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Debatte um Beschneidung„Es ist ein genitales Trauma“

Angstattacken und gestörte Orgasmen können aus einer Beschneidung resultieren, sagt Psychotherapeut Matthias Franz. Er fordert eine breite, sensible und politische Diskussion.

Beschneiden oder nicht beschneiden? Bild: TimToppik / photocase.com
Heide Oestreich
Interview von Heide Oestreich

taz: Herr Franz, Sie sagen, dass die Beschneidung von Jungen immer ein Trauma ist. Woraus schließen Sie das?

Matthias Franz: Die Beschneidung ist ein medizinisch grundloser, irreversibler Eingriff, die schmerzhafte Entfernung eines Körperteils. Die kollektive Empathieverweigerung, die hinter dieser Frage steckt, übersieht völlig, dass ein biologisch funktionales, wichtiges Stück Gewebe entfernt wird. Jede verletzende Intervention im Bereich des kindlichen Genitals ist ein Trauma.

Ist dabei relevant, wann die Beschneidung stattfindet?

Bei einem Neugeborenen rast das Herz, es schreit kläglich, zeigt eine schmerzverzerrte Mimik, Stresshormone werden ausgeschüttet. Es sind auch anhaltende Stressfolgen nachweisbar. Wenn man den Säugling ein halbes Jahr später impft, dann reagiert er mit einer sehr viel heftigeren Schmerzreaktion. Außerdem fällt die Beschneidung des Neugeborenen in eine hochsensible Phase, in der sich die Mutter-Kind-Bindung entwickelt. Dieser komplexe Vorgang kann empfindlich gestört werden.

Nun heißt es ja, dass eine fachgerecht durchgeführte Beschneidung nicht zu so großen Schmerzen führt.

Das ist ein Irrtum. Auch im Falle einer Betäubung bleibt der postoperative Wundschmerz. Der Säugling muss tage-, und wenn es Komplikationen gibt, sogar wochenlang starke Schmerzen erleiden.

Matthias Franz

57, ist Professor und Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie und Psychoanalytiker an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. 2010 erschien "Männliche Genitalbeschneidung und Kindesopfer" in Borkenhagen: „Intimmodifikationen". Franz ist zudem Erstunterzeichner eines offenen Briefs für den Kinderschutz.

Ist das bei Älteren anders?

Wenn Jungen mit fünf oder sechs Jahren beschnitten werden, befinden sie sich in der Konsolidierungsphase ihrer sexuellen Identität. Das Genital ist narzisstisch und libidinös hoch besetzt. Genau in diese Phase fällt die rituelle Kastrationsandrohung der Beschneidung. Kulturgeschichtlich unterstellt dieses Ritual Sexualität dem Primat des Patriarchats. Die Drohung heißt im Erleben vieler Jungen: Wenn du nicht tust, was Gott und deinem Vater gefällt, könntest du wieder beschnitten werden. Der Junge kann seine Eltern dafür nicht offen kritisieren. Er wird sich wahrscheinlich loyal an der Sexualmoral der Bezugsgruppe orientieren und diese später vielleicht mit durch Strenge verdeckter Angst von anderen einfordern.

Rigides Festhalten an traditionellen Ehrbegriffen ist eine Folge der Beschneidung?

So einfach ist das sicher nicht. Aber konkret erlittener patriarchaler Zwang kann schon einen enormen Sozialisationsdruck ausüben.

Die Beschneidung hält also das Patriarchat aufrecht?

So weit würde ich nicht gehen. Aber eine starke Kontrolle weiblicher Sexualität könnte ihre Energie auch aus dieser Angsterfahrung beziehen: Die Frauen, die ich – wie früher meine Mutter – liebe, könnten mich auch wieder enttäuschen und zulassen, dass mir etwas Böses angetan wird, wenn ich sie begehre. Ihre Reize sind deshalb gefährlich und müssen kontrolliert werden.

Würden Sie sagen, alle beschnittenen Männer sind grundsätzlich traumatisiert?

Sie haben alle ein genitales Trauma erlitten. Es ist sicher nicht so, dass das bei allen auch zu einer seelischen Beeinträchtigung führt. Es kommt darauf an, ob man dieses Trauma in einer empathischen Umgebung verarbeiten konnte oder ob man mit Schmerz und Ängsten allein blieb. Bei der weiblichen Beschneidung gibt es dagegen eine hohe Sensibilität. Da ist zu Recht jede Verstümmelung, aber auch jede noch so kleine rituelle Verletzung verboten.

Die jüdische Gemeinde will die Beschneidung keinesfalls infrage stellen. Verstehen Sie das?

Ja, das finde ich verständlich. In Genesis 17, worauf sich religiöse Juden beziehen, steht kodiert: Du darfst Kinder – also Sex – haben, aber nur zu meinen Bedingungen, und damit du dir das gut merkst, musst du mir deine Vorhaut geben. Gott wird hier als „El Shaddai“ bezeichnet, eine interessante Ausnahme. Normalerweise heißt er „Elohim“ oder „Jahwe“. „El Shaddai“, so vermutet man, war ein ugaritisch-syrischer Berggott mit phallisch-kastrierendem Zerstörungspotenzial, also eine uralte Deifizierung eines patriarchalen Machtanspruchs. Dieser Gott droht Abraham: Wenn du dich nicht an meine Regeln hältst, rotte ich dich aus. So kann man verstehen, warum gläubige Juden, gerade auch angesichts der Schoah, bis heute massive Angst haben, nicht beschnitten zu sein.

Wie kann sich das Beschneidungstrauma physisch äußern?

Gewebe etwa an der Eichel kann absterben, wenn die Heilung schlecht verläuft, narbige Verwachsungen können eine Erektion und den Geschlechtsverkehr schmerzhaft machen. Es gibt eine neue dänische Studie, die belegt, dass beschnittene Männer dreimal häufiger über Sensibilitätsstörungen mit einem gestörten Orgasmuserleben berichten als unbeschnittene.

Nun sollen solche Komplikationen nicht oft vorkommen.

Tja, was heißt nicht so oft? Opfer müssen erbracht werden? Der Betroffene verzweifelt jedenfalls. Die Komplikationsraten schwanken zwischen 0 und 16 Prozent. In der Einverständniserklärung, die Eltern vorher unterschreiben, wird vor all diesen Komplikationen gewarnt. Diese Risiken würde man freiwillig vielleicht nicht eingehen.

Und welche psychischen Folgen beobachtet man?

Die Beschneidungserfahrung wird individuell und über die Zeugenschaft im unbewussten Stressgedächtnis des Gehirns gespeichert. Wenn sie dann in einer ganz anderen Situation, etwa durch Infragestellung der Männlichkeit, wieder assoziativ angesprochen wird, kann ein Mann an Angstattacken oder sexuellen Funktionsstörungen leiden, die er sich nicht erklären kann.

Warum hört man von diesen Leiden so wenig?

Die Betroffenen schämen sich. Sie fühlen sich nicht nur in ihrer Männlichkeit beschädigt, sondern sie müssten sich auch eingestehen, dass ihre Eltern das zugelassen haben. Das ist sehr schwierig. Vielleicht ändert sich etwas, wenn sich die Betroffenen outen und es zu hohen Schadenersatzforderungen kommt.

Spielt auch das Rollenbild mit bei dieser Verheimlichung?

Selbstverständlich. Der Rollenkäfig funktioniert immer noch. Zu selten fordern Männer Hilfe ein.

Ein Thema für Männerministerin Kristina Schröder?

Ja, bitte! Sie sollte das Thema unbedingt aufgreifen. Stattdessen heißt es, die Beschneidung bei Jungen müsse erlaubt sein. Das ist schade für dieses junge Politikfeld. Wir müssen mit dem Thema der Jungenbeschneidung raus aus der Fachdiskussion und rein in die Politik.

Doch in der Politik wird so schnell wie möglich eine Regelung gesucht, die Beschneidungen bei Jungen erlaubt.

Die PolitikerInnen wissen genau, dass diese Debatte an schmerzhafte interkulturelle Sollbruchstellen rührt. Das macht auch ihnen Angst, und sie argumentieren widersprüchlich. Soll jüdisches Leben in Deutschland wieder verhindert werden?, hört man. Darum geht es überhaupt nicht. Im Gegenteil! Es soll jüdisches und islamisches Leben im Rahmen der geltenden Rechtsordnung geschützt werden.

Können Sie das politische Problem nachvollziehen, Juden und Muslimen ihre Religionsausübung nicht verbieten zu wollen?

Ja, absolut. Wir brauchen einen behutsamen Dialog, in dem die Befürchtungen und Unsicherheiten aller Beteiligten mit einfließen. Es ist verständlich, dass im Judentum und Islam starke Ängste bestehen, auf die Beschneidung zu verzichten. Man muss alle Beteiligten mitnehmen, aber bitte auch die kleinen Jungen. Das Recht auf freie Religionsausübung ist kein Freibrief für Gewalt. Das muss auch Kanzlerin Merkel sehen: Es ist nicht „komisch“, wie sie sagt, sich für die sexuelle Unversehrtheit kleiner Jungen einzusetzen. Warum gibt es noch keine Expertenhearings zu diesem Thema?

Wie könnten Kompromisse aussehen?

Das wird man sehen. Vielleicht wartet man, bis die Jungen selbst entscheidungsfähig sind – der Islam erlaubt die spätere Beschneidung –, und führt zuvor eine symbolische Beschneidung durch. Man kann übrigens im Judentum wie im Islam auch unbeschnitten der Gemeinschaft angehören.

Die Politik aber will nicht ruhig nachdenken, sondern möglichst schnell eine gesetzliche Erlaubnis der Beschneidung.

Viele Experten fürchten, dass ein solcher Schnellschuss am Ende vor dem Verfassungsgericht landen wird. Ich hoffe, dass spätestens dann endlich auch die Belange der Kinder gehört werden. Man soll Kindern nicht wehtun.

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73 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

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  • LB
    leider beschnittener

    Ich wurde als Kind beschnitten und leide unter schweren Empfindungsstörungen, Narben nahe der Eichel und Schwierigkeiten einen Orgamsus zu erreichen. So wie mir ergeht es allein in Deutschland zehntausenden, nur werden diese nie interviewt !! Die Eichel hat 5000 Nervenzellen, die Innere Vorhaut und Frenulum 20.000. Was bedeutet es wohl diese zu amputieren ?

     

    Es ist widerwärtig und beschämend das einige Politiker archaische Verstümmelungsrituale und Fetischismus über Kindeswohl und der Möglichkeit des Erlebens einer erfüllten Sexualität stellen.

  • EE
    Ehefrau eines Traumatisierten

    "kann ein Mann an Angstattacken oder sexuellen Funktionsstörungen leiden, die er sich nicht erklären kann." Oh ja, es gibt sie sehr wohl diese Traumatisierten! Das gibt nur keiner zu. Mein Mann leidet noch heute in vielerlei Hinsicht unter dieser zwangsweisen Körperverletzung und niemand hat ihn als Kind gefragt, ob er überhaupt Muslim sein will. Es ist einfach eine grausame, nutzlose und veraltete Tradition einer rückschrittlichen Gesellschaft. Wenigstens in Deutschland sollten Kinder vor so etwas geschützt werden. Und lieber Vorredner, aus der Kirche kann man austreten, Taufe tut nicht weh, aber die Vorhaut, die eine Funktion inne hat, lässt sich nicht wieder annähen und das Trauma der Kindheit bleibt auch. Verwechseln Sie nicht Ihren freiwilligen Akt mit einer Zwangsbeschneidung ohne Betäubung! Von Ausländerfeindlichkeit und Antisemitismus sprechen leider immer diejenigen, die nicht familiär in solche Kulturen eingebunden sind und konkret darunter leiden. Sie haben doch gar keine Ahnung was intern abläuft.

  • M
    mino

    Wer's genau wissen will:

    http://www.christoph-heger.de/Lauth_03.PDF

    und dann ab Seite 8 (tituliert als Seite 78)

  • MF
    Markus Freidenker

    Leider taucht in manchen Kommentaren das Wort "Antisemitismus" auf.

    Dabei gehe ich jedoch davon aus, dass die meisten Kommentatoren mit beiden Beinen fest auf den Grundsätzen des Grundgesetzes stehen, und Juden und Muslime als Teil unserer Gesellschaft anerkennen.

     

    Leider findet bei vielen Juden und Muslimen keine Auseinandersetzung mit der eigentlichen Frage, der kindlichen, körperlichen Unversehrtheit, statt.

    Es ist doch kein großer Eingriff in die Religionsfreiheit, wenn man als Erwachsener die Beschneidung eigenverantwortlich durchführen darf.

     

    Früher wurden die Vorhäute mit Feuerstein (Exodus 4,25) oder Steinmesser (Josua 5,2) abgetrennt. Macht man das heute noch so, oder nimmt man Messer oder Skalpelle ?

    Warum können die Juden dann nicht das Ritual "Brit Milah" durch das unblutige Ritual "Brit Shalom" ersetzen (zumindest bei den Kindern) ?

     

    Außerdem sollte die Diskussion auf einer sachlichen Ebene geführt werden, und jeder Diskussionsteilnehmer sich umfangreich informieren, z.B. durch

    http://www.beschneidung-von-jungen.de/home/argumente-fuer-beschneidung/vorteile-der-beschneidung.html

    http://www.beschneidung-von-jungen.de/home/argumente-gegen-beschneidung/nachteile-der-beschneidung.html

     

    Interessant in diesem Zusammenhang ist auch die "Stellungnahme zum Kölner Beschneidungsurteil":

    http://manndat.de/geschlechterpolitik/stellungnahme-zum-kolner-beschneidungsurteil.html

     

    oder auch ein Artikel im Ärzteblatt: "Zirkumzision bei nicht einwilligungsfähigen Jungen: Strafrechtliche Konsequenzen auch bei religiöser Begründung" von 2008

    http://www.aerzteblatt.de/archiv/61273%20kwT

     

    Vielleicht würden viele Juden und Muslime anders über dieses Thema denken, wenn nicht der Druck von ihren religiösen Führern so groß wäre, an den alten, archaischen Riten festzuhalten.

  • M
    Michael

    „„El Shaddai“, so vermutet man, war ein ugaritisch-syrischer Berggott mit phallisch-kastrierendem Zerstörungspotenzial, also eine uralte Deifizierung eines patriarchalen Machtanspruchs. Dieser Gott droht Abraham: Wenn du dich nicht an meine Regeln hältst, rotte ich dich aus. So kann man verstehen, warum gläubige Juden, gerade auch angesichts der Schoah, bis heute massive Angst haben, nicht beschnitten zu sein.“

     

    Ist das Kabarett oder meint er das etwa ernst? Bezeichnender als die Tatsache, dass eine deutsche Tageszeitung solchen Stuss veröffentlicht, ist dass viele "Normalos" so etwas in der Tat ernst nehmen und sich schwerwiegende Gedanken ob des schweren Loses der unter einer uralten Deifizierung eines patriarchalischen Machtanspruchs leidenden jüdischen Mitbürgern machen. Und die angestrebte Lösung ist ach so deutsch: Das Gesetz soll's regeln; Gelassenheit, Toleranz und auch nur einfacher Menschenverstand haben da nichts zu suchen.

     

    Übrigens, für Leute wie Thomas M.: ich habe nicht nur jüdische Verwandte, sondern bin richtiger Jude. Diese ganz wichtige Tatsache muss einfach gesagt werden!

  • G
    Gundogdu

    Trauma der "Unbeschnittenen"

     

    Weder die Juden noch Muslimen kennen Menschen, die von der Beschneidung traumatisiert geworden sind. Die Jahrtausende lange Tradition hat nicht die Muslime und Juden traumatisiert, sondern die "Unbeschnittenen", die meinen die Kinder schützen zu müssen. Demokratie heißt auch die Andersartigkeit anzuerkennen. Auch die Imfung ist eine Körperverletzung. Zudem ist der mögliche Schaden der Impfung viel viel größer und mit der Beschneidung überhaupt nicht messbar. Sollten wir auch die Impfung verbieten lassen.

  • P
    petronius

    "Man sollte mal eine Studie machen, in der das Niveau von Beschneidungsbefürwortern und Beschneidungsgegnern untersucht wird. Das wäre sicher erhellend."

     

    das fürchte ich allerdings auch

     

    vor allem, wenn ich mir ansehe, auf welchem niveau hier gegen die religiöse beschneidung gehetzt wird (da werden "das blut vom kinderpenis lutschende rabbis" fantasiert, "es gibt keinen einzigen grund für eine beschneidung" usw.). ein niveau der unwissenheit, kulturellen selbstgerechtigkeit und überheblichkeit allem anderen, als fremd empfundenen gegenüber

     

    weit haben wirs gebracht...

  • C
    Caro

    Das Interview ist leider schon so etwas wie der Tiefpunkt des TAZ-Journalismus. Keine kritische Nachfrage? Z.B. wie viele traumatisierte Jungen oder Männer Herr Franz denn bereits therapiert hat? Keine Nachfrage, wo man solche Untersuchungsergebnisse findet?

     

    Der Tiefpunkt ist da erreicht, wo sich Herr Franz, die ihm passende Deutung der Herkunft d. El Shaddai schnappt und diese in sein gedankliches Schema presst. Schon ein Blick in die englische Wikipedia hätte gelangt, um zu bemerken, dass die Sache mit dem Berggott (oder vielleicht doch nur dem Gott der Berge, was ein Unterschied ist) nur eine von mehreren wissenschaftlichen Sichtweisen ist, die keineswegs den Rang von "vermutet man" hat. Auch hier: keine kritische Nachfrage seitens der Journalistin.

     

    Da wird immer gerne bei diesem Thema von Aufklärung gesprochen. Zu dieser gehört auch quellen- und historisch-kritisches Arbeiten.

  • P
    petronius

    ah ja, hr. franz - so ist das also. danke für die aufklärung

     

    die juden, die moslems - alle schwerst traumatisiert, auf deutsch: alles bekloppte, psychos, nicht ganz normal

     

    das erklärt ja nun wirklich einiges, denn daß die doch recht seltsam, ja gradezu verdächtig sind, wußte man ja instinktiv schon immer. jetzt also wissen wir endlich genau, warum und inwiefern die nicht zu uns und schon gar nicht hierher gehören

     

    oder hatten sie es anders gemeint?

  • TM
    Thomas M.

    "Die Vorhaut ist die Burka für den Penis." und etwas Weibliches.

     

    So einen genial komischen en Unsinn habe ich noch nie gehört, ich werde heute mal versuchen, in jedem Fraunkopf eine Peniseichel zu sehen (ist der Mund dann die Öffnung des Penises?). Mal schauen was die Frauen zu meiner Vorstellung sagen....

  • TM
    Thomas M.

    Bravo an Herrn Franz und Danke an die TAZ für diesen einsam vernünftigen Artikel im kollektiven Wahn: "Kollektive Emphatieverweigerung" kann es nicht besser treffen.

     

    Zu Hrn. Richter:

     

    Das Beschneidung die Chancen auf einen Nobelpreis erhöht ist nicht nachvollziehbar, es gibt 1000 andere Einflussfaktoren.

     

    Dass eine Begießen mit Wasser (symbolische Reinigung vermute ich mal) eines schreienden Säuglings einfühlsam ist, hat niemand behauptet, dass steht aber noch nicht auf einer Stufe mit einem körperlichen Eingriff für den Rest des Lebens (der für die Gemeinschaft eine Kastration und patriarchalische Unterordnung symbolisiert).

     

    Wenn der Eingriff in Ihrem Fall medizinisch notwendig war, hat dieser völlig andere Kontext auch für die Psyche völlig andere Konsequenzen: Frauen lassen sich vom Gynäkologen unten anfassen aber müssen sich dasselbe nicht von ihrem Chef gefallen lassen, weil es ja nur eine Berührung ist...die Folgen für die Psyche sind offensichtlich fundamental unterschiedlich.

     

    Offenbar wird hier peinlicherweise die Ausschwitzkeule bemüht und pauschalisiert ("deutsche...Antisemitismus"). Nehmen Sie bitte zur Kenntnis, dass ich Ich ein Individuum (übrigens mit jüdischen Verwandten) bin und bemüht bin wissenschaftlich zu denken.

     

    "Kollektive Emphatieverweigerung": jede Religion ist

    eine Art Massenpsychose.

  • HZ
    H. Zok

    Danke für dieses Interview! Die Reaktion der abergläubischen Messerwetzer jedweder Religion bestätigt seine Nützlichkeit!

  • AO
    Angelika Oetken

    Religionsausübung ist kein Freibrief für Gewalt.

     

    Das muss auch Kanzlerin Merkel sehen: Es ist nicht „komisch“, wie sie sagt, sich für die sexuelle Unversehrtheit kleiner Jungen einzusetzen.

    -----------------------------------------------------

     

    "Wir machen uns ja sonst zur Komiker-Nation" soll Frau Merkel nach Informationen der «Financial Times Deutschland» (Online-Ausgabe) im CDU-Bundesvorstand erklärt haben.

     

    Es ist schon häufiger vorgekommen, dass es PolitikerInnen Amt und Wiederwahl gekostet hat, wenn sie in Augenblicken, in denen sie sich "unzensiert" wähnten, etwas aussprechen, was die Person hinter der Politfassade erkennen lässt.

     

    Die Menschen, die in Deutschland leben, sind nicht so doof und nicht so grob, wie mancher Politiker wohl insgeheim hofft. Das lässt sich an dieser Debatte, die auf breiter Basis sehr viel Mitgefühl und Fürsorge für Kinder offenbart, gut erkennen.

     

    Unsere nächste Kanzlerin heißt Hannelore.

     

    Wetten?

     

    Angelika Oetken, Berlin-Köpenick, Betroffene sexualisierter Misshandlung in der Kindheit

  • S
    suswe

    Immer wieder aufschlussreich, wie sich einige angegriffen fühlen, wenn Gewalttradition gegen Kinder in Frage gestellt wird.

    Was ist an Gewalttradition so heilig?

  • I
    ion

    Take 01:

    Nachdem die Bundesregierung (C-du, -su, F(?)-...., etc.) sich in 2012 wieder mal infolge des Drucks und Drohungen von religiös firmierenden Gruppen und gegen den Willen des Volkes (und vermutlich Grundgesetzes) behauptete und sehr eilig alles platt machte, um ihre eigenen Machenschaften und unsäglichen Kooperationen, rechtswidrigen Vorteilsgewährugen an und mit christlichen Kirchen aus dem auszuufern drohenden Religions-Diskurs-Feld zu ziehen und notgedrungen ihre fix zusammengeschusterte gesetzliche Regelung der 'Pro'-Beschneidung aus vermeintlich religiös argumentierten Gründen durchpeitschen zu können, und es infolge erst mal keine Rechtsgrundlage gab, das Bundesverfassungsgericht anzurufen, klagte dann aber nach ca. 18 Jahren zuerst nur ein ein junger, zirkumzisierter Mann eine hohe Schmerzensgeld-, Schadensersatz-summe gegen die BRD ein, weil diese ihn nicht (vor seinen Eltern) geschützt hatte;

     

    Take 02:

    (....).

     

    Super Plot für die Lindenstraße oder Bernd das Brot ?

  • G
    Gonzi

    Wie kommt man eigentlich auf die Idee, die Vorhaut "religiös" zu betrachen und sie dann auch noch Babys mit Gewalt von der Eichel zu reißen?

  • HL
    Hauke Laging

    Immer wieder schön, diese gehaltvollen Sachbeiträge. An einer Stelle versagt allerdings auch der Artikel:

     

    "Es gibt eine neue dänische Studie, die belegt, dass beschnittene Männer dreimal häufiger über Sensibilitätsstörungen mit einem gestörten Orgasmuserleben berichten als unbeschnittene.

     

    Nun sollen solche Komplikationen nicht oft vorkommen."

     

    Eine Problemverdreifachung ist "nicht oft"? Was hilft es den Betroffenen, dass bei ihnen womöglich keine Komplikationen schuld daran waren? "Nicht oft" mag sich auf die absoluten Zahlen beziehen, aber die muss man dann auch liefern.

     

    So richtig entsetzlich sind aber die Kommentare hier:

     

    "Ich wurde selbst vor ein paar Jahren im Erwachsenenalter beschnitten [...] Und was war? Nix war! Überhaupt kein bischen hat es weh getan."

     

    Ist das nun das ausgelebte Prinzip der unvollständigen Induktion? Bei mir ist es so, deswegen müssen jetzt alle anderen irgendwas tun oder lassen? Am besten noch "Wer jammert, ist nicht Mann genug". Es gibt auch Leute, die sich ohne Betäubung die Zähne ziehen lassen. Auch das steht dem Schreiberling frei, wenn er der Welt zeigen will, was für ein harter Hund er ist.

     

    "Ich bin selber aus religiösen Gründen beschnitten worden und habe nie ein solches Trauma erlebt."

     

    Die zuverlässige Selbstdiagnose eines Anonymen in einem Webforum. Das hat der Welt noch gefehlt. Keine Studie findet Symptome in 100% der Fälle. Auch bei 99% findet sich immer einer aus der "Ist doch gar nix"-Fraktion. Mit so einer Äußerung disqualifiziert man sich für die weitere Diskussion.

     

    "Am deutschen Wesen soll die Welt genesen."

     

    Ganz genau, weil es ja nicht nur um die Rechtslage in Deutschland geht, sondern wir gerade den Einmarsch der Bundeswehr in die Türkei planen. OMFG.

     

    "seit vielen Jahren bin ich aus medizinischen, nicht-religiösen Gründen beschnitten und ganz bestimmt nicht traumatisiert."

     

    Ganz bestimmt nicht. Und vor allem ist es ja auch so widersprüchlich zum Artikel, dass eine Heilungsmaßnahme (die einen sehr schmerzhaften Zustand BEENDET) kein Trauma auslöst. Das ist so blöd, dass man den Schreiber für ein U-Boot halten könnte.

     

     

    "Und was ist eigentlich mit den USA, wo ja auch ein Großteil der Männer beschnitten ist, ohne jeden religiösen Hintergrund."

     

    Was für eine Frage. Wer das nach Wochen intensivster Diskussion immer noch nicht mitgekriegt hat, sollte das besser nicht ansprechen. Die USA, das große Vorbildland für Europa? Zum Totlachen. Beschneidung eingeführt, um Masturbation zu unterbinden, jahrzehntelang immer neue zum Scheitern verurteilte medizinische Rechtfertigungsversuche. Seit ein paar Jahren im freien Fall (von 56% auf 32% von 2006 bis 2009).

     

     

    "Nebenbei bemerkt haben beschnittene Männer oft auch das Gefühl besseren Sex zu haben (ob das wirklich so ist sei mal dahingestellt), da durch die Beschneidung die Empfindlichkeit der Eichel etwas reduziert wird und man(n) so nicht so schnell kommt."

     

    Klar. Wie oft haben beschnittene Männer denn das Gefühl, schlechteren Sex zu haben, und wie muss man das gegeneinander aufrechnen? Spricht das für oder gegen Zwangsbeschneidungen? Wie ist eigentlich das Wunder zu erklären, dass die unbeschnittenen Männer, sexfixiert, wie sie sind, sich nicht (fast) alle beschneiden lassen? Aber es geht ja um Religion, da ist es nicht erforderlich, dass Behauptung und Realität zueinander passen.

     

    Man sollte mal eine Studie machen, in der das Niveau von Beschneidungsbefürwortern und Beschneidungsgegnern untersucht wird. Das wäre sicher erhellend.

  • F
    Felix

    also ich frag mich immer welche hornochsen den unterschied zwischen zwangsweiser amputation und mit wasser bespritzen nicht erkennen können... zwar mag die amputation minimal sein und manchmal auch gerechtfertigt, aber unnötig ists trotzdem. (und ich bin auch gegen eine kindertaufe, aber das ist ja nichts das einen körperlich irreversibel verändert)

     

    und das verbot würde ja niemandem die freie ausübung seiner religion unmöglich machen... wer sich als erwachsener mensch verstümmeln will, seis aus welchen gründen auch immer, der darf das doch. einzig und allein das verstümmeln von anderen menschen wäre damit verboten.

    und selbst wenns noch so vielen ganz toll geht damit (oder sie sich das zumindest einreden), es ist unnötig. also wären doch sämmtliche noch so seltenen komplikationen unnötig...

     

    aber es geht halt einfach darum die eigene machtposition zu sichern und darum gings schon immer.

  • P
    Pete

    Es gibt nun mal kein Für die Beschneidung, aber sehr vieles was gegen Körperverletzung an Kindern spricht und gegen das Deutsche Grundgesetz! Die ganze Debatte ist überflüssig es ist rechtswidrig Minderjährige zu amputieren, egal aus welchen Gründen!

  • GB
    grüner Bildungsbürger

    Es ist doch schön zu sehen, wie gut in unserer Gesellschaft mittlerweile der Schulterschluss zwischen Rechtsextremen und "Progressiven" funktioniert.

     

    Z. B. verstehen sich unsere "linken Antideutschen" aufs Beste mit unseren PI-Moslemhassern und Panzerimperialisten, wenn es mal wieder gegen irgendein Land im Nahen oder Mittleren Osten geht.

     

    Und hier in diesem Bereich sind es stattdessen sämtliche Spätaufklärer und Radikalfeministinnen, die sich mit den Anti-Muselsemiten aus der PI Ecke zusammenraufen und die "offene Diskussion über den Islam" fordern - bzw. über die Gebräuche, ohne die er nicht denkbar ist. Auf jeden Fall gut, wenn wir mal frei von der Leber weg über die Sauereien reden dürfen, die jene volksfremden Elemente in der Nachbarwohnung mit dem Pimmel ihrer kleinen Kinder anstellen.

     

    Und das natürlich in der Sprache eines besonders verständnissinnigen (weil psychoanalytisch fundierten) Gutmenschentums: denn edel sei der Mensch, hilfreich und gut.

     

    Wenigstens haben die armen Muselmänner und -frauen diesmal noch Glück, dass sie hier mal mit den Juden in einem Boot sitzen: das hemmt die Torpedos der deutschen Aufklärungsjournaille doch arg.

     

    Wisst Ihr was, Ihr tazler: ich ziehe die Behandlung des Themas in der Nationalzeitung vor! Dort sagt man wenigstens gleich ganz offen, worauf die ganze Chose rausläuft.

  • M
    /me

    Liebe Frau Schlau,

     

    das liegt daran, dass der Aufschrei derjenigen, die die Genitalien der Jungen verstümmeln wollen, so groß ist. Bei der FGM war das Thema schnell erledigt, das war eine Barbarei.

     

    Bei der MGM (male genital mutilation) ist das was gaanz anderes. Es wird aber mal Zeit, dass wir Männer uns vom überkommenen Rollenverständnis emanzipieren und mit der gesellschaftlichen Akzeptanz dieser Verstümmelung Schluß gemacht wird.

     

    Natürlich ist jüdisches religiöses Leben auch unter der Voraussetzung, dass MGM nicht akzeptiert ist, möglich. Die Religionsfreiheit geht immer nur soweit, bis andere Grundrechte (das ist neben der körperlichen Unversehrtheit auch die Religionsfreiheit des Kindes!) verletzt werden.

  • A
    Adon

    In keinem einzigen Artikel wird erwähnt, dass bei den Moslems praktisch ein Metzger solche Beschneidungen durchführen und bei den Juden das Blut vom Penis des Kindes vom Rabbi weg-gelutscht wird!!

    Erstere ist Kindesmisshandlung Letztere Schändung mit okkultem Einfluss!

     

    Entweder sollen sie es in ihren Ländern tun, oder per Gesetz den qualifizierten Ärzten überlassen bzw. erst ab 16 Jahren erlauben! Alles andere als ein Verbot, wäre Heuchelei!

  • S
    Stef

    Ganz herzlichen Dank für dieses überfällige Interview mit einem so sachkundingen wie empathischen Experten!

  • Z
    zat

    Mir gefällt der Ansatz nicht, in der Beschneidung eine Kastrationsdrohung zu sehen. Eine Drohung ist etwas Angekündigtes, eine Beschneidung ist jedoch einmalig und kann keine Drohung sein.

     

    Ein anderer Ansatz wäre, in der Beschneidung die Entfernung von etwas Weiblichem zu sehen. Die Vorhaut hat weiblichen Charakter, nicht zuletzt wegen ihrer Rolle bei der Masturbation, aber auch ihr schützender und verbergender Charakter gehört dazu – wenn man so will, sie ist die Burka für den Penis.

     

    Und ja, dahinter steckt ein patriarchales Konzept. In archaischen Gesellschaften ist die strikte Trennung der weiblichen und männlichen Mitglieder üblich. Knaben wachsen zunächst bei den Frauen auf und wechseln dann in einem bestimmten Alter, nach einem oft schmerzhaften Initiationsritus, in die Gruppe der Männer. Dieser abrupte Übergang korrespondiert mit einem bestimmten Charakter: der Mann gibt sich nach außen hart und unerbittlich, seine „weiblichen“ Empfindungen sind abgetrennt und müssen in seinem Inneren verborgen bleiben.

     

    Die patriarchalen Religionen grenzen sich von den archaischen Gesellschaften ab, die Opfer- und Initiationsriten werden symbolischer. Und unsere moderne Welt, die ganz auf das Individuum setzt, versucht normierte Geschlechterrollen ganz in Frage zu stellen.

     

    Aus religiöser Sicht nimmt die Beschneidung eine Position der Mitte ein: zwischen archaischer Härte und moderner westlicher „Kulturlosigkeit“. Eine Diskussion, in der es nur darum geht, in der Beschneidung archaische Härte nachzuweisen („Angstattacken und gestörte Orgasmen“), ist wohl zu einseitig. Die Diskussion müsste sich auch darum drehen, dass unsere moderne Vorstellung von Geschlechterrollen als zu unattraktiv, als zu beängstigend, als zu kulturlos empfunden wird.

     

    Denn meine persönliche Erfahrung ist: selbst von wenig oder nicht religiösen Migranten, für die Beten, Alkoholverbot und Fastengebot keine Rolle mehr spielt, wird nach wie vor an der Beschneidung festgehalten. Sie wird als Kern einer eigenen Identität und Kultur gesehen, wer sie verweigert, kappt die Verbindung zu den Verwandten und Vorfahren.

  • J
    Janne

    @Frau Schlau:

    Ich kann ihren Kommentar nicht nachvollziehen. Die Beschneidung von Jungen ist doch ein wirklich neues politisches Thema. Ich kann mich nicht erinnern, dass vor einigen Jahren dieses Thema so offen disutiert wäre - im Gegensatz zur Beschneidung/Verstümmelung von Mädchen, die in den letzten Jahren zum Glück eine breite gesellschaftliche Ächtung erfahren hat.

     

    Ich würde mir wünschen, dass die Beschneidung von Kindern und Kleinstkindern generell verboten wird (bzw. verboten bleibt) - ganz gleich welchen Geschlechtes das Kind ist. Jedem steht es ja mit Volljährigkeit frei sich selbst beschneiden zu lassen. Es gibt ja auch viele Frauen, die z.B. aus ästhetischen Gründen ihre Schamlippen beschneiden lassen. Und natürlich gibt es Männer, die ihre Vorhaut beschneiden lassen wollen. Das sei jedem unbenommen.

     

    Aber Kinder haben keine Wahl. Sie müssen vor Gewalt (besonders in diesem sensiblen Körerbereich) geschützt werden. Jeder Mensch und vor allem jedes Kind muss das Recht auf körperliche Unversehrheit haben !

  • FS
    @Frau Schlau

    offensichtlich hat man Ihnen nicht weh getan. Hoffen wir dass das so bleibt.

  • TG
    T. Guggenheim

    Nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen ist das Merkmal der Beschneidung eines Knaben ein äußerst wichtiger Prädiktor zur Vorhersage des Umstandes, ob der Proband einen Nobelpreis erhalten wird. Möglicherweise kann daraus geschlossen werden, dass die frühzeitige Aktivierung des Nervensystems eine äußerst positive Entwicklung der kognitiven Fähigkeiten zur Folge haben kann. Diese Hypothese muss aber erst noch durch weitere wissenschaftliche Untersuchungen verifiziert werden.

  • D
    Denker

    Ach ja, in der Genesis steht benfalls, dass der Vater seine beiden Töchter schwängert. Soll das traditionsgemäß auch wieder hoffähig gemacht werden ?

  • S
    Schläfer

    Zitat von Frau Schlau:

    "Sobald es um des Mannes vermeintlich 'Beste Stück' geht, ist der Aufschrei groß..."

     

    Wenigstens ehrlich.

    Sie versuchen erst gar nicht zu verbergen, dass Ihr Feminismus blanker Sexismus ist.

     

    Empathie ? Nur für Mädchen.

  • J
    Jörn

    @Frau Schlau:

    Fordern Sie dies auch bei der nicht enden wollenden Diskussion um eine Frauenquote für Aufsichtsräte?

    Da der Bundestag beabsichtigt ein Gesetz zu verabschieden, welches das Urteil quasi aufhebt, ist die Diskussion aktuell und Teil des Tagesgeschehen.

  • F
    fuchsimschnee

    @ Frau Schlau

     

    nee, es geht um körperverletzung im kindesalter bzw. an babys. einfach mal sich schlau machen...

  • EM
    Ein Mann

    liebe Frau Schlau, ich war als Mann immer auf der Seite von benachteiligten ,mißhandelten, um ihre Rechte betrogenen Frauen und Mädchen. In den 80er hieß mann dann schnell Softie, später Frauenversteher. Das war nicht immer leicht trotzdem die richtige Sache zu verteten. Jetzt gibt es eine Situation in der es auch auf die Empathie der Frauen und Mütter mit ihren Söhnen, Brüdern und Männern ankommt. wenn Frauen es zulassen das Jungs so Gewalt angetan wird, dann müssen sie sich nicht wundern wenn von diesen Männern dann später ein negatives Frauenbild gepflegt wird.

    Wir sollten diese Chance auf Veränderung nicht den alten Verletzungen opfern.

  • J
    Johann

    Habe Herrn Franz schon einmal im Radio hören dürfen. Damals hat er mich genauso wenig überzeugt wie heute mit seinem Artikel in der taz. Offensichtlicht sucht Herr Franz verzweifelt nach Aufmerksamkeit. Für den in der Zeitung abgebildeten Jungen aus der Türkei, wird wohl das intime Bild traumatischere Folgen haben.

     

    Habe mal eine Frage: Warum ist die Geburtenrate in Regionen mit beschnittenen und angeblich ach so traumatisierten Männern viel höher als im Abendland? PS: Sollten sich dann die Sarrazins nicht auch beschneiden lassen?!

  • S
    Stephan

    Danke für diesen Beitrag.

     

    Der körperlichen Unversehrtheit so lange zu ihrem Recht zu verhelfen, bis der Gläubige sich selbstbestimmt dem Initiationsritual hingeben mag, wäre wünschenswert.

    Doch am jetzigen Beginn der breiten öffentlichen Diskussion rasche Rechtsverbindlichkeit zu fordern, ist angesichts einer jahrtausend alten Tradion unangemessen. Nachhaltiger Wandel braucht Zeit und vorgelebte Alternativen.

    Ich jedenfalls hätte es meinen Eltern nicht verziehen, wenn sie mir dieses hochsensible, lustbringende Stückchen Haut hätten abschneiden lassen!

     

    Ein guter Artikel zum Thema auch im heutigen Standard:

    http://derstandard.at/1342947514596/Kastrationskomplex-mit-neuem-Dreh

  • N
    Neo

    "Angstattacken und gestörte Orgasmen können aus einer Beschneidung resultieren"

     

    Der Trick liegt in dem Wort "können", denn damit wird die Aussage unangreifbar und die Debatte verliert sich im Prozentualen. Man KANN sich den Finger in der Nase brechen und die Benutzung eines Bleistifts KANN zu schweren Handverletzungen führen!!!

  • S
    Stephan

    Danke für diesen Beitrag.

     

    Der körperlichen Unversehrtheit so lange zu ihrem Recht zu verhelfen, bis der Gläubige sich selbstbestimmt dem Initiationsritual hingeben mag, wäre wünschenswert.

    Doch am jetzigen Beginn der breiten öffentlichen Diskussion rasche Rechtsverbindlichkeit zu fordern, ist angesichts einer jahrtausend alten Tradion unangemessen. Nachhaltiger Wandel braucht Zeit und vorgelebte Alternativen.

    Ich jedenfalls hätte es meinen Eltern nicht verziehen, wenn sie mir dieses hochsensible, lustbringende Stückchen Haut hätten abschneiden lassen!

     

    Ein guter Artikel zum Thema auch im heutigen Standard:

    http://derstandard.at/1342947514596/Kastrationskomplex-mit-neuem-Dreh

  • Z
    zat

    Mir gefällt der Ansatz nicht, in der Beschneidung eine Kastrationsdrohung zu sehen. Eine Drohung ist etwas Angekündigtes, eine Beschneidung ist jedoch einmalig und kann keine Drohung sein.

     

    Ein anderer Ansatz wäre, in der Beschneidung die Entfernung von etwas Weiblichem zu sehen. Die Vorhaut hat weiblichen Charakter, nicht zuletzt wegen ihrer Rolle bei der Masturbation, aber auch ihr schützender und verbergender Charakter gehört dazu – wenn man so will, sie ist die Burka für den Penis.

     

    Und ja, dahinter steckt ein patriarchales Konzept. In archaischen Gesellschaften ist die strikte Trennung der weiblichen und männlichen Mitglieder üblich. Knaben wachsen zunächst bei den Frauen auf und wechseln dann in einem bestimmten Alter, nach einem oft schmerzhaften Initiationsritus, in die Gruppe der Männer. Dieser abrupte Übergang korrespondiert mit einem bestimmten Charakter: der Mann gibt sich nach außen hart und unerbittlich, seine „weiblichen“ Empfindungen sind abgetrennt und müssen in seinem Inneren verborgen bleiben.

     

    Die patriarchalen Religionen grenzen sich von den archaischen Gesellschaften ab, die Opfer- und Initiationsriten werden symbolischer. Und unsere moderne Welt, die ganz auf das Individuum setzt, versucht normierte Geschlechterrollen ganz in Frage zu stellen.

     

    Aus religiöser Sicht nimmt die Beschneidung eine Position der Mitte ein: zwischen archaischer Härte und moderner westlicher „Kulturlosigkeit“. Eine Diskussion, in der es nur darum geht, in der Beschneidung archaische Härte nachzuweisen („Angstattacken und gestörte Orgasmen“), ist wohl zu einseitig. Die Diskussion müsste sich auch darum drehen, dass unsere moderne Vorstellung von Geschlechterrollen als zu unattraktiv, als zu beängstigend, als zu kulturlos empfunden wird.

     

    Denn meine persönliche Erfahrung ist: selbst von wenig oder nicht religiösen Migranten, für die Beten, Alkoholverbot und Fastengebot keine Rolle mehr spielt, wird nach wie vor an der Beschneidung festgehalten. Sie wird als Kern einer eigenen Identität und Kultur gesehen, wer sie verweigert, kappt die Verbindung zu den Verwandten und Vorfahren.

  • U
    Ute

    Eigentlich müsste es verwundern, Menschen wie Volker Beck als Fürsprecher dieser Kinderschändung wiederzufinden, war doch so mancher zu hören, als es um den Missbrauch von Kindern in der katholischen Kirche oder der Odenwaldschule, wie man das erwarten durfte.

     

    Der Gesetzgeber hätte nicht versuchen sollen, den Fundamentalisten, die auch sonst in der Lage sind ihre „Bibel“ eben nicht buchstabengetreu auszulegen, beizuspringen.

    Diese geistig verrotteten Fundamentalisten sollten gezwungen sein, sich gerichtlich zu verantworten und sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Nicht irgendwelche Kinder deren Wahn auszuleben haben.

  • GK
    Ger KS

    @FrauSchlau Was sie hier übersehen ist, dass es gar nicht um das "beste Stück" des Mannes geht. Hier geht es um ein brutales uraltes patriachalisches Ritual mit dem der Bub zum "Mann" gemacht werden soll. Er soll nie in seinem Leben vergessen, dass er sich den Eltern, dem Vater unterzuordnen hat. An das soll er täglich erinnert werden.

    Deswegen entsetzen mich auch die Reaktionen von so vielen Feministinnen die das Traum klein reden wollen und sich dabei nicht im Klaren sind, dass sie dabei sind, nach einer kleinen feminstischen Zwischenzeit die nächsten tausend Jahre Patriarchat zu zementieren.

  • S
    Snoopy

    ziemlich dumm, Frau Schlau. Welche Themen stehen denn im Abseits?

  • V
    viccy

    @ Frau Schalu

    Zu welchem Thema wollen Sie denn zurück? Zu Frauenquoten oder Sexismus (gegen Frauen!) z.B.?

  • R
    Raphaela23

    Sexuelle Verstümmelung von Frauen und Mädchen war auch sehr (zu) lange kein Thema. Inzwischen ist sie - zum Glück - nach Aufklärung durch Information überall geächtet.

    Daß Zwangs-Zirkumzision bei Jungen ein "unbedeutender, kleiner Einschnitt" sei haben auch Feministinnen lange behauptet. Einige scheinen auch heute noch kein Problem darin zu sehen, dem einen Geschlecht Menschenwürde, Recht auf körperliche Unversehrtheit, individuelle Religionsfreiheit und sexuelle Selbstbestimmung gestzlich aberkennen zu lassen...Fragt sich nur, wie glaubwürdig der Anspruch auf die Vertretung genereller Kinder- Und Menschenrechte dadurch wird. - Diese Diskussion ist überfällig und wird nun endlich geführt.

  • JM
    Jürgen Matoni

    Die wichtigste Aufgabe der Regierung ist der Schutz der körperlichen unversehrtheit. Das ist nicht wichtig? Frau "Schlau" ist doch sicher ein Witz - oder?

  • G
    Gunter

    "rituelle Kastrationsandrohung der Beschneidung. Kulturgeschichtlich unterstellt dieses Ritual Sexualität dem Primat des Patriarchats." man kann dem Prof. nur auf ganzer Linie zustimmen!

  • J
    jaybear

    ich HASSE diese Kommentar-Konstruktion,

    mit absolut MIES lesbaren "Captchas" und dann leer zurückgeliefertem Kommerntar-Text! ;-(((((

  • Z
    Zehenbeschneider

    Wie wäre es, wenn der kleine Zeh amputiert wird? Ich meine, soo wichtig ist der ja nicht und es dient doch der Hygiene (ein Zehzwischenraum weniger).

     

    Ob dieses im Rahmen der "Religionsfreiheit" akzeptiert würde? Wohl kaum, hat eben keine "Tradition".

     

    Zum Teufel mit religiösen Traditionen!

  • E
    Elvenpath

    Das lässt das oft aggressive Machogehabe muslimischer Männer in einem vollkommen neuem Licht erscheinen.

    Ist die Beschneidung im Alter von 4-6 Jahre, wo also auch Kastrationsängste aufkommen, mit ein Grund dafür, dass sie so empfindlich auf Anzweifelungen ihrer Männlichkeit reagieren?

  • MV
    Menschheit Verrecke!

    Wieso nur die Vorhaut?

    Der Schwanz muß ganz ab, damit sich der Planet endlich von der Menschenpest erholen kann.

  • FS
    Frau Schlau

    Dieses Thema hängt einem zum Halse raus. Sobald es um des Mannes vermeintlich 'Beste Stück' geht, ist der Aufschrei groß und alle weiteren Themen im Abseits. Bitte zurück zum Tagesgeschehen. Danke.

  • G
    Gunter

    "rituelle Kastrationsandrohung der Beschneidung. Kulturgeschichtlich unterstellt dieses Ritual Sexualität dem Primat des Patriarchats." sagt der Professor und man kann ihm nur zustimmen, wenn man an die Agressivität junger Moslems in deutschen Straßen denkt. Diese "Erziehung" mit Gewalt produziert wieder nur gewalttätige Männer.

  • PI
    P. Immel

    Ich wurde selbst vor ein paar Jahren im Erwachsenenalter (aus medizinischen Gründen) "beschnitten" und hatte damals auch große Angst vor dem, was euer toller Herr Psychotherapeut hier als "postoperativ (..) tagelang (...) starke Schmerzen erleiden" aufbläst. Und was war? Nix war! Überhaupt kein bischen hat es weh getan. Etwas gejuckt, zwei Tage lang dann wars rum.

     

    Offensichtlich hat das Regime in Berlin mittlerweile auch schon gemerkt, dass man mit dummer Hetzpropaganda gegen ethnische und religiöse Minderheiten auch dann einen guten Schnitt machen kann, wenn man gerade mal nicht Sarranazi heiß.

  • W
    Weinberg

    Das Wahlrecht wurde heute durch das Bundesverfassungsgericht gekippt.

     

    Es ist davon auszugehen, dass das von der Großen Deutschland-Koalition (= CDU/CSU, SPD, FDP und GRÜNE)ins Auge gefasste Beschneidungsrecht ebenfalls durch die Hüter unserer Verfassung gekippt wird.

     

    Das ist gut so!

  • IS
    Ick steh uff'm Schlauch!

    Interkulturelle "Soll"bruchstellen? Aha, da weiß man schon woher der Wind weht. Über die medizinischen Vorteile der Beschneidung fällt hier natürlich kein Wort (z.B. Hygiene, Verringerung der Ansteckungsgefahr bei div. sexuell transmissiblen Krankheiten, Schutz der Frau vor Gebärmutterkrebs, etc). Eine pauschale Unterstellung von Traumatisierung, Orgasmusschwierigkeiten oder die Bezeichnung aller Beschnittener als Verstümmelter, ist nichts weniger als eine Frechheit und zeugt von totaler Ahnungslosigkeit. So einen geballten Schwachsinn kann nur ein Unbeschnittener mit unbändigen Kastrationsängsten in solchem Ausmass labern. Der Herr Psychotherapeut, der sich hier alle möglichen Zusammenhänge zurechtlegt, aber kaum mit Belegen für seine Behauptungen aufwarten kann, sollte vielleicht nicht so viel über Kristina Schröder nachdenken, die er sehr zu mögen scheint, mit den Händen über der Bettdecke schlafen und mal bei Freud was über den Zusammenhang von Antisemitismus und Kastrationsangst nachlesen.

  • ML
    Max Loderman

    Ein sachlich nüchterner Kommentar, der sich auf Fakten stützt. Davon bitte mehr. Mal schauen, ob beschneidungswütige Orthodoxe darin eine "Religionsferne" oder gar Haß auf bestimmte Religionen zu erkennen vorgeben.

  • S
    sapated

    Ich bin selber aus religiösen Gründen beschnitten worden und habe nie ein solches Trauma erlebt. Vielmehr war es so, dass man als kleiner Junge danach stolz war, auch wenn man kurz vorher ein mulmiges Gefühl hatte. So ging es auch meinem muslimischen Freunden.

    Ein weiterer nicht-muslimischer Freund ist aus gesundheitlichen Gründen beschnitten worden. Auch dieser geht damit offen um und fühlt sich in keinster Weise in seinem Leben eingeschränkt.

    Wenn man nun wirklich nicht möchte, dass jemand auch nur überhaupt irgendwelche Schmerzen bei der Beschneidung wahrnimmt, so kann sie auch während einer Vollnarkose durchführen lassen.

  • PP
    Peter Pan

    Was Herr Franz da behauptet ist wissenschaftlich unseriös. Er soll doch mal bitte offenbaren, wie viele Fälle von jüdischen beschnitten Jungen er behandelt hat. Und seine behaupteten Kausalitäten - sind in erster Linie Vermutungen. Es soll doch mal bitte eine Vergleichsstudie vorlegen, die die Prävalenz von sexuellen Funktionsstörungen zwischen beschnittenen und unbeschnitten vergleicht.

    Und unter einem Trauma geht heute zu Tage wohl gar nichts mehr. Mir wäre auch keine Studie bekannt, die vergleicht, dass Traumata bei beschnitten häufiger vorkommen als bei unbeschnitten. Tja, aber mit der Empirie tunsich bekannterweise die Psychoanalytiker ja eher schwer - um so fundamentaler dann dafür die Behauptungen.

  • T
    Thomas

    Wie gut, dass ein deutscher (vermutlich nichtjüdischer) Mann darüber Bescheid weiß, was der JUDE seit mehr als 2000 Jahren falsch macht, wie der JUDE seine Kinder quält und dass seit mehr als 2000 Jahren sexuell gestörte JUDEN durch die Welt laufen. Wie gut, dass eine "breite, sensible und politische Diskussion" v.a. bedeutet, dass v.a. NICHT-JUDEN und NICHT-MUSLIME dabei den Ton angeben und den JUDEN und MUSLIMEN sagen, was richtig und falsch ist.

     

    Am deutschen Wesen soll die Welt genesen.

     

    Es ist widerlich!

  • M
    max

    da kann man mal sehen, was es alles für ein expertentum gibt. ich finde es ja toll, dass sich jetzt alle so viele gedanken um die vorhäute unschuldiger knaben machen, aber wenn wir wirklich unser aller leben auf die vermeidung von traumatisierungen hin überprüfen und daraus die entsprechenden schlüsse ziehen wollen, dann sollten wir vielleicht den kapitalismus / die leistungsgesellschaft abschaffen. die damit verbundenen ängste traumatisieren sicher schlimmer und tiefer und vor allem mehr menschen beiderlei geschlechts als die vorhautbeschneidung..

     

    die debatte wird allmählich absurd. jetzt wissen wir schon, dass die juden einen eigenen namen haben, für den vorhautabschneidegott. hilft uns das bei der weiteren erkenntnis?

  • N
    Neville

    Selten so was unfundiertes gelesen. Alleine mit der Aussage "Sie haben alle ein genitales Trauma erlitten" disqualifiziert er sich aus dieser Diskussion.

  • S
    Suryo

    "...So kann man verstehen, warum gläubige Juden, gerade auch angesichts der Schoah, bis heute massive Angst haben, nicht beschnitten zu sein."

     

    Darauf muß man erstmal kommen. Beschneidung aus Angst vor einem neuen Holocaust.

     

    Meint der Herr eigentlich ernsthaft, 30 Prozent aller Männer weltweit seien traumatisiert? Und falls ja - hat er als Psychologe nicht ernsthaftes Interesse daran, daß es so bleibt?

  • NS
    Nabel Schnur

    „Es ist ein umbilikales Trauma“

     

    Angstattacken und gestörte Beziehungen können aus einer Abnabelung resultieren, sagt Psychotherapeut Matthias Franz. Er fordert eine breite, sensible und politische Diskussion.

  • T
    Türke

    Wo kann ich zu PI und dem Ariertum konvertieren, um mich von diesem Trauma zu befreien?

  • V
    viccy

    Ein wertvolles Interview. Danke an die taz und an Herrn Franz für seine klaren, verständlichen Worte.

  • LK
    Lotte Klamotte

    Na, haben wir wieder ein Aufregerthema für den Sommer gefunden? Liebe Taz, Ihr springt ja auch auf jeden Karren auf... und männliche Beschneidung und weibliche Genitalverstümmelung in einem Atemzug nennen zu dürfen ist schon sehr großzügig und wird auch nicht den weiblichen Opfern gerecht. Ist das kritischer Journalismus? Ganz schön unterwürfig, Frau Oestreich

  • P
    p3t3r

    klare worte hr frank, sehr schön und hoffentlich aufklärend :)

  • GM
    Georg Marien

    Entschuldigen Sie bitte, wenn ich mal laut lache an dieser Stelle: seit vielen Jahren bin ich aus medizinischen, nicht-religiösen Gründen beschnitten und ganz bestimmt nicht traumatisiert. Im Gegenteil: ich bin sogar ganz froh, nicht eine schrumpelige Wurstpelle mit mir rumzutragen. Und was ist eigentlich mit den USA, wo ja auch ein Großteil der Männer beschnitten ist, ohne jeden religiösen Hintergrund. Nebenbei bemerkt haben beschnittene Männer oft auch das Gefühl besseren Sex zu haben (ob das wirklich so ist sei mal dahingestellt), da durch die Beschneidung die Empfindlichkeit der Eichel etwas reduziert wird und man(n) so nicht so schnell kommt.

  • SA
    S. Albrecht

    "Bei der weiblichen Beschneidung gibt es dagegen eine hohe Sensibilität. Da ist zu Recht jede Verstümmelung, aber auch jede noch so kleine rituelle Verletzung verboten."

    Schon wieder, wie leider so oft in der Diskussion um die Beschneidung von Jungen wird hier auf die "weibliche Beschneidung" verwiesen. Warum das? Bei den verschiedenen Formen der weiblichen Genitalverstümmelung werden die äußeren Geschlechtsorgane ganz oder teilweise entfernt! Die männliche Entsprechung wäre wohl eine Entfernung des Penis. Mich ärgert es, dass diese Parallele immer weider aufgemacht wird und das Ausmaß an Leid gegeneinander aufgewogen wird.

  • K
    KlausTheo

    Danke, daß es endlich jemand ausspricht und das entstehende Trauma ins Spiel bringt. Es geht tatsächlich nur um Unterdrückung, um die Fehler der Väter und darum, diese Fehler nicht anszusprechen. Viertes Gebot: Du sollst Vater und Mutter ehren usw. - wenn nicht, schneiden wir Dir was ab.

     

    Dank auch an Alice Miller, die mir die Augen geöffnet hat mit ihren Bücher und deren Lektüre ich allen ans Herz lege.

     

    Es muß Schluß sein mit ritualisierten Demütigungen, egal in wessen Namen.

     

    KlausTheo

  • M
    muslim

    Ich verstehe nicht diese ganze Debate über unerem Penis. Warum lässt ihr ihn einfach nicht los? Ihn einfach in Ruhe lassen!

    Mal Mosche, mal Kopftuch, mal Ehrenmorde, mal Zwangheirat,...

  • AM
    Albrecht Meister

    Angesichts all dieser Dinge, die nach Matthias Franz bei einer Beschneidung passieren können, ist es ja erstaunlich dass es die arabischen Völker und sowohl den Staat Israel als auch die jüdische Religion überhaupt noch gibt. Wenn man sich ansieht, wieviele Nobelpreisträger jüdische Wurzeln haben oder hatten, wenn man sich ansieht, wie sich das Land Israel seit Beginn der Einwanderung positiv entwickelt hat, liegt es sogar nahe, bei jedem männlichen Neugeborenen vorzunehmen (Den Konflikt zwischen Judne und Palästinensern lasse ich mal außen vor, die Nordiren haben es schließlich auch als Unbeschnittene geschafft, sich gegenseitig umzubringen) Mich würde mal interessieren, wie groß denn tatsächlich die Wahrscheinlichkeit ist, dass es zu Komplikastionen kommt, wenn eine Beschneidung sachgerecht durchgeführt wird. Ich selbst bin in der Vorpubertät wegen einer Phimose beschnitten worden und habe darin kein Problem gesehen und merke in Folge dieser angeblich so traumatischen Handlung keinerlei Einschränkungen. In dieser ganzen Diskussion sehe ich ganz viel deutsche Hysterie und einen Schuss Antisemitismus. Wir Deutschen sollten erst mal das Problem der Zwangstaufe als Säugling lösen. Hier werden Menschen ohne sie zu fragen einfach in die Weltanschauung der Eltern hineingetauft. Das ist im Grunde haargenau das gleiche Problem und es zeigt, wo das eigentliche Problem liegt, nämlich weniger in dem tatsächlichen Vorgang als in dem was dann im Lauf der Erziehung daraus gemacht wird.

  • J
    Jörn

    Vielen Dank für diesen einfühlsamen Beitrag. Es scheint sich etwas zu tun - nicht mehr polemische unsensible Beiträge, die das sexuelle Empfinden der Männer für alles opfern würden, sondern ein ausgewogener Beitrag der weder klein redet noch polemisiert.

  • FF
    Fred Frenzel

    Im Stil von Bettina Wegner:

    "Ist so`ne kleine Vorhaut,

    gleich unterm Bauch,

    darf man nicht schneiden,

    fühlt sie doch auch."

  • S
    Schläfer

    Danke Frau Oestreich

    Danke Herr Franz

     

    Ein wichtiger, sehr informativer Beitrag