piwik no script img

Debatte um KassenleistungenAuch CDU will Homöopathie streichen

Die Forderung von SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach, den Kassen die Finanzierung von Homöopathie zu verbieten, stößt bei der CDU auf Zustimmung. Die Grünen lehnen eine Herausnahme ab.

Immer mehr Deutsche vertrauen auf homöopathische Heilmittel und kriegen sie auch noch erstattet. Den Gesundheitspolitikern wird das aber zu teuer. Bild: dpa

BERLIN apn/dpa | Die Union will ein Verbot von Homöopathie auf Kassenkosten prüfen. CDU-Gesundheitsexperte Jens Spahn sagte der Berliner Zeitung vom Montag, seine Fraktion sei offen für die Forderung von SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach, gesetzlichen Kassen die Finanzierung von Homöopathie zu verbieten. "Wir haben Wahltarife für Homöopathie seinerzeit auf Wunsch von SPD und Grünen eingeführt", sagte Spahn. "Sollte die SPD veränderungsbereit sein, können wir sofort darüber reden."

In der Bild-Zeitung ergänzte er, es gebe keinen wissenschaftlichen Nachweis für den Nutzen. Lauterbach hatte im Spiegel gefordert, man solle gesetzlichen Krankenkassen "verbieten", Homöopathie zu bezahlen.

Die Grünen lehnen eine generelle Herausnahme von Naturheilverfahren aus der gesetzlichen Krankenversicherung dagegen ab. Fraktionschefin Renate Künast sagte der Berliner Zeitung: "Die pauschale Kritik an der Homöopathie verkennt, dass selbst die Schulmedizin in vielen Fällen auf die industrielle Nachahmung von Heilmitteln zurückgreift, die es in der Natur kostenlos gibt." Die Kosten für Homöopathie stünden in keinem Verhältnis zu den gigantischen Summen, die für Schulmedizin ausgegeben würden, sagte Künast. "Wer die Kosten im Gesundheitswesen dämpfen will, sollte sich dort um die großen Mitnahmeeffekte kümmern, die keinen praktischen Nutzen für die Patienten haben."

Der Vorsitzende des Gemeinsamen Bundesausschusses aus Ärzten, Kliniken und Kassen, Rainer Hess, sagte dem Spiegel, es gebe nach Hunderten medizinischen Studien bisher keinen klaren Nutzennachweis für die Homöopathie. "Es hat schon viele Anläufe gegeben, die Schutzvorschrift für derartige Mittel zu streichen, aber einflussreiche Politiker haben dies immer wieder verhindert." Der designierte Leiter des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen, Jürgen Windeler, nannte Homoöpathie ein "spekulatives, widerlegtes Konzept".

Der Sprecher des Kassen-Spitzenverbands, Florian Lanz, sagte hingegen: "Jetzt passiert, was wir befürchtet hatten: Die Ärzte sollen trotz ihrer Rekordeinnahmen auch im nächsten Jahr wieder eine saftige Honorarerhöhung bekommen und gleichzeitig wird gefordert, für die Versicherten Leistungen zu streichen."

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

85 Kommentare

 / 
  • M
    mlebek

    Haha, diese sogenannten Studien werden allesamt direkt oder indirekt(verdeckt) von den Pharmafirmen finanziert.

    Über deren Qualität braucht man gar nicht erst diskutieren.

    Reine Desinformation!

  • E
    elfe69

    Wenn die Homöopathie gestrichen wird, dann ist vielleicht genug Geld da, mit dem das inhalative Kortisonspray, das meiner Tochter hervorragend hilft und das sie nebenwirkungsfrei verträgt, endlich als vollbezahlte Leistung durch die Krankenkasse zur Verfügung zu stellen. Oder die Kassen könnten für Kinder Zahnersatz (z.B. Kronen für bleibende Zähne) voll übernehmen. Meine Kasse leistet nur die Krone, aber nicht das dazu notwendige Befestigungsmaterial. Aber vielleicht muss ich nur besser suchen und es gibt einen homöopathischen Kleber.

    Ach und ich würde doch zu gerne mal all die Angestellten sehen, die in den Fabriken die Tinkturen schwenken, kennt jemand welche???

  • DW
    Der Wahnsinn

    @Johannes

     

    Oh, ja... und weil irgendwo ein Typ sitzt, der an Elfen glauben mag, ist damit das gesamte Fachgebiet verschrieen.

     

    Das ist wiederum eine wahre wissenschaftliche Beweisführung, gell?

     

    und zu...

    "um so sinnvoller ist es, Homöopathie selber zu bezahlen. Studien zufolge wirkt ein Placebo umso besser je mehr man dafür ausgegeben hat!!!"

     

    Ich frage mich bei solchen Kommentaren die ganze Zeit, wieso wirkt denn da die Schulmedizin nicht wunderbar? Zumindest als Placebo? Die meisten Patienten fangen ja normalerweise mit schulmedizinischen Mitteln an, kommen da jedoch nicht weiter und schwenken aus reiner Verzweiflung um. Doch der Glaube an die Heilung war doch auch schon bei den schulmedizinischen Mittelchen gegeben. Also nochmal: Warum wirken die denn dann nicht als "Placebo"?

    Teuer genug sind diese ja schliesslich auch.

     

    Wie waers denn mal anders rum:

    Allopathische Behandlung: Ja

    Allopathische Nebenwirkungen: Ja

    Allopathische Kostenexplosion: Ja

    Allopathische Kosten aus eigener Tasche: Auch Ja!

  • F
    Frau_Schuessler

    @lulu

    martins allegorie ist fantasielose polemik, damit meint er wohl, dass nicht eigentlich das homöopathische arzneimittel hilft sondern lediglich der glaube daran (offenbar betet er den schnöden mammon an).

     

    den differenzierten kommentar von annette phillipps kann ich unterschreiben. elektroschockbehandlungen sind aber leider wieder aufgenommen worden in den katalog anerkannter heilverfahren: ausgerechnet bei der behandlung von schweren depressionen ("austherapierte fälle") feiern sie ihr trauriges come back.

  • J
    Johannes

    Sehr schön und passend zum Thema:

    an der Universität Kassel arbeitet ein Professor im Bereich Homöopathie/ Biologisch dynamischer Landwirtschaft welcher von der Existenz von Elfen überzeugt ist.

    http://www.laborjournal.de/rubric/archiv/editorials/235.lasso

    Soviel zum Thema wissenschaftlichkeit...

     

    Auch ein weiterer sehr lesenswerter Artiekl der auch über die Verstrickungen im Bereich Homöopathie aufklärt

    http://www.laborjournal.de/editorials/439.html

  • L
    Lulu

    @ Thorsten

    Wenn bei einem einkommensschwachen Mitbürger die Homöopathie hilft und die allopathischen Mittel gegen das spezielle Leiden z.B. Unverträglichkeiten auftreten, kann er die helfenden Mittel womöglich nicht bezahlen. Das wäre unfair, denn so wäre vorgeschrieben worauf man körperlich nicht falsch reagieren darf, das ist unmenschlich.

     

    @Martin

    Ich verstehe Ihre 10.000 Waden Allegorie nicht

  • TF
    Thorsten Frings

    Natürlich muss man jetzt die Carstens-Stiftung als argumentative Homoöpathie-Stütze zitieren. Das ist genauso, als würde man BP zum Thema Umweltschäden im Golf von Mexiko befragen.

     

    Leute, lernt doch mal HINTERFRAGEN.

  • KH
    Karin Haertel

    Wenn diese "Medizin" so wirksam ist, wie die Verkaeufer behaupten, warum bekommen wr dann einen brennenden Hautausschlag wenn wir Brennnesseln anfassen und warum gibt es Heuschnupfen? Ist doch alles Natur pur. Oder liegt es etwa an den Potenzen, also an der Dosierung? Man will mir doch nicht ernsthaft erklaeren, dass ein Tropfen Kamillenessenz in einem Tankwagen voller Wasser irgendeinen positiven Gesundheitseffekt hat. Bei mir waere es allerdings moeglich, jedoch nicht wie von den Machern erwuenscht, denn ich reagiere allergisch auf Kamille.

  • M
    M.E.

    Für alle, die wissenschaftlichen Belegen zum Nutzen der Homöopathie fordern, sei diese Stellungnahme wärmstens ans Herz gelegt.

     

    http://www.carstens-stiftung.de/SPIEGEL_Stellungnahme_KVC.pdf

     

    Wer natürlich undifferenziert weiter hetzen will, kann das ja gerne tun - nur bitte nicht mit der Aussage, das sei besonders wissenschaftlich!

  • AP
    Annette Philipps

    Auch Liebe lässt sich nur schlecht quantifizieren und in Doppelblindstudien untersuchen. Als Phänomen existiert sie trotzdem.

     

    Lobotomie und Elektroschocks gehörten vor einigen Jahrzehnten noch zum üblichen Arsenal der Schulmedizin. Viele heute anerkannte Methoden werden sich vielleicht schon morgen als schädlich und in höchstem Maße ungesund erweisen.

     

    Homöopathie hilft nicht immer, genau wie alle anderen bekannten Verfahren in der Behandlung kranker Menschen. Aber sie heilt oft, auch in schulmedizinisch austherapierten, verworrenen oder verzweifelten Fällen.

     

    Jeden Kritiker, egal ob Laie oder Mediziner, fordere ich auf, an einer homöopathischen Arzneimittelprüfung teilzunehmen. Die eigene Erfahrung rückt manches ins rechte Licht, über das man vorher nur hitzig theoretisiert hat. Viele Mediziner sind auf diesem Weg zur Homöopathie gekommen. Viele Physiker haben mit den Phänomenen der Homöopathie keinerlei Probleme, da auch sie sich mit der Schnittstelle zwischen Energie und Materie beschäftigen.

     

    Ich bin erschüttert über die Polemik vieler Zuschriften. Was ist purer Glaube, was ist fundiertes Wissen?

     

    Für mich gibt es nach Jahren des Studiums und der Praxis keinen Grund zu zweifeln, weder als Behandlerin noch als Patientin.

  • M
    Martin

    Lulu: "Kein Staat und keine Privatperson hat das Recht, jemandem vorzuschreiben welche Medizin bei seinen individuellen Leiden hilft und welche nicht."

     

    Ob etwas hilft oder nicht kann man feststellen und nicht vorschreiben. So hat man auch den Placebo-Effekt festgestellt. Wenn etwas nicht hilft, soll es die Allgemeinheit nicht zahlen.

     

    Mit Ihrer Argumentation kann man mir gleich mal 100.000 Euro überweisen. Ich habe Wadenschmerzen und 100.000 Euro würden meinem Leiden abhelfen (behaupte ich einfach mal). Das wäre eine Medizin die helfen würde. Sollen die 100.000 jetzt die Kassen bezahlen?

  • M
    mir

    Die Studien zur Homöopathie sollte man mal nicht nur auf die "Pillen" ausrichten, sondern auf die gesamte Therapie. Dann ist zwar kein Doppelblindansatz mehr möglich, aber dann sehen wir, ob es sich wenigstens um "Eine effektive Form der Psychotherapie" handelt.

  • TF
    Thorsten Frings

    Liebe Lulu,

     

    keiner will Ihnen die H. madig machen, oder Sie zur Sklavin der Schulmedizin machen. Wenn sie Zuckerkügelchen wollen, können Sie die gerne weiter kaufen. Nur eben nicht auf Kosten der Solidargemeinschaft. Um nichts anderes geht es.

     

    Liebe Vic,

     

    Wir hatten mit Influenza A H1N1/California einfach unendlich viel Glück. Das hätte auch extrem ins Auge gehen können. Die Leute, die jetzt über die böse Pharmaverschwörung lästern, wären ohnehin die ersten gewesen, die am lautesten gejammert hätten, wenn was passiert wäre.

  • P
    PB.......

    Hallo Sonja,

     

    um so sinnvoller ist es, Homöopathie selber zu bezahlen. Studien zufolge wirkt ein Placebo umso besser je mehr man dafür ausgegeben hat!!!

    Also Placebos wie dieses Homöodingens raus aus der allgemeinen Versorgung. Selber zahlen, hilft besser!

  • C
    Claus

    Endlich tut die CDU mal was Richtiges. Soviel Rationalität hätte ich einer Partei mit Religion im Namen niemals zugetraut.

     

    @ DerDoktor:

    "Vielleicht ist es nicht die Homöopathie, die versagt, sondern die Wissenschaft, der es nicht gelingen will, den Wirknachweis zu erbringen. Man muss ein bisschen "out of the box" denken, nicht "inside the wallet"."

     

    So, mal Butter bei die Fische: Es gibt dazu etliche wissenschaftliche Studien. Wissenschaftlich bedeutet hierbei: Man nimmt mehrere tausend Menschen (die Beispielsweise alle an Kopfschmerzen eines bestimmten Typs leiden), teilt diese zufällig in 2 Gruppen ein (="randomisiert"), und die Patienten wissen nicht, in welcher Gruppe sie sind, genausowenig wie ihre Ärzte (= "doppelblind"). Die Patienten der einen Gruppe bekommt Placebos (ohne Wirkstoff), die andere die homöopathischen Medikamente.

     

    Es hat sich bei allen nach modernen wissenshaftlichen Studien zu diesem Thema gezeigt, dass die Erfolgsrate der homöopathischen Mittel sich nicht von der der Placebos unterscheidet.

     

    Vielleicht ist es doch die Homöopathie, die versagt.

  • J
    johannes

    Mhm ich hätte nie gedacht, dass es mal soweit ist: die CDU ist mir sympathischer als die Grünen...

  • V
    vic

    Homöopathie taugt nichts,

    sagen die gleichen Experten, denen wir solch gigantische Tamiflu-Bestände zu verdanken haben, dass auch die kommenden und ebenso erfundenen Hunde, Katzen, Kamelgrippe Pandemien locker bekämpft werden können.

  • L
    Lulu

    für die Homöopathiegegner gilt: Was nicht sein kann, dass nicht sein darf.

    Kein Staat und keine Privatperson hat das Recht, jemandem vorzuschreiben welche Medizin bei seinen individuellen Leiden hilft und welche nicht.

    Manche Mitbürger sind nicht an Heilung sondern an der Bestätigung ihres Weltbildes interessiert, aber darum sollte es im medizinischen Bereich nicht gehen.

  • TF
    Thorsten Frings

    Das lustige ist immer, daß die ganzen Anekdoten, die von den Wunderheilungen der Homoöpathie berichten, in Bereichen, in denen die BÖSE Schulmedizin versagt, stets von Krankheiten handeln, die auch psychosomatische Ursachen haben können. Siehe weiter unten: Die bösen Mundaphten. Klar, daß da die Schulmedizin versagen MUSS. Hat ja auch sonst keiner und wurde noch nie von der Schulmedizin erfolgreich bekämpft.

     

    Die H. hat sich Hahnemann komplett aus den Fingern gesogen. Als es sowas wie Atomphysik noch gar nicht gab.

    Es gibt kein Wassergedächtnis. Es gibt kein Ähnlichkeitsprinzip. In Hochpotenzen ist kein einziges Molekül Wirkstoff mehr enthalten. Und nein, das wird sich nicht morgen anders darstellen. Auch nicht in 100 Jahren. Weil diese elementaren Grundlagen der Physik unter anderem bewirken, daß wir zum Mond fliegen, Pflanzen anbauen und überhaupt atmen.

    Man kann nicht gleichzeitig an die H. glauben, und Auto fahren. Weil die H. nicht auf den gleichen physikalischen Grundlagen beruht.

    Warum behandelt man die H. nicht als das, was sie ist? Eine effektive Form der Psychotherapie für Menschen, die aufgrund vorhersagbarer Nocebo-Effekte ohnehin nicht zum Arzt gehen sollten. Nur sollen das halt die Leute selber bezahlen.

     

    Und um mal die besten Gegen"argumente" gleich zu widerlegen:

     

    - Es gibt Placebo sowohl bei Kindern als auch bei Tieren.

    - Auch Homöopathika können einer doppelverblindeten, randomisierten Studie unterzogen werden. Man nimmt einfach das tausendfach erprobte Studiendesign der evidenzbasierten Medizin.

    - Hersteller von Homoöpathika sind genauso Teil der bösen Pharmaindustrie und in den gleichen Verbänden der Industrie organisiert.

    - Die Quantenmechanik hat rein gar nichts mit Homoöpathika zu tun.

     

    Es ist übrigens Zeichen einer jeden Pseudowissenschaft, daß sie sich vom Mainstream verfolgt fühlt.

     

    Alternativ heilen lassen, alternativ bezahlen.

     

    PS: Glückwunsch, Frau Kunast, für diese bemerkenswerte Demonstration von Ahnungslosigkeit.

  • I
    Isegrimm

    Nunja, der Homöopathie kann in vielen Studien keine Wirkung nachgewiesen werden, allerdings kann man vielen Politikern ebenfalls nachweisen, daß sie sich von der Pharmaindustrie "kaufen" lassen bzw. deren Referenten an Gesetzesvorlagen mitarbeiten oder sie gänzlich allein ausarbeiten, wahrscheinlich mit Weisung von dem einen oder anderem Pharmariesen.

     

    Da liegt der Gedanke nicht fern, daß bei der ganzen "Diskussion" die Pharmas und deren Handlanger in Form von Referenten z.B. ihre Finger mit im Spiel haben, und das von Anfang an, denn schließlich geht es wie immer um Geld, sehr viel Geld.

     

    Ganz allgemein sage ich, was nichts bringt fliegt raus, ob das Behandlungsmethoden, Medikamente oder Politiker sind - Mist gehört in den Müll.

    Das nun die Homöopathie am Pranger steht, hm, schon komisch, war das 2007 oder 2008, na egal, jedenfalls wurden in dem Jahr knapp 400 neue Medikamente auf den Markt gebracht, nur weniger als 10 davon hatten einen neuen Wirkstoff - auch diesen Unsinn sollte man gleich mitverbieten, so daß nur neue Medikamente zugelassen werden, die entweder einen neuen Wirkstoff haben bzw. evtl. in der Kombination mit älteren Wirkstoffen eine neue, bessere bzw. verträglichere Wirkung haben.

     

    Mein Tipp für Kostensenkungen, schafft die Pharamreferenten ab, diese Parasiten braucht niemand, außer die Pharams, denn jedes in Deutschland "neu" zugelassene Medikament wird auch automatisch zentral, für jeden Arzt einsehbar, veröffentlicht - und schmeißt dieses Pharma-Lobbyistenpack aus dem Bundestag raus!

    Stattdessen sollte man viel besser den Ärzten und Apothekern auf die Finger schauen, wenn sie Medikamente "stückeln", weil sie im Einkauf billiger sind, dann aber voll abrechnen. Bei einem Test im TV vor einiger Zeit, haben es 9 von 10 Apothekern und Apothekerinnen gemacht, und ein Apotheker hatte sich in einem Telefonat selbst auf die Schulter geklopft, wie "genial" das ist, und um was für Summen es dabei geht.

    Aber davon will ja niemand etwas wissen, sind alles nur bedauerliche Einzelfälle - kann mir vorstellen, wenn man all diese "Einzelfälle" eliminiert, wird viel mehr gespart, als wenn man die Homöopathie vom Leistungskatalog streicht.

  • F
    freidenker

    Das ist doch pure Lobbypolitik (wann ist es das eigentlich nicht ?).

    Mir hat Homöopathie immer geholfen. Die, die hier rumlästern, haben doch wahrscheinlich gar keine Erfahrung damit.

    Und immer das Geschwätz von Scharlatanen. Wieviele Weißkittel gibt es denn, die nichts können, ausser das zu verschreiben, wofür sie Prozente bekommen?

    Naturheilkunde sei sie chinesisch oder von sonstwo ist doch viel erfahrener als unsere ach so moderne Schulmedizin.

    Außerdem geht es doch nicht ums gesund machen sondern nur ums Geld einnehmen, deshalb werden z. B. Vorsorgeuntersuchungen doch nur propagiert.

    Wieviele Ärzte bescheissen schlichtweg bei ihren Abrechnungen ?

    Da gab es doch Berichte in "Panorama".

    Als ob unsere Polittypen wüssten, was gut ist, ausser für sie selbst.

  • ME
    Matthias Eichenseer

    Viele verwechseln leider Homöopathie mit Naturheilkunde.

     

    Homöopathie ist das gezuckerte Wasser, Naturheilkunde oder Medizin auf pflanzlicher Basis sind echte Medikamente, die auch wirken.

  • HG
    Hans-Peter Gensichen

    Es ist ja abzusehen, dass die schwarz-gelbe Regierung in sich zusammenbricht. Dann stehen die verbliebenen Sozialdemokraten zur Hochzeit mit Angi bereit. Wenn aus dem Fallenlassen der Homöpathie-Finanzierung etwas würde - vielleicht schon vor dem Koalitionsvertrag -, wäre das doch eine exzellente Einstiegsdroge: Nichtwirkungen mithilfe homöopathischer Dosen - das könnten dann die Regierenden als gemeinsame Strategie übernehmen. Oder, wenn die Nichtwirkung nicht das eigentliche Ziel wäre, könnte es die Steigerung der Zahl der Placeboeffekte sein.

    Ich fänds gut.

  • I
    Ich

    HP scheint eine Form des Glaubens zu sein, evtl ist deshalb eher die Religionsfreiheit anzuwenden?

     

    Aber eigentlich müssen wir uns an die eigene Nase fassen. Jahrzehnte einer falschen Bildungpolitik, beginnend in den Schulen, haben zu einem deutlichen Mangel an Vertändnis für naturwissenschaftliche Zusammenhänge und Vorgänge geführt. Diese Lücke füllt sich dann wieder mit Aberglauben.

     

    Die Politik ist also tatsächlich 'Schuld', nur anders.

  • HL
    Horst Lafos

    greenfuture

     

     

    Die "alternativen" Medizinen um eine wichtigen Teilbereich zu kürzen , ist das selbe als wenn man "Sportrasensirup" in das BIO-Siegel aufnehmen will.

     

    Na dann.....

  • S
    sunny

    Über Impfung wird genau so wie über Homöopatie heiss diskutiert.

    Die Wirkweise der Homöopatie kann biochemisch nicht nachgewiesen werden, also soll sie gestrichen werden. Die Wirkung von Impfungen auf das gesamte Körpersystem ist nach wie vor nicht ausreichend erforscht, die Unbedenklichkeit nicht erwiesen.

    Warum wird hier nicht ebenfalls über Streichung nachgedacht?

    Es geht um nichts anderes als um Geld, Gier, Monopolstellungen und Macht und nicht im Geringsten um die Heilung!

  • J
    JanSebastian

    Die Abschaffung der Kostenerstattung für homöopathische Schwindelpräperate ist nun also ein Angriff auf die Freiheit der Menschheit und die Demokratie! Aha. Warum greift ihr nicht zu naturheilkundlicher Medizin, die tatsächlich auch wissenschaftlich bestätigte Erfolge verbuchen kann? Wer glauben will sollte das bitte im Tempel tun und nicht in den von der Allgemeinheit bezahlten Krankenkassen.

     

    Ich wusste gar nicht, dass soviele Magier und Schamanen taz lesen, der Artikel wird bestimmt in Esotherik-Blogs verlinkt. :-)

  • N
    nerd

    Passend dazu der aktuelle xkcd: http://xkcd.com/765/

  • MU
    Mäxchen Unwille

    @Marcus Wille: "Sie können von mir aus Ihre Freiheit in Form von Homöopathie und anderem Schwachsinn literweise trinken - aber ich will dafür mit meinen Beiträgen nicht auch noch bezahlen müssen!"

    Löblich. Aber sind Sie auch konsequent? Wissen Sie z.B., wie viele Liter "hirndurchblutungsfördernde" Mittel alte Menschen beinahe routinemässig trinken, die erwiesenermassen unwirksam sind? Rein nach der neudeutschpharmazeutischen Definition Alter = Krankheit? Wissen Sie, was dieser Schwachsinn kostet? Wissen Sie, dass in Deutschland Medikamente zugelassen und damit auch von Ihnen finanziert werden, die anderswo längst verboten sind?

    Wieso sind Sie so wählerisch, was das Finanzieren von Schwachsinn angeht?

  • U
    upupintothebluesky

    Was soll das ganze Gezeter?

     

    Wenn die Anhänger der Homöopathie auf ihre "alternative Behandlungsmöglichkeit" nicht verzichten wollen, steht es ihnen ja frei durch eine Zusatzversicherung die Kosten ihrer "Behandlung" ausserhalb des Leistungskataloges der GKV, abrechnen zu lassen.

     

    Motto:

    Alternative Behandlung: JA

    Alternative Bezahlung: Auch JA

  • A
    asdf

    Wahrscheinlich liese es sich leichter verkaufen, wenn die staatliche Bezuschussung, bzw. Kostenübernahme von homöpathischen Behandlung nicht komplett gestrichen werden sondern auf eine homöpathische Dosis reduziert werden: 1 Cent für alle betroffenen Patienten. Das sollte doch sogar besser funktionieren.

  • B
    Bernhard

    Trennen Sie doch bitte sauber zwischen generellen Naturheilverfahren und so Dingen wie Homöopathie.

     

    Sobald etwas nachweislich in klinischen Studien wirkt (egal, ob man weiß, warum, es reicht zu wissen, daß es wirkt), hat es mit der aktuellen Diskussion nichts mehr zu tun.

     

    Es geht hier um Homöopathie, d.h. im Prinzip um destilliertes Wasser, nicht um irgendwelche hochdosierten Pflanzenextrakte. Um reines Wasser geht es. Man konnte in hunderten Studien nicht nachweisen, daß dieses spezielle homöopathische Wasser besser wirkt als normales Wasser. D.h. Homöopathie ist nach wissenschaftlichem Stand schlicht Quatsch, ergo Geldverschwendung.

     

    Man soll das nicht mit nachweislich wirksamen Naturheilverfahren oder Pflanzenextrakten in einen Topf zu werfen.

  • S
    Schroedinger

    @Hjalmar

     

    sehr schoenes Kommentar. Chapeau.

    Allerdings widerspreche ich Ihnen, was die Intelligenz von "Nachdenken", "Vernunft" und wie sie alle heissen moegen, betrifft.

     

    Gerade eben habe ich in dieser Spalte noch meinen eigenen Fall beschrieben, wie bei mir KEINE schulmedizinische Behandlung geholfen hat (und ich haette selbst jeden Placebo-Effekt bei der Schulmedizin gerne in Kauf genommen - leider blieb selbst der aus) und dennoch wird da ein paar Eintrage spaeter behauptet, all das sei nur Einbildung. Seltsam, dass ich nicht dieselbe Einbildung auch schon bei schulmedizinischen Praeparaten hatte, oder?

     

    Aber das zaehlt ja alles nicht. Was ins eigene Weltbild nicht passt, wird ignoriert und wahrscheinlich kommt gleich der naechste Neandertaler hier mit seinem flotten "Uggh-Ughh! Aber da ist doch noch die Verduennung und da darf nichts mehr sein!"

     

    Jungs, bleibt bei Euren Lutschern. Zucker macht sooo intelligent.

    (Verzeihung fuer diese Unsachlichkeit nun)

  • O
    olli

    Ich habe keine Ahnung, wie manche hier zu ihrer Erkenntnis gelangen, dass sich die Wirkung von homöopathischen Mitteln nur als Placebo bemerkbar macht. Wahrscheinlich auch irgendwo gelesen und hier wiedergegeben. Diese Arzneien, jawohl Arzneien, wirken

    sehr wohl aufgrund ihrer Inhaltstoffe. Klar, gibt es

    Scharlatane, aber die findet man auch bei sogenannten Ärzten. In meiner Familie gibt es haufenweise Fälle, wo nur noch die Homöopathie geholfen

    hat. Immer mehr Ärzte wenden manche dieser Heilverfahren an und ausgerechnet jetzt sollen die Kassen es nicht mehr bezahlen. Absolute Unverschämtheit! Ich mag es kaum erwähnen, aber ja die böse Pharmaindustrie möchte das nicht.

    Eine Mischung aus Homöopathie und Schulmedzin wäre die Antwort. Solange ich es mir finaziell erlauben kann, werde ich weiterhin auf homöopathische Mittel zurück greifen. Pflanzliche Heilmittel sind kein Humbug! Man muss dieses Thema entmystifizieren. Nichts Quacksalberei, sondern wirksam!

  • N
    @noevil

    Nennen Sie mir doch stattdessen eine EINZIGE Studie, so richtig mit Quelle und Verfasser, welche die Wirksamkeit von Homöopathie belegt?

     

    Ich denke, dass viele hier Homöopathie und Naturheilmittel in einen Topf schmeissen. Natürlich gibt es pflanzliche Stoffe, die bei verschiedensten Beschwerden helfen. Im Gegensatz dazu halte ich sowie etwa 95 Prozent aller Ärzte Homöopathie für modernen Scharlatanismus. Jedem gebildeten Menschen sollte alleins chon bei dem "Wirkkonzept" der Potenzierung ein Lichtlein aufgehen.

     

    Fazit: Verbietet diesen Mist!

  • T
    Tomate

    @ Christian Grauer:

     

    Sie haben vermutlich recht, und wir sind hier alle nur Ignoranten und arglose Opfer, außer Ihnen ...

     

    Wobei es aber auch ein wenig ignorant ist, wenn Frau Künast die Homöopathie mit anderer Naturmedizin (die ja durchaus pharmazeutisch wirksam sein kann!) gleichsetzt. Aber Politiker müssen ja auch nicht genau sein. Ihre Rhetorik muss nur ihre Wählerklientel bedienen.

     

    Die ganze Sache mit der Homöopathie erinnert mich an das Märchen von "des Kaisers neuen Kleidern": salbungsvolles, naturbeschwörendes, wissenschaftlich klingendes Geschwafel und bändeweise Erklärungssysteme, aber wenn man sich mal informiert, stellt man fest: "Da ist ja gar nichts drin!"

     

    Und das auf Kosten unserer Versicherungsbeiträge? Nein danke, aber sowas von!

  • N
    noevil

    Jan Sebastian, 10.45 Uhr: Wenn ich Ihnen bspw. etwas sage, dann können Sie mir auch nicht per CT nachweisen, dass meine Botschaft Ihr Gehirn mit wohltätiger Wirkung erreicht hat.

     

    Aber nun zum Artikel selbst, spz. dem design. Leiter des IQWIG, Herrn Jürgen Windeler: Wodurch und von wem wird Homöopathie denn als spekulatives und widerlegtes Konzept bezeichnet? Ich höre, wenn Widerspruch kommt, immer nur aalglatte und windelweiche Plattheiten, aber von keinen durch die Praxis belegten und schriftlich nachprüfbaren seriösen Studien incl. namentlicher Nennung des Verfassers. ..Und wann geht es anderen Heilmethoden (ohne Wechsel- und Nebenwirkungen) an den Kragen?

     

    Ich hatte es befürchtet, dass aus dem IQWIG nun mit politischer Nachhilfe ein Windei wird. Das schmerzt!

  • H
    Hjalmar

    Wie unglaublich traurig das selbst die etwas gebildeteren Leser ( was sie zweifelsohne sind, denn ihre Kommentare sind nicht dumm sondern einfach nur spontan, ohne nachzudenken aus der Luft gegriffen)alternative Heilmedizin, auf die wir uns schon seit tausenden von Jahren verlassen, als wirkungsloses Placebo darstellen, obwohl der Großteil von ihnen wahrscheinlich noch nie was von Arnica gehört, geschweige denn es ausprobiert haben. Es sind weitaus mehr Placebos in der Schulmedeizin versteckt als in der Homöopathie. Oft sogar ungewollt. Die hohe Dosierung unser handelsüblichen Medikamente sorgt dafür , dass unser Körper fast keinen dieser Stoffe aufnehmen kann, weil sie direkt rausgefiltert werden. Stichwort: sekundäre Pflanzenstoffe. Unsere achso hoch angepriesene Schulmedizin steckt noch in den Kinderschuhen, mischt alles "gesunde" zusammen dosiert es nochmal kräftig und ab auf den Markt damit! Wir ballern uns den Dreck & meinen gleichzeitig alles was aus der Natur käme & keine Drogen enthält sei Geldmache. Leider ist es andersrum. Nebenbei kann man Homöopathie studieren, sogar als sehr umfangreiches Fach. Die Hetze geht höchstwahrscheinlich von den Pharma Industrien aus, & wie man sieht klappt es ja ganz hervorragend. Ihr habt einfach keine Ahnung von den vielfältigen Möglichkeiten unseres genialen Biosystems, welche Wissenschaftler noch in 100 Jahren in Erstaunen versetzen werden. Nicht das ich diese Ahnung hätte. Aber ich besitze wenigstens die Demut sagen zu können, dass selbst mein Wissen ein Witz im gegensatz zu der Komplexität eines jeden Lebwesens ist, und den Glauben, das künstliches Eingreifen in die Natur, meist nur Leid verursacht.

  • UR
    Udo Radert

    Finde ich richtig.

     

    Gerade im Bereich Homöopathie tummeln sich so viele Scharlatane, dass es eher schon die Ausnahme als die Regel ist, wenn man mal an einen halbwegs seriösen "Heiler" gerät.

     

    Warum sollen die Kassen also denen das knappe Geld in den Rachen werfen?

     

    Und was das Heilen betrifft:

     

    Wer dran glaubt, dem hilft Homöopathie sicher auch, wer aber nicht, der hat halt Pech. - Nicht das medikament, sondern allein der Glaube/Wille etc. führt also zur Heilung.

     

    Dasselbe schaffen dann allerdings auch Placebos - und die sind DEUTLICH billiger.

  • O
    Olaf

    Es gibt einen Fachbegriff fuer alternative Medizin die wirksam ist: Medizin.

    In England gab es in den vergangenen Monaten Diskussionen und Expertenrunden zum Thema Homöopathie.

    Da wurde die Argumentation fuer Homöopathie als lächerlich entlarvt. Metastudien zeigen klar das es keine Wirksamkeit ueber dem Placeboeffekt hinaus gibt. Befuerworter haben immer das Rosinenpicken bestrieben und einzelne Studien mit fraglichen bzw. sinnlosen Szenarien (lese: keine doppel-Blindstudie o.ä. Defizite in der Methode) als Beleg angebracht.

     

    Homöopathische Zubereitungen (Es sind _keine_ Arzneimittel) duerfen ruhig bezahlt werden von den Kasse. Allerdings duerfen diese nicht teurer sein als ein Pfund Puderzucker aus dem Supermarkt und ein Kanister destilliertes Wasser aus dem Baumarkt.

  • MD
    maria daubenbuechel

    da wird die pharmazeutische industrie herrn lauterbach aber sehr "dankbar"

    sein.

    als es um die zweifelhaften massenimpfungen gegen die sogenannte schweine-

    grippe ging,die den staat (steuerzahler) horrende summen kosteten,hat herr

    lauterbach nicht zur sparsamheit aufgerufen.

    es wäre auch wichtig zu klären,was herr lauterbach unter homöopatischer

    medizin versteht.es wirkt so,als würde da einmal wieder alles in einen topf

    geworfen,einmal umgerührt, und die einheitssuppe ist fertig.so einfach ist

    aber nicht.

  • A
    awa

    Ich bin mit der Hömopathie eine sehr schwere Hautkrankheit los geworden an der sich die "Schulmedizin" vorher jahrenlang die Zähne ausgebissen hat. Die Reaktion war damals so eindeutig auf die homöopathische Behandlung zurückzuführen, dass ich seitdem bei Krankheit nur noch zu meiner homöopathischen Ärztin gehe. Und mittlerweile sieht das bei einigen in meinem Bekanntenkreis genauso aus.

    Die Homöopathie aus Kostengründen zu verbieten ist zudem ein Eigentor, ich bin mir 100% sicher, dass Patienten, die sich homöopathisch behandeln lassen das Gesundheitssystem um ein vielfaches günstiger kommen als viele, die sich konvetionell mit den völlig überteuerten Präperaten der Pharmaindustrie behandeln lassen. CDU/SPD werden sich wundern welchen Rückhalt - und das mit gutem Recht - die Naturheilverfahren mittlerweile in Deutschland haben.

  • HS
    Henrik Singmann

    Karl Lauterbach ist einer der Gründe der die Entscheidung der SPD die Stange zu halten rechtfertigen.

    Für mich heisst links nun mal vernünftige, dem aktuellen wissenschaftlichen Wissenstands angemessene Entscheidungen zum Wohle der Bevölkerung zu treffen. Dazu zählt, Verfahren für deren Wirksamkeit keine Evidenz vorliegt nicht von der Allgemeinheit bezahlen zu lassen.

    Allerdings sollte diese Maßnahme nicht davon abhalten die ausufernden Kosten die durch die absurde Preis- und Forschungspolitik der Pharmakonzerne (von Künast "Mitnahmeeffekte" genannt) zu kontrollieren.

    Also bitte: Homöpathie (und andere nicht wirksame verfahren) nicht bezahlen UND Preigestaltung der Pharmakonzerne beenden.

  • R
    rosa

    Homöopathie wirkt -

    in bestimmten Bereichen sogar echte Wunder, die politische Diskussion ist ein Aberwitz, da der Anteil der Homöopathie einen so geringen Anteil an den Gesundheitskostem hat.

    De Gewinnmarge bei anderen allopathischen Medikamenten, z.B. bei Psychopharmaka ist so unglaublich hoch, dass dort absichtlich auf teure Medikamente geforscht wird, Wirkung? Irgendein Mediziner findet sich schon, der gegen gutes Geld den gewünschten Effekt in einer Studie nachweist. Pharmaforschung hat keine hehren Ziele!

    Jeder Mensch reagiert anders auf jedwede Medizin (Männer und Frauen z.B.!) - die Vielfalt muss erhalten bleiben!

  • T
    Tomate

    @ Der Doktor

     

    Lieber Herr "Doktor"! Privat und auf eigene Kosten können Sie gerne 'out of the box' denken, so viel sie wollen - aber unser Staat muss unbedingt aufhören, unser Beitragsgeld für solche Maßnahmen 'out of the window' zu werfen! Statt durch meine Sozialbeiträge homöopathische Scharlatanerie zu fördern, behalte ich mein Geld lieber 'inside the wallet'.

  • MW
    Marcus Wille

    Sie können von mir aus Ihre Freiheit in Form von Homöopathie und anderem Schwachsinn literweise trinken - aber ich will dafür mit meinen Beiträgen nicht auch noch bezahlen müssen!

  • HD
    Hauptsach de Zoch kütt

    dat wurde äwer ooch zigg

     

    Beobachten auch in China das wer es sich leisten kann zu einem studierten Mediziner geht. Die Germanen waren ja schon immer abergläubisch. Kann auch die Diskussionen über Handysmog nicht mehr hören. Erinnert sich noch jemand an die Diskussionen Anfang der 80er wo das halbe Land an Plomben aus Amalgam dahin gerafft wurde ;O) Seltsamerweise gab es auch damals dieses Phänomen nur in Deutschland. Die Engländer und Franzosen hatten zwar genau so viele Plomben aus Amalgam im Mund, aber niemand wurde dort davon krank, seltsam!?

     

    dazu:

     

    "Es gibt kein gutmütigeres, aber auch kein leichtgläubigeres Volk als das Deutsche.

    Keine Lüge kann grob genug ersonnen werden, die Deutschen glauben sie.

    Um eine Parole, die man ihnen gab verfolgen sie ihre Landsleute mit größerer Erbitterung als ihre wirklichen Feinde"

     

    (Napoleon Bonaparte)

  • CG
    Christian Grauer

    Sozialistische Allmachtsphantasien im Dienste der Pharmaindustrie, verteidigt mit der unfehlbaren Wissenschaft. Solange uns abwechselnd Linkssozialisten und Christsozialisten Hand in Hand regieren, werden Konzepte wie Freiheit, Individuum, Selbstbestimmung, Pluralismus und Demokratie systematisch abgeschafft. Natürlich immer mit dem Hinweis darauf, dass sie wissenschaftlich nicht bewiesen sind...

  • T
    Tomate

    @ Volker: Nein, ich bin strikt dagegen, homöopathische Medikamente durch Lollis zu ersetzen! Ich mag Lollis und befürchte, dass die Lolli-Preise infolge einer solchen Maßnahme ins Ungeahnte explodieren werden: sobald Lollis (wie homöopathische Zuckerpillen) in seriös-unbunten Medikamenten-Packungen verkauft werden und Namen tragen wie "Angiosan" oder "Glucosid forte" ...

     

    Hier aber eine Idee für ein anderes Ersatz-Placebo: im bayerischen und alemannischen Hochland findet sich in so manchem lauschigen Tal noch eine weise alte Frau, die Warzen und andere Zipperlein entfernt, indem sie sich darüber beugt und das Vaterunser dreimal rückwärts betet. Wie wärs, wenn man die homöopathische Abzock-Industrie einfach kollabieren lässt und die freiwerdenden Mittel teilweise dorthin umleitet? Zum einen würde das die Landschafts- und Brauchtumspflege fördern, und zum anderen wäre das mal eine effektive Maßnahme gegen Altersarmut und -arbeitslosigkeit.

     

    Wie es hier ja schon jemand vorgeschlagen hat: denken wir doch einfach mal "outside the box"...!

  • H
    Herrlich

    diese Meinungen hier. Geradezu köstlich zu erkennen welche leichtes Spiel die Pharmakonzerne seit Jahren haben...

     

    Jeder Kommentar zu dieser Sache ist überflüssig. Die Politik gibt ihrem Volk Heroin und das Volk greift zu.

     

    Wie Marx schon richtig erkannte...

  • V
    Vernunft

    Da hat Frau Künast aber ihre Hausaufgaben nicht gemacht und flux Heilmittel aus der Natur mit Kurpfuscherei verwechselt.

     

    Das Tolle an der Homöopathie ist ja, dass sie angeblich desto besser wirkt je dünner sie dosiert ist. Und in der Praxis ist es dann so, dass hoch potenziert, also verdünnte, "Wirkstoffe" eine so niedrige Konzentration im Präparat aufweisen, dass selbst Trinkwasser höhere Konzentrationen des "Wirkstoff" hat. Anders gesagt: Statistisch gesehen befindet sich bei angeblich hochwirksamen "Medikamenten" kein einziges (!) Molekül des Wirkstoffs im Medikament.

    Und sollte die Homöopathie doch recht behalten, dann könnten wir die gesetzlichen Krankenkassen doch abschaffen - wenn in unserem täglichen Wasser bereits die Medikamente in "potenzierter" Form vorliegen, dürften wir alle nicht mehr krank werden, oder?

     

    Man stelle sich mal vor, jemand wollte Vodoo-Zauber als Heilbehandlung zulassen. Die Erfolgsaussichten wären vermutlich ähnlich. Placeboeffekt hallo!

  • VR
    Volker Rockel

    Ein Sturm im Wasserglas! Oder,- Politiker die keine Ahnung haben diskutieren über das Gesundheitswesen...

     

     

    Erst einmal gilt: "Homöopathische Behandlungen" werden von der gesetzlichen Krankenkasse nicht erstattet!.- Es sei denn, die gesetzliche Krankenkasse bietet im Zusammenhang mit einem "Wahltarif" die Integrierte Versorgung mit klassischer Homöopathie an.

     

    Die Leistung des Wahltarifs ist fest umrissen und auch vertraglich mit homöopathischen Arztpraxen durch die gesetzlichen Krankassen fixiert.

     

    Umfang der Leistung gegenüber dem Versicheren, ist die Erstattung der Kosten für das ärztliche Gespräch (Anamnese) in einer bestimmten durch die Krankenkasse definierten Höhe.

     

    Hierzu gelten in der Regel für Erwachsenen und Jugendlichen ab dem 14. Lebensjahr,bzw. bis zum 14 Lebensjahr feste Erstattungssätze der Krankenkassen, sowie eine festgelegte Anzahl für Erstanamnese und Folgeanamnese pro Quartal bzw. Jahr!

     

     

    Hat sich also der Versicherte für den Wahltarif entschieden, und leistet hierzu einen entsprechenden "Zusatzbeitrag", dann kann er die Homöopathische Behandlungen bei Vertragsärzten der gesetzlichen Krankenkassen in Anspruch nehmen.

     

     

    Wichtig: Homöopathische Arzneimittel sind in diesem Wahltarif grundsätzlich nicht enthalten, diese muss der Versicherte immer aus eigener Tasche selbst bezahlen! - Es sei denn, der Wahltarif der jeweiligen gesetzlichen Krankenkasse, schließt eine Erstattung mit ein!

     

     

    Gleichfalls wichtig und wohl derzeit von den Damen und Herren Politikern übersehen: Genehmigt werden die Wahltarife nur, wenn sie sich finanziell selbst tragen.- D.h., diese Leistungen dürfen nicht zur Quersubventionierung anderer Leistungen herangezogen werden; umgekehrt auch nicht durch Beiträge aus den Regeltarifen subventioniert werden!

     

    Insoweit ist die ganze Diskussion über das "Verbot von Homöopathie auf Kassenkosten" ein Sturm im Wasserglas, der jeden rationalen Hintergrund vermissen läßt!

  • S
    semerchet

    Mal abseits von der Diskussion ob Homöopathie wirkt oder nicht, verstehe ich nicht wo hier die Kostensenkung versteckt ist. Die Ärzte werden nun doch zum Teil auf Medikamente der sogenannten klassischen Medizin bei ihren Verschreibungen wechseln, die sind ja meistens erheblich teuerer.

  • E
    Enssen

    Eigentlich kann man es auf ein Wort herunterbrechen:

    Endlich !

     

    Dieses schwachsinnige Zuckerkugelgelutsche sollte wirklich nicht noch auf Versicherungskosten passieren.

    Diese Methode hat bis heute noch keinen Menschen geheilt(auch wenn manche Naivlinge das aufgrund fehlenden Verständnisses glauben). Dafür sollte echt niemand noch zahlen müssen. Und ohne Versicherungsabdeckung wird diese Idiotie hoffentlich auch bald wieder in die obskuren Esokreise zurückkehren, aus denen sie ursprünglich stammt.

     

    Mich schockiert nur die Aussage der Künast. Diese totale Ahnungslosigkeit enttäuscht. Bisher war diese Partei noch gut wählbar, aber so langsam lassen die auch nach

  • J
    Jost

    Ich denke nicht, das Renate Künast den medizinischen Sachverstand bei den Grünen repräsentiert. Es sind leider überwiegend Lehrer und Sozialpädagogen, die jede naturwissenschaftliche Evidenz ignorieren.

    Außerdem gibt es bei den Gr5ünen eine mächtige Antroposophenlobby die prächtig von dem Humbug lebt.

  • R
    RedHead

    Dass die Wirkstoffe homöopathischer Mittel ganz sicher keinen positiven Effekt haben, ist offensichtlich. Man sollte aber nicht die psychosomatischen Auswirkungen verkennen. Wenn Leute körperliche Leiden haben und dies letztlich durch eingeredete Wirkung behandelt werden kann, dann ist dies doch besser als echte Medizin zu verabreichen, die auch echte Nebenwirkungen hat.

    Bei mir wird Homöopathie ganz sicher keine Wirkung zeigen, weil ich es für Quacksalberei halte. Aber es gibt ja noch einige Leute, die an die Wirkung glauben und sich tatsächlich damit besser fühlen. In diesen Fällen ist es meist fraglich, ob echte Medizin besser wäre. Daher bin ich der Meinung, Homöopathie sollte durchaus weiter finanziert werden. Andersherum sollten die Preise für Homöopathie gedeckelt werden, wobei man auch hier den Effekt beachten sollte, dass die Patienten aufhören könnten, an die Wirkung der Medizin zu glauben, sobald diese zu billig ist. Aber bei Kassenpatienten kann die Preisgestaltung ja intransparent gehalten werden, im wesentlichen sollte doch allein die Zuzahlung schon ausreichen. Außerdem sollten Ärzte in ernsten Fällen auf Homöopathie verzichten. Damit behandelt man z.B. keine Lungenentzündung. Wenn Patienten auf Homöopathie bestehen, haben sie auch in solchen Extremfällen die Freiheit, sich den Kram selbst aus der Apotheke zu kaufen, der Arzt hat aber die Verantwortung einer echten Behandlung zu tragen. Wenn der Patient hinterher den positiven Behandlungseffekt auf die Homöopathie anstatt auf den Arzt zurückführt, ist das hinzunehmen.

  • ND
    na denn

    Da hatte sogar die CDU einmal einen lichten Moment. Wird Zeit das die homöopathischen Geldabzocker die wirkungslose Medikamente verkaufen endlich gebremst werden. Wer dennoch auf Hokupokus besteht kann wirkunglose Pillen selbst zahlen, oder sich seinen Schamenen oder Geistheiler ins privat einladen

  • L
    linsenspaeller

    Der kranke Mensch kann generell einnehmen, was er oder sein Arzt für richtig hält. Aber die Krankenkasse sollte wirklich nur bezahlen, was gesünder macht. Egal, ob Placebo oder nicht. Mein kranker Vater gibt auch jeden Monat 120 Euro in der Apotheke aus, ohne daß man den gesundheitlichen Nutzen des bekannten amerikanischen Medikaments direkt irgendwie feststellen könnte. Warum soll das für Homöopathie nicht gelten?

  • FG
    Freie Gedanken

    Zum Glück lesen genauso viele Ignoranten die Taz, wie auch andere Zeitungen. Die Schulmedizin ist natürlich wissenschaftlich, alles andere nicht. Ihr, die Ihr hier abledert, solltet mal darüber nachdenken, was das bedeutet. Ist es mittlerweile soweit, dass der Positivismus die Welt beherrscht? Schade!

     

    Aber egal, ich bin mir ziemlich sicher, dass all diese Leuten hier, die tagtäglich die Krankenkassenbeiträge der anderen verschleudern mit ihren hochpotenten Medikamenten, gerne dann den Wellness-Urlaub gesponsert von der Kasse in Anspruch nehmen, weil sie ja soviel für Ihre Gesundheit und die der Pharmaindustrie getan haben.

     

    Macht weiter so: Pumpt Eure Kinder voll mit Impfungen und Präparaten, die für Kinder meist nicht mal ausreichend getestet werden, und wundert Euch dann über Allergien oder Asthma. Aber kein Problem: Wir haben ja die wissenschaftliche Schulmedizin, die die Symptome dann wieder beseitigt. Ursachen mal außen vor gelassen!

     

    Mal abgesehen davon geht es um Freiheit. Und Freiheit bedeutet, dass ich frei wählen kann, was ich meinem Körper oder dem meiner Kinder zumuten will. Ich will nicht, dass mir da jemand reinredet, wenn ich schon pflichtversichert bin. Mein Kassenbeitrag ist zwar eher gering, trotzdem bin ich mir sicher, dass ich mit Frau und 2 Kindern weniger Kosten verursache, als die meisten anderen. Warum? Weil ich mit dem "esoterischen Wunderscheiss" viel weniger Geld ausgebe. Natürlich jetzt heißt es: Das ist der Placeboeffekt! Aber erzählt das mal meinen Kindern, als sie so ca. 6 Monate alt waren. Die haben sich bestimmt gedacht: Oh ja jetzt bekomme ich Medizin und dann bin ich gleich wieder gesund. Ein Ausflug in einschlägige Werke der Entwicklungspsychologie wäre für Widersprecher hier sinnvoll.

     

    Im übrigen war meine Tochter schwer und chronisch krank. Da hieß es von der Schulmedizin nur "idiopathisch", was soviel heißt wie "ich hab keine Ahnung woher, aber ich will es nicht zugeben". Für die Symptome haben wir sicherlich Schulmedizin gebraucht. Als wir aber die Ernährung umgestellt haben und die Symptome immer weniger wurden und irgendwann keine Medikamente mehr nötig waren, da hieß es dann von der Schulmedizin nur: "spontane Selbstheilung". Warum? Weil gesunde Ernährung das günstigste ist und der ganzen Gesundheitsmafia den Boden entziehen würde.

     

    Sollen doch die, die gerne Antibiotika zu sich nehmen, sich doch damit vollpumpen, und andere mit Zuckerkügelchen. An diesen Kosten krankt unser Gesundheitssystem nicht. Die Gründe liegen ganz woanders. Aber da kann man nicht so reflexhaft auf andere Lebensentwürfe einschlagen, wie hier im Kommentarbereich. Ihr sogenannten Links-Liberalen seid doch die größten Spießer!

  • N
    Nachdenken

    Die sogenannten Heilerfolge der Homöopathie beruhen auf reiner Einbildung. Das funktioniert genau so gut mit Hand auflegen, pendeln, besprechen, ganz egal. Man muss nur dran glauben. Das Ergebnis ist bei vielen Doppelblindversuchen an Kliniken auch immer wieder dabei heraus gekommen. Man kann so die Wirkung der Homöopathie im direkten Vergleich zu einem Placebo genau testen, und da gab es nie einen Unterschied

  • K
    Klausmann

    Es geht hier einzig um Martaufteilungen bzw. Aufrechterhaltung der Monopolstellung auf Kosten der Patienten. Eine groß angelegte neutrale Studie über die Kostenspareffekte für eine Auswahl bestimmter Krankheiten im Vergleich zwischen klassischen und alternativer Medizin wäre hier sicherlich von großem Interesse! Leider will die keiner, weil sie nichts Neues aussagen würde, was nicht bereits bekannt ist.

     

    Es werden sowieso nur noch wenige alternative Methoden über die gesetzlichen KK finanziert. Sie wurden dabei bereits geknebelt.

    Wozu benötige und bezahle ich eine "Dienstleistung", wenn es meine Angebote nicht gibt?

  • V
    Volker

    Wenn in unserem Kindergarten ein Kind ein Wehwehchen hat,

    bekommt es einen Lolli und ein paar Tätscheleinheiten.

    Danach ist der Schmerz wie weggeblasen.

    Ähnlich funktioniert auch Homöopathie.

    Wenn die Krankenkassen Homöopathie bezahlen,

    warum nicht auch Lollis?

  • S
    satz_und_sieg

    homöopathie ist ein ausgedachtes gedankengebäude aus vorwissenschaftlicher zeit. sie basiert auf der "signaturenlehre" der alchemie. ihr "schöpfer", samuel hahnemann, hatte keine kenntnisse über mikrobiologie, den aufbau des körpers, die funktionsweise der organe, immunologie, endokrinologie, infektionen …

     

    HP ist ein reines phantasieprodukt. die anwenungsvorschriften in hahnemanns "organon" beinhalten z.b. das verbot von schweinefleisch, mittagsschlaf, lesen im liegen und etliche weitere irrationalitäten, die nicht einmal auf beobachtung basieren, also der erfahrung geschuldet sind, sondern die sich h. zusammen phantasiert hat.

     

    HP ist keine heilmethode, sie ist auch nicht "alternativ" und schon gar keine naturmedizin. HP ist placebo.

  • DD
    Der Doktor

    Das Problem mit dem nicht vorhandenen wissenschaftlichen Nachweis liegt darin, dass die Wissenschaft ihn auf ihre eigene Weise erbringen will (oder lieber nicht). Eine so individualisierte Methode muss zwangsläufig im Test scheitern, wenn man den Regeln der verallgemeinernden Medizin folgt.

    Kommt mir ein bisschen so vor, als würde man Michael Schumacher ein Fieberthermometer irgendwohin stecken, ihn dann ein paar Runden drehen lassen, um anschliessend festzustellen: Temperatur immer noch 36 Grad - das Auto fährt überhaupt nicht. Sonst hätte da ja mindesten 52 Grad abzuelesen sein müssen, für jede Runde ein Grad. Oder so.

    Vielleicht ist es nicht die Homöopathie, die versagt, sondern die Wissenschaft, der es nicht gelingen will, den Wirknachweis zu erbringen. Man muss ein bisschen "out of the box" denken, nicht "inside the wallet".

    Ganz nebenbei wurde meine Grossmutter von einer schweren rheumatischen Krankheit geheilt, an der die Ärzteschaft gescheitert war. Bei ihr war dann also das Placebo stärker als die Schulmedizin, die es in diesem individuellen Falle durchaus verpasste, einen Wirknachweis ihrer eigenen Methoden zu erbringen.

    Ganz nebenbei: hat sich eigentlich mal jemand erkundigt, wie teuer homöopathische Mittel sind? Und wieviel die vielen zugelassenen Mittel mit erwiesener Wirklosigkeit?

  • D
    Der_Politikverdrossene

    Jetzt läuft das Fass endgültig über. Als ehemaliges Mitglied der FDP und Freund der CDU muß jetzt endlich mal nachgefragt werden, ob bei den Herren in der gesamten Politik (auch der SPD) noch alles in Ordnung ist? Was nunmehr in unserem Land Tag für Tag passiert(Bürgerabzocke in allen Bereichen), ist einfach Volksverdummung. Und jetzt soll auch noch die Homöopathie aus der gesetzlichen Kasse gestrichen werden? Diese ist allerdings bei genauem Überprüfen um einiges günstiger als die normale medizinische Behandlung (bringt weniger Schmerzen, Nebenwirkungen,...). Wo wir wieder bei dem medizischen Lobbyistentum sind, welches genau erkennt wie der eigene erfolgsversprechende Weg funktioniert. Es ist nur auffällig, dass immer mehr Menschen, vor allem Eltern von Kindern, den homöopathischen Weg einschlagen. Und jetzt schließen sich auch noch die Volksvertreter zusammen.

  • A
    Atan

    Wenn bei allen Medikamenten auf einem empirischen Wirksamkeitsnachweis besteht, sollte man bei Homöopathie keine Ausnahme machen. Wer zudem so behandelt werden möchte, kann die meist unerheblichen Kosten für diese Präparate ohne weiteres selbst bezahlen, denn auch andere Bagatellmedikamente werden nicht erstattet.

    Wirklich lebensnotwendige, teure Medikamente sollten im Fokus der Kassenerstattung stehen.

    Und wer auf Alternativverfahren steht, kann sich den Heilpraktiker auch nicht erstatten lassen.

  • K
    Kai

    Da verdienen die Ärzte nicht soviel dran. So gäbe es einen Aufschrei im Lande-und weg wäre dieser 'Vorschlag'.

    Sowas primitives von Politikgestaltung, wie es uns die Parteien SPD/Grüne/CDU/CSU/FDP spätestens seit dem Ende der Kohl-Jahre vorführen, hat dieses Land und seine Menschen nicht verdient. Oder etwa doch? Denn...diese Menschen wählen die Vertreter dieser Parteien in die Parlamente.

  • RS
    Remo Stanjes

    Es mag bestimmt auch auch bei homöopathischen Medikamenten den sog. "Placebo-Effekt" geben.

    Doch auch in der Tiermedizin werden Patienten homöopathisch therapiert. Wie verhält es sich denn dann bei Tieren mit dem "Placebo-Effekt"?

     

    Anscheinend sind die Jünger der Schulmedizin lieber bereit, Medikamente zu nehmen, die nur Symtome behandeln, dafür aber dank der Nebenwirkungen gleich weitere Beeinträchtigungen mit sich bringen.

    Pharma- & Ärztelobby freuen sich über reichlich Opfergaben!

     

    Erstaunlich ist bei den ganzen Dirigenten des Streichorchesters, dass sie wohl größtenteils privatversichert sind, es ihnen also egal ist, was bei den gesetzlich Versicherten an Leistungen entfällt. Hauptsache, man ist mit gerade im Sommerloch mit jedem Schwachsinn in den Medien vertreten.

  • K
    Kassen-Aussteiger

    Tja, leider haben die Firmen, die Homöopathische Mittel herstellen, keine Lobbyisten in der Regierung, wie die Pharma-Konzerne, die die Kassenpatienten mit nichtsnützigen Schweinegripppenimpfungen sogar zur Tode versorgen. Diese Lobbyisten tragen dazu bei, dass Zulassungen von sehr guten Homöopathischen Mitteln nicht verlängert werden, damit die Kassenpatienten mit chemischen Medikamenten mit Nebenwirkungen vollgepumpt werden, die durch andere Medikamente vermindert werden sollen, für dessen Nebenwirkungen man dann wiederum noch andere Medikamente nehmen soll.

  • R
    rharbarber

    Der neueste Pharmaindustriestreich, oder was? Lautet der Deal, Medikamentenpreise werden eingefroren, aber kickt dafür die Naturheilkunde raus?

    Das, was homöopathische Mittel durchschnittlich kosten, selbst wenn es sich aus wissenschaftlicher Sicht nur um Placebos handeln würde, ist ein ökonomischer Fliegenschiss im Vergleich zu jedem Antibiotikum. Es wird schließlich keiner gezwungen zum Homöopathen zu gehen. Meine Mandelentzündungen habe ich jedenfalls nach Penicillineinnahme regelmäßig wiederbekommen, nach der Einnahme des richtigen homöopathischen Mittels aber nie wieder und damit war die Frage ob sowas denn überhaupt "wirkt", für mich geklärt.

  • C
    Christian

    Ich bin überzeugter Grüner, aber diese geradezu wissenschaftsfeindliche Tendenz, die unter dem Universal-Wert-an-sich „Natürlichkeit“ firmiert und sich dann in fundamentalistischer Ablehnung der Gentechnik und unkritischer Übernahme „naturheilkundlicher“ Verfahren äußert, ist aufs Äußerste abstoßend.

  • S
    Stephan

    Fragen Sie mal den Herrn Dr. Müller-Wohlfahrt vom DFB, wie der die Verletzungen seiner Fußballer behandelt. Mit Homöopathie! Sieh mal an!

     

    Viele Mediziner haben inzwischen verstanden, daß auf vielen Gebieten die Homöopathie besser wirkt als die Schulmedizin. Und das mit der Wissenschaftlichkeit - Na ja. ... Auf die Gefahr hin, daß es jetzt Aufschreie gibt, aber die Medizin ist keine "exakte" Wissenschaft, denn sie befaßt sich mit dem Menschen. Und beim einen wirkt das Mittel besser, beim anderen jenes.

     

    Ich bin wirklich kein Esoteriker, aber nach meinem Bandscheibenvorfall habe ich mich erst einen Monat lang ständig mit Schmerzmitteln vollpumpen lassen, bis die Nebenwirkungen weitere Medikamente nötig machten. Danach bin ich zum Homöopathen gegangen und nach ein paar "Zuckerpillen ohne Wirkung" alle paar Wochen hatte ich keine Schmerzen mehr. Und jetzt ist das Ganze laut Schulmedizin "gut verheilt".

     

    Es scheint also doch zu wirken, oder? Ein Placeboeffekt jedenfalls ist etwas anderes.

     

    Und der Vorwurf der Geldmacherei: Homöopathische Medikamente sind so preiswert - verglichen mit den Produkten der "normalen" Pharmaindustrie fast geschenkt.

     

    Darum ist es logisch, daß es den Krankenkassen verboten werden soll, diese zu finanzieren, denn wenn zu viele Kunden zur Homöopathie überlaufen, dann können Bayer und Konsorten ihre Pforten schließen und die Medizin wird tatsächlich finanzierbar.

     

    Ich wußte nicht, daß der Herr Lauterbach auch auf der Gehaltsliste von Pharmas steht. Obwohl ich es mir hätte denken können, als er behauptete, Preisverhandlungen bei neu eingeführten Medikamenten hätten keinen Sinn.

  • M
    manni

    Die Hömöopathie ist also dafür verantwortlich, dass das deutsche Gesundheitssystem zusammenbricht?!

    Das ist ein sehr geschicktes Ablenkungsmanöver zum perfekten Zeitpunkt. Statt den Pharmaunternehmen endlich mal das Wasser abzugraben, geht man den einfacheren Weg und prügelt auf den schwächeren "Gegner" ein.

    Dafür dürfen die Krankenkassen weiter überteuerte, zum großen Teil nutzlose Medikamente bezahlen, die kein Mensch braucht.

     

    Die Prioritäten sind gesetzt. Herzlichen Glückwunsch, Deutschland!

  • S
    Susanna

    Schade, dass es immer noch so viele Leute gibt, die sich von der Pharmaindustrie blenden lassen. Wie auch immer es genau funktioniert (in anderen Bereichen ist doch "Energie" als Kraft durchaus anerkannt) - ich kenne viele Leute, die erst durch eine homöopathische Behandlung geheilt wurden, oder zumindest Linderung erfahren haben. Ich sehe hauptsächlich, dass mir bei sowieso schon horrenden Krankenkassenkosten, noch mehr verwehrt wird, auszusuchen, wie ich mich behandeln lassen möchte. Das meiste muss man doch eh schon selbst zahlen. Dafür bekommt man völlig überteuerte allopathische Medikamente nachgeworfen. Find ich auch nicht richtig, ehrlich gesagt.

  • S
    Simon

    Ja, da ist die Künast echt auf dem falschen Dampfer. Das Streichen der Leistungen für Homöopathie heißt ja längst nicht, dass man auf Placeboeffekte verzichtet kann. Dann soll halt ein Unternehmen Placebotabletten auf den Markt bringen. Die sind dann genau so teuer wie Traubenzucker und gut ist. Und für die ganz harten dürfen sie wegen mir auch noch ein paar Bitterstoffe einrühren.

  • E
    Erich

    Na das dürfte die Pharmakonzerne ja freuen. Dann können sie wieder aus dem ganzen Topf schöpfen.

  • S
    Schroedingers

    @von Rechtschaffender_Bürger

    Wie waere es mit ein klein wenig mehr Sachlichkeit?

     

    Wenn wohl irgendjemand das Recht hat, hier seine Meinung kundzutun, so sind das wohl die Betroffenen, die die Wirkung von Medikamenten am ehesten beurteilen koennen - jenseits aller Placebo-Wirkung Diskussionen.

     

    Bei allen chronischen Krankheiten, die ich bisher hatte (Sinusitis, Mundaphten) haben die ach so tollen und natuerlich auch auf Wirksamkeit geprueften, nicht als Placebo eingestuften, klassischen Medikamente NULL geholfen und ABSOLUT versagt.

     

    Paar kleine Kuegelchen (im Falle von Sinusits "Sinfrontal"; bei Aphten "Rhus Toxicodendron") - und der ganze Spuk war vorbei und ich geheilt.

    Ich bin sehr,sehr dankbar dafuer, dass es diese Medikamente gibt und mir ist es dabei so was von egal, dass die zugrundeliegenden Mechanismen noch nicht geklaert sind und Kontrollgruppen das Ganze als Placebo eingestuft haben. Gerne fuehre Ihnen besagte, erprobte Wirkungen auch im Detail auf.

     

     

    Ach ja, und ich vergass: der behandelte Mediziner wollte mich, nachdem auch alle Antibiotika versagt hatten, zur Beobachtung eine Woche stationaer einweisen.

    -- Das ist die Antwort der Allopathie, wenn man nicht weiterkommt: Noch mehr Aufwand, noch mehr Kosten.

    Die Antwort der Allopathie auf Konkurrenz-Weltbilder, von denen man wenig versteht, ist lediglich: verstehen wir nicht - kann nichts sein.

     

    ...und dann kommen letzlich solche Kommentare wie bei Ihnen raus, werter rechtschaffener Buerger...

  • TR
    thomas reschenried

    da hat die pharma-lobby wieder ganze arbeit geleistet. volksverblödung siegt. glaube nur was beweisbar ist? wer beweist hier was, in wessen auftrag? cents einsparen, milliarden verschleudern... viel spaß

  • H
    Hubert

    Endlich mal eine sinnige Idee dieser Kasperbande. Homöopathie kann aufgrund der geringen Dosierung gar nicht selbst wirken - und Placebos gibt's auch billiger.

     

    Naturheilkunde wiederum finde ich super - wenn sie denn funktioniert.

  • T
    tert

    Neues aus der Serie: Wie erzkonservative, ignorante Politiker, das Land in die Scheiße reiten.... Nie wieder CDU und SPD...

  • R
    Rechtschaffender_Bürger

    Da hat die gute Dame von den Grünen aber leider was falsch verstanden, Homöopathie ist nicht Naturheilkunde und hat auch nichts mit den wirksamen Medikamenten, die aus Pflanzen gewonnen werden können, zu tun. Homöopathie ist einfach eine gelungene Abzocke für die, die es gerne ein bischen spirituell haben wollen.

     

    Ein Glück, dass dieser Hokuspokus so langsam einen Dämpfer erhält.

  • L
    likewise

    Bei der sonst an den Tag gelegten Behutsamkeit der Regierungsparteien gegenüber den mehr Betuchten verstehe ich dieses doch recht radikale Vorhaben (obgleich es ja noch nicht beschlossene Saxhe ist und bestimmt noch einiger Veränderung unterworfen sein wird) nicht. Die Medikamentkosten könnte man ja doch wenigstens weiterhin übernehmen -- allerdings nur den Materialwert, der bei gewöhnlich 100% Wasser doch einigermaßen überschaubar ist...

  • J
    JanSebastian

    Soweit ich das verstanden habe wird bei homöopathischen Tinkturen der Wirkstoff bis zum nicht-mehr-vorhanden-sein wegpotenziert. Es ist defacto nur Geldmacherei. Naturheilkundliche Medikamente funktionieren hingegen und haben auch recht kräftige Wirktstoffe.

     

    Ich begrüße die Streichung folglich. Das kommt einer Abschaffung der Kirchensteuer gleich! :-)

  • P
    Peter

    Also damit ich das richtig verstehe, ihr berichtet nur darüber weil die CDU auch für die Streichung ist?

    Ansonsten hättet ihr es totgeschwiegen?

  • S
    Sonja

    Mal ganz ehrlich: Selbst wenn man der Homöopathie in Studien keine Wirksamkeit nachweisen kann: Bei einer Vielzahl von kleineren Leiden und auch bei Erkältungskrankheiten ist es allemal besser Zuckerpillen zu nehmen, die dann durch den Placebo-Effekt wirken oder man einfach so wieder gesund wird, als Antibiotika und weitere Knaller der Schulmedizin einzunehmen.

     

    Ich hätte noch einen super Tipp um die Kosten des Gesundheitssystems zu drosseln: Verbietet Autos und schon werden diverse Volkskrankheiten abnehmen und mit ihnen gleich die Bürger--> TOLL...