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Debatte über Hartz-IV-ÄußerungenWesterwelle heizt Streit weiter an

Die Empörung über seine Hartz-IV-Äußerungen wächst, doch FDP-Chef Westerwelle steckt nicht zurück. Nun fordert er eine Generaldebatte. Für die SPD ist er inzwischen ein deutscher Haider.

Gibt nicht klein bei: Außenminister Westerwelle. Bild: dpa

BERLIN dpa | Angesichts der Empörung über seine Äußerungen zu Hartz-IV-Empfängern hat FDP-Chef Guido Westerwelle eine "Generaldebatte" über den Sozialstaat verlangt. Der Außenminister und Vizekanzler forderte seine Kritiker in der "Bild"-Zeitung auf, sich einer Aussprache zum Thema soziale Gerechtigkeit im Bundestag zu stellen. Die Kritik an seinen Äußerungen hielt an, bis in die Reihen des Koalitionspartners CDU/CSU hinein, der Westerwelle zur Sachlichkeit ermahnte.

Der FDP-Vorsitzende bekräftigte abermals seine Einschätzung. Alles in allem würden inzwischen 60 Prozent des Bundeshaushalts für Sozialausgaben verwendet. "Wenn das so weitergeht, wird durch diese Umverteilungspolitik der ganz normale Steuerzahler zum Sozialfall." Westerwelle fügte hinzu: "Wir dürfen nicht zulassen, dass der, der arbeitet, der Dumme ist, weil ihm immer weniger bleibt." Westerwelle hatte Empörung mit der Formulierung ausgelöst, wer dem Volk anstrengungslosen Wohlstand verspreche, lade zu "spätrömischer Dekadenz" ein.

Für die Forderung nach einer Generaldebatte erntete der Vizekanzler Spott. Grünen-Fraktionsgeschäftsführer Volker Beck erklärte: "Wenn Herr Westerwelle im Bundestag eine Debatte über seine Sozialpolitik haben will, dann soll er doch eine Regierungserklärung hierzu abgeben." Der CDU-Innenpolitiker Wolfgang Bosbach forderte den FDP-Chef in der ARD zu "hundertprozentiger Konzentration auf die Sacharbeit" auf. "Wenn etwas ganz ruhig und sachlich diskutiert werden sollte, dann gerade dieses sensible Thema." Zugleich äußerte er sich besorgt über das Erscheinungsbild der Koalition. "Wir müssen jetzt dringend in ruhiges Fahrwasser kommen."

Hessens FDP-Vorsitzender Jörg-Uwe Hahn forderte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auf, ihren Vizekanzler zu verteidigen. "Ich erwarte ein Machtwort von Angela Merkel", sagte Hahn der "Frankfurter Rundschau". Die Kanzlerin müsse ihren Vize "vor unmöglichen Beschimpfungen aus der Union in Schutz nehmen".

Der Vorsitzende der FDP-Fraktion im nordrhein-westfälischen Landtag, Gerhard Papke, kritisierte in der "Financial Times Deutschland", dass sich Merkel von Westerwelle und seiner Wortwahl distanziert hat. "Seit wann ist die Kanzlerin die Oberlehrerin der Nation?" Nordrhein-Westfalens FDP-Vorsitzender Andreas Pinkwart (FDP) sagte, Westerwelle ergreife Partei für die Mitte der Gesellschaft.

Der Ton im Streit wird indes schärfer. "In der Hartz-IV- Debatte outet sich Guido Westerwelle als Jörg Haider der deutschen Politik", schrieb Schleswig-Holsteins SPD-Chef Ralf Stegner am Montag im Internet-Kurzmitteilungsdienst Twitter. Die Reaktion der FDP folgte prompt: "Wenn Herr Stegner meint, dass sich über die Zukunft des Sozialstaates mit 140 Zeichen diskutieren lässt, belegt er das derzeit unterirdische Niveau seiner Partei", giftete der Kieler FDP-Fraktionschef Wolfgang Kubicki im Nachrichtenportal shz.de zurück.

CDU-Generalsekretär Heiner Geißler hatte Westerwelle als "Esel" bezeichnet. Westerwelle hatte gewarnt, wer dem Volk anstrengungslosen Wohlstand verspreche, lade zu spätrömischer Dekadenz ein. In Anspielung darauf erläuterte Geißler, die spätrömische Dekadenz habe unter anderem darin bestanden, dass Kaiser Caligula einen Esel zum Konsul ernannt hatte. "Insofern stimmt Westerwelles Vergleich: Vor 100 Tagen ist ein Esel Bundesaußenminister geworden", sagte der CDU-Politiker der Zeitung "Die Welt".

In den in Dortmund erscheinenden "Ruhr Nachrichten" bekräftigte Geißler seine harsche Kritik. Westerwelle verhöhne zehn Millionen deutsche Staatsbürger, die am Rande der Armut leben als spätrömisch dekadent, sagte er. Die spätrömische Dekadenz sei in Rom jedoch nicht unter den Sklaven und dem einfachen Volk verbreitet gewesen, sondern unter einer Luxuselite und einer Oberschicht von Reichen. "Die haben sich jeden Tag bis zum Erbrechen vollgefressen, während die einfachen Leute Hunger litten", sagte Geißler. Auch heute badeten Wohlhabende in ihrem Überfluss, während Millionen von Hartz IV und Mini-Jobs leben müssten und kaum davon leben könnten.

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65 Kommentare

 / 
  • D
    Der Ökonom

    Angebot und Nachfrage bestimmen den Markt. Unternehmen die nicht zahlen können, werden pleite gehen!

    Kein gut ausgebildeter Deutscher sollte das hier mitmachen und lieber Alg II beantragen und seine Sachen durchziehen!

  • G
    Gabriela

    @ Inger Detlefsen

     

    Ich habe mir darüber auch schon so meine Gedanken gemacht. Warum ist Herr Westerwelle plötzlich so verärgert?! Von irgendwo her hat er einen Tritt bekommen. Ein Hartz IV-Empfänger war das nicht. So viel steht fest. Aber wer war es dann?

  • V
    vic

    @ upupintothebluesky

    Mal dran gedacht, dass auch mancher Rentner einmal "Leistungsträger" war? Dass dich vielleicht ein solcher gezeugt oder oder geboren hat?

    Mal dran gedacht, dass es sehr viele Rentner gibt die in Trümmern aufgewachsen sind, und nun am Existenzminimum leben?

    Flachbildschirm!

  • PS
    Petra Schindler

    @J.S.

    hervorragender Beitrag, mir aus der Seele gesprochen.Da unterschreibe ich jedes Wort. ;))

    Ich denke die FDP mit Herrn Westerwelle schießt sich seit einiger Zeit selber ins AUS. Die Quittung werden sie bei der NRW-Wahl im Mai kassieren. Wenn sie so weitermachen kommen sie gar nicht erst wieder rein, was mich nicht wirklich traurig stimmen würde.

    Ansonsten glaube ich, dass nur das bedingungslose Grundeinkommen in angemessener Höhe, eine wirkliche Alternative für die Zukunft ist.

  • M
    Mac-Lennox

    Herr Markus Kunze, ob sie es glauben oder nicht, es gibt Leute die sich mit dem so genannten Bürgergeld der FDP auseinandergesetzt haben.

     

    Im Parteiprogramm sind exakt 662 Euro dafür angedacht. zieht man einmal die derzeit gültigen 359 Euro Grundsicherung für Alleinstehende ab, verbleiben 303 Euro für die monatliche Miete.

     

    Ich wohne in einer Kreisstadt in der ostdeutschen Provinz und für dieses Geld bekommt man lediglich eine Ein-Raum-Wohnung. Wahrscheinlich werden Sie, Herr Kunze, nun meinen das sei doch völlig ausreichend. Ich stimme Ihnen zu! Doch bedenken Sie! Durch den so genannten Stadtumbau Ost - seit den 90er wird dieser praktiziert - ist gerade diese Wohnraumgröße kaum noch auf dem Wohnungsmarkt verfügbar. Ergo müsste man auf eine Zwei-Raum-Wohnung ausweichen, was nichts anderes als eine Kürzung der Grundsicherung bedeuten würde. Für viele Leute würde dies einen weiteren dramatischen Absturz in ihrer "Lebensqualität" bedeuten, zumal viele Betroffene ein 20 bis 30 jähriges Erwerbsleben vorweisen können.

     

    Das Bürgergeld ist bloß ein Euphemismus, was die Hartz IV-Leistungen - sprachlich wohlfeil - kürzen möchte. Wer jetzt noch dem Bürgergeld zum Munde redet, ist in meinen Augen ein Mensch, der seine bedürftigen Mitmenschen zutiefst verachtet.

  • W
    Westberliner

    Ein Unternehmen, welches keinen vernünftigen Lohn zahlen kann, muss einfach in Insolvenz gehen. Das ist Marktwirtschaft.

  • OP
    Otto Pardey

    Heute habe ich erfahren,das bezüglich Datenklau

    über Konteninformationen deutscher Kunden bei Schweizer Banken mittlerweile die Schweiz damit

    droht die Namen deutscher Politiker zu nennen

    welche Konten bei Schweizer Banken unterhalten!

    Das ist eine Alternative gegen skruppellose,

    korrupte deutsche Politiker welche auf Minderheiten

    in Deutschland einprügeln sogenannte Lohnsklaven

    mit 4 Euro Std.halten und Menschen in Existenznöte

    bringen.

    Deshalb ist der Abstand von Arbeitnehmern

    zu Hartz IV Empfängern so gering!

  • D
    Domingo

    Laut allgemein zugänglicher Vita des Herrn W. stand er in seinem bisherigen Leben entweder in einem Unterhaltsverhältnis als Student bzw. Doktorand (Zahlungsträger: Eltern) oder in einem Beschäftigungsverhältnis einer politischen Partei (Zahlungsträger: Parteispender bzw. (überwiegend)Steuerzahler) oder neuerdings als politischer Beamter (Zahlungsträger: Steuerzahler). Herr W. hat also bisher niemals "selbst den Karren gezogen", sondern stets auf Kosten anderer gelebt, die "seinen Karren mitgezogen" haben. Dies scheint der Kern seines Minderwertigkeitskomplexes zu sein, der ihn dazu treibt, seinen eigenen "spätrömisch-dekadenten Wohlstand" propagandistisch auf die "HartzIV"-Empfänger zu projizieren und sie zu Sündenböcken zu machen. Das Prinzip ist uralt, Konstellation und Kombination erscheinen aber durchaus originell, und W. vermeidet die Fehler, die Möllemann ins Abseits des Antisemitismus laufen ließen: Sozialrassismus - das könnte in D. vielleicht doch gehen, mag sich W. sagen ...

  • W
    WeedWeed

    @ Klaus Negro:

     

    Danke!

  • K
    krischi

    @ FRITZ!!!

     

    Solche Kommentare können nur von Leuten kommen, die von 12 bis Mittag denken, Bildzeitung lesen und sich von den sinnfreien Debatten beeinflussen lassen!!

    Waren Sie mal 10 Std arbeiten für 4,50€ und das 550km entfernt von zu Hause?? Solche wie Sie sind doch die ersten die dann das heulen bekommen.

     

    Das eigentlich Problem liegt doch in den Dumpinglöhnen die in der deutschen Wirtschaft bezahlt und sogar noch von solchen Leuten wie Westerwelle (FDP verweigert das Einführen von Mindestlöhnen) gefördert werden.

     

    Entweder haben Sie ein Gehalt >> 3000 netto wobei es dann klar ist, dass sie sich nicht in die Lage der Geringverdiener versetzen können oder ihr Verstand ist sehr begrenzt!!!

  • B
    Bernd

    Hier ein paar persönliche Worte an Guido Westerwelle:

     

    Sag mal, Du hälst ja von ARBEITEN auch nix. Jetzt sieh mal zu, dass wir ein einfaches gerechteres Steuersystem bekommen. Viele die für Dich die Steuern zahlen ärgern sich schwarz, dass sie für DICH überhaupt Steuern zu zahlen müssen. Bring mal was auf die Reihe, dann können wir mal über Hartz4 reden.

  • GS
    Guido Schwammkopf, weiter so !

    Herr Westerwelle ist wie Wasser auf die Mühlen der Sozial- denkenden und Fühlenden!

     

    Vielleicht glaubt er wirklich etwas "Vernünftiges zu wollen".. leider ist der Wege der Falsche.., sein Anspruch sollte sein.., Mehr Reichtum für Alle.

    ( Tipp: Lest mal Götz WErner zum Thema Grundeinkommen..- immerhin hat das ein Kapitalist geschrieben..

     

    Achja,: Vorsicht Leute,., jeden kann`s erwischen.. H4 ist keine 6er im Lotto, sondern Wohlstand aufz.T. sehr bescheidenem Niveau ( wenn man denn keine neue Waschmachine braucht und sparsam ist wie ein Eichhörchchen und auch keine Schulden abzuzahlen hat).

     

    Es ist keinem Geringverdiener damit geholfen,., wenn H4 gesenkt wird.

    Im Gegenteil--dann fallen die Löhne noch weiter !!!

  • R
    Rick

    Westerwelle hat in der Sache recht und spricht mir aus dem Herzen.

     

    Wer arbeitet muss mehr haben als der, der den ganzen Monat auf dem Sofa mit Bier und TV verbringt.

     

    So einfach ist das.

     

    Jetzt wird endlich mal darüber diskutiert.

  • K
    kessy

    Westerwelle muss man gar nicht persönlich nehmen. Seine Performance entspricht doch eigentlich dem derzeitigen Geisteszustand der mittelständischen Arbeitgeber, die ihr Personal genauso tagtäglich hysterisch angiften und auch noch meinen, sie wären dazu berechtigt, sich so aufzuführen. Dass in Germany nur noch was zu sagen hat, wer über Kapital verfügt, hat sich ja in den letzten Jahren stark verfestigt. Neu ist aber die Skrupellosigkeit, mit der jeder den anderen beiseite schiebt. Westerwelle macht den geifernden und brüllenden Chefs Mut, weiter gegenüber den Schwächeren zu brüllen und weiter zu geifern. Ich finde es prima, dass die Leute mal ihr wahres Gesicht zeigen und sich deswegen noch im Recht fühlen. Da hat man doch immer weniger Lust, für die noch Profit zu erwirtschaften.

  • JK
    Jakov Katz

    Es gibt keinen Vizekanzler: GG Artikel 69 Abs(1) Der Bundeskanzler ernennt einen Bundesminister zu seinem Stellvertreter. - Den Lebensunterhalt von Bundesminister Westerwelle zahlt der Steuerzahler nicht fürs Krawallmachen.

  • T
    tetzlaff

    Hartz IV (Peter Hartz) Welche Vorbildfunktion kann dieser Name schon haben? Wollen wir mal hoffen, dass die Herren jetzt sauber sind. Im Übrigen finde ich, dass der Staat selber an dieser Situation schult ist. Wenn man Deutschland als geschlossenes System ansieht, als Gesellschaft, dann müssen auch alle die negativen Seiten mittragen die es mit sich bringt. Das ist kein Fehler der Menschen sondern des Systems!

     

    Gruß

  • M
    mir

    Dümmlich bis brandgefährlich --aus der Prespektive von Guidos neoliberaler Agenda-- ist doch, dass Millionen Deutsche inzwischen mit dem Konzept "Mindestlohn" vertraut sind.

     

    Und das ist natürlich die allererste Reaktion vieler Menschen auf Guidos Äußerungen:

     

    Sicher, sicher. Arbeitende müssen mehr Geld haben als Nichtarbeitende.

     

    Und damit hat er prinzipiell den Befürwortern des Mindestlohns rechtgegeben. Darauf muss man ihn und die seinen jetzt nur noch festnageln.

     

    Dies jedoch habe ich unter den zitierten Reaktionen auf Guidos Äußerungen vermisst.

     

    Nicht beleidigen sollte man ihn -- sondern unbeirrt feststellen, dass man die geforderte Ungleichung von der anderen Seite angehen muss.

  • KD
    Karl der Käfer -nur mal angenommen..

    ..Mal angenommen, wir würden die Leistungen für ALG II - Bezieher/Innen um die Hälfte kürzen !

    Dann würde der Staat ( als wir alle ) ca. 10.Mrd. im Jahr sparen.

     

    Was aber wären die Konsequenzen?:

     

    mehr Armut !

    mehr Perspektivlosigekeit

    mehr Konkurrenz um die Jobs

    Lohndumping

    mehr Folgekosten,

    größere Spaltung der Gesellschaft/

    Einkommensdifferenzen - der Mensch wird über sein Einkommen definiert.. je mehr desto besser ist die FDP-Logik

    Mehr Ausgrenzung

    Weniger Binnennachfrage..

    höhere Arbeitslosigkeit

    Mehr Unsicherheit..

     

    Ich glaube, das die 10 Mrd. gut angelegtes Geld sind.

     

    Herr Westerwelle sollte nicht so eine Quark reden und sich mehr darum kümmern, das vernünftige und gut bezahlte Arbeit in unserem Land wieder zum Maßstab werden.

    Arbeit organisieren ist das GEbot der STunde., dazu müssen alle am sog. Reichtum ( ja , wer hat ihn denn- die Arbeitslosen etwa?) teilnehmen können.

     

    Mehr Reichtum für Alle wäre ein schönes Motto für die FDP gewesen..- und alle können zu fairen Bedingungen mitmachen...-

    und eben nicht nur, jedeR ist sich selbst der Nächste, Herr Westerwelle.

    Achja. : und halten Sie endlich Ihr Wahlversprechen., das die Zuverdientgrenzen für Arbeitslose verbessert werden.- das würde die meisten wohl auch motivieren aus dem Quark zu kommen.

     

    ..Oh, sorry, das geht ja nicht.., denn dann würden ja die unteren 20 % Einkommensbezieher plötzlich besser dastehen.

    Wie dumm von mir.

  • M
    meinereiner

    Chapeau, Herr Geißler!

  • FK
    F K

    Die Diskussion ist auch dringend notwendig.

    Schon Adenauers Regierung hat bei der Einführung der jetzigen Sozialsysteme gesagt, daß in spätestens 10 Jahren etwas neues her muß. Ein grundlegend neues und über Jahre tragbares System hat unsere Politik bis heute nicht auf die Beine stellen können!

    Und auch die linken Parteien sollten bedenken, daß das Wort sozial nicht nur die Bedeutung hat, daß die ärmsten mitgetragen werden, sondern auch die, daß ALLE etwas für die Gemeinschaft beitragen.

    Sei es der geringe Teil der Hartz IV Empfänger, der nicht arbeiten will, oder diejenigen, welche aus Finanzgeschäften Geld beziehen, was sie dann geringstfügig versteuern (Dafür einen Dank an die große Koalition).

  • RT
    Run to the Top

    Eine Scheindebatte. Die SPD hat weder einen gesetzlichen Mindestlohn konsequent eingeführt (ok ein paar Branchentarife schon, aber halt nicht richtig und nur wegen Druck vom Souverän, nach 11 Jahren an der Macht), keine Weiterbildungsoffensive gestartet, Dumping-Löhne eingeführt indem sie Hartz 4 verbrochen hat, die Bildungsaugaben 11 Jahre lang nicht erhöht, den Kapitalmarkt liberalisiert, das Steueraufkommen nicht erhöht, wie in anderen - progressiven - Ländern in Europa üblich. Zudem ist die soziale Schere weiter auseinander gegangen. Eine tolle Leistung für eine sozialdemokratische Partei.

    Dass die deutschen Ausgaben für Soziales immer weiter steigen, liegt an der mangelnden Weiterbildung und der Undurchlässigkeit des Bildungssystems. Zudem ist der deutsche Haushalt im europäischen Vergleich sehr klein, wie auch unser Staat. Die Ideologie des Herrn W. ist schon längst durch SPD, Grüne und CDU realisiert und genau deswegen ist das Wachstum so niedrig und die Verschuldung so hoch. Alle Entwicklungen der vergangen Jahrzehnte sind keine Notwendigkeiten, sondern hausgemacht durch einseitige Politik gegen die Arbeitnehmer und für die Reichen und die Exportwirtschaft. Deutschland geht den Bach runter und keiner merkt es.

     

    Ein konsolidierter Haushalt ist nur durch Steuererhöhungen auf Kapital und Vermögen zu erreichen. Das brächte 200 bis 300 Mrd Euro mehr. Für die Bildung muss man allein 40 Milliarden einrechnen (Ohne den Rückstand der letzten Jahrzehnte auszugleichen, sondern nur um europäisches Spitzenniveau zu erreichen). Und es wäre noch was übrig, um die Schulden abzubauen. Geht nicht? Schädigt die Wirtschaft? Fragen Sie mal die Dänen und Schweden - oder bei OECD die "Statistics" Seiten.

  • R
    richtigbissig

    Es gibt ein großes Ziel, das wir ALLE gemeinsam haben, das Wohlergehen unseres Landes UND der Bürger, die in diesem Land leben.

     

    Zeit für Verantwortung.

     

    LG

  • DN
    Dr. No

    Oh du schöner Westerwelle,

    was du machst ist

     

    Management by hyperventilation.

     

    Mal ganz ruhig:

    Du brauchst dich nicht mehr aufzuregen.

    Du bist schon Außenminister.

     

    Und ansonsten:

    Der Kommentar von Heiner Geißler war einsame Spitze. Das war Humor vom extrafeinsten. Ich denke alle Kabarretisten werden ab jetzt täglich beten:

     

    Gott erhalte Guido Westerwelle.

  • U
    upupintothebluesky

    60% des Bundesetats für Hartz IV Empfänger?

    Für Flachbildschirme, Handys oder Pay-TV?

    Blödsinn!!!!

    Der grösste Brocken geht an unsere Rentner, und wofür?

    Nordland-Kreuzfahrt, Campingbus, Heizdecken und Kaffeefahrten.

    Unsere steuerzahlende, brav arbeitende und gegen Hartz-IV Empfänger hetzende Mittelschicht wird sich noch umschauen wenn ihre eigene Rente dem tatsächlichen Rentenversicherungsbeitrag im Umlageverfahren angepasst wird und der Steuerzuschuss entfällt.

    Aber Kohlrouladen sind ja auch nicht so schlecht.

  • KD
    Karl der Große

    Hat Herr Westerwelle nun endlich genug von der „Kreide“..

     

    Nur wenige Monate nach Amtsantritt verfällt die FDP wieder in Ihre althergebrachten Plattitüden. Immerhin, er stößt damit eine längst überfällige Diskussion an und bedient damit einmal mehr Ihre Stammwähler !

     

    Denn:

    1. Es ist unsinnig, zu behaupten, das diejenigen, die arbeiten, weniger bekommen, als diejenigen, die Transferleistungen beziehen – denn- sollte es jemanden geben, der weniger bekommt, kann er sich sein ja Einkommen „aufstocken“ lassen. Die Grundsicherung ist ja für ALLE, und eben nicht nur für FDP-Geschädigte.

     

    Im übrigen tritt erin die Fußstapfen eines Volker Kauder, der 4 Jahre nach Praxis von H4 ernsthaft behauptete, jeder H4 – Empfänger könne ja 400 Euro einfach so dazuverdienen. Davon ließ er sich wie ein Starrsinniger auch in mehr in der Sendung von Anne Will abbringen.

    In welchem Wolkenkuckucksheim leben unsere Volksvertreter? Die Zuverdienstmöglichkeiten sind deutlich geringer und auch wenn Herr Westerwelle diese deutlich verbessern wollte, wird`m mal wieder nichts aus seinen Sonntagsreden.

    Herr Westerwelle verspricht wenig, davon hält er dann aber auch so gut wie nichts.., weil er nicht weiß, was sich in der Realität umsetzen lässt.

    Jetzt soll ihn der Populismus retten..-

     

    Wenn er ein Problem mit den niedrigen Löhnen für viele hat, die viel arbeiten müssen..,

    dann hat er doch die Möglichkeit die Niedriglöhne zu verbessern oder zumindest dafür zu kämpfen.. doch das paßt den feinen Pinkeln seiner Partei und seinen Klienteln wahrscheinlich nicht, !

    Denn immer war die FDP doch auch eine Partei einer Klasse und Weltanschauung.

    Damit ist Westerwelle eigentlich nur ein Klassenkämpfer.

    Richtig angekommen sind Sie auch deshalb noch nicht in der breiten Mitte der Gesellschaft und können ohne die anderen GAR NICHTS !

    Zu den jüngsten Äußerungen kann ich nur sagen:

    Geschichtskenntnis - und Interpretation: Mangelhaft

    Diplomatische Fähigkeiten Inland : 4-6

    Diplomatische Fähigkeiten Ausland: 3

    Sprachen: mangelhaft

    Bezug zur Wirklichkeit : verloren , sofern je vorhanden

    Hochmut : ausgeprägt

    Fallhöhe : ordentlich

    Logisches Denken : kaum vorhanden

     

    Die Frage wird sein, ob wir uns einen solchen Vizekanzler samt dem Röslein aus der Heide leisten können oder wollen. Die NRW –Wähler haben bald eine wichtige Wahl zu entscheiden, bin mal gespannt, ob das Wahlvolk mal wieder schlauer ist , als die pol. Elite.

    Sonst drohen Amerikanische Verhältnisse. Interessanterweise wird Obama ja auch als Sozialist/Kommunist bezeichnet..,nur weil er für alle eine ordentlich medizinische Grundversorung möchte.

     

    Also, liebe FDPler.., auf nach Amerika.. ( dann vergeßt aber die Schußwaffen nicht, damit IHr Euch verteigen könnt ;O)

  • ND
    na denn

    Hier im Forum sind ja teilweise irrationale Zahlen im Umlauf ;O)

     

    Der Anteil der Ausgaben für Soziales liegt zwar bei ca. 32% = 751 Milliarden

     

    http://www.sueddeutsche.de/politik/148/480627/text/

     

    Da ist aber Rente und alle anderen Sozialausgaben mit drin. Für Hartz4 werden von den 751 Milliarden lediglich 22 Milliarden ausgegeben ;O)

  • M
    manfred (58)

    Man muß zwischen tatsächlichen und scheinbaren Sozialleistungen unterscheiden. Die scheinbaren Sozialleistungen sind die Hartz-IV-Zahlungen, die wegen der niedrigen Löhne notwendig sind, weil der Emfänger trotz Arbeit nicht über die Runden kommen kann. Das sind keine Sozialleistungen, sondern versteckte Subventionen für die Klientel des Herrn Westerwelle. Die gehören sofort gestrichen und durch auskömmliche Mindestlöhne ersetzt. Und das sind die Sozialtransfers in den Osten, die notwendig wurden, weil zuvor ein Vermögenstransfer in den Westen stattfand. Der wird immer gern verschwiegen, denn die Wendegewinner sind nicht die, die heute die Lasten tragen.

     

    Ferner muß man zwischen denen, die nicht arbeiten, und den anderen, die nicht arbeiten, unterscheiden. Da gibt es die, die keinen Job finden, die pflegebedürftigen Angehörige pflegen müssen, die von der "Elite" eben mal für überflüssig gehalten werden. Die brauchen unsere volle Solidarität. Und da gibt es die nicht arbeitenden Erben aus der Mövenpick-Fraktion. Für die sollte allemal gelten, daß jeder, der arbeitet, mehr haben muß als die, getreu dem alten Spruch der Sozialdemokraten (der wirklichen): Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen. Damit waren nicht die Empfänger von Stütze gemeint.

  • AF
    Andreas Fuchs

    Ich vermute, dass dieses Schüren von Aggressionen gegen die Verlierer im Rattenrennen, gegen die langsameren Ellenbogenbenutzer auch dann anhalten wird, wenn die FDP nicht mehr in Landtage und den Bundestag reinkommen sollte.

     

    So lange nicht 60% des Staatshaushalts für Rüstungsauusgaben verbraucht werden, geht's doch noch.

     

    Außerdem sollten jetzt mal die Milliardensubventionen für die IT-Industrie und die ganze Exportsubvention gestrichen werden - ehrlicher Wettbewerb nicht war. und die Trittbrettfahrer, die sich Lohnsubventionen einstecken, aber nichts tun in Punkto Einlernen, Weiterbildung, richtige Arbeitsplatzgestaltung.

     

    Es gibt im Gegenteil die da oben die sind Sozialschmarotzer - obgleich das ein schlechter Begriff ist.

     

    @ Inger Detlefsen - das ABLENKUNGSMANÖVER trifft's!

    römisch-dekadente Steuerparadiese eingemeinden!!!

  • KN
    Klaus Negro

    HERR WESTERWELLE HAT RECHT!!!!

    Es kann nicht sein, daß Menschen die arbeiten gehen genau so viel oder weniger Geld haben als Arbeitslose, alleinerziehende Mütter oder nicht arbeitsfähige Menschen.

     

    In einem Punkt irrt er allerdings gewaltig, nicht die Hartz-IV Sätze sind zu hoch, sondern extrem viele Löhne sind zu niedrig, ja unmenschlich und müßten als sittenwidrig verboten werden.

     

    Wer seinen AN so wenig bezahlt, daß diese Anspruch auf zusätzliche Leistungen vom Staat haben, bereichert sich auf Kosten der Allgemeinheit; nicht wer Leistungen vom Staat empfängt, weil er keine gutbezahlte Arbeit findet!

     

    Führt endlich einen generellen Mindestlohn von € 10,- und das bedingungslose Grundeinkommen für alle ein und das Problem löst sich von ganz alleine.

  • H
    H.Klöcker

    Die Auftraggeber von Westerwelle, also die neokonservativen Reichen und Milliardäre die ihm nach Erledigung seiner schmutzigen Hetzarbeit gegen die Armen in Deutschland sicher schon einen hoch dotierten Job in irgendeinem Aufsichtsrat bei irgendeiner ihrer Firmen versprochen haben, wissen das es bei dem Gelaber von Guido nicht um Inhalt geht sondern schlicht darum ein Thema möglichst lange in den medein zu halten.

     

    Sie wissen genau das davon dann beim (dummen) Bürger eine Menge hängen bleibt und sicher ist schon abgesprochen das nach Westerwelle BILD diese Hetzaktion gegen Arbeitslose fortsetzt, und dann wieder Westerwelle oder zur Abwechslung mal wieder die INSM?

     

    Ich empfehle Medien die solchen Kampagnen ein breites Forum liefern nicht mehr zu konsumieren...einfach abschalten oder nicht mehr lesen.

     

    Besser Medien unterstützen die darauf hinweisen wie schlecht es Hartz4 Opfern und Arbeitslosen in so einem Land wie Deutschland geht.

  • F
    FRITZ

    @ Groya

     

    Quatsch. Das halbe Land würde sich auf die Couch setzen und den ganzen Tag glotzen und hätte noch nicht mal das Gefühl, das was falsch läuft, schließlich hätte man ja einen "Anspruch" auf das Geld...

     

    Ein paar Dutzend linke Kulturschaffende würden weiter irgendwas Kreatives produzieren, das außer ihnen keiner haben will und würde behaupten, dass das aus irgendeinem herbeiphantasierten Grund ein wertvoller Beitrag für die Gesellschaft sei.

     

    20 Jahre später wären die Töpfe, aus denen das BGE bezahlt würde, leer, diejenigen, die sie gefüllt haben, weg und das Land würde zu einer Art DDR mutieren, nur ohne Schießbefehl, weil die Leute sogar zu faul zum Abdrücken geworden wären.

  • MK
    Markus Kurze

    Es geht bei der Debatte viel mehr um's Prinzip und das sollte eigentlich klar sein: Es ist doch letztlich egal, ob es sich um 5, 15 oder 25 Prozent handelt, die Hatz 4 beziehen und dem Mittelstand auf der Tasche liegen. Das Ansprechen Westerwelles ist in allen Punkten durchaus berechtigt.

    Es ist ein Trugschluss, es keine Arbeit gäbe, schaut man sich nur die Schwarzarbeit in Deutschland an. Kurz- und mittelfristig muss der Standort Deutschland wieder attraktiver gemacht werden, damit diese Schwarzarbeit eingedämmt wird. Langfristig wirbt die FDP für die Einführung von Bürgergeld, statt auf Mindestlöhne oder dergleichen zusetzen. Man sollte diese vielleicht nicht gleich loswettern, ohne sich vorher mit der Programmatik der Parteien auseinander gesetzt zu haben ;)

  • A
    avelon

    Fragt Jemand ´mal bitte Herrn Westerwelle, weshalb 60 Prozent des Bundesetats auf Sozialausgaben fallen?

     

    Liegt es nicht allein an den Arbeitslosen, so dann moeglicherweise an den vielen Niedrig- bzw. Sklavenloehnen in diesem Land? Wo bleiben die Gewerkschaften?

     

    Fragt doch bitte auch Jemand Herrn Westerwelle, wie es moeglich ist bei einem angeblichen 18-Stunden-Politik´job´, daß noch so einige Nebentaetigkeiten moeglich sein koennen? Herr Merz war ja wohl das beste Beispiel.

  • DH
    Dietrich Hoffmann

    Ich kann die Aufregung nicht verstehen. Mal abgesehen von Harz IV - Empfänger -Diffamierungen sagt Herr Westerwelle doch deutlich, dass sich Arbeit wieder lohnen soll. Da sollte er sich mit den Linken zusammentun und endlich mal den Mindestlohn einführen. Das Geld kann man sich von denjenigen holen, die durch ihre "Arbeit" nichts zum Gemeinwohl beitragen bzw. dem Gemeinwohl schaden.

  • SW
    Stefan Weigand

    Tja Herr Westerwelle, dann machen Sie doch was dagegen und labern nicht nur rum. Schließlich sind doch Sie die Regierung.

  • TF
    the fnord

    Vielleicht sollten wir Westerwelle einfach mal einen Tag lang für 1€ die Stunde mit Kittel und Gummihandschuhen im Krankenhaus putzen lassen. Bin gespannt, was er dann zur Diskussion beizutragen hat...

  • D
    Dirk

    Manche Chancen bekommt man leider nur einmal im Leben. Ich bin vor 26 Jahren wegen des "Radikalenerlasses" (erinnert sich noch jemand?) aus der FDP ausgetreten. Und jetzt kann ich's nicht mehr, zu blöd.

  • R
    rheinelbe

    Die Arbeitslosen

     

    sind ja so gemein.

    Sie sorgen dafür, dass kaum mehr anständige Löhne in Deutschland gezahlt werden und dann vernichten sie einfach mal aus reiner Bosheit die Mittelschicht.

     

    So gemein.

    So spätrömisch dekadent.

     

    Da weiss ich als Zocker-Banker gar nicht, wie ich mich noch empören soll!

     

    So, erst mal den Antrag auf Staatsgeld ausfüllen und dann lecker Champagner trinken.

    Morgen gibt's ne saftige FDP-Parteispende für saubere Arbeit.

     

    PROST!

  • G
    Groya

    @ J.S.:

     

    Sehr guter Beitrag! Ich stimme Ihnen in allem zu! BGE wäre aus meiner Sicht ein gewaltiger Evolutionsschritt für unsere Spezies. Etwas, dass nach 100 Jahren völliger Stagnation endlich Bewegung bringen könnte. Unsere Gesellschaft würde sich komplett wandeln. Die Macht würde viel Stärker beim Volke liegen, wobei zugleich auch die Verantwortung für jeden für sich sebst wachsen würde. Der Schwerpunkt würde auf die Entfaltung eigener Kretaivität liegen, Vielfältigkeit statt vorgelegte Muster.

    Frage ist, ob unsere Gesellschaft schon reif genug für einen so drastischen Evolotionsschritt ist.

    Die Hoffnungen unser Regime würde diesen Schritt gehen ist zum Scheitern verurteilt. Denn unser Regime ist genau auf die alte Form der Lohnarbeit, der Abhängigkeit, der Verlust der Selbstkontrolle, erzwungende Anpassung aufgebaut. Und die Machthabenen werden Himmel und Hölle in Bewgeung setzen, das alles so bleibt wie es ist. Sie werden dem Volke eher Freiheiten nehmen, als sie ihnen zu geben. Und die plötzlich gestartete Debatte über Hartz Iv läßt böses ahnen.

    Aber warten wirs es erst einmal ab. Schon bald wird sich zeigen ob unsere Nation reif für eine Veränderung ist oder nicht. Wird sie auf die mittelalterliche Taktik hereinfallen und sich auf die schwächsten Mitglieder ihrer Gemeinschaft stürzen, oder wird sie sich solidarisieren? Wird sie sich mit der unmenschlichen Verfolgung ernannter Sündenböcken zufriedengeben, während sie von hinten bestohlen und geknechtet werden? Werden sie begreifen, dass ein Sündenbock einzig und alleine dem Zwecke der Ablenkung dient?

  • I
    irgendwie

    Liberta und Solida, wo sidn sie geblieben. Liberta uns Solida, sie hamm sich aufgerieben.

  • C
    Carla

    60 Prozent Sozialabgaben: d.h. Renten-, Kranken- und Arbeitslosenversicherung zusammen! Die Sozialleistungsquote in bezug auf ALG I und II bzw. deren Vorgänger ist in den letzten ca. 20 Jahren stabil geblieben (trotz Wiedervereinigung und derzeitiger sog. Finanzkrise). Auch die Gesundheitskosten explodieren angeblich. Renten wurden (nach längerer Stagnation) letztes Jahr etwas erhöht.

     

    Zu Herrn W.:

    Er müsste doch eigentlich wissen, wie es ist, einer Minderheit anzugehören und diskriminiert zu werden. Oder warum ist er mit seinem Privatleben in Deckung geblieben? Womöglich aus Angst vor Stigmatisierung?

    Warum teilt er nun aus?

     

    Zudem freut ER sich wie bolle, dass er endlich einen ordentlichen Erwerbsarbeitsplatz hat und da ist, wo andere mehr oder weniger (noch) hinwollen, aber keinen ordentlichen ERwerbsarbeitsplatz mehr finden, weil es derzeit nur ca. 500.000 als offen gemeldete Stellen gibt. Vielleicht dieselbe Zahl an nicht gemeldeten offenen Stellen - reicht aber immer noch nicht.

    Davor war er lt. Wikipedia eher nur mit Politik und via Sitz in Beiräten & Co. beschäftigt. Eine Anwaltskanzlei wird er dabei schon aus zeitlichen Gründen wohl kaum aufgebaut und gehalten haben können.

  • U
    Unbequemer

    @von Zeit des Wandels?

     

    Zitat:

     

    Ja da frag ich mich doch gleich, warum besonders die Grünen und "die Linke" immer herumposaunen, wir bräuchten die Einwanderung um die Rente ... bla bla bla.

     

    Kann ich dann davon ausgehen, daß das alles Mumpitz ist und in wirklichkeit die Grünen und dioe Linke nur potentielle Wähler herbeikarren wollen, die dann eh arbeitslos sind?

  • M
    Mac-Lennox

    Eine Bemerkung zu "Zeit des Wandels?": Sie stellen indirekt die Frage, ob diese Zahl von 60 Prozent zutrifft, wonach der Bundeshaushalt so stark mit Sozialausgaben belastet wird.

    Selbst wenn diese Prozentzahl zutrifft, sollte man zumindest erwähnen, dass darin auch über 80 Milliarden Euro (höchste Einzelposten des Bundeshaushalts) Rentenzuschuss enthalten sind, und somit rein gar nichts mit ALG I oder II zu tun haben. Ab das wird von Herrn Westerwelle natürlich verschwiegen, weil er genau weiß, dass man es sich problemlos mit den Arbeitsuchenden verscherzen kann, aber auf keinen Fall mit unseren RentnerInnen.

  • N
    N.K.

    @Sep Schilehrer

     

    Ich versuche jetzt seit bestimmt 5 Minuten zu verstehen, wie Sie auf das Denkverbot kommen, dass Sie den Linken zuschreiben? In keinster Art und Weise wurde hier geäußert, dass Herr Westerwelle seine Gedanken nicht aussprechen darf.

     

    Nur wenn ein Vizekanzler plakative Sozialhetze betreibt, ein Leben mit Harz4 als Leben in Saus und Braus darstellt und so tut als würden sich alle harz4 Empfänger freiwillig für Harz4 entscheiden, dann muss er darauf gefasst sein, dass er des Realitätsverlustes und des Sozialrassismus bezichtigt wird.

     

    Ach übrigens: Sie sind mal wieder auf diesen alten Taschenspielertrick hereingefallen den Politiker ständig benutzen. Ist ihnen nicht aufgefallen, dass Herr Westerwelle die ganze Zeit von Harz4 bzw ALG2 Empfängern spricht, aber bei den Ausgaben nicht die Ausgaben für ALG2, sondern die gesamten Sozialausgaben anführt?

     

    Tja, das nächste mal genauer lesen und drüber nachdenken. Die Kosten für ALG2 betragen nämlich circa 20.500 mio €, wohingegen die Ausgaben für die Subventionierung der privaten Rentenversicherung 78.500 mio € betragen.

     

    Generell sind die Sozialausgaben so hoch, weil man einfach unglaublich viele Bereiche den Sozialausgaben zuschreibt. Zum Beispiel fällt dort auch die psychologisch-medizinische Betreuung von heimkehrenden Soldaten drunter.

     

    Warum kürzen wir den Soldaten dann nicht einfach die Leistung. Diese haben sich ihr Schicksaal selber ausgesucht und es ist allgemein bekannt, dass die Wahrscheinlichkeit als geistiger oder körperlicher Krüppel nach Hause zu kommen ziemlich hoch ist.

     

    Die ALG2 Empfänger hingegen leiden unter einem System, das Arbeitslosigkeit produziert, und weniger Arbeitsplätze bereithält als arbeitsfähige Menschen zur verfügung stehen. Stöbern sie mal im "Statistischen Bundesamt Deutschlands". Dann wird ihnen auffallen, dass ca. 500.000 freie Stellen mehreren millionen Arbeitslosen gegenübergestellt sind. Selbst wenn jeder Arbeitslose ohne Rücksicht auf seine Gesundheit und Fähigkeiten eine Arbeit annehmen würde, dann wäre der Großteil der Arbeitslosen weiterhin arbeitslos.

     

    Ist es da nicht gerechter, jenen ein würdevolles Leben zu ermöglichen, die unter Umständen leiden, die sie nicht beeinflussen können, als jenen, welche sich ihr Schicksaal bewusst ausgesucht haben? (ACHTUNG! REINE PROVOKATION!)

     

     

    Was ich mit meiner Abschweifung sagen will: Informieren sie sich erst mal richtig, bevor sie anderen aus der Luft gegriffene Vorwürfe machen!

  • RR
    Robert R

    Auch das Grundeinkommen wird erst funktionieren, wenn das Geldsystem verändert wurde:

    siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Freigeld

  • R
    richtigbissig

    Wer war es denn, der die Wiedervereinigung von Deutschland über die Sozialsysteme finanziert hat, in seiner vollen "wirtschaftspolitischen" Weisheit?

     

    Rente wird also an Menschen bezahlt, die nie einbezahlt haben, immer auf dem strapazierten Rücken der Migranten in Deutschland. Natürlich war die Wiedervereinigung eine wunderschöne Sache, allerdings sind die Kosten bislang unbewältigt. Unternehmen die sich daran(Wiedervereinigungsboom) eine goldene Nase verdienten, haben sich an den Fiananzierungskosten der Einheit kaum beteiligt.

     

    Was mich stört, ist in der ganzen Hartz Diskussion die Tatsache, dass sich die Hartz-Hetze wieder hauptsächlich gegen ältere Migranten und Wiedervereinigungsverlierer richtet.

     

    Selbst wenn man Hartz völlig abschafft, würden die Kosten für den Staat nicht wesentlich sinken. Hauptausgaben bei den Sozialausgaben sind die Renten und natürlich als Folge der Überalterung der Gesellschaft die hohen Kosten bei den Krankenkassen.

     

    Natürlich muss man auch die völlig überzogenen Kosten bei den "Hilfen zur Erziehung" nennen, die ebenfalls "Sozialausgaben" sind. Ein Heimplatz kostet bis zu 15000 Euro im Monat, wofür diese Kosten tatsächlich anfallen, wird nirgendwo dargelegt, ich bin aber sicher, dass eine Reihe von Elendsschmarotzern auf dem Rücken geschädigter Eltern und hilfloser Kinder ein schönes Luxusleben führen.

     

    Natürlich ist es nicht gewünscht, dass Migranten ihre Rolle in diesem "Verteilungsspiel/Leistungsspiel" hinterfragen, gibt es doch im Familienministerum dank Frau Schröder nunmehr eine Kraft, die "Deutschenhasser" einer genauen Kontrolle unterzieht. Zensur oder Denkkontrolle könnte man das übrigens auch nennen, geschätzte Frau Schröder.

     

    Quelle : ttp://www.zeit.de/politik/deutschland/2010-02/kristina-koehler-extremismus

     

    Meine Forderung an die Politik ist, dass man eine neue Form von Solidarität beginnt, die endlich die gesamtdeutschen Kräfte von "Ureinwohnern" und "Neudeutschen" zum Wohle von Deutschland positiv zur Geltung bringt.

     

    LG

  • DD
    Dieter Drabiniok

    Circus Maximus in Berlin. Der Gladiator scheint verschnupft über das sozialistische Bundesverfassungsgericht!

    Möge er seine Krawatte zu seinem Nachfolger bestimmen!

  • M
    Marcus

    Es ist schon traurig, dass ein so wichtiges Thema wieder ein Tabuthema ist...!!! Klar ist es überzogen mit den üppigen Hartz IV- Bezügen (spätrömische Dekadenz), aber Tatsache ist, dass Millionen Leute die Arbeiten nicht Mehr oder Weniger haben als Bezieher von Sozialleistungen und das nicht nur sog. Leichtlohngruppen davon betroffen sind... ein Facharbeiter hat auch nicht mehr Geld, wenn er zwei oder drei Kinder hat. Eine andere Wahrheit ist aber auch, dass ein Mindestlohn einiges Bewirken könnte, um eine Mindesmaß an Lebensstandard zu haben wenn man arbeitet...da ist die FDP "blind". Die Debatte über die Ausrichtung des Sozialsystems ist abslout notwendig.... die SPD macht sie hier "wieder" lächerlich und ist kein Reformmotor für notwendige Veränderungen...!

    Folgender Satz muss immer Richtig sein: Wer ARBEITET muss Mehr haben... !!!

  • NB
    Nicht Bernd

    Ach der Herr Stegner...das war doch dieser Kasper mit der Fliege (den hier auch keiner wollte). Wie schnell man hier zum Nachfolger von Herrn Haider wird ist schon krank. Hauptsache Denkverbote! Alles was nicht p.i. ist darf noch nicht einmal mehr laut gedacht werden. Deutschland verkommt immer mehr zur Scheindemokratie. Kein Wunder das es so´ne große Politikverdrossenheit gibt.

  • H
    Hus

    Ich kann mich gut daran erinnern, mit welcher Leichtigkeit die Politiker Geld für die kaputten Banken locker gemacht haben. Damals floßen die Millionen, als ob es irgendwo einen Hahn gebe, den man nur öffnen müsste. Jetzt heizt ausgerechnet die Partei eine Anti-Arbeitslosen-Stimmung an, die selber noch vor Kurzem jedem Bürger ein Bürgergeld in Aussicht stellte.

    Es tut mir leid, aber solch eine Partei und solche einen Politiker kann ich nicht ernst nehmen. Dazu fehlt mir einfach die Substanz. Und nach einem Urteil von einem obersten Gericht wünsche ich mir von Politikern einfach nur den Respekt. Wenn ich vor Gericht anfange, ein Urteil zu kommentieren, werde ich sofort des Saales verwiesen.

  • LI
    L. Iberal

    Wären vor der Wahl so deutliche Worte gekommen, hätte ich FDP gewählt. Glücklicherweise kann ich mich bald in NRW für Westerwelles Mut zur Offenheit mit meiner Stimme bedanken.

  • M
    Martin

    ich hab's! westerwelle sammelt schon mal argumente, wenn er erklären muß, warum auch er auf der CD drauf ist. er hatte halt keine lust für die hartzer seine steuern zu zahlen.

  • M
    Michaela

    Westerwelle spricht aus, was die große Mehrheit der Menschen in diesem Land denkt – und zwar zu Recht. Das sind die ganz normalen Leute, die fleißig arbeiten, brav ihre Steuern zahlen und mitansehen müssen, wie der von ihnen erarbeitete Wohlstand von den Umverteilungsideologen aller Couleur in unverantwortlicher Weise vernichtet wird. Wenn es so weitergeht, ist Deutschland bald pleite. Diejenigen, die Westerwelle kritisieren, sollten besser mal hinhören, was er wirklich sagt, anstatt reflexartig auf ihn einzuprügeln.

  • D
    DeutscherMichel

    Es ist eine einseitige Betrachtung, wenn man glaubt, dass 60% des Staatshaushalts für Sozialleistungen bezahlt werden. Ein Großteil des Staatshaushaltes wird auch für die Zinsen der enormen Staatsschulden ausgegeben. Bekanntlich bekommen die Zinsen die Gläubiger und wer sind die Gläubiger? Es sind Menschen, die genug Geld haben um noch welches verleihen zu können. Ergo: nicht nur die Hart4 Empfänger "saugen" den Staat aus, sondern auch diejenigen, die eigentlich kein Geld vom Staat bräuchten, es aber als Rendite bekommen.

     

    Ähnlich verhält es sich auch mit dem Argument, dass die Hartz4 Empfänger alle nicht arbeiten wollen. Das Problem ist, dass es einfach nicht genug Arbeit gibt. Gäbe es nämlich genug Arbeit, dann würde wohl niemand für 3,50€ in der Stunde arbeiten. Somit sind die meisten Hartz4 Empfänder nicht die Ursache es Problems, sondern nur die Wirkung.

     

    Und wir brauchen keine Debatte über eine neue "Soziale Gerechtigkeit" im Sinne von Hayek oder Nozick, sondern eine Debatte über eine Neugestaltung der Arbeitswelt; und ob Arbeit noch als Verteilungsinstanz taugt.

  • DB
    Das bin ich

    Bevor ein Herr Schwesterwelle über Sozialausgaben diskutiert, soll er die kürzlich noch mehr inflationierte Entwicklungshilfe seines Ministeriums für die kommunistische Partei- und Staatsführung in Fernost revidieren. Seinem Steuerzahler wird auch hier das Geld aus der Tasche gezogen. Ist der Steuerzahler damit einverstanden, einem Land zu "helfen", dass ein permanent und ungleich höheres Wirtschaftswachstum hat als die BRD, zudem auch dem vielfach verpönten Kommunismus und Sozialismus frönt? Jetzt hat man eben die gelbe Gefahr im eigenen Land.

  • D
    Daniel

    Dass die Aussage von Herrn Westerwelle vollkommener Quatsch ist, lässt sich problemlos im Bundeshaushalt nachlesen: http://www.bundesfinanzministerium.de/bundeshaushalt2009/pdf/vorsp/vsp_m.pdf

     

    Vom Gesamthaushalt (290Mrd) gingen 2009 nicht einmal 14% in die Soziale Sicherung (~34Mrd Arbeitslosengeld + ~6Mrd Sozial- und Wohlfahrtsausgaben). Darin enthalten sind auch ALG I, Mutterschutz und andere Leistungen, die wohl kein normal denkender Mensch als 'spätrömische dekadent' bezeichnen würde.

     

    Das 'Rettungspaket' für die durch spätrömische Dekadenz in den Sand gefahrenen Bänker hatte da schon einen ganz anderen Umfang...

  • F
    Fritz

    @Sepp Schilehrer:

     

    In den 60% sind Renten, Kindergeld etc. pp. mit drin. Was Westerwelle da gesagt hat ist also - mal wieder - völliger Blödsinn. Ausser natürlich, man will Rente, Kindergeld etc. kürzen oder gar abschaffen.

     

    Was Westerwelles Äusserungen mit "sachlicher Diskussion" zu tun haben, erschliesst sich mir ebenfalls nicht. Das ist Haiderscher Rechtspopulismus der übelsten Art, aber keine sachliche Diskussion.

     

    Im Übrigen: Was heisst hier "Denkverbote"? Niemand ist es verboten zu denken. Im Gegenteil, es wäre schön, ja geradezu begrüßenswert, wenn Westerwelle mal anfinge zu denken. Das würde uns nämlich so manchen seiner geistigen Ergüsse ersparen.

  • AT
    Alexander Tetzlaf

    Herr Westerwelle hat recht!

     

    Und ich finde gut, dass die FDP endlich das Lohnabstandsgebot wahren will und sich für faire und vernünftige Mindestlöhne einsetzen will.

  • C
    Corinna

    Ich habe jahrelang 50 bis 60 Stunden in der Werbung gearbeitet, wurde ausgebeutet, habe mich ausgebeutet und nach nur 12 Monaten Arbeitslosigkeit bin ich in Hartz-IV gerutscht. Das ist vielleicht noch nachvollziebar, aber seitdem ich von Minigeld lebe, kalkuliere ich weirklich jeden Cent und häufig schicke ich keine Bewerbungen, weil die bei mir deutlich teurer sind als die veranschlagten 5 EURO. Im Grunde genommen lebe ich von einem Minimum, muss aber Geld herzaubern, um mich bundesweit zu bewerben. Dazu kommt dann noch eine dicke Nicht-Leistung der ARGE: Dort labern die Leute schlimmer als jeder Soziologe oder Pädagoge, aber selber machen sie nichts. Außer vielleicht einen 1-EURO-Job anzubieten - nur wozu? Was soll ich da lernen mit 20 Jahren Berufserfahrung?

    Wenn ich dann diese maßlose Arroganz von Westerwelle mitbekomme, dann dreht sich mir der Magen um. Dieser Typ radiiert nicht nur ständig eine mittelmäßige Bildung, sondern er sagt Dinge, die weder Hand noch Fuß haben.

    Meine Eltern sind durchaus wohlhabend und ich kenne auch die Nachbarn dort noch sehr gut. Der Mittelstand verarmt nicht, höchstens die Kinder von denen. Und das scheint mir doch eher an einer schwachen Inlandsnachfrage zu liegen, als an vielgefräßigen Hartz-IV-Familien, die sich richtig satt freßen am Mercedes-Stern des Augenartztes oder des leitenden Angestellten.

    Wenn Westerwelle nicht lernt, zu schweigen, dann wird ihn spätestens bei der NRW-Wahl eine Quittung hingelegt werden. Ich rechne damit, dass die FDP als das erkannt wird, was sie schon lange ist: Eine bezahlte Gruppe im Auftrag der Wirtschaftsverbände. Aber ohne Wähler, ohne Erfolge an den Urnen, stellt sich für diese Leute auch kein echter Nutzen ein.

  • ZD
    Zeit des Wandels?

    Ich hoffe es schämen sich inzwischen viele auf die FDP Hoffnungen gesetzt zu haben. Andereseits wenn die Zahlen wahr sind, die hier rumposaunt werden, dann ist es Zeit für ein umdenken. Eine neuer zukunftsfähiger Sozialstatt muss her und die Idee des Grundeinkommens hat das potential uns eine lebenswerte Zukunft zu bieten.

     

    Nach dem Milliarden Banken-Bailout Wahnsinn, muss man da eigentlich nicht mal mehr vernünftig rum rechnen.

     

    In meinen Augen wird dies auch die Kreativität unserer Gesellschaft beflügeln. Ich frag mich immer wieder, wieviel potentiellen Ideen/Erfindungen werden durch das Risiko, den Kühlschrank nicht füllen zu können, liegen gelassen.

     

    Herr Westerwelle Sie glauben, wir haben in Deutschland so viele selbstgewählten Schmarotzer das 60 Prozent unseres Bundeshaushalts für Sozialausgaben draufgeht.

    Stellen Wir uns doch alle endlich der Wahrheit die Zukunft hat nicht mehr Arbeitsplätze. Das ist der Lauf unserer Entwicklung. Schuld daran sind am wenigsten die Arbeitslosen. Es ist Zeit dieses billige Sündenbock gelabere mundtot zu machen und abzuwählen.

  • J
    J.S.

    Warum fallen wir auf diese billige Polarisierung der aktuell losgetretenen Diskussion herein? Zwietracht säen und von den eigenen Defiziten ablenken, das ist die geniale Politik des Herrn Westerwelles und Herrn Kochs.

     

    Wenn jemand für seine Arbeit weniger bekommt als ein "Hartz-4-Empfänger" an ALG-II-Leistungen, dann ist daran doch nicht der Hartz-4-Empfänger schuld, sondern derjenige, der den Arbeitenden ausnutzt und der Arbeitende selbst, der sich ausnutzen lässt. Mein Vorschlag hier: Geschlossen diese Billigjobs boykottieren und dann geschlossen ALG-II beantragen, dann sollen die Sklaventreiber mal sehen, woher sie Ihre Sklaven bekommen für ihren angebotenen Sklavenlohn: Sie müssten ihre Lohnangebot deutlich nach oben korrigieren, bevor irgendjemand noch unterschreiben wird!

     

    Noch einfacher wäre es, ein menschenwürdiges Existenzminimum in Deutschland festzulegen und dieses als bedingungsloses Grundeinkommen an alle Bürger auszahlen.

    ...Kosten?...habe ich da etwas von hohen Kosten für den Staat gehört? Natürlich ist das schwach, denn am nächsten Tag nach der Auszahlung wird die Kohle doch auf den Kopf gehauen und 19% fließen sofort wieder als Mehrwertsteuer zurück an den Staat. Zudem wird das Grundeinkommen progressiv auf die Steuer angerechnet, dass erhöht ebenfalls das Steuerniveau. Das Geld geht doch sofort in den Umlauf, belebt die Binnenkonjunktur und sorgt vor allen Dingen dafür, dass das Lohnniveau insgesamt steigen wird, denn niemand geht mehr auf ein Arbeitsangebot zu Dumpingpreisen ein! Steigt das Lohnniveau, steigt auch hier die die Lohnsteuer zusätzlich.

     

    Der größte Vorteil ist aber, dass der Staat auch jede Menge einspart, denn er muss nicht mehr Heerscharen gefrusteter und zunehmend durch Bodyguards geschützte "ArGe-mitarbeiter" unterhalten, die nur dazu da sind, arme Leute über fadenscheinige und grundgesetzwidrige Hartz-4-Instrumente zu gängeln und zu stressen.

    Nur effektive Arbeitsvermittler müsste man bezahlen, aber soweit diese mehr an "Lohnsteuerrückzahlung durch von Ihnen vermittelte Jobs" erwirtschaften, so ist das sogar ein Gewinn für die Staatskasse.

     

    Insgesamt wird ein solches Gesellschaftskonzept bei der Mehrheit der Bevölkerung die Lebensqualität und damit auch die Lebenserwartung deutlich anheben! Mehr Zufriedenheit hielte Einzug in unsren Landen und Die Bürger hätten mehr Selbstbewusstsein und schlügen unmoralische Arbeitsangebote schlichtweg aus! Ein Glücksfall für die Menschen, die Zufriedenheit hier wäre die höchste weltweit – und eine zufriedene Wirtschaftsmacht wirtschaftet alle Konkurrenz in Grund und Boden!

     

    Aber, ist das in Deutschland möglich, dem Land der "Nörgler auf hohem Niveau", in dem Menschen permanentes Misstrauen gegenüber ihrem Nächsten haben? Was ist, wenn dann keiner mehr arbeiten geht?

     

    Antwort: Dann wird das schöne neue System des bedingungslosen Greundeinkommens eben sofort wieder eingestampft.

    Gönnen wir uns doch etwas mehr soziale Verantwortung und vernünftiges "Erwachsensein". Wir sind nicht Menschen, die permanent unterschätzt und bevormundet werden müssen, von einem Staatsapparat, der teilweise noch in den Zeiten des "Hauptmanns von Köpenick" verweilt.

     

    Wer arbeiten will, der wird arbeiten und der wird sich auch durch das soziale Grundeinkommen nicht daran hindern lassen! Der Unterschied zu vorher: er kann sich bewusst für eine für ihn "sinnvolle" Tätigkeit entscheiden und kann dadurch mehr persönliche Erfüllung und Lebensglück finden.

     

    Wer nicht arbeiten will, der wird auch nicht arbeiten werden, daran kann sogar Hartz-4 nichts ändern, wie wir bereits sehen. Oder sollte man einfach alle Hartz-4-Empfänger kriminalisieren und in entsprechende "Besserungs-Gulags" wegsperren? Vermutlich hieße das erste Hartz-Gulag "Roland I" und das Zweite wäre sogar ein mobiles namens "Guido-Mobil". Entsprechende Armbinden und Aufnäher müssen natürlich auch getragen werden, nebst einem entsprechenden Passvermerk - und da sind sie wieder, die Geister längst vergangener grausamer Zeiten in unserem „Reich“.

     

    Mir scheint, in letzter Konsequenz ist dieses genau das Ziel, das Roland, Guido & Konsorten durch ihr „sensibles Vorgehen“ erreichen werden – ob gewollt oder nicht!

  • JS
    Jens Schlegel

    @ Inger Detlefsen,

     

    Guter Gedanke!

  • JS
    Jens Schlegel

    Geehrter Herr Westerwelle, ein einfaches Prinzip der Ökonomie, das Min / Max - Prinzip.

     

    Mit minimalem Aufwand einen maximalen Profit erreichen. So soll der wirtschaftlich denkende Mensch handeln. Nach solchen Prinzipien richten Sie Ihre Politik.

     

    Aber, warum lassen dann die ganzen "Deppen der Nation" nicht einfach das Arbeiten sein, wenn doch der Sozialstaat so gut für sie sorgt, ja sie sogar mehr haben, wenn sie nicht mehr arbeiten. Es wäre doch der minimale Einsatz zum maximalen Erfolg.

     

    Ist es nun so, dass es den sozial subventionierten doch nicht so gut geht, dass Arbeit etwas mir sozialem Stand zu tun hat, dass der der Arbeitet immer noch mehr hat?

     

    Oder sind die Prinzipien ihrer Politik, die Prinzipien der Wirtschaft, nicht immer auf den Menschen anwendbar?

     

    Mit freundlichem Gruß

     

    ein Depp der Nation, der gerne Arbeiten geht.

  • SS
    Sepp Schilehrer

    Bin kein ausgewiesener Freund des Guido, aber warum muss die Linke über alle Themen, die ihr unangenehm sind, Denkverbote verhängen...?

     

    Warum ist es in einer Demokratie nicht möglich, sachlich und offen SÄMTLICHE Themen zu diskutieren, welche die Leute bewegen. Wenn es tatsächlich stimmen sollte, dass 60 % des Budgets für Sozialausgaben draufgehen, dann sollte man wohl über die langfristige Finanzierung nachdenken dürfen.

     

    Und dass längst nicht jeder Sozialhilfe-Empfänger ein Armer Tropf ist, dass müssen ja wohl auch die gutesten Gutmenschen zugeben.

  • ID
    Inger Detlefsen

    Gerade gehen die ganze Zeit Nachrichten über den Ticker, dass sich unter dem Druck des Ankaufes der Schweizer Steuer-CD,immer mehr SteuerhinterzieherInnen selbst anzeigen. die Zahken steigen sprunghaft an. Es kommt mir der Gedanke: Versprüht Westerwelle vielleicht auch deshalb z.Zt. Gift gegen eine angemessene Alimentation von Menschen ohne Arbeitsplatz, weil er von den Millionen-Betrügern in der eigenen Klientel ablenken will?!?