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Debatte Unser Israel (9)Wir Israelversteher

Daniel Bax
Kommentar von Daniel Bax

Israels rechte Regierung instrumentalisiert den Holocaust für ihre Politik. Gerade viele Deutsche zeigen sich für diese Propaganda sehr empfänglich.

Holocaust-Gedenkstätte Jad Vaschem in Israel. Bild: dpa

G laubt man Benjamin Netanjahu, dann ist es fünf vor zwölf für Israel. In einer Rede zum Holocaust-Gedenktag, die er im April in der Gedenkstätte Jad Vaschem hielt, verglich Israels Regierungschef das Atomprogramm des Irans mit dem Aufstieg Nazi-Deutschlands und warf der Welt vor, im "Angesicht des Bösen" wieder einmal tatenlos zu bleiben. Solche Töne sind nicht neu. Schon bevor Netanjahu zum zweiten Mal zum Premier gewählt wurde, unterstellte er Irans Präsident Ahmadinedschad, einen zweiten Holocaust zu planen, und warnte schrill, die Lage sei heute wie "1938".

Das ist natürlich Propaganda, die einem klaren politischen Zweck dient. Denn mit diesem Alarmismus, der einen Ausnahmezustand suggeriert, lässt sich noch jede israelische Aggression - bis hin zu einem Angriff auf den Iran - als Akt der Notwehr verkaufen. Leider verfängt diese Demagogie erstaunlich gut. Nicht nur bei Juden in Israel und anderswo, bei denen Ahmadinedschads antiisraelische Tiraden an alte Wunden rühren und Vernichtungsängste wecken. Sondern auch in Deutschland, wo es vielen schwerfällt, Israelis anders als in jener Opferrolle der Juden wahrzunehmen, die man aus dem Geschichstunterricht kennt.

Kurzschlüsse mit Tradition

Dabei haben historische Kurzschlüsse im Nahen Osten eine lange Tradition. Der Historiker Tom Segev hat in seinem Buch "1967" über den Sechstagekrieg herausgearbeitet, wie der Angriff auf Ägypten von einer weit verbreiteten Furcht vor einer möglichen Wiederholung des Holocausts getragen wurde. Später verglich Israels Premier Menachem Begin den in Beirut eingekesselten PLO-Chef Jassir Arafat mit Adolf Hitler im Führerbunker.

taz

Daniel Bax (40) ist Redakteur im Meinungs- und Debattenressort der taz. Seine Schwerpunkte sind die Türkei, der Nahe Osten und die hiesige Integrationsdebatte.

Doch keine israelische Regierung missbraucht den Holocaust so sehr wie die gegenwärtige, um damit ihre Politik zu rechtfertigen. Netanjahu hat ein Faible für Nazi-Vergleiche: Vor der UN-Vollversammlung verstieg er sich dazu, den Gazakrieg mit dem Kampf der Alliierten gegen die Nazis zu vergleichen. Und den früheren deutschen Außenminister Steinmeier belehrte er, das Westjordanland dürfe durch den Abzug der israelischen Siedler nicht "judenrein" werden.

Bei all jenen Israelis und Juden, die sich bis heute als unverstandene Opfer der Geschichte fühlen, fällt solche Brachialrhetorik auf fruchtbaren Boden. Die Selbstviktimisierung hilft ihnen, Israels Besatzungspolitik und seine Kriege zu relativieren. In seiner selbstgerechten Mischung aus Nationalismus ("Israel ist so toll"), Zynismus ("Den Palästinensern bei uns geht es gut!") und Larmoyanz ("Die bösen Medien sind so unfair") hat Chaim Noll in seinem Debattenbeitrag (taz, 19. 7.) ein eindrucksvolles Beispiel für diese Geisteshaltung gegeben. Wenn man die Welt so einäugig betrachtet, wiegt ein falsch beschnittenes Agenturfoto weit schwerer als neun Tote es tun, die von israelischen Soldaten auf einem Hilfsschiff für Gaza erschossen wurden.

Antifaschismus auf Abwegen

In einem Punkt aber irrt Noll ganz besonders. Denn in wenigen Ländern kann Israels Politik mit so viel Verständnis rechnen wie hierzulande. Das gilt nicht nur mit Blick auf Bundeskanzlerin Angela Merkel oder die Zeitungen aus dem Axel-Springer-Verlag, deren Vorstandschef Mathias Döpfner einmal voller Ernst von sich sagte, er sei "ein nichtjüdischer Zionist". Das trifft auch auf vermeintlich "linke" Blätter wie Konkret oder Jungle World zu, die Israel bevorzugt als Opfer ausländischer Mächte zeichnen und sogar seine rechte bis rechtsextreme Regierung mit Inbrunst verteidigen.

Verblüffen kann das nur, wer von Linken per se eine Verpflichtung auf die Menschenrechte erwartet. Doch das wäre falsch. Manche Linke sahen einst die Sowjetunion als "gelobtes Land" an und denunzierten jede Kritik am Kommunismus als "unsolidarisch" - jetzt halten es manche mit Israel so. Der Schulterschluss mit Israel hat zudem eine psychologische Entlastungsfunktion: Manche glauben, damit jenen antifaschistischen Widerstand nachzuholen, den die eigenen Eltern und Großeltern leider versäumten. Sehr empfänglich sind sie daher für Netanjahus Propaganda, die suggeriert, die Palästinenser oder der Iran seien "die Nazis von heute".

Solche Gleichsetzungen relativieren den Holocaust, der ein einzigartiges Verbrechen war, das bekanntlich von Deutschen begangen wurde. Muss man betonen, dass sich die politische Lage im heutigen Nahen Osten nicht annähernd mit der Verfolgung der europäischen Juden während des Zweiten Weltkriegs vergleichen lässt? Israel ist immerhin die stärkste Militärmacht der Region und für den Iran und andere Nachbarn eine weit größere Bedrohung als umgekehrt.

Schattenseiten der Solidarität

Harmlos ist die deutsche Begeisterung für Israel, solange sie sich in naiver Schwärmerei für Land und Leute erschöpft. Schwieriger wird es, wenn sie mit antidemokratischen Haltungen einhergeht, die in Israel weit verbreitet sind - zum Beispiel rassistische Vorurteile gegenüber Arabern und anderen Muslimen. Es ist ja kein Zufall, dass unter den größten Israelfans auch die schärfsten Islamgegner zu finden sind - und umgekehrt. Ob Henryk M. Broder, Ralph Giordano, der holländische Rechtspopulist Geert Wilders oder Internet-Hetzblogs wie Politically Incorrect - sie alle preisen Israel als Vorbild und plädieren dafür, Muslime in Europa zu diskriminieren.

Der Ruf nach unbedingter "Solidarität mit Israel", der aus solchen Ecken ertönt, lenkt von anderen, wichtigeren Fragen ab: Kann ein Demokrat gezielte Tötungen von "Terroristen" (wer immer diese als solche definiert) als Mittel der Politik gutheißen? Kann er die Besatzung und den Siedlungsbau im Westjordanland, Blockade und Bombardierung des Gazastreifens unterstützen? Oder zumindest begrüßen, dass die deutsche Kanzlerin dazu kaum Kritik äußert aufgrund unserer "Verantwortung für den Holocaust"?

Gehört es also zu den Lehren aus der deutschen Geschichte, eine rechte Regierung zu unterstützen, die Friedensgespräche ablehnt und von einem Israel bis zum Jordan träumt? Es ist ja kein Geheimnis, dass deren Positionen kaum mit den Werten westlicher Demokratien zu vereinbaren sind.

Mit Israel mag uns viel verbinden. Ein Grund, begeistert seine Flagge zu schwenken, wie manche Israelfreunde das tun, ist es nicht.

***

Die vorheringen Beiträge der Debattenreihe "Unser Israel": In Reichweite der Raketen von Chaim Noll, Kritik ist nicht gleich Kritik von Armin Pfahl-Traughber, Gottes verheißenes Land von Georg Baltissen, Das Gespenst des Zionismus von Klaus Hillenbrand, Eine komplizierte Geschichte von Micha Brumlik, Keine innere Angelegenheit von Tsafrir Chohen, Deutsche nach Gaza? von Muriel Asseburg und Feiger Hass von Stephan Kramer.

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Daniel Bax
Redakteur
Daniel Bax ist Redakteur im Regieressort der taz. Er wurde 1970 in Blumenau (Brasilien) geboren und ist seit fast 40 Jahren in Berlin zu Hause, hat Publizistik und Islamwissenschaft studiert und viele Länder des Nahen Ostens bereist. Er schreibt über Politik, Kultur und Gesellschaft in Deutschland und anderswo, mit Fokus auf Migrations- und Religionsthemen sowie auf Medien und Meinungsfreiheit. Er ist Mitglied im Vorstand der Neuen deutschen Medienmacher:innen (NdM) und im Beirat von CLAIM – Allianz gegen Islam- und Muslimfeindlichkeit. Er hat bisher zwei Bücher veröffentlicht: “Angst ums Abendland” (2015) über antimuslimischen Rassismus und “Die Volksverführer“ (2018) über den Trend zum Rechtspopulismus. Für die taz schreibt er derzeit viel über aktuelle Nahost-Debatten und das neue "Bündnis Sahra Wagenknecht" (BSW).”

99 Kommentare

 / 
  • S
    Steffen

    Bravo und meine Hochachtung für diesen Artikel oder überhaupt eine längst fällige DEUTLICHE Israelkritik welche man hier zu viel zu selzen hört.

    Nennen wir die Außenpolitik beim Namen...sie ist faschistisch!!

    Das unsere Regierungen mit diesem menschenverachtenden Verbrechern noch paktieren, ihnen U-Boote schenken, das Morden im Gazastreifen lanzieren und der Vertreibung Vorschub leisten ist für mich als Antifaschist seit jeher unerträglich.

  • L
    Lucas

    Enttäuschend wie der Autor und die Taz hier die alten Feindbilder pflegt. Ich versuche vorurteilsfrei zu sein und kann für mich nur das kleinere Übel klar ausmachen und das ist Israel gegenüber islamistischen Staaten.

    Wer die Gefahr der europäischen Islamisierung nicht wahrhaben will der soll doch mal seine Lebensauffassung aktiv im Iran vertreten aber bitte nicht als Frau, so eine gemeinheit möchte ich mir lieber nicht vorstellen.

     

    Alles Gute

     

    xToleranzx

  • JK
    Joachim Kühl

    Ich gestatte mir nocheimal die frage, weshalb mein ( mehrfach geposteter) Kommentar hier nicht veröffenlicht wird.

    MfG

    Dr J Kühl

  • T
    Tokguava

    Das Israel mit der Holocaust-Karte spielt, ist ja nichts ungewöhnliches.

     

    Es gehört ja dazu und mal ganz davon abgesehen hat der Zionismus auch nichts mit dem Holocaust zu tun.

     

    Die Terrorgruppen Haganag und Irgun haben schon in den 30er Jahren genug Unheil im britischen Mandatsgebiet angerichtet.

  • I
    Israelin

    Sehr guter Artikel:

     

    ich versuche es zum zweiten Mal (was ist mit Euch los, tazler, seid ihr auch von Selbsthass motiviert:-)? warum wurde mein lobenden Kommentar nicht veröfentlicht?)

    ins schwartze getroffen, Herr Bax. Respekt!

  • D
    Doppelagent

    Glück gehabt!

     

    Wie gut, dass es Online-Ausgaben von Tageszeitungen gibt.

    Beim Gedanken, mit dem Kauf einer Printausgabe versehentlich das Einkommen von Bax (mit-)gesichert zu haben müsste ich wahrscheinlich kotzen.

  • E
    emma

    @ kommentarvolk, die daniel bax so gewissensentlastend applaudieren; apropos debatte:

    "Daniel Bax’ 'Wir Israelversteher' – ein Paradebeispiel des linken Antisemitismus"

     

    von:

     

    http://nichtidentisches.wordpress.com/2010/08/03/daniel-bax-wir-israelversteher-ein-paradebeispiel-des-linken-antisemitismus/

  • S
    sunshine

    Mutig mutig Herr Daniel Max! Ich bin ziemlich sicher, dass einige israelische Agenten nun über Sie und Ihre Vergangenheit recherchieren um irgendwelche frühere Kommentare oder Aussagen mit antisemitischen Inhalt zu finden. Die Social-Network-Angestellten im israelischen Aussenministerium schreiben hier schon fleißig Kommentare...

    Wirklich lustig sind die Israelis :)

  • DT
    Dan Trier

    Sie, Daniel Bax, schreiben:

     

    "Bei all jenen Israelis und Juden, die sich bis heute als unverstandene Opfer der Geschichte fühlen, fällt solche Brachialrhetorik auf fruchtbaren Boden".

     

    Das ist das unerhörteste! Juden sind nicht unverstandene Opfer der Geschichte, sondern Opfer von Nazi-Deutschland. Wenn Sie Augen vor der Vergangenheit verschließen, bedeutet es nicht, dass die Vergangenheit verschwindet. Die Deutschen haben es zu tragen, aber ächzen tun sie dabei ganz laut - so wie Ihr Ächzen es beweist.

     

    Ohne jeglichen Freundlichen Gruß.

     

    D.T.

  • DS
    David Serebrjanik

    Einen einzigen Satz von Broder hätte ich gerne von dem Verfasser dieses Artikel genannt, in dem Broder "Israel als Vorbild" preist und dafür plädiert, "Muslime in Europa zu diskriminieren". Broders Buch "Die Irren von Zion" ist das beste Gegenargument für den Schwachsinn, der in diesem Artikel zusammengefasst wird.

  • F
    Fritz

    Guter Artikel!

    Je schriller die israelische oder die deutsche Israel-Propaganda wird, desto unglaubwürdiger und absurder wird sie auch. Eigentlich sollte das mitterweile für jeden offensichtlich sein.

    Ich hoffe, dass die einstimmige Entschließung im Bundestag und die deutlichen Worte z.B. von Catherine Ashton nicht nur Worte gewesen sind, sondern auch eine Korrektur der europäischen und deutschen Politik bedeuten. Die ist lange überfällig.

  • A
    Antifürst

    Ein mutiger Artikel. Ein richtiger Artikel. Ein wichtiger Artikel.

    Dass die geifernde Meute Daniel Bax mit Fackeln und Forken in die rechteste Antisemitismusecke treiben wird, hat er sicherlich geahnt. Dass die übliche Diffamierungs-Maschinerie in Gange gesetzt wird, war ihm bekannt. Als linker Deutscher hat man gefälligst beschämt zu Boden zu blicken und das Maul zu halten. Bei diesem Thema.

    Nationalistisch, frauenfeindlich, faschistisch oder fundamental religiös gibts gefälligst nur bei Deutschen und Arabern.

     

    Liebe "Israelfans" (ich leih mir mal den Begriff), IMMER kommt von Euch der Passus: "Selbstverständlich darf man Israel auch kritisieren...", dummerweise folgt SOFORT der Zusatz, "...aber...!"

    Was nun? "Wir" dürfen kritisieren? ANDERE, ausser uns, dürfen kritisieren? Später? Nicht so doll? Nur, wenn man die restlichen 220 Staaten auch kritisiert? Nur positiv?

     

    Verbrechen und bedenkliche Tendenze werden selbstverständlich von jedem graden Menschen angeprangert. EGAL, wer sie begeht. EGAL, ob uns irgendwer das Recht dazu abspricht. Egal, welche Konsequenzen drohen.

    Niemand verbietet mir das Maul.

    Keine Nazis, keine Juden, keine Araber, keine Kleriker, keine Firmenbosse, keine Aborigines :)

    Gut dass das BAXter auch so sieht. Gut für uns alle.

  • A
    Aurelius

    Das ist halt das Resultat unserer Erziehung.

    Wer als ordentlicher Deutscher mit "Nie wieder Krieg" aufgewachsen ist, verabscheut per se jede Auseinandersetzung mit Toten und Verletzten. Wir haben gelernt das es ausnahmslos keinen Grund gibt, Menschen zu töten. Es gibt keine guten Kriege und es gibt auch keine Verteidungskriege. Das ist die Lage in Deutschland.

    Daß man nun in irgendeiner Art und Weise verstört reagiert, wenn "die Juden" oder irgendein anderes Volk Volk/Land Handlungen vollzieht die Tote und Verletzte nach sich ziehen, ist doch glasklar.

  • P
    petronius

    hschweizer:

     

    war das ironie, die ich nicht als solche erkannt habe?

     

    meine frage lautete:

     

    an welche berufungsstelle müssen sie sich denn wenden, wenn ihnen bewegungsfreiheit oder der bezug von wasser ebenso verweigert wird wie besitztitel auf land oder auch nur das niederlassungsrecht (siehe den artikel "leben in der c-zone")?

     

    und du kommst mit der schlichtung von familienstreitigkeiten...

  • D
    Donny

    Das Hauptproblem des Themas ist, dass alle immer gleich zu träumen anfangen, und der Kon- und Subtext immer überwiegt.

     

    Es gibt so viel Blödsinn, der sich hier in den Kommentaren ergiesst, z.B. dass die Existenz Israels gefährdet sei oder dass mit Israel das Judentum insgesamt steht und fällt, ja ein Ende Israels mit einer Auslöschung der Juden gleichgesetzt wird.

     

    Herrlicher Blödsinn, als gäbe es nicht Juden z.B. in Deutschland, die hier ungestört ihre Religion ausüben können.

     

    Militärisch sind die Nachbarn Israels nicht in der Lage Israel anzugreifen. Ob sie willens sind, das steht auch im Zweifel. Das ist eben nur die Sicherheitsparanoia. Palästinenser beschießen nicht Israel um es auszulöschen (was utopisch wäre), sondern als ein (ineffektives) Mittel des bewaffneten Widerstands gegen die Besatzung ihres Landes.

  • H
    Holger

    Man soll ja die Dinge bekanntlich beim Namen nennen und in diesem Artikel hat sich der Verfasser meiner Meinung nach noch zurückgenommen. Für das Verhalten Israels könnte man noch viel deutlichere Worte und Begriffe finden!

  • N
    nicolaus

    @Dirk Gober: Auf dieses "Aufwachen" in der Chefredaktion habe ich nach dem widerwärtigen Hetzartikel von Iris Hefets vom März 2010, der in die Geschichte antisemitischer Publizistik in Deutschland eingegangen ist, gehofft. Doch anscheinend gefällt sich die taz in dieser neuen (?) Rolle. Es nimmt kein Ende. Wir müssen uns darauf einstellen, dass sich in Sachen Israel linke "Antizionisten", Neonazis und Islamfaschisten verstärkt die Hände reichen. (Im Juni 2010 soll es in Wien eine anti-israelische Demo gegeben haben, bei der eben diese Gruppen zusammen demonstriert haben und auch Hitler beschworen wurde.) Henryk Broder hat schon vor längerer Zeit die taz als den "Kinderstürmer aus Kreuzberg" bezeichnet - das habe ich damals als eine seiner brillianten Übertreibungen verstanden, doch inzwischen erscheint mir dieses Wort fast prophetisch.

  • H
    hschweizer

    @petronius

    "für eine konkrete beschreibung dieser angeblich "funktionierenden Rechtsschutzeinrichtungen" für palästinenser wäre ich doch sehr dankbar"

    Bitte sehr, anbei ein Beispiel für eine funktionierende Rechtsschutzeinrichtung: In den besetzten Gebieten können von ihren männlichen Angehörigen misshandelte Frauen bei den israelischen Behörden ihre Rechte einklagen. Die Männer werden je nach Schwere der Misshandlung verurteilt. Und das Ganze funktioniert. Die Israelis spüren die Übeltäter im hintersten Loch auf und stellen sie vor Gericht. Die Männer beklagen das selbstverständlich als üblen Eingriff in ihre "angestammte Kultur" (das Recht auf Frauenverprügeln).

  • DG
    Dirk Gober

    Bexens "Artikel" hätte so unverändert auch in jeder beliebigen Nazi- und Islamistenpostille veröffentlicht werden können und hätte von den Israel- und Judenhassern genau die selben Kommentare bekommen.

    Aufwachen, taz! Entgeht Euch, daß die Mehrheit Eurer Leser immer weniger von Nazis zu unterscheiden ist, oder ist das Programm?

  • H
    hollra

    was ist die taz für ein antisemitisches schmierblatt geworden.

     

    "..mehr als anitsemitismusvorwürfe kommen nicht".

    ja, reicht das denn nicht?! ist das denn nicht schon die dumme dummheit in einer ihrer quintessenz.

  • M
    Martinus

    Ein ausgezeichneter Artikel, Herr Bax, hervorragend recherchiert, der von der 'Israel-Lobby' mal wieder erwartungsgemäß unflätig beschimpft wird. Ja, kann denn das überhaupt noch 'links' sein, wird da gefragt, diese Kritik an einer rechtextremen Regierung, die alles, was sie an Völkermordverbrechen begeht, als Kampf gegen angebliche Nazinachfolger umstilisiert? Dieser Irrsinn ist doch für jeden denkenden Menschen offensichtlich. Man hatte gehofft, dass uns die Geschichte Emphatie mit Verfolgten in einem Ghetto lehrt, nicht mit denen, die sie quälen.

  • D
    David

    Please forgive my reply in English.

     

    As an American Jew I found Bax's analysis to be quite accurate. Germans may be sensitive to Jewish "guilt trips" like the one Netanyahu attempted on Steinmeyer (who offered no reply). Americans are also sensitive to this. We are reminded by literally hundreds of Israel advocacy organizations which dominate this foreign policy issue that the US didn't do enough to take Jewish refugees during the war.

     

    And then, what is American Manifest Destiny other than a form of Protestant Zionism? We ethnically cleansed the Indians long before Israel did it to the Palestinians. Who are we to accuse Israel?

     

    Yes, there's plenty of guilt to spread around, and almost all of it completely deserved. But sympathy and guilt over the powerless victims of 60 years ago has become a blinder in reaching a contemporary analysis of the excesses of a Jewish state (which did not exist then but now has the 4th largest military in the world) and which now systematically persecutes another people.

     

    Some of the reader's comments above dispute Bax's analysis of the "solidarity" with Israel that is part and parcel of the new relationship with the West. Yes, just as old Communists were unable to see the failings of the Russian state, many of today's self-described Christian Zionists refuse to see what Israel really is. Bax hit the nail squarely on the head.

     

    And this solidarity is most cynical. At least in America the words "shared values" or "unbreakable bond" have become painful clichés to be hauled out at press conferences, especially during midterm elections. Fake "solidarity" is exactly what it is. It is not an altogether normal friendship -- but then Israel is not a normal democracy, if it can be considered one at all.

     

    Actually Israel could best be termed an ethnocracy which keeps the other half of its human population under martial law. And consider the numerous anti-democratic laws which the Beteinu party has proposed. Israel even recently proposed amending the Law of Return to allow the Orthodox to define who is Jewish. This is a regime out of control.

     

    I am enjoying these discussions in the taz. The Holocaust may have been engineered by Germans, but it presented the 20th century world a moral challenge that everyone -- including Israelis -- must draw lessons from. Instead, the Holocaust has become a marketing "brand" -- like VW's use of the term " Fahrvergnügen" -- exploited, as Bax says, most cynically by the current Likud.

     

    If there is a lesson of the Holocaust Israel should learn, it is that it cannot inflict suffering done to Jews on another people. And Germans must be permitted to sort through the rubbish bin of their own history without having to choose a feigned solidarity with a form of nationalism that is, frankly, all too similar to the one in that rubbish bin.

  • P
    petronius

    kapitän koch:

     

    "Bax kritisiert Israel, ein Land, in dem auch Palästinenser dank funktionierender Rechtsschutzeinrichtungen ihre Rechte durchsetzen können"

     

    wie sollen denn die unter dem besatzungsregime stehenden palästinenser ihre rechte durchsetzen?

     

    an welche berufungsstelle müssen sie sich denn wenden, wenn ihnen bewegungsfreiheit oder der bezug von wasser ebenso verweigert wird wie besitztitel auf land oder auch nur das niederlassungsrecht (siehe den artikel "leben in der c-zone")?

     

    für eine konkrete beschreibung dieser angeblich "funktionierenden Rechtsschutzeinrichtungen" für palästinenser wäre ich doch sehr dankbar

  • M
    max

    beeindruckend, welche resonanz herr bax damit hervorruft, dass er darauf hinweist, dass eine rechtsnationale regierung in israel völlig inadäquate nazi-vergleiche bemüht, um sich in die opferrolle zu bringen.

    ob israel bedroht ist oder nicht: israel ist dieser tage niemandes opfer. seit eingen jahrzehnten ist israel allerdings besatzungsmacht und somit täter mit unzähligen vielfach international verurteilten menschenrechtsverstößen und verstößen gegen internationales recht. das ist der punkt um den es geht!

    die besiedlung und besatzung kann nicht mit dem iran, nicht mit syrien und nicht mit der hamas gerechtfertigt werden (denn die war zu beginn der besatzung noch garnicht da). wer hier meint, israel und seine politik gegen alle vorwürfe verteidigen zu müssen, der nehme stellung zu dieser problematik und erkläre, wie das israelische vorgehen hier zu rechtfertigen ist. das geht jedenfalls nicht mit dem verweis auf iranische diktatoren, nazivergleiche oder die angebliche intellektuelle minderwertigkeit der israelkritiker.

  • TE
    Thomas Eppinger

    Herr Bax versteht nicht im Geringsten worum es geht: Israel ist der einzige Garant für die Sicherheit der Juden in aller Welt. Wer die Existenz Israels als unabhängigen jüdischen Staat in Frage stellt, stellt gleichzeitig die Existenz aller Juden zur Disposition. Und genau das tut, faktenresistent und ressentimentgeladen, ausgerechnet ein Linker, ausgerechnet ein Deutscher.

    Mehr dazu auf http://wp.me/pi0jo-ol

  • WM
    Wolfgang Mann

    Hat Herr Bax diesen Artikel im Irrenhaus geschrieben? Muss man heutzutage nicht mehr des Lesens kundig sein, um sich Journalist nennen zu dürfen, keinen Geschichtsunterricht nie nicht genossen haben? Da bleibt einem nur noch zu sagen: Herr, schmeiß Hirn vom Himmel!

  • H
    Heinrich

    "Harmlos ist die deutsche Begeisterung für Israel, solange sie sich in naiver Schwärmerei für Land und Leute erschöpft"

     

    Wovon reden Sie? Ist es Begeisterung, wenn ich im Hamburger Schanzenviertel Prügel angeboten bekomme, weil ich ein Trikot der israelischen Rugby-Nationalmannschaft trage? Wohl nicht. Ich kann auch keine Schwärmerei erkennen, wenn ich als Kindermörder beschimpft werde. Es bedrückt mich, dass ich bei diesen Gelegenheiten fast feige genug war zu sagen, dass ich kein Jude bin.

     

    Mein Eindruck ist, dass die Menschen, die Israel mit Ablehnung und Hass begegnen, in der Mehrheit sind. Das macht mich beklommen und ich kann mir vorstellen, dass es den Juden hier erst recht so ergeht.

     

    Artikel wie der Ihre sind gefährlich, Herr Bax.

     

    Hätte ich je gedacht, dass ich Folgendes einmal sagen würde? Ich bin mittlerweile heilfroh, dass es den Springer-Verlag gibt.

  • U
    Urgestein

    Jawoll, Peterle!

     

    Gesunde urdeutsche Einstellung. So haben wir auch die beiden letzten Weltkriege gewonnen! Oder doch wenigstens vom Zaun gebrochen.

     

    Ob sich das jüdische Volk allerdings angesichts Deiner gesunden, typisch urdeutschen Einstellung Luftsprünge vor Freude machen wird, wage ich mal leise zu bezweifeln.

     

    Aber ein paar reaktionäre Spinner hats ja überall... warum die sich nun ausgerechnet die "I"-Länder (Italien, Iran, Israel) zum regieren rausgesucht haben kann ich auch nicht erklären - am Ende gar der "Wille einer höheren Macht"?

     

    Agent Evchen Blond, übernehmen Sie!

  • K
    Kunibert

    Endlich hat einmal jemand in der taz den Mut, über Israel die Wahrheit zu sagen. Die israelische Kriegshetze gegen die Nachbarländer ist unerträglich. Ahmadinedschad ist für seine übertriebenen Aussagen bekannt, aber er würde als religiöser Fanatiker bestimmt keine Atombombe auf das Heilige Land und damit auch auf die heiligen Stätten des Islam werfen. Denn er weiß, dass er dafür in die Hölle käme. Außerdem würde die atomare Antwort nicht lange auf sich warten lassen.

     

    Die Israelis wissen das natürlich, doch wollen sie jeden unliebsamen Nachbarn ausschalten. Da ist ihnen keine Übertreibung und kein Nazi-Vergleich zu grotesk, sie wiederholen unbeirrt ihre plumpe Kriegstreiberei. Wohlwissend, dass sich auch Lügen nach ständigen Wiederholungen in den Köpfen festsetzen. Nichts anderes haben die USA im Irak gemacht, mit den angeblichen chemischen und biologischen Massenvernichtungswaffen die nie gefunden wurden.

     

    Israel ist kein Opfer mehr, sondern findet sich längst in der Täterrolle wieder. Die arabischen und persischen Staaten haben weder die Mittel noch die Ausrüstungen um gegen Israel Krieg zu führen. Gerade darum neigen diese Staaten zu wortgewaltigen Übertreibungen, um ihre Schwäche zu kompensieren.

  • M
    Moritz

    Vielen Dank, für diesen guten Artikel.

  • G
    Galit

    Herr Bax,dieser Artikel ist einseitig subjektiv!Es bedeutet ,als Journalist haben Sie ein sehr niedrigen Niveau!

  • S
    suzette

    @stauffenberg

    @motja

    mich verwirrt eure ausdrucksweise: wenn ihr schon meint zu "zigeunern" bezug nehmen zu müssen, wär's angebracht die eigenbezeichung "sinti und roma" zu verwenden. die sollte inzwischen jedem einigermaßen politisch sensiblen menschen leicht von den lippen bzw. von der feder gehen.

     

    deine vorstellung eines glücklichen outings, lieber stauffenberg, ist ein wunderbar romantisches wunschbild. in einzelfällen mag es so sein, wie von dir beschrieben. empfehlenswert ist so ein geständnis deshalb noch lange nicht. schulische und berufliche laufbahnen können dann getrost "geknickt" werden. soziale beziehungen im allgemeinen würden eine gefährliche belastungsprobe erfahren, ob nun in der nachbarschaft oder im freundes-/bekanntenkreis. so weit sind wir noch lange nicht, dass hier jedeR freimütig seine herkunft herausplaudern kann, ohne dass das unangenehme konsequenzen hätte. sehr viele leben jedenfalls "incognito" und finden so anerkennung und "normalität".

     

    auch ich begrüße den kommentar von daniel bax. danke dafür! es ist wichtig auch mal den jüdischen rassismus gegenüber den arabern herauszustellen und zu thematisieren.

  • KK
    Kapitän Koch

    Für einen derart miserablen Artikel sollte man Herrn Bax auf einem der "Friedensschiffe" das Deck schrubben lassen.

    Israelis werden in der deutschen communis opinio nicht in der Opferrolle gesehen, sondern (undank einer nunmehr jahrzehntelangen Hetze seitens eines Großteils der hiesigen Medienlandschaft) als maßlose Unruhestifter, die immer wieder Öl ins Feuer gießen.

    Wenn man die angebliche Selbstviktimisierung der Israelis und Juden geißelt, sollte man in dieser Hinsicht aber auch auf dem palästinensisch-arabischen Auge nicht blind sein. In den entsprechenden Ländern wird der Nahostkonflikt instrumentalisiert, um vom unermesslichen Versagen und der unbeschreiblichen Korruption der dortigen Eliten abzulenken.

    Dass die Linke eben nicht auf die Menschenrechte verpflichtet ist, wird durch den Beitrag nur allzu deutlich: Bax kritisiert Israel, ein Land, in dem auch Palästinenser dank funktionierender Rechtsschutzeinrichtungen ihre Rechte durchsetzen können, während er über Hamastan und den Iran, wo ganz grundlegende Freiheiten nicht gewährleistet sind, den Mantel gnädigen Schweigens breitet. Genau so hat die Linke früher auch bezüglich der Ostblockstaaten argumentiert: Man hat die schwarzen Flecken auf der weißen Weste der NATO-Staaten angeprangert, aber jegliches noch so abscheuliche Verbrechen der UdSSR und ihrer Satelliten relativiert und gerechtfertigt.

    Dass eine nicht geringe Anzahl von Israelis Vorbehalte gegenüber Palästinensern/Arabern/Muslimen hat, mag nicht besonders nett sein, ist aber angesichts von Raketenbeschuss, Selbstmordattentaten, Vernichtungspropaganda in den Medien der muslimischen Staaten und der fünften Kolonne im eigenen Land (Dr. Ahmad Tibi etc.) irgendwie menschlich nachvollziehbar.

    Eine Diskriminierung von Muslimen in Europa fordern übrigens nicht Broder und Wilders, sondern die linken Kulturrelativisten, welche es mit der Gleichheit vor dem Gesetz und dem staatlichen Gewaltmonopol nicht so eng sehen, wenn es um migrantische Parallelgesellschaften geht.

    Wer hinsichtlich der trojanischen Pferde der IHH immer noch von "Hilfsschiffen" spricht, verrät damit seine geballte Realitätsverweigerung. Die Frage, ob die Fotos beschnitten waren, ist so unerheblich nicht, denn das, was die Bilder zeigen oder eben nicht zeigen, ist ein wichtiger Anhaltspunkt für die unvoreingenommene Bewertung der israelischen Militäraktion.

    Doch an einer solchen unvoreingenommenen Bewertung dürfte jemand, der derart ressentimentgeladen ist wie Herr Bax, nun wirklich kein Interesse haben.

  • LM
    Le Mec

    Ich sagte ja, bald kommen die Hetzer... Mehr als Antisemitismusvorwürfe werden nicht zustande gebracht. Dazu die üblichen Pauschalisierungen à la "Armes-schwaches-bedrohtes-Israel-hat-leider-nur 200-Atomsprengköpfe und-wird-von-Hamas-Feuerwerkskörpern-bedroht!" Herrlich.

     

    Zum Artikel selbst: Niemand hats so knapp und gehaltvoll auf den Punkt gebracht wie Sabine Reyer "Das Problem der Taz - formuliert (diesmal) von Herrn Bax...!!!"

  • P
    Peter

    Wäre ich ein in Israel lebender Jude, vertraute ich auf eine starke Armee. Artikel wie dieser hier von Herrn Bax gingen mir am Allerwertesten vorbei.

  • M
    mister_b

    Folgendes muss Herrn Hohmann, äh, Bax irgendwie entgangen sein: das iranische Atomprogramm, Ahmadinedschads Vernichtungsdrohungen, die Charta der Hamas (mit der entsprechenden Praxis), judenfreie Länder unter islamischer Herrschaft, sowie eine äußerst selektive und israelfeindliche UN ... und so weiter.

  • SR
    Sabine Reyer

    Das Problem der Taz - formuliert (diesmal) von Herrn Bax...!!!

  • N
    nicolaus

    Beim zweiten Durchlesen finde ich einige versteckte Zynismen, die im Kontext mit dem größten Verbrechen des 20. Jahrhunderts, der industriellen Ermordung von 6 Millionen Menschen, den Text durchaus in die Nähe von Iris Hefets niederträchtigen Hetzartikel stellen.

    "Sondern auch in Deutschland, wo es vielen schwerfällt, Israelis anders als in jener Opferrolle der Juden wahrzunehmen, die man aus dem Geschichtunterricht kennt." Herr Bax, was schreiben Sie da ? Wir kennen Juden (nur) aus dem Geschichtsunterricht, in dem sie in einer Opfer"rolle"(!!?) auftauchen ? Frauen und Säuglinge, Greise, halb verdurstet oder erfroren aus den Waggons geprügelt, augezogen, nackt zusammengepresst in hermetisch abgeschlossenen "Duschräumen", elend im Gas erstickt - bedarf es hier einer "Rolle", in die Geschichtslehrer Juden schieben - was ist das für ein unsägliches Geschreibe ? "Larmoyanz" von Juden, die heute erneut in Angst vor Terror sind in aller Welt, die ständig auf der Anklagebank stehen, als gäbe es keinen Staat auf der Welt, der seine Schattenseiten hat als allein den Judenstaat ? Übrigens: für alle Leser, die sich hier wundern über solche Töne in einer linken Zeitschrft - ich wundere mich schon lange nicht mehr. Wie hat jemand richtig gefragt nach den linksfaschistischen Angriffen auf Claude Lanzmann in Hamburg: "Brauchen wir bei solch einer Linken noch eine NPD ?"

  • HK
    H.A. Kretzschmar

    Der Artikel von Herrn Bax ist m.E. ein exemplarisches Beispiel für den in der Wolle gefärbten linken Antisemitismus. Liest man zwischen den Zeilen so fallen einem immer mehr Übereinstimmungen mit ultrarechten Blättern und ihrem Israel Bild auf. Ich finde, Sie sollten sich schämen Herr Bax - das ist kein Journalismus, sondern in Worte gefasste Jämmerlichkeit.

  • C
    Chr

    Schwer zu lesen.

    ich bin ja gerne an neuen Erkenntnissen Interessiert.

    Die ganze Materie ist so verworren, das ich immer froh bin, irgendwo was zu lesen, was mich weiter bringt. Hier leider wieder nix Neues.

     

    Und dann sowas: "... Israels Besatzungspolitik und seine Kriege zu relativieren."

     

    Na ja, rechtfertigen vielleicht, denn es gab ja gründe für die Kriege und es gab in der Regel einen Angreifer der nicht Israel heißt. Ich finde das schon wichtig zu ewähnen.

  • V
    vic

    Definitiv der bisher beste Beitrag zur

    "Debatte Unser Israel"

  • H
    hschweizer

    "Daniel Bax (40) ist Redakteur im Meinungs- und Debattenressort der taz. Seine Schwerpunkte sind die Türkei, der Nahe Osten und die hiesige Integrationsdebatte."

    Das mögen ja seine Schwerpunkte sein. Allein es fehlt die Expertise. Seine Glaubwürdigkeit zu diesem Themenkreis hat Herr Bax mit diesem Elaborat jedenfalls endgültig verloren.

  • M
    motja

    von stauffenberg :

     

    Sorben, Zigeuner, Zeugen Jehovas ... es gab viele Verfolgte Gruppen in Auschwitz. Sie alle haben nach 60 Jahren längst ihren Weg in die Gesellschaft gefunden. Wenn jemand heute erzählt, er stamme aus einer Zigeunerfamilie, dann kann er auf ein 'Oh WOW, interessant, erzähl mal!' als Antwort hoffen. Nur bei Juden ist das alles furchtbar kompliziert.

     

    Von Stauffenberg, Sie haben es nicht verstanden:wir sind nicht kompliziert....

    ich hoffe nicht auf die Antwort "WOW, interessant.." Ich bin doch kein Affe im Zoo.... Sie kennen keine Juden, nicht wahr?

  • LM
    Le Mec

    Ein wirklich mutiger und unterstützenswerter Standpunkt, den der Autor dieses Artikels hier vertritt! Nur weiter so! Endlich wieder Aufklärung in der TAZ! Ich rieche die vielen Hetzer hier im Forum schon mit der Antisemitismuskeule in der Hand aus ihren Löchern kriechen!

  • S
    S.Buster

    Da immer wieder behauptet wird, dass Ahmadinejads Drohungen gegenüber Israel nur einem Übersetzungsfehler geschuldet seien, würde ich jedem, der in seiner Meinung noch nicht total festgefahren ist, einfach mal empfehlen den offiziellen Blog von Ahmadinejad zu besuchen: http://www.president.ir/en/ Einfach mal wipe und Israel in die Suchmaschine der englischen Version eingeben und selber lesen.

    Ausserdem erklärte Rafsandschani, der uns hier immer gerne als moderat verkaufte iranische Führer (wohingegen Netanjahu (fast) immer der böse Hardliner ist) schon in seiner al-Quds Rede 2001, dass es nicht irrational sei über den Einsatz einer islamischen "Bombe" gegenüber Israel nachzudenken, da selbst eine atomare Antwort Israels die islamische Welt allenfalls beschädigen könnte, aber niemals auslöschen könnte. Die Rede kann man hier nachlesen: http://www.globalsecurity.org/wmd/library/news/iran/2001/011214-text.html

    Ich finde es schlichtweg unverschämt von Herrn Bax den Israelis unbegründete Paranoia vorzuwerfen. Wer sich ein wenig mit den schiitischen Vorstellungen vom (baldigen) Untergang der Welt und der Ankunft des Mahdi auskennt, müsste die Drohungen aus Teheran sehr ernst nehmen. Wie kann man eigentlich von Israel verlangen, dass es die Hände in den Schoss liegt und sein Schicksal und das seiner Bevölkerung in die Hand von islamischen Fanatikern legt?

  • H
    hans

    warum müssen sich leute wie herr bax und viele andere in diesem land sich so verbissen an uns juden abarbeiten.

  • S
    sonnemann

    Meiner Erfahrung nach wird in Deutschland tatsächlich Israelfreundlich und damit leider einseitig berichtet. Bei unseren europäischen Nachbarn wird Israel erheblich schärfer kritisiert. Nicht aus Böswilligkeit, sondern um einheitliche Maßstäbe für alle gelten zu lassen. Es finden sich dort auch deutlich mehr intellektuelle Artikel, die sich mit beiderseitig tragbaren Zukunftsszenarien für diese Region befassen. Soetwas gibt es bei uns in Deutschland fast gar nicht. Hier greift ja schon der Zentralrat ein, wenn Politiker mal vorschlagen, Jerusalem zur Hauptstadt Palästinas zu machen. In Frankreich läßt man sich solche Reaktionen nicht bieten: 'Monsieur Zentralrat, was geht Sie das an?'

  • DA
    Der Auge

    Werter Herr Bax,

    da fehlen einem fast die Worte..

    1. Ich wäre lieber Araber in Israel als Jude in irgendeinem muslimischen Land

    2.Kein Mensch erwähnt die inzwischen fast vollständige Vertreibung von Juden aus dem sog. islamischen Kulturkreis(Ägypten hält sich derzeit noch 20-30 Haus- und Hof-Juden, die man dann als Zeichen der Religionsfreiheit und Toleranz Menschen wie Ihnen vorführen kann ). Israel bot auch diesen Menschen eine Heimat.

    3.Kennen Sie die Bilder aus Istanbul vor der Abfahrt des sog. Hilfskonvois ? Nein? Zeit wirds...und fragen Sie mal ihre BT-AbgeordnetInnen, wie es auf dem geschlechtergetrennten Deck so war und warum die Gleichberechtigung komischerweise um die isl. Welt immer einen recht großen Bogen macht..

     

    4)Sie glauben wirklich, dass nach einer Lösung im Nahen Osten plötzlich der Hass und die Gewalt verschwunden sind ? Zack und weg ? Ja, das sähe Ihnen ähnlich..

  • H
    Harald

    „(...)Muss man betonen, dass sich die politische Lage im heutigen Nahen Osten nicht annähernd mit der Verfolgung der europäischen Juden während des Zweiten Weltkriegs vergleichen lässt?“

     

     

    „Bolant Yilderim, der Vorsitzende von IHH, einer in der Türkei ansässigen pro-palästinensischen Organisation, die die Flottille anführte, hielt unter Applaus türkischer Politiker und radikal-islamistischer Extremisten eine radikale Rede während der Zeremonie. "Israel verhält sich, wie Hitler sich gegenüber den Juden verhalten hat. Hitler baute Konzentrationslager in Deutschland, und heute baut das zionistische Gebilde Konzentrationslager in Palästina", so der Vorsitzende Yilderim.

     

    An der Kundgebung nahm auch Sheikh Raed Salah teil, der Führer der Abteilung Nord der Islamischen Bewegung in Israel, der die Haltung des türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan pries und die Führer der gesamten arabischen Welt dazu aufrief, seinem Beispiel zu folgen.“

  • L
    Ludwig

    Großartiger Artikel, Danke. Es tut gut, auch mal so was in deutschsprachigen Zeitungen zu lesen.

    @Kommentatoren: „das Netanjahu nicht gerade die Creme de la Creme israelischer Politik darstellt ist ja nicht neu. Politiker sollen schlages gibt es auch in anderen Ländern.“

    Ja, diese Politiker gibt es auch überall, aber nicht überall werden diese von der Bevölkerung in freien Wahlen zu Ministerpräsidenten gewählt!

    „Man muss Herrn Netanjahu wirklich nicht loben, aber ich kann diejenigen in der israel.

    Politik unterstützen, die eine andere Politik wollen und den Austausch zwischen Israel und seinen Nachbarn forcieren“

    Schön, aber wie viel Prozent bekommen denn Parteien in Israel, die für den Rückzug aus den Besetzen Gebieten sind? 5? Und wie viel rechte und rechtsradikale Parteien, die noch von einem Großisrael träumen?

    Und natürlich sind die Machthaber der Hamas nicht besser, und genauso zu kritisieren bzw. deren Politik zu verurteilen. Aber die werden von der EU auch nicht als unsere Freunde begrüßt und behandelt, es gibt keine Pressekonferenzen mit Shakehands wie mit dem Rechtsradikalen Liebermann, und auch keine deutsche Waffen für die Hamas, und das zu recht. Schön wäre, wenn man den gleichen Maßstab auch bei israelischen Regierungen anlegen würde. Deutsche Waffen für die Verteidigung von Israel ja, aber unter bestimmten Bedingungen (Menschenrechtsverletzungen, besetzte Gebiete, usw.)

  • L
    Lenin

    @: uwe Schwarz

    Mensch Uwe, bei den Kampgeschützen der extremen Linken und Rechten tut sich im Bezug auf Israel nicht viel. Deswegen ist es im Prinzip egal wie diese sich schimpfen. Wenn Sie mir ansonsten zustimmen, kann ich damit leben. Ich hätte aber nicht gedacht, dass man solchen Meinungen hier so ein Forum bietet. Überfordert scheinen nur die Kommentatoren zu sein, die ihr Weltbild von einer 'allmächtigen Lobby' bedroht sehen. Heute nennt man so etas Phobie.

  • FF
    Frank Fracht

    Es gibt in Israel eine antizionistische Opposition und in der Welt auserhalb Israels wächst der Unmut vor allem bei Juden, die sich nicht vor den aggressiven, intoleranten Zionisten vereinnahmen lassen wollen.

    In Deutschland , mit verordnetem Zionismus von Politik und ZDF, sieht es anders aus.Da herrscht der Geist"uns Deutschen steht nach dem was passiert ist keine Kritik an Israel zu".

    2 Das wird von Berufszionisten wie Broder und dem nicht koscheren Zentralrat weidlich ausgenutzt.

    3.Tatsache ist, das die Zionisten schon vor dem Holocaust die Araber wie Menschen dritter Klasse behandelt haben..und im Auftrag der britischen Mandatsverwaltung in Palästina während der Aufstände in den 30zigern umbringen durften.Nicht unbedingt vertrauensbildend , nicht wahr?

    Bin gespannt was uns Herr Broder dazu erzählen kann...

  • M
    mr.mammut

    Liebe ForistInnen,

    im Prinzip geht die hiesige Diskussion pro/kontra Israel am Artikel von Herrn Bax vorbei.

     

    Zum einen sollten sich all jene, die hier posten, fragen, welche Blickwinkel sie beziehen wollen - und die sind nicht in erster Linie in pro/kontra-Israel-Positionen zu suchen. Denn zunächst stellt sich die Frage, was das Primat linker Gesinnung ist:

     

    Freiheit-Gleichheit-Brüderlichkeit, Solidarität und Schutz der Menschenrechte usw. - oder doch eher Anti-Antisemitismus und Bedingungslose Solidarität mit Israel - und damit nur EINER Definition von Antifaschismus.

     

    Herr Bax hat zwar im Sinne der Ausgewogeheit "vergessen" die Palästinenser/Araber/Perser zu kritisieren (ein Dogman, ohne dass per se alle kritischen Kommentare zum Nahostkonflikt den Hauch des Antisemitismus versprühen), mit seinen Überlegungen zur Instrumentalisierung des Holokausts hat er allerdings, so fürchte ich, Recht - das zeigt leider auch die Mehrzahl der Kommentare.

     

    Schade, dass Überlegungen zum Nahen Osten so selten als kritische Betrachtungen - sondern zumeist als Fundamentalkritik wahrgenommen werden.

  • V
    vic

    Mal ein besserer Beitrag in der "Debatte Unser Israel".

    Free Gaza!

  • M
    Mike

    Erstaunlich wie sich die Argument der Israelfans gleichen. Sie verwenden die gleichen Argumente wie Wilders, Liebermann, PI und co. Man erkennt sehr leicht, dass diese Leute sich nie wirkliche Gedanken über die Israel-Thematik machen, sondern nur das von sich als Meinung geben, was ihre Ideologie von ihnen verlangt. Deshalb auch die Verwendung des Begriffs "Israelfan", weil ein Fan niemals zu Objektivität fähig ist, wenn es um das Objekt seiner Verehrung geht.

    Von den Israelfans wird nur das wiedergegeben, was den isralischen Staatsdoktrin entspricht. Mit solchen Leuten kann man keine Diskussion führen, weil sie alles verteidigen was Israel tut. Solche Fans würden sogar Legitimationsgründe finden, die einen atomaren Schalg seitens Israel gegen den Iran rechtfertigen würden.

     

    Eine Generelle Frage? Gab es da mal nicht eine Initiative des israelischen Außenministeriums, gezielt Blogger zu rekrutieren, um im Sinne Israels zu bloggen und die israelische Propaganda in der Welt zu verbreiten ?

  • J
    Jaruzelski

    aha israel instrumentalisiert,und was ist mit polen?kann man da eigentlich endlich land als deutscher kaufen.

     

    von steinbach wollen wir gar nicht reden!was wurde da für ein trara gemacht um eine frau die sich versöhnung zum ziel gesetzt hat.

     

    man sollte bedenken das es noch viele überlebende gibt.wenn meine familie fast ausgerottet worden wäre hätte ich das bestimmt auch noch nicht vergessen und eine"scheiss doch drauf einstellung".

     

    die moslems werfen uns immer noch die kreuzzüge vor!das die nur reaktion auf ihre raubzüge waren wollen sie natürlich nicht wissen.

  • N
    Noergler

    Was meint end.the.occupation wohl mit seinem Stossseufzer "Hoffentlich hat das bald ein Ende."?

    Dass Ahmedinedschad den Job fertig macht, den unsere Grossvaeter nicht geschafft haben?

  • US
    uwe Schwarz

    @Lenin:

    Daß jemand, der „junge Welt“ liest, wo „Jungle World“ steht, mit dem Artikel von Daniel Bax überfordert ist, finde ich kein bißchen erstaunlich.

  • JJ
    Jean Janne

    Bravo. Dieser Text sticht ja schon in die Argumentationssphären eines Martin Hohmann. Ja, Holocaustvergleiche ziehen nicht. Liebe Linke, auch nicht der des Hühnerholocaust. Ja, die politische Rhetorik liebt sie trotzdem. Ja, sogar Israelis instrumentalisieren sie. Nach soviel Glasklarem geht's dann aber doch noch ans Eingemachte:

    "Unsere 'Verantwortung für den Holocaust'" Wem dabei die Grenze zwischen Zitation und Ironie zusammenzubrechen droht, der weiß, wohin es für den Autor gehen soll: welche Verantwortung aus dem Holocaust gezogen wird, entscheidet immer noch ein Deutscher. Das lässt sich ein Herr Bax doch nicht diktieren. Weder von einem deutschen Mainstream - das muss man ersteinmal leisten, hier den zionistischen Mainstream als Sparringspartner zu etablieren, um sich dann dagegen zu profilieren-, noch von irgendeinem dahergelaufenen Netanjahu aus diesem antidemokratisch-as-usual Staat dort drüben. Im streberhaften Gewand des Geläuterten steht er nun da und suhlt sich in seinem moralischen Vorteil. Und er wird einen Teufel tun, das moralische Kapital des Holocaust wieder abzugeben. Klassisch. Zvi Rex, überdenken sie: die Deutschen werden den Juden nie dankbar genug für den Holocaust sein können.

  • I
    irrsigler

    solch maßlose Schuldzuweisungen (wohlgemerkt die von Herrn Bax) gabs zuletzt wohl nur unter den beredten Diskutanten der "Judenfrage". Man lese dazu "Geschichte eines Deutschen" von S. Haffner.

  • S
    Stephan

    Der Artikel bringt die Geschehenisse aber wirklich exakt auf den Punkt. Das erste mal seit Jahren, dass ich in einer deutschsprachigen Online-Zeitung wirklichen Journalismus wieder mitkriege. Der Artikel spiegelt meine Erfahrungen wieder, die ich in den letzten 15 Jahren sammeln konnte.

     

    Bitte weiter so, wir brauchen wieder richtigen Journalismus in Deutschland und keine Propagandablätter a la Springer und Focus. Die Taz hat meinen vollsten Respekt für diesen mutigen und richtigen Artikel.

  • DS
    der Südländer

    @Sonnyboy_1000

     

    Der iranische "Präsident" hat Israel nie mit seiner Vernichtung gedroht....

     

    Oft genug kommt es zu merkwürdigen Übersetzungsfehlern oder es werden Dinge einfach mal behauptet, dass er es gesagt hätte...

     

    Quellen:

    http://www.lebenshaus-alb.de/magazin/005698.html

    oder

    http://www.youtube.com/watch?v=0UoAGUW0iPU

     

    Nach mehr Beispielen mag ich jetzt nicht suchen.

     

    Das einzige was man wenn man es wöllte aus Kriegsdrohung auslegen könnte, wäre die Antwort Irans auf die Präventivangriffspläne Israels auf die Anreichungsanlagen... Und da hat er gemeint, das dieser Krieg dann ebenso auch in israelischen Städten "ausdiskutiert" wird... Was aber auch nicht irgendwie nach einer Vernichtungsandrohung klingt...

  • A
    Andre

    Sehr geehrter Herr Bax,

     

    das Netanjahu nicht gerade die Creme de la Creme israelischer Politik darstellt ist ja nicht neu. Politiker sollen schlages gibt es auch in anderen Ländern.

     

    Man sollte jedoch nicht von einer Person oder Partei auf das ganze Land schließen. Da würde ich mich bei einigen hiesigen Vertretern doch ungerecht behandelt fühlen. :)

     

    Was ich jedoch ziemlich heftig an Ihrem Kommentar finde ist bspw. folgender Abschnitt:

    "Bei all jenen Israelis und Juden, die sich bis heute als unverstandene Opfer der Geschichte fühlen, fällt solche Brachialrhetorik auf fruchtbaren Boden. Die Selbstviktimisierung hilft ihnen, Israels Besatzungspolitik und seine Kriege zu relativieren"...Sie verkennen die Ausgangslage des Staates Israel als fast einzige Fluchtmöglichkeit der noch nicht ermordeten Menschen jüdischen Glaubens. Wenn dieser einzige Fluchtpunkt in Gefahr ist, wird man natürlich anders reagieren als in anderen Fällen. Das Land Israel ist NATÜRLICH davon geprägt...Mit Ihrem Absatz wischen sie diese unvergleichbare historische Tragödie nonchalent einfach vom Tisch.Billig Herr Bax, sehr billig.

     

    Stellen wir uns einmal vor, Länder wie Syrien, Libanon (mit der militant islamistischen Hisbollah), Iran, Irak und die quasi-Diktatur Ägypten, sowie Lybien, Saudi-Arabien usw. wären UNSERE NACHBARN oder naheliegende Länder. Zudem würden einige dieser Nachbarn permanent davon reden Deutschland von der Landkarte zu fegen...Andere beschießen uns permanent mit selbstgebastelten Raketen. WAS WÜRDEN WIR MACHEN ? HERR BAX, was würden Sie machen ?

     

    Es redet sich einfach vom sicheren Berlin aus, Herr Bax.

     

    Man muss die israel. Politik da kritisieren wo sie zu kritisieren ist, aber Ihre Ausführungen helfen nicht weiter. Man muss Herrn Netanjahu wirklich nicht loben, aber ich kann diejenigen in der israel.

    Politik unterstützen, die eine andere Politik wollen und den Austausch zwischen Israel und seinen Nachbarn forcieren. Das hilft. Ihre Äußerungen führen nur dazu, dass die israelischen Bürger sich (zu Recht) unverstanden fühlen und noch mehr eine Bunkermentalität aufbauen.

  • JK
    Jael Kriener

    Johan Schreuders Kommentar hätte man nicht freischalten müssen...

  • F
    Fred

    @ Oma_Kruse: Da haben sie wohl etwas missverstanden. Es geht hier nicht um "die Juden", sondern um Netanjahu, der augenfällig allzu schnell bereit ist Israel rhetorisch in eine "1938-Position" zu bringen. Genausowenig wie Angela Merkel oder Guido Westerwelle für mich sprechen, spricht auch Bibi nicht für alle Israelis. Deswegen gilt auch meine Solidarität den Israelis, die sich für eine friedliche Lösung des Nahostkonflikts einsetzen und nicht Rassisten von der Couleur eines Liebermans oder Netanjahus.

    Zum Artikel:

    Sehr schön! Eine so differenzierte Berichterstattung über den Nahostkonflikt und eigentlich alle anderen Themen würde ich mir immer wünschen.

  • JS
    Johan Schreuder

    Vorschlag,

    Ich weiss nicht genau wie viel unschuldige menschen Israel seit der Gründung ermordet hat.

    Sollen sie doch einer ihre, nicht vorhandene, Atombomben schmeissen damit

    die gesamt zahl auf ca. 6 Millionen kommt.

    Wäre es dann ausgeglichen??

  • G
    Gabi

    "...sie alle preisen Israel als Vorbild und plädieren dafür, Muslime in Europa zu diskriminieren. .."

     

    ===================================

     

    Das ist ja nun großer Quatsch.

    Der Islam wird aus Gründen kritisiert, auf die die Islamkritiker gar keinen Einfluss haben.

    Sie werfen diesen Menschen eigentlich nur vor, dass sie kritisieren.

    Außerdem sollten Sie mal genauer hinsehen, wer hier wen diskriminiert.

    "Kampf im Klassenzimmer" (ARD) ist nur ein Beispiel von den wenigen zaghaften Versuchen, dies mal zur öffentlichen Diskussion zu bringen.

     

    Und was soll denn das sein?

    "Israels rechte Regierung instrumentalisiert den Holocaust für ihre Politik. Gerade viele Deutsche zeigen sich für diese Propaganda sehr empfänglich. "

    ====

     

    Wie wäre es mit: Die (sehr) rechte und menschenverachtende Regierung im Gazastreifen instrumentalisiert ihre Bevölkerung und die Ressentiments den Juden gegenüber für ihre Propagande. Besonders die muslimische Welt und die Linken der westlichen Welt sind dafür sehr empfänglich.

  • S
    Sonnyboy_1000

    Ihren Kommentar hier eingeben

     

    Ist die Angst Israels vor dem atomaren Holocaust wirklich so unbegründet, wie der Autor hier behauptet? Ahmadinedschad hat Israel bereits mehrfach mit der totalen Vernichtung bedroht, in guten Tagen will er alle Israelis nur nach Alaska oder Österreich deportieren. Daß die Palästinenser nicht sonderlich glücklich sind mit Israel, weil sie mit diesen um das selbe Land streiten, kann ich noch verstehen. Aber was hat Israel dem Iran denn so Schreckliches bisher angetan, daß dieser sich nur noch durch Atombomben verteidigen kann?

     

    Der Autor kritisiert, daß viele Isrealis sich aus politischem Kalkül in eine nicht-existente Opferrolle begeben. Das kann man in Deutschland auch vielen Linken vorwerfen. Von diesen haben nicht wenige im öffentlichen Dienst und danach in der Politik Karriere gemacht. Ich rede hier von gutbezahlten und über ihre Parteien SPD, Grüne und Linke sehr einflußreiche Studiendirektoren, Regierungsdirektoren, Frauenbeauftragten, Ausländerbeauftragten etc., die angeblich furchtbare Angst vor Neo-Nazis haben, Menschen also, die meist materiell schlechter dastehen und politisch deutlich weniger Einfluß haben als jene "Verfolgten". Trotzdem werden sie nicht müde, zu behaupten, sie fühlen sich von der NPD, den Skinheads, den Neo-Libs, den Neo-Cons, den US-Imperialisten und neuerdings auch dem Zionisten bedroht. Dabei sind Linke ebenfalls nicht gerade zimperlich mit NS-Vergleichen. "Wäret den Anfängen!" ist dann ein beliebter Spruch. Eine Linke-Funktionärin hat sich vor kurzem sogar jede Kritik an der DDR verbeten mit der Begründung, dies sei eine Verharmlosung des Hitler-Faschismus.

     

    Und jetzt soll es wohl auch noch meine antifaschistische oder sozialistische Pflicht sein, ausgerechnet Verständnis für den brandgefährlichen Judenhasser Ahmadinedschad zu zeigen? Hitler ist der bisher größte Judenmörder der Weltgeschichte. Sollte man daher in Deutschland nicht bestrebt sein, daß er nicht von dem iranischen Präsidenten in diesem traurigen Weltrekord abgelöst wird?

  • L
    lars

    Sehr guter Artikel. Die reflexhaften, nazipositionen unterstellenden Kommentare kann ich absolut nicht nachvollziehen. Ich bin eher schockiert, welche Vergleiche der Staat Israel im Bezug auf den Holocaust zieht.

  • SA
    strammer anti-zionist

    ich wusste es ja immer - es gibt sie "die große jüdische weltverschwörung" und die ersten opfer waren die deutschen. die nächsten die araber im heiligen land

     

    wann kommt unser nächster führer der uns vorm untergang bewahrt? end.the.occu ... da bist du leider auch nicht für geeignet

  • GE
    Goldstein, Emmanuel

    Bezeichnend:

    Links- und Rechtsextrem Hand-in-Hand gegen Israel und die "westliche Welt". Dafür steigt man auch gerne mal mit Faschisten und Islamisten ins Bett.

  • A
    AndyCGN

    Hallo Herr Bax, eine gute und eine schlechte Nachricht. Die Gute: es gibt einen Menschen, der Sie toll findet. Die Schlechte: es ist "end.the.occupation", das Gift und Galle spuckende antizionistische Faktotum dieser Kommentarspalte. Ihr Publikum. Applaus.

  • RD
    Rolf Didwiszus

    Sie haben die Bedrohung für Israel richtig geschildert, aber die falschen Schlussfolgerungen daraus gezogen. Natürlich muss der Westen den Israelis bei ihrer Politik zur seite stehen und selbstverständlich hat Israel ein Selbstverteidgungsrecht. Bei Israel geht es um ihre

    Existenz, denn Israel ist von "Nachbarn" umgeben, die

    die Juden ins Meer jagen würden, wenn sie denn

    militärisch in der Lage wären. Ich glaube, der Artikelschreiber war noch nie in Israel.

     

    Shalom

  • A
    a.westphal

    zu den Kommentaren, bes. Oma_Kruse:

    Ja ein bischen selber denken und auf selbstauferlegte denkverbote verzichten, das tut noch immer vielen menschen weh.

     

    Und dann gibt es die TAZ , die uns wieder mal zeigt, es gibt noch hoffnung.

  • S
    Sergej

    Holocaust:

    Daran waren nicht nur Deutsche, sondern auch Ukrainer, Kroaten, Albaner, Letten, Litauer sowie Palästinenser beteiligt.

    Und das führte mit dazu, dass bis auf die arabischen Staaten alle UN-Mitglieder 1947 der Gründung des Staates Israel zugestimmt haben.

    An führender Stelle übrigens die Sowjetunion!

  • M
    Monika

    Danke fuer diesen Artikel!

  • BH
    Balthe Haak

    "Es ist schon etwas schockierend, wenn nicht nur klassische Neonazi-Positionen (Die Juden missbrauchen den Holocaust) in der taz nachgebetet werden, sondern dies auch noch aus der Feder eines ihrer Redakteure stammen! "

     

    Da steht "Isrealische Politiker tun das", und das ist ein Unterschied.

  • C
    Chris

    Lieber Daniel Bax,

    ich weiß nicht, hoffe jedoch, dass ihr "Debatten-Artikel" eine gewisse Provokation darstellen soll und nur das.

    Sicherlich ist Kritik gegenüber der "rechten" Regierung von Netanjahu erlaubt und unbedingt notwenig, wie Kritik gegenüber anderen Staaten ebenso notwendig ist.

    Sicher ist, dass der Holocaust nicht nur "bekanntlich" von den Deutschen begangen wurde, sondern 6 Mio. Menschen durch deutschen Antisemitismus ermordet wurden. Wenn jemand diesen Holocaust leugnet, in der eigenen Propaganda seinen "Judenhass" offen zeigt, der instrumentalisiert diese Propaganda, für Menschen, die für latenten Antisemitismus zu haben sind und das sind in Europa nicht gerade wenige Menschen!

     

    Wenn ausrrangierte Linke-Politiker auf eine scheinbare Friedens-Adventure-Tour in den Gaza-Streifen reisen, die sie in Pkk-Reisebüros für antisemitische Missionsreisen buchen, die Waffen für den Kampf gegen Israel in den Gaza-Streifen schmuggeln, danach leugnen etwas von den Waffen gewusst zu haben, diese Menschen scheinen Opfer einer antisemitischen Propaganda zu sein - die RAF war in dem Punkt ähnlich.

     

    Herr Noll schreibt ein Kommentar. Sie auch!

    Sie beklagen die fehlende Kritik gegen Israel, Herr Noll beklagt zuviel Kitik gegen Israel.

    Also der Taz keinen Vorwurf. Ausgewogen.

    Wenn Sie mir einen Gefallen erfüllen könnten:

    Bitte Antifaschisten nicht der Islamophobie bezichtigen.

  • S
    Stefan

    Daniel Bax arbeitet mal wieder gezielt mit Unterstellungen, Halbwahrheiten Beleidigungen und Tatsachenumkehr.

    "Manche glauben, damit jenen antifaschistischen Widerstand nachzuholen, den die eigenen Eltern und Großeltern leider versäumten." Daniel Bax findet die perfekte Sythese: Er deklariert die Israelis zu den Nazis von heute, holt den verpassten antifaschistischen Widerstand der Eltern und Großeltern nach und führt deren Antisemitismus fort.

    Abschließend fragt er, ob ein Demokrat diverse Handlungen der Israelis unterstützen kann, die er boshaft verzerrt. Zuerst sollte Daniel Bax sich fragen, ob er überhaupt ein Demokrat ist, wenn er es als seine vornehmste Aufgabe betrachtet eben jene demokratischen Grundwerte der israelischen Gesellschaft in hetzerischer Weise in Frage zu stellen und den Staat Israel die Legitimation abspricht, seine Bürger zu verteidigen.

    Statt sich mit dem Thema Terrorismus auseinanderzusetzen schwadroniert Bax lieber darüber, wer Terrorismus eigentlich als solchen definiert. Dann möge er doch seine Definition nennen und uns erklären, ob Hamas, Hisbollah und Co. seinen Vorstellungen von Terroristen entsprechen.

  • JK
    Jael Kriener

    Herr Bax hat ja mit vielem Recht. Nur eine Sache: Ist es nicht ein bisschen naiv zu behaupten, dass die Israelische Angst vor der Iranischen Bombe einzig und allein von rechter Propaganda herrührt? Jetzt had Ahmadinejad grade in Schanghai schon wieder gesagt, Israel sei "doomed" und werde nicht überleben. Und das berichtet nicht die Jerusalem Post sondern Al Jazeera (http://english.aljazeera.net/news/asia-pacific/2010/06/201061174050808637.html).

     

    Ich fürchte die Israelische "Propaganda" instrumentalisiert real begründbare Ängste, und es ist meiner Meinung nach konstruktiver diese Ängste ernst zu nehmen im Dialog mir Israelis als sie als Propaganda abzutun. Die Frage ist doch nicht "Hat der Iran etwas gegen Israel?", sondern "Machen Besatzung, Blockade, etc. die Situation für Israel nicht kontinuierlich schlimmer?"

  • E
    end.the.occupation

    Tja, das ist Daniel Bax. Eine der Ausnahmen in der taz. Der Mann, der auch Ines Pohl zum dem Tribunal mit Lala Süskind begleitet hat, die sich zuvor ihrer Adjutanten von der Springerpresse versichert hatte.

     

    Der taz-Chedredakteurin, die - nachdem Gutmair einer der ersten war, der ihr nicht den Rücken freihalten wollte - an Rücktritt dachte.

     

    Daniel Bax, der anders wie Gessler seine Reisen nach Israel nicht von isr. Stellen bezahlen lässt, und der Juliano Mer Khamis interviewen konnte, ohne ihm wie Reinecke dauernd den holocaust unter die Nase halten zu müssen.

     

    Jetzt wünschte man nur noch, das endlich die Israel-PR-Agentur Knaul ausgetauscht wird.

     

    Zur gleichen Zeit sitzt ein minderjähriger Sohn - wenn ich mich recht erinnere - von Iyad Burnat, einem der Führer des Volkskommitees von Bilin - in Ofer fest, wo man versuchen wird, mit den in Israel zulässigen Foltermethoden ein Geständnis - oder andere belastende Aussagen aus ihm herauszupressen.

    Eben die Methode mit der es der israelischen Militärgerichtsbarkeit gelang, belastendes Material gegen Abu Rahma zu erlangen, der dafür zwei Jahre Gefängnis erhielt.

     

    Und gleich wird hier unvermeidlich einer der vielen Israel-Fans auftauchen - um wieder irgendeinen faktenfreien Schmu von der einzigen Demokratie des Nahen Ostens zu hinterlassen.

     

    Hoffentlich hat das bald ein Ende.

  • TK
    T. Kuno

    An den verfasser: Ich bitte um einen Beleg dafür, dass Henryk M. Broder mit seinen eigenen Worten Israel als Vorbild "preist" und dafür plädiert, Muslime in Europa zu diskriminieren. Bitte per Mail. Danke

  • O
    Oma_Kruse

    Es ist schon etwas schockierend, wenn nicht nur klassische Neonazi-Positionen (Die Juden missbrauchen den Holocaust) in der taz nachgebetet werden, sondern dies auch noch aus der Feder eines ihrer Redakteure stammen!

     

    Da kaufe ich doch lieber die Blätter von schräg gegenüber.

  • N
    nicolaus

    Dieser Text kommt zwar nicht so verächtlich-bösartig daher wie der Hasstext von Iris Hefets "Pilgerreise nach Auschwitz", der in die Geschichte antisemitischer Publizistik in Deutschland - in diesem Fall aus dem linken Lager - eingegangen ist, aber er ist nicht weniger fatal in einer Zeit, in der eine harmlose jüdische Tanzgruppe auf einem Stadtteilfest von Muslimen mit Steinen beworfen wird, in der Juden den Davidstern im Alltag verstecken aus Angst vor Attacken, in der die Kommentarfunktion der online-Foren beim Thema Israel nach kürzester Zeit geschlossen werden müssen, weil die "antizionistischen" Leser aller Couleur förmlich ausrasten. Die Verharmlosung des faschistischen Regimes in Teheran mit seinem nukleargeilen Führer, der sich immer mal wieder für den "Mahdi" als islamischen Endzeitvollstrecker hält, gehört ja inzwischen zu den Pflichtübungen israelkritischer Autoren. Typisch auch die völlig verzerrte, dämonisierende Optik: Israel als der Weltschurkenstaat Nr. ! Die völkerrechtlich umstrittenen Gebietsgewinne und der Umgang mit den Palästinensern geraten in "links-rechts-antizionistischer" Lesart zu einem geradezu einzigartigen Verbrechen, wie es die Welt noch nicht gesehen hat. Dabei waren territoriale Konflikte, ethnische Vertreibungen und Diskriminierungen Bestandteil der Geschichte fast aller Nationen. Doch beim Judenstaat ist dies freilich etwas ganz anderes, fast Teuflisches.Israel wird regelmäßig als homogenes Gebilde wahrgenommen, vergleichbar dem Burenstaat von einst. Klischees triumphieren.Dass Israel heute Heimat für eine ethnisch hoch differenzierte Gesellschaft ist (mit circa 1,4 Millionen arabischen Bewohnern), passt nicht ins geliebte Bild vom verhassten Staat. Selbst Gregor Gysi bemerkte einmal selbstkritisch: „Gerade bei dem israelisch-arabischen Konflikt habe ich den Eindruck, dass unsere - der Linken - Konfliktbeurteilungen in einem Gut-Böse-Schema implodieren.“ Späte Einsichten. Dabei ist seit langem offenkundig, wie Israel im „Psycho-System Naher Osten“ die Rolle des Sündenbocks zudiktiert wird und die gestauten Hassgefühle der arabischen Massen auf sich versammelt.

    Merkwürdig:Die selbstgemachte Verelendung und brutale Repression in den islamischen Ländern, deren Bevölkerung nicht unter der "israelischen Knute", sondern unter den eigenen größenwahnsinnigen, menschenverachtenden Despoten stöhnt, kommen den Fundamentalkritikern Israels selten in den Blick. Andere, ungleich verlustreichere Konflikte auf dem Globus konnten bei der deutschen Linken noch nie mit dem Palästinakonflikt und seinem Empörungspotential konkurrieren.Dabei haben die Roten Khmer z.B. in einem Monat mehr Menschen umgebracht als die "bösen Israelis" in einer 60-jährigen Konfliktgeschichte.

    Und noch etwas, Herr Bax. Bevor Sie solche Texte schreiben, sollten Sie sich vielleicht einmal die Hamas-Charta zu Gemüte führen, die in blutig-blumigen Wendungen von der ersehnten Endlösung spricht. Was, verdammt noch mal, verfolgen denn die Islamisten anderes als das "judenfreie", rein islamische Palästina ??!

  • S
    stauffenberg

    Sorben, Zigeuner, Zeugen Jehovas ... es gab viele Verfolgte Gruppen in Auschwitz. Sie alle haben nach 60 Jahren längst ihren Weg in die Gesellschaft gefunden. Wenn jemand heute erzählt, er stamme aus einer Zigeunerfamilie, dann kann er auf ein 'Oh WOW, interessant, erzähl mal!' als Antwort hoffen. Nur bei Juden ist das alles furchtbar kompliziert. Man hat immer so ein zwiespältiges Gefühl, wenn jemand für das 50. Holocaust Museum Geld sammelt und doch auch Vertreter dieses friedensfernen israelischen Staates ist.

  • A
    Ande

    Schreiben Sie auch für die Rote Fahne?

  • L
    Lenin

    Es zeigt sich für mich nach dem Lesen dieses Artikels wieder einmal, dass die Menschen ihre Umwelt sehr selektiv wahrnehmen.

     

    Der Artikel weist, um es sachlich zu formulieren, einige Ungereimtheiten auf, die möglicherweise durch die politische Grundeinstellung der Verfasserin erklärt werden können. Daneben werden Unterstellungen aneinandergereiht, die ohne eine intensive Recherche simpel widerlegt werden können.

    Dazu kann man unter anderem den Vorwurf der überzogenen 'Israelfreundlichkeit' in den deutschen Medien zählen (Bsp.: vgl. spiritofentebbe siehe google). Die Berichterstattung im Zusammenhang mit den messerschwingenden 'Friedensaktivisten', die den Gaza-Streifen befreien oder zumindest Aufmerksamkeit erregen wollten, ist ein Beleg dafür, dass die Kritik an Israel auch ausgiebig und stellenweise unberechtigt und undifferenziert geübt wird. Wie man man die linken Kampfblätter wie junge Welt als israelfreunlich bezeichnen kann, ist mir ein unerklärliches Rätsel.

    Ich könnte nun weitere Punkte des Artikels, wie die angeblich unbegründete Angst der Juden vor der iranischen Atombombe kommentieren aber dies würde den Rahmen des Kommentars sprengen (achtung Wortspiel! ;).

    Warum angesichts der vielen brutalen und menschenverachtenden Ideologien und Regime im Nahen Osten gerade Israel am Pranger der deutschen Medien steht, sollte zu denken geben. Vielleicht liegt es ja daran weil Israel als einziger Staat im Nahen Osten sich noch darum schert was die 'altersweisen Europäer' von ihnen denken. Wenn sich Israel wie China oder die Hamas gegenüber den westlichen Medien verhalten würde, wäre die Berichterstattung bez. Israels möglichweise auch so differenziert wie gegenüber anderen totalitären Regimen.

  • RK
    Robert Klein

    Sehe ich das richtig? Nun möchte die intellektuelle Linke also den Holokaust relativieren? Nur weil sie nicht weiß, wie man sich gegen wutentbrannte Moslems zur Wehr setzt ?

  • KI
    kenn ich nicht

    "Israel ist immerhin die stärkste Militärmacht der Region und für den Iran und andere Nachbarn eine weit größere Bedrohung als umgekehrt"

     

    Also ich hab noch keinen israelischen Präsident sagen hören, dass er Iran von der Landkarte tilgen möchte!

  • FH
    Felix Hildebrand

    Sehr geehrter Herr Bax,

    ist doch nicht das schlechteste Motiv für Israel zu sein, weil die Großeltern damals aktiv die Leute verfolgt und ermordet haben - ist doch eigentlich das wenigste was man tun kann, nachdem man irgendwann immer in der Oberstufe eingeschlafen ist und man den ganzen Kram vom "Dritten Reich" nicht mehr sehen und hören wollte. "Die Deutschen" sind ja bis heute ganz gut aus der Sache rausgekommen. Daß man wegen schlechten Gewissens jetzt extra-einseitig Partei für einen Staat ergreift der einen aus der Ferne attraktiver erscheint, trotz diverser Menschenrechtsverletzungen als zum Beispiel für den Iran oder andere muslimisch dominierte Regionen ist doch erstmal legitim. Im übrigen ist die Prügel die sie an die "Konkret" und die "Jungle world" verteilen denkbar überflüssig. Der Diskurs, der dor ausgetragen wird ist meiner Ansicht nach häufig sehr treffend aber gänzlich marginalisiert, den verstehen nur noch Eingeweihte, ähnlich wie jetzt die sehr interessante Serie hier in der TAZ. 80 % der Leute die sich auf abstrakter Ebene mit dem Holocaust beschäftigt haben haben nie den Saustall in der eigenen Familie ausgemistet. Der wird jetzt endlich Geschichte und es ist davon auszugehen, das damit auch endlich das schlechte Gewissen verschwindet, so kann man dann zukünftig mit guter Laune in die Gedenkstätte wandern um anschließend beim Italiener ein Eis schlabern. Ist auch menschlich.

    Israel als hochgerüstete Demokratie im Nahen Osten ist kritikwürdig und wird hier manche Stelle im Medienbereich erhalten, als pazifistische Demokratie, wie sie Ihnen vorschwebt ein Unding, das liegt in der Strukutr von religiös dominierten Staaten, die noch nicht so funktionieren wie z. B. die EU.

     

    Mit freundlichem Guruß

     

    Felix Hildebrand

  • JS
    johan Schreuder

    Israel....las mal kurz nachdenken, sind das nicht die, die mit geklaute Reisepässe über die Welt reisen und Menschen umbringen?

    Die gerne mit Phosphorbomben Zivilisten töten.

    Sind das nicht die, die ausserhalb ihre Hoheitsgewässer Schiffe entern und da Menschen umbringen.

    Ist das nicht das einzige Land im mitten Osten die Atomwaffen haben ohne das

    'non proliferation treaty' unterzeichnet zu haben.

     

    Wach doch mal auf

  • A
    alex

    also dieser artikel strotz vor falschen vergleichen. wie kann man den bitte das sozialistische projekt, wo im westen fast eine ganze "linke" generation mitgejubelt hat, mit der marginalen solidarität in d mit israel vergleichen?

     

    ich wünschte mir der autor dieses lächerlichen artikels würde einmal, wirklich nur einmal in den libanon oder nach syrien fahren und sich anhören, was der großteil der dortigen bevölkerung am liebsten mit ihren jüdischen nachbarn machen würde. --- nebenbei: was sie mit den juden nicht machen können machen sie gern mit schwulen, atheisten, intellektuellen ...

    so etwas würde es in israel nie geben.

     

    die frage ist doch, wem oder was fühlen wir uns als linke verpflichtet? der religiösen restauration die im nahen osten abgeht oder den emanzipativen bestrebungen in dieser region? warum haben die kurden im nordirak kein problem mit israel, aber ihre shiitischen brüder im süden des selben landes? warum leben in tel aviv mehr schwule libanesen als im ganzen libanon? ...

     

    dieses ewige anti-israelische gesumme in der linken ist mainstream, zuletzt zu beobachten bei kreutzfahrt-inge und friedens-norman. wann lösen wir uns endlich von dieser alt-linken besserwisserei und nehmen endlich mal die realen verhälltnisse im nahen osten zur kenntnis?

     

    viele grüße aus tel aviv.

  • M
    max

    vielen dank für diesen beitrag. die debatte über den arabischen antisemtismus, die vermeintlich stets kurz bevor stehende vernichtung israels, die nazivergleiche dienen - gezielt oder ungezielt - immer dem zweck, das eigentliche thema der diskussion zu entziehen: die besatzung und die siedlungen.

    es verhält sich ja nicht so, dass die besatzung und die siedlungen mit genannten vergleichen etc. ernsthaft (oder jedenfalls nicht offiziell) gerechtfertigt werden sollen. die diskussion wird einfach von der besatzung abgelenkt, indem man so tut, als ginge es in diesem konflikt um alles mögliche andere und israel sei in erster linie ein opfer.

    sollte man sich einmal darauf einigen können ernsthaft und zuerst über die siedlungen und die besatzung zu reden, denn die stehen der eigenständigkeit der palästinenser entgegen, dann könnte man unabhängig davon auch alle echten oder vermeintlichen bedrohungen für israel diskutieren. solange das nicht geschieht, haften all diesen debatten der ruch der ablenkung vom eigentlichen thema an.

  • L
    Leser

    Diese Veröffentlichung eines offensichtlichen Hetzartikels hätte sich die TAZ sparen können.

     

    Immerhin erzieht Israel nicht seine Kinder in den Kindergärten und Schulen zum Hass auf die Araber und kleine 5 jährige Israelis möchten auch keine Araber töten.

     

    Geistig behinderte Kinder mit Bombengürteln hat Israel auch noch nicht gegen seine "Feinde" gehetzt.

     

    Ich bin traurig, entsetzt und echt angeekelt von dieser Veröffentlichung. Welches tiefe Niveau will die TAZ in Zukunft noch erreichen?

  • A
    Andrea

    Vielen Dank für diese ausgewogene Darstellung von Herrn Bax zum Thema Israel. Ich teile seine Sicht. Ich habe als (Nachkriegsgeborene)Deutsche zwar ein klares Verantwortungsgefühl für die Verbrechen der Deutschen Geschichte (Holocaust) aber erstens mag ich nicht Araber/Palästinenser die deutschen Rechnungen bezahlen lassen und zweitens sind Tote niemals wichtiger als Lebende. Insofern sind für mich die Leiden der heutigen Araber infolge von Vertreibung und Ermordung durch Israelis relevanter als die Toten des Holocaust im Dritten Reich. Es ist zynisch, wenn eine alternde (Opfer)Generation die junge Generation "misbraucht", um eigene Rechnungen zu tilgen auf Kosten von völlig Unschuldigen. Da kann ich auch und gerade als Deutsche nicht mitgehen. Und das hat rein gar nichts mit Antisemitismus zu tun. Ein Mensch ist so viel wert wie der Andere. Die Rechte und das Leben der Araber sind genauso viel wert wie die der Juden. Alles andere wäre Faschismus!

  • P
    patachon

    Schülerzeitungsniveau.

    Eine rhetorischr Frage fehlte noch:

    "Ist denn gleich jeder Araber ein Feind nur weil einige islamische Staaten inzwischen judenrein sind?"

  • M
    Max

    Sie haben völlig Recht, dass man die Politik jeden Staates natürlich kritisieren dürfen muss. Hier darf auch nicht der Holocaust o.Ä. vorgeschoben werden, um Kritik an einer politischen Richtung zu unterbinden. Wenn Sie die israelische Politik kritisieren wollen, ist das Ihr gutes Recht.

     

    Allerdings sollten Sie nicht so über Islamkritiker urteilen. Der Islam wird kritisiert, weil er barbarische Lehren enthält, die auch heute noch in islamischen Ländern umgesetzt und von Millionen Muslimen für Richtig gehalten werden: Z.B. die Todesstrafe für Exmuslime und Blasphemiegesetze gegen Kritiker. Auch der Wunsch nach "Eroberung" und die permanente Hetze gegen die "Ungläubigen" im Koran sind nicht ohne Probleme. Es gibt also durchaus berechtigte Kritik am Islam und die berechtigte Sorge, dass diese islamischen "Werte" mit dem Islam in unsere Gesellschaft gelangen.

     

    In dem Artikel stellen Sie diese berechtige Kritik am Islam als Rassismus und den "Wunsch nach Diskriminierung" dar. Und das halte ich offen gesagt für eine Frechheit.

  • F
    Freiwilliger

    Hallo an alle Israelinteressierten. Ich werde ab September für ein Jahr nach Israel gehen und dort mein FSJ in einem Kombiprojekt mit arabsicher und jüdischer Bevölkerung verbringen. Dies geschieht mit der Unterstürzung von ASF. Es sind 15 Förderer vorgeschrieben, die mich während dieser Zeit monatlich mit 12€ unterstützen. Leider habe ich immer noch nicht alle zusammen. Deswegen suche ich auf diesem Wege nach Förderern. Als Gegenleistung werde ich Berichte über meine Arbeit und Erlebnisse vor Ort an Euch weiter leiten. Und auch sonst emails schreiben und so in Kontakt bleiben.

     

    Wenn jemand Interesse hat mir zu helfen, dann schreibt mir an euvor@web.de Ich werde dann auch mein Anliegen genauer schildern.

     

    Vielen Dank!

  • B
    Boubker

    Ein hervorragender Artikel!