Das war die Woche in Berlin II: Fluchhafen mit Dachschaden
War die Nachricht vom Baustopp am BER eine Neuigkeit? Nicht unbedingt. Aber interessant ist sie trotzdem.
Gibt es noch Neuigkeiten, die nicht mit Flüchtlingen zu tun haben? Am Montagnachmittag verschickte dpa eine Eilmeldung mit dem Titel „Bauaufsicht stoppt Bauarbeiten am Flughafen BER“. Auf der Baustelle geht es wieder mal nicht voran. Also nichts Neues?
Man weiß es nicht so genau.
Seit 2011 hangeln sich die BER-Verantwortlichen – derzeit vor allem der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) – von einem verschobenen Eröffnungstermin zum nächsten. Aktuell ist Ende 2017 angepeilt. Nach der Meldung vom Montag ist das zumindest fraglich. Ein notwendiger neuer Starttermin könnte im Wahlkampf für Schwung sorgen und Müller Kopfzerbrechen bereiten.
Auch war es mal wieder die notorisch schadensanfällige Brandschutzanlage, die den Baustopp auslöste. Im Dach der Haupthalle des Terminals wurden zu schwere Rauchgasventilatoren verbaut. Warum, weiß natürlich keiner so recht.
Und nicht zuletzt war es erneut der Landrat des Kreises Dahme-Spreewald, Stephan Loge, der die Entscheidung getroffen hat. Loge hatte schon 2012 verhindert, dass die Brandschutzanlage durch eine „Mensch-Maschine-Lösung“ ersetzt wird, nur um den Eröffnungstermin zu halten.
Immerhin – und das spricht für eine tatsächliche Neuerung – wurden bereits am Dienstag personelle Konsequenzen gezogen, der zuständige „Modulleiter“ wurde entlassen. Und Flughafenchef Karsten Mühlenfeld sprach ganz offen von einer „schwierigen Projektphase“.
Wobei, wenn man nachdenkt, sind beim BER schwierige Phasen keine Phasen, sondern Dauerzustand. Ach, was soll’s: „Dachschaden“ ist einfach eine tolle Überschrift für eine BER-Meldung. Die gibt’s so schnell nicht wieder.
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