Das Handy für die Kleinen: Kinderquatsch mit der Quatsche
Am Handy führt kein Weg vorbei. Doch Experten raten: Prepaid, wenig Schnickschnack und erst ab einem bestimmten Alter.
Wozu brauchen Kinder Handys? Eigentlich für den berühmten Notfall, also zur Stärkung der gefühlten Sicherheit von Eltern und Kindern. Doch der wahre Grund ist: Weil alle eins haben. Und da niemand sein Kind zum Außenseiter machen will und der Umgang mit Technik zum Leben gehört, müssen sich selbst skeptische Eltern irgendwann mit der Frage befassen: Welches Handy braucht mein Kind?
Da sind sich Experten einig: "Handys für Kinder sollten möglichst einfach sein, am besten soll man damit nur telefonieren und simsen können", sagt Karin Itzen von der Verbraucherzentrale Niedersachsen. Auf keinen Fall sollte es über einen Internetzugang verfügen, dadurch könnten hohe Kosten entstehen, "und dann landet so mancher Jugendlicher bei uns in der Schuldnerberatung". Auch Foto- und Videofunktionen sind nach Itzens Ansicht überflüssig.
Vertrag oder Prepaid? Auch hier ist das Votum von Verbraucherschützern eindeutig. "Aus pädagogischen Gründen ist eine Prepaidkarte zu empfehlen", sagt Edda Castello von der Verbraucherzentrale Hamburg. Die Gebühren für diese Variante können zwar etwas höher sein, "aber so lernen die Kinder wie beim Taschengeld, dass irgendwann das Budget aufgebraucht ist". Empfehlenswert ist außerdem, auf Kinderhandys die sogenannten Mehrwertdienste sperren zu lassen. Damit verhindern Eltern, dass ihre Kinder mit einer einfachen Kurznachricht teure Abonnements für Klingeltöne oder Bildchen abschließen. Zwar sind solche Abos durch die Erziehungsberechtigten leicht kündbar, aber man erspart sich Ärger, wenn es sie gar nicht erst gibt.
Den ganzen Text lesen Sie in der sonntaz vom 22./23.8.09 - ab Sonnabend zusammen mit der taz am Kiosk.
Neben Kosten sollten Eltern auch die Belastung der Kinder durch die Handystrahlung bedenken "Es gibt zu wenige Untersuchungen der Auswirkungen von Handystrahlen auf Kinder", sagt Anne Dehos, Strahlenexpertin beim Bundesamt für Strahlenschutz. Deshalb könne man nicht sagen, ob Handystrahlen für Kinder unbedenklich seien. "Wir sehen da noch Unsicherheiten." Ihre Empfehlung: Eltern sollten ihren Kindern möglichst spät ein Handy kaufen. Und: Das Gerät sollte einen niedrigen Strahlenwert (SAR) haben.
Verbraucherschützerin Itzen empfielt, Kindern so spät wie möglich ein Handy zu schenken. Zwölf sei ein gutes Alter. "Eltern sollten mit ihren Kindern lieber das persönliche Gespräch suchen und klare Absprachen treffen." Dann wisse man auch, wo sich der Nachwuchs aufhalte.
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