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DIE GESELLSCHAFTSKRITIKVersteckte Islamfeindlichkeit

WAS SAGT UNS DAS? Die australische Politikerin demonstriert für ein Burkaverbot, dabei geht es ihr nicht um Frauenrechte

Pauline Hanson, die Führerin der rechtspopulistischen Partei One Nation, trug am Donnerstag eine Burka im australischen Parlament, um ihre Forderung nach einem Burkaverbot zum Ausdruck zu ­bringen.

Mit der nahenden Kommunalwahl in ihrem Wahlbezirk Queensland ist es für die Politikerin sicherlich interessant, Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Das gelingt ihr, denn sie provoziert nicht nur im Parlament. Ihre Aktion sorgt für Schlagzeilen und wurde auf Twitter zum Trending Topic. Doch was steckt dahinter? Möchte Hanson mit dem Burkaverbot die Befreiung der Frauen erreichen, die sich gegen ihren Willen verschleiern müssen?

Wohl nicht. Hanson ist vor allem durch ihre rassistischen Aussagen („Wir lassen Menschen aus Südafrika ins Land, [. . .] sie haben AIDS.“) und als Befürworterin eines Einreisestopps für Musliminen. Unvorstellbar ist es, dass es Hanson um die Befreiung der möglicherweise unterdrückten Frauen geht. Sie betreibt islamfeindliche Propaganda mit der Vorwand der Frauenrechte. Eine gängige Vorgehensweise vieler Rechtspopulist*innen.

Sibel Schick

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