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Debatte Postkapitalismus (VII)Ohne Porsche durch die L-Kurve

Hannes Koch
Kommentar von Hannes Koch

Wenn das Wirtschaftswachstum ausbleibt, leidet darunter die soziale Gerechtigkeit. Dagegen hilft nur eine Selbstbeschränkung der Reichen

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Hannes Koch
Freier Autor
Geboren 1961, ist selbstständiger Wirtschaftskorrespondent in Berlin. Er schreibt über nationale und internationale Wirtschafts- und Finanzpolitik. 2020 veröffentlichte er zusammen mit KollegInnen das illustrierte Lexikon „101 x Wirtschaft. Alles was wichtig ist“. 2007 erschien sein Buch „Soziale Kapitalisten“, das sich mit der gesellschaftlichen Verantwortung von Unternehmen beschäftigt. Bis 2007 arbeitete Hannes Koch unter anderem als Parlamentskorrespondent bei der taz.

7 Kommentare

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  • SK
    Sonja Karmann

    Da hat Herr Hannes Koch doch vor allem Übereifer und vor lauter Vorfreude auf die lang herbei gesehnte Systemwende, glatt den Namen des Fahrzeugs falsch geschrieben, dass den von ihm so gehassten Konsum symbolisiert. Aber vielleicht gehört es in seinen Kreisen ja zum guten Ton den Boxster, Boxter zu nennen. ;)

  • F
    FFF

    Dass sie sich keinen Porsche leisten könnten, ist nur verdient, sie sozialistischer Schwachmaat. Ich respektiere Ihren Lebensstil, und freue mich dass Sie mit dem was sie haben zufrieden sind. Wer jedoch seinen Lebensstil anderen die einen besseren oder anderen haben wollen (und können) aufzwingen möchte, ist für mich nichts weiter als ein (in diesem Fall Rot-)Faschist.

    Wann lernt die Linke, dass der Mensch gemacht ist, um ein freier Mensch zu sein, und nicht als Knecht des sozialistischen Systems. So wenig wie ich Ihnen einen Porsche aufzwingen würde (oder ihr Fahrrad wegnehmen), so wenig möchte ich dass mir der Staat mein Auto wegnimmt, und stattdessen einen Fahrradschlüssel in die Hand drückt. Leben und leben lassen - diese Devise wünschte ich mir als Leitspruch für die deutsche Demokratie.

  • TF
    Thomas Fuegner

    Fahrrad- statt Porscheschlüssel ist ja schon mal ein guter Ansatz.

    Insgesamt hat der Artikel aber was vom trotzigen "weg mit der Globalisierung" der Attac- Leute.

    Aber zur Sache: es kommt kein Aufschwung, wie

    Chris Martenson hier

    http://www.chrismartenson.com/crashcourse

    sehr, sehr anschaulich darlegt.

    Was immer da kommt, mit Marx werden wir es nicht richten können.

    Und ich habe keine Ahnung, mit wem sonst.

    Mit der "Generation Doof" vielleicht..?

  • WE
    w.-g. esders

    beschraenkung - nicht selbstbeschraenkung

  • M
    michaelbolz

    Wer sondert die "wichtigen Bevölkerungsgruppen" - von den "Unwichtigen"? - Dass es so ist, zweifle ich nicht an: Das ist alltäglicher, offensichtlicher Sozialrassismus.

    Und: Wir sind also auf der Suche nach Büdnissen mit den Gegnern der offenen Gesellschaft, der Demokratie?

    Rhetorischer Schrott frei nach dem Harvard-Konzept: Der Verlierer darf sich als Gewinner fühlen.

     

    Ich würde einen Porsche nur kaufen, wenn ich ihn geschenkt bekäme, seine Abgase die Luft verbesserten und man ihn nach dem Fahren essen könnte.

    Stimme Alkibiades zu: Es gibt Dinge, die sind lange, lange überholt.

  • A
    alcibiades

    Da ist leider mal wieder arg viel in Vergessenheit geraten - zB wird die 90%ige Steuer in den USA nur für Banker erhoben, deren Läden mit Steuergeldern finanziert werden, somit wird hier nur ein symbolischer Beitrag erwartet von denen, die die Misere schliesslich auch ausgelöst haben. Radikal geht anders. A propos radikal: Wenn Fahrradfahren schon revolutionär ist, wow, dann nennt mich Trotzki. Ich habe noch nie ein Auto besessen - wozu auch? Steinzeitquatsch. Was zur Zeit schockiert, ist das Niveau, bei dem wir wieder unten anfangen müssen mit der Diskussion über Lebensalternativen - hatten wir das alles nicht schon mal oder ist die neoliberale Hirnwäsche der letzten Jahre wirklich so tief vorgedrungen?

    "Funktionierende Verkehrsmittel"? Ja sicher doch, wozu zahlt man denn sonst Steuern wenn nicht für so was? Wie wäre es mit "Kostenloser öffentlicher Nahverkehr für alle"? Nur so ein Beispiel. Aber eigentlich scheinen die Deutschen mit der Abwrackprämie ja ganz happy zu sein. Die Frage ist nicht "wo ist mein Fahrradschlüssel", sondern "wird das Fahrrad bis Neuseeland auch durchhalten?"

  • HO
    Hantigk ohne O

    "Selbstbeschränkung", "Verzicht", klingt alles nicht wirklich sexy. Um das zu verkaufen, muss da dringend noch mal ein Marketingfachmann drübergehen. Umso mehr, als es umso wahrer ist. Und vor allem: die Krise ist noch nicht mal das Schlimmste. Richtig dick kommt's erst im Aufschwung.