Dänemarks Umgang mit Transsexualität: Keine psychische Krankheit mehr

Als erstes Land weltweit schafft Dänemark die diskriminierende Einordnung ab. An den Hürden vor einer Geschlechtsumwandlung ändert sich aber nichts.

Eine Person schwenkt Regenbogenfahnen auf einer LGBT-Demo in Kopenhagen im Jahr 2013

Die WHO kategorisiert Transsexualität noch immer als „Störung der Geschlechtsidentität“ Foto: imago/UIG

KOPENHAGEN dpa | Transsexuelle werden seit diesem Jahr in Dänemark nicht mehr als psychisch Kranke eingestuft. Zum 1. Januar strich die Gesundheitsbehörde Transsexualität von der Liste psychischer Leiden. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Kopenhagen ist Dänemark das erste Land weltweit, das diesen Schritt unternommen hat.

Viele Transsexuelle hatten die Einordnung als diskriminierend empfunden. Im System sei Transsexualität deshalb nun formell einer anderen Kategorie zugeordnet, erklärte das Ministerium. Das ändere aber nichts an den Behandlungsmöglichkeiten für Menschen, die sich falsch in ihrem Körper fühlten und lieber zum anderen Geschlecht gehören wollten. Um sich einer Geschlechtsumwandlung oder einer Hormonbehandlung unterziehen zu können, müssen Transsexuelle lange, psychologische Untersuchungen mitmachen.

Die LGBT-Gemeinschaft in Dänemark feierte die symbolische Entscheidung. „Das entfernt das Stigma, das für Transpersonen im Gesundheitswesen gegolten hat“, sagte der Chef des dänischen LGBT-Landesverbandes Søren Laursen der Nachrichtenagentur Ritzau.

Im internationalen Diagnose-Katalog der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird Transsexualismus derzeit noch als „Störung der Geschlechtsidentität“ eingestuft. Daran gibt es seit langem Kritik.

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