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DIE ARABISCHE GIPFELKONFERENZ IN AMMAN WIRD WIRKUNGSLOS BLEIBENSolidarität ohne Schecks

Palästinenserpräsident Jassir Arafat hat die arabische Gipfelkonferenz von Amman als die wichtigste der letzten Zeit bezeichnet. Das spiegelt aber in erster Linie die hohen Erwartungen Arafats und der PLO wider. Die „Al-Aksa-Intifada“ hat in den zurückliegenden sechs Monaten desolate Verhältnisse in den Palästinensergebieten geschaffen. Wenn nicht bald Hilfe von außen kommt, dann müssen Arafat und die Autonomiebehörde sich auch ernsthaft Sorgen um ihre eigene Zukunft machen.

So erwartet Arafat von der Arabischen Liga, dass sie ihren Solidaritätserklärungen für die Palästinenser endlich Taten folgen lässt. Besser noch: dicke Schecks. Versprochen wurden sie bereits bei der letzten Gipfelkonferenz im letzten Herbst in Kairo. Eingetroffen sind sie bis heute nicht. Den Grund hört man in der Autonomieverwaltung nicht gerne: Die arabischen Brüder argwöhnen, dass ihre Hilfsgelder nicht bei den Opfern der Intifada ankommen, sondern in der Verwaltung versickern. Hieran wird sich auch jetzt nichts ändern.

Deswegen werden die Beschlüsse der Gipfelkonferenz kaum direkte Auswirkungen haben. Das Geld wird nicht sprudeln – obwohl die PLO droht, die Intifada nicht aufrechterhalten zu können. Ein direktes Eingreifen arabischer Staaten aufseiten der Palästinenser ist erst recht nicht zu erwarten, obwohl manchen von ihnen diese neue Konfrontation mit Israel sichtlich besser ins Konzept passt als die Bemühungen um einen Frieden. So brennt Syrien darauf, das in Damaskus beheimatete Boykott-Büro der Arabischen Liga wiederzubeleben.

Überhaupt scheint die Arabische Liga in dieser Zeit der Spannung aufzuleben: Ihre Gründung im Jahre 1945 sollte den sich abzeichnenden jüdischen Staat verhindern. Ohne Erfolg. In den 56 Jahren ihres Bestehens hat sich die Arabische Liga vorrangig mit dem Palästina-Problem beschäftigt. Und nicht etwa mit der Frage eines inneren Zusammenwachsens der arabischen Welt. Da ist und bleibt man zerstritten. Und Israel ist oft der kleinste gemeinsame Nenner, auf den man sich einigen kann – in Kritik und Ablehnung.

Besonders deutlich wird das in Amman am Beispiel des Irak: Zwar haben die 22 Mitgliedsstaaten der Liga sich mehrheitlich für eine Beendigung der Sanktionen gegen Bagdad ausgesprochen. Konkrete Maßnahmen – wie etwa eine reguläre Flugverbindung nach Bagdad – will aber keiner ergreifen. Dazu sitzt das Misstrauen gegenüber Saddam zu tief. Und das nicht nur in Kuwait und Saudi-Arabien. Die Irak-Frage hat den Palästinensern in Amman schon etwas die Schau gestohlen. Sie werden sich gründlich überlegen müssen, ob ihnen weitere Versprechungen der Arabischen Liga wirklich weiterhelfen werden. PETER PHILIPP

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