB sind die Themen und Zugpferde abhanden gekommen. Statt den Charme einer Wählervereinigung zu nutzen, die sich nicht nur um die „große Politik“ sondern vor allem um die Sorgen der „kleinen Leute“ kümmert, gerieten Eitelkeiten und Hahnenkämpfe in den Vorgergrund.
Zum ersten Mal seit der Zusammenarbeit zwischen SPD und FDP, die 1971 endete, konnte mit der CDU ein relevanter Teil der Bremer Politik rechts von der Mitte in die Verantwortung gezogen werden. Außerdem hat die SPD erkennbar ihren Niedergang überwunden. Einem Großteil des Protestes, den die AfB vor vier Jahren genutzt hat, ist damit der Boden entzogen. Doch sie selbst trägt die Verantwortung dafür, daß die Unzufriedenen sich bei ihr nicht mehr aufgehoben fühlen. Auch wenn die Effekte auf dem Arbeitsmarkt noch verstärkt werden müssen und Strukturreformen im Verhältnis Staat und Bürger hinzukommen müssen, kann die AfB dazu weder Substantielles noch Originelles beitragen.
Elke Kröning, AfB-Mitgründerin, ist heute wieder SPD-Mitglied.
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