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Das PortraitDie stille Kraft in der IG Metall

■ Bertin Eichler

In der IG Metall schmeißen drei Männer den Laden. Das war immer so und soll so bleiben. Walter Riester hat mit seinem Abgang nach Bonn den Posten des Zweiten Vorsitzenden freigemacht. Mann Nummer drei soll aufrücken: Bertin Eichler. So will es der große Vorsitzende Klaus Zwickel.

Bertin Eichler soll Zweiter Vorsitzender werden Foto: dpa

Eichler ist kaum bekannt. Zwickel holte ihn vor zwei Jahren aus Amberg in Bayern nach Frankfurt am Main. Manch einer im Glasturm der Gewerkschaftszentrale dachte, nun komme als Hauptkassierer ein hemdsärmeliger Wäldler, der auf der rachitischen Maxhütte gelernt hat. Weit gefehlt. Der damals 44jährige stellte sich als nüchterner Arbeiter heraus, der effizient die Scherben zusammenfegte, die Franz Steinkühler und der ehemalige Hauptkassierer Schreiber hinterlassen hatten. Die beiden verwickelten die IG Metall in dubiose Immobiliengeschäfte. Bleischwer lasteten die Vorwürfe gigantischer Geldverschwendung und persönlicher Bereicherung auf der Gewerkschaft. Nahezu geräuschlos ordnete Eichler die finanzielle Basis des Unternehmens, dessen zwei Millionen Mitglieder allein mit ihren Beiträgen im Jahr 600 Millionen Mark Umsatz bringen. Nun gestanden die Pikierten ein, daß es richtig war, auf die bayerischen Metaller zu hören, die Eichler mit dem Hinweis auf die „mustergültig geführte Verwaltungsstelle Amberg“ empfohlen hatten.

In den vergangenen sieben Jahren sind der IG Metall eine Million Mitglieder weggelaufen. Ungeniert reduzierte Hauptkassierer Eichler die Arbeitsplätze im Apparat von 750 auf 620. Pfiffig und selbstsicher gehe er an Aufgaben heran, sagen seine Kollegen. Respektvoll nennen sie ihn „Finanzminister“.

Nun soll er sich als „Innenminister“ bewähren. Sein Gönner Zwickel will in Zukunft bei Tarifgesprächen allein bestimmen. Anders als sein Vorgänger Riester wird Eichler dazu nichts sagen dürfen. Zwickel hält ihn unter fortdauernder Beobachtung. Er wartet ab, ob Kollege Bertin auch in der Öffentlichkeit zu einer starken Persönlichkeit heranreift. Fünf Jahre Zeit hat Eichler, ein ganz großer Gewerkschaftsführer zu werden. 2003 will Klaus Zwickel abdanken. Gewöhnlich übernimmt dann der Zweite Vorsitzende. Bevor aber in der IG Metall alles wird wie immer, muß Bertin Eichler von der Basis gewählt werden. Zunächst als zweiter Mann. Annette Rogalla

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