: Datenbank für Prähistorie eröffnet
Marseille (afp) — Die erste elektronische Datenbank der Welt über vorgeschichtliche Ausgrabungsstätten in Südeuropa ist am Mittwoch in Marseille offiziell eröffnet worden. Die Charakteristiken von über einer Million zum Teil bis zu 900.000 Jahre alten Objekten aus französischen Ausgrabungen, insbesondere in Tautavel (Pyrenäen), der Fundstätte von Überresten der Vorfahren des Neandertalers, wurden seit 1987 erfaßt und können bereits von mehreren Universitäten und Labors abgerufen werden, teilte der für die „Base de données de materiel paleontologique et prehistorique“ verantwortliche Professor Henri de Lumley mit. Hunderttausende von Objekten werden derzeit registriert, Millionen weitere sind noch auszuwerten. Die genaue Position jedes freigelegten Grabungsobjektes wird Lumet zufolge in drei Dimensionen informatisiert, um dem unvermeidlichen Risiko der Zerstörung einer Fundstätte Rechnung zu tragen. Alle Daten mit 100 bis 300 „Attributen“ für jedes Objekt erlauben den Wissenschaftlern mit Hilfe der Computertastatur wesentlich rascher als bisher statistische Studien. Sie können gleichzeitig die Gebeine oder bearbeiteten Steine zweier verschiedener Fundorte vergleichen oder ein Leopardengebiß von drei Seiten betrachten.
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