Datenaffäre bei der Bahn: Mehdorn sagt Entschuldigung
Bahn-Chef Mehdorn gibt klein bei und entschuldigt sich nach massiver Kritik bei seinen Mitarbeitern für die Spitzelaffäre. "Aus heutiger Sicht waren wir hier übereifrig", so der zerknirschte Konzern-Chef.
BERLIN dpa/ap Nach massiver Kritik wegen der Datenaffäre bei der Bahn will sich Konzernchef Hartmut Mehdorn nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur dpa noch am Dienstag in einem Mitarbeiterschreiben an die Beschäftigten wenden.
Darin räumt Mehdorn Fehler bei dem umstrittenen Datenabgleich von 173 000 Mitarbeitern ein. Laut Nachrichtenagentur ap schrieb er am Dienstag in dem Brief an alle Beschäftigten: "Aus heutiger Sicht waren wir hier übereifrig."
Auch die Umgehung der Arbeitnehmervertretungen bei der Aktion nannte er einen Fehler. Er greife gerne die Anregung der Gewerkschaften auf, in einem intensiven Dialog mit den Beschäftigten "verbindliche und transparente Regelungen zu vereinbaren", schrieb der Vorstandsvorsitzende weiter. Dabei müsse jeder Generalverdacht ebenso ausgeschlossen werden wie "ein Abrücken von unserem Kampf gegen die Korruption".
Der Bahnchef war wegen des Vorgehens im Rahmen der Korruptionsbekämpfung unter erheblichen Druck der Bundesregierung als Bahn-Eigentümer und der Gewerkschaften geraten. Beide hatten die bisherige Aufklärung des Konzerns als völlig unzureichend kritisiert. Die Gewerkschaften forderten Mehdorn zudem zu einer persönlichen Entschuldigung auf.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Krise bei Volkswagen
1.000 Befristete müssen gehen
Scholz stellt Vertrauensfrage
Traut mir nicht
Wahlprogramm der Union
Scharfe Asylpolitik und Steuersenkungen
Mord an UnitedHealthcare-CEO
Gewalt erzeugt Gewalt
Rechtsextreme Demo in Friedrichshain
Antifa, da geht noch was
Künftige US-Regierung
Donald Trumps Gruselkabinett